Wie einfach ist der Kauf eines Instrumentes?

Mir gingen noch weitere Aspekte und Fragen durch den Kopf.

Vielleicht kann mir das jemand beantworten, der schon ein Instrument z.B. von Thomann gekauft hat. Im Showroom wird z.B. ein Yani getestet und man kommt zum Schluß….Hammer… Kauf Ich. Dann bekommt man das Produkt aus dem Lager und kommt nach Hause und man ist enttäuscht, schlimmstenfalls ist es eine Gurke und was jetzt. Soviel ich weiß ist ein Umtausch nur bei Fehlern gesetzlich geregelt. Bekommt man bei einem großen Anbieter so einfach ein neues Instrument im Umtausch?

Man bestellt bei dem kleinen Fachhandel um die Ecke sein Instrument. Nimmt der Händler bei Nichtgefallen, das Instrument so einfach zurück?

Ist bei euerem Händler es möglich, ein Instrument zu bestellen, dessen Marke er eigentlich nicht ständig führt?

Wie sind da die Erfahrungswerte….?


Eine kleine Nebenfrage, was bewirkt die GIS CIS Kupplung in der Praxis….?


@saxhornet Wenn man mal das Preis Leistungsverhältnis außen vorlässt, kann man sagen das Spitzenmodelle z.B. auch unter die mittelpreisigen Instrumente qualitätsmäßig fallen können. Ist die Streuung dann dort so groß?

 

Man kauft immer nur das probegespielte, ganz einfach.
Und am besten beim (guten) Fachhändler, der am besten noch selbst Saxophon spielt.
Mein Saxdoc (der selbst auch ein sehr kleines Lager an Instrumenten hat) hat mir schon oft die Mängel von Instrumenten deutlich gemacht, die ich zu ihm gebracht habe. Diese Mängel kannst Du als Laie sowieso nicht sehen, und ich hab auch erst nach und nach einen Blick dafür bekommen, bzw. siehst Du sie erst, wenn Du das Instrument zerlegst.

Cheers, Ton

 

Wie habe ich meine Saxe gefunden?
Ich habe 4 Altos, 4 Tenöre, 1 Bari(wobei das dem Musikverein gehört, aber seit mehr als 15 Jahren in meinem Besitz).
Von den o.g. habe ich 5 über eBay ersteigert. Alle waren ihr Geld wert.
Meine derzeit im Einsatz befindlichen sind:
- BariSax YBS 32 im symphonischen Blasorchester
- Tenor ein Yana 992 im SaxEnsemble, Tanzband und symph. Blasorchester
- Tenor ein Pierret Modele 6 im Salonorchester
- Alt ein Selmer Ref. 54 für daheim und Workshops wo ich mal Alt spielen kann

So, wie gefunden:
Das Bari im Musikverein, für ein eigenes ist es mir derzeit zu teuer. Aber es erfüllt seinen Zweck.
Das Yana über Kleinanzeigen. Hatte beim Suchen eines besseren Tenor mir aber viel Zeit gelassen. War in mind 5 Musikgeschäften und 4-5 Privatanbietern. Bin dafür ca 1000km gefahren.
Das Pierret auf dem Speicher unseres Proberaum Musikverein. Das Sax wurde im 2. Weltkrieg vergessen.
Das Reference habe ich blind bei meinem Schrauber gekauft. Der suchte es in Paris unter vielen aus. Ihm vertraute ich. Ist auch ein hervorragendes Teil.

Die anderen Saxe spiele ich ab und an daheim oder bei Außenauftritte Musikverein oder Tanzband.

 

Die Frage habe ich mir auch gestellt und dazu von @Wuffy in dem Thread https://www.saxophonforum.de/threads/gis-klappen-heber.36776/ interessante Beiträge gefunden. @saxhornet , gibt es zu der "Nebenfrage" noch mehr Wissenswertes??

 

Danke für die Info mit dem Thread, schon dieser Zusammenhang ist sehr interessant. Keilwerth scheint aber mit dem Feature der abschaltbaren Klappenkopplung keine Werbung zu machen, ich habe jedenfalls diesbezüglich noch nie was von gehört. Ein Glück das wir einen @Wuffy haben....

 

Nuu..., die geeignete Saxophonsuche hängt letzlich auch vom Spielstand ab..., Ick sprech damit vorallem von Mir selbst... Ick hab
halt jetzt seit Jahren nen Sax was Ick bedingt empfehlen kann... Hatt eben nen sehr fetten Sound, iss aber im Bereich Intonation kein
einfacher Kandidat...

Im Bereich Fachhandel und sehr kompetenter Werkstatt bin Ick sehr verwöhnt... https://www.saxophon-service.de/

Und generell betrachtet iss es denk Ick ne Ausnahmesituation nen "schlechtes Yani" in die Hand zu bekommen... Mit Saxophonen,
und einigen anderen für mich elementaren Sachen bin Ick "oldschool"... Mag Ick anblasen, und abchecken... hab da auch kein Problem
mit ebay etc. wenn Ick das Sax spielen kann... Das iss für mich aber auch elementar...

 

Einen Laden wie Duchstein in seiner Nähe zu haben ist schon ein Hauch von Luxus....

 

Ersteres kann ich Dir beantworten weil ich mir dieses Jahr ein Instrument beim Thomann gekauft habe.
Ich hatte zunächst auch bedenken ein gut eingestelltes in der Ausstellung zu spielen und dann evtl eine Gurke aus dem Lager zu erhalten...

Bei mir war es so:
Wir waren zu zweit (beide Saxophon-Spieler, jeder hatte sein Mundstück dabei) ...da ich mir "vielleicht" ein neues Altsax kaufen wollte oblag mir die Vorauswahl.
Ich bin mit dem Gedanken ran, dass ich "mal gucken" mag und wenn mich eines Überzeugt wird es "vielleicht" bestellt aber kaum sofort vor Ort gekauft.
Also hatte mir ein paar Thomann-Eigenmarken ausgeguckt (auch bei den Eigenmarken gibt dort welche, die nicht nur ein paar hundert Euro kosten) und ein hochpreisiger angesiedeltes Referenz-Modell. Das hochpreisigere war in dem Fall ein Yanagisawa weil ich da mit meinem Yani-Sopran-Sax schon recht zufrieden bin.
Als anspielen und eine Vorauswahl treffen....
Das Yani ist (zu meinem eigenem Erstaunen) bereits im ersten Durchgang aus der Auswahl rausgeflogen weil zwar sicher sehr gut, hat sich auch irgendwie feiner, etwas edler angefasst...spielen ging auch ganz gut aber aus meiner Sicht (!) nicht ein vielfaches vom Preis Wert.
Nun sind zwei Instrumente übrig geblieben. Die Aussteller kann man nicht kaufen, so wurde uns das gesagt.
Also weiter: Zwei Instrumente aus dem Lager kommen lassen (braucht etwas Zeit, derweil kann man entweder Vor Ort oder in der näheren Umgebung schön was trinken Essen gehen) und nun die nächste Überraschung.....beide (!) Instrumente aus dem Lager waren für unser Empfinden besser eingestellt / haben sich schöner spielen lassen als die Aussteller. Entschieden habe ich mich daher nach dem (geringfügig) unterschiedlichem Preis.
...bisher bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.

Achja: Man sollte sich schon mindestens ein paar Stunden vor Ort einplanen. Ich war während der Woche da, es war sehr entspannt. Wir hatten durchgängig einen Raum in dem nur wir getrötet haben.

Um das ganze kurz zu sagen:
Mein Budget hätte auch für das teurere Sax gereicht, letztendlich war es eine Bauchentscheidung. Musik spielen hat ja auch was mit Gefühl zu tun. Und mein neues Sax fühlt sich für mich absolut richtig an.

Dan

 

Das sind zwei verschiedene Dinge:

Bei der C#-G#-Kopplung wird beim Greifen der tiefen Töne die G#-Klappe mitgenommen. Das gilt für Bb, H und C#. Die G#-Klappe geht aber nicht auf, weil sie durch die Tasten der rechten Hand zugehalten wird. Sinnvoll ist der Mitnehmer beim schnellen Wechsel zwischen G# und den tiefen Tönen.

Der G#-Heber hebt die (manchmal klebende) G#-Klappe an. Normalerweise geht die G#-Klappe beim Drücken der G#-Taste alleine durch die Federkraft auf.

Es lohnt sich allemal, sich die Technik des Instrumentes mal genauer anzusehen.

 

Das ist ja auch oft das Problem, wenn tief H + Bb schlecht, bzw. gar nicht ansprechen, auch wenn deren Polster gut dicht sind.

Wenn nämlich die Kopplung von der Fis-Klappe auf die Gis-Klappe nicht einwandfrei eingestellt ist, kann die Gis-Klappe beim Drücken von H und Bb minimal aufgehen, ohne dass man das direkt sieht oder bemerkt.

An jedem Sax ist von der Fis-Klappe zur Gis-Klappe ein Steg, der auch das lange Bb der linken Hand mit koppelt.

Die neueren Instrumente haben zur Feineinstellung Einstellschrauben, wo man diese Kopplungen sehr einfach und komfortabel einstellen und justieren kann.....sofern die Schrauben nicht zu fest eingeklebt sind und sich bewegen lassen.

An den älteren Instrumenten sind unter dem Steg Korkstreifen oder Filze angebracht, wo man dann eben bei Bedarf unterfüttern oder wegnehmen muss.

Einfacher Test der Gis-Kopplung:

Die Töne der rechten Hand bis runter zum C spielen bei gedrücktem Gis-Drücker.

Wenn da alles gut und normal anspricht, ist alles in Ordung, wenn nicht, eine zweite Person zum testen die Gis-Klappe runter drücken lassen...und falls dann besser, eben die Kopplung leicht unterfüttern.

In der Regel aber nur einen Hauch, sonst gibt es wieder Probleme mit den Tönen der rechten Hand.

Hört sich alles kompliziert an, sind aber eigentlich nur Peanuts-Sachen, wenn man die Zusammenhänge, Ursachen und deren Behebung kennt.

Gr Wuffy

 

Ich habe hier nicht alles gelesen, aber ich würde Dir folgenden Rat geben:

probiere ein Yamaha (62 - 82Z hat wenig Blaswiderstand) und ein Yanagisawa (Wo1 Wo10 hat höheren Blaswiderstand). Kaufe eins und spiele es mindesten 2 Jahre und konsentriere Dich in dieser Zeit aufs Üben.

warum? Diese Instrumente kannst immer wieder gut verkaufen und die machen keine Probleme. Du kannst Dich auf das Spielen konsentrieren.

Ich übe immer mit meinem wo10, obwohl ich mehere andere Saxophone habe. Wenn ich dann was schön spielen will, nehme ich mein TM500SL

 

Ich würde niemals ein Sax kaufen, das ich nicht angespielt habe. Und wenn ein Laden damit ein Problem hat, würde ich da nie wieder hingehen, da der Laden eindeutig sich nicht mit der Materie auskennt.

ich bestelle keine Hörner. Ich gehe zu einem Laden und probiere erstmal vor Ort aus. Zur Not nehme ich auch etwas Weg in Kauf, wenn es im Laden was gibt, was mich wirklich interessiert und ich etwas suche.

Es wurde schon erklärt. Die Kopplung lässt einen z.B. den Cis Dreiklang super spielen, ohne von der Cis Klappe beim GIS runterzugehen.

Auch das kann passieren. Aber Vorsicht, nicht generell sind alle teuren Modelle schlecht verarbeitet. Da gibt es auch sehr gut verarbeitete Saxophone. Ein höher Preis ist aber keine Garantie, es gibt auch teure Saxophone, wo das Preisleistungsverhältnis nicht stimmt.

 

Genau dieses Problem hatte ich aktuell beim Alto. Eine halbe Drehung der Einstellschraube nach rechts und die tiefen Töne kommen wieder leicht.

 

Danke @Dan für deinen Bericht. Waren die Instrumente wo aus dem Lager kamen nicht vorrätig im Laden? Aus Neugier, welches ist es denn geworden? Ich finde die Handmade Serie und die Custom Line Modelle auch irgendwo ansprechend. Sie sind ja auch alles andere als Billig Saxe.

 

aus dem Lager ist nicht so der Brüller, Erstens müssen die das Teil ja in Form bringen bevor sie es dem Endkunden anbieten und zweitens musst dDu das Instrument ja kennen das Du kaufen willst.
Eigentlich mehr: Imho müsste es idealerweise so sein, wie ich es 2x erlebt habe: Einmal mit einem schönen neuen Keilwerth das ich mir aus mehreren ausgesucht hatte. Händler:" Nimmer es eine Woche mit heim und guck ob Du Dich damit wohl fühlst...."
Ein anderes Mal war ich bei Yamaha in dem damaligen Zentrum in Neu-Isenburg : Die haben mir dann einen ihrer Entwicklungssätze Ihrer 8er Klarinetten mit heimgegeben zum gucken ob das was sein könnte....

 

Wenn man also nichts davon weiß, vermisst man sie auch nicht...

 

Wenn man nur für sich im Kämmerlein spielt, mag das sein.

Wenn der Kollege neben dir in der Band aber bestimmte Griffkombinationen viel lockerer aus dem Ärmel schüttelt, vielleicht doch?

 

Oder...vllt weisst du es irgendwann, weil du immer besser wirst und das Notenmaterial anspruchsvoller wird

 

Doch, die Saxophone waren Vorrätig. Stehen halt nicht im "Kämmerchen neben dem Verkaufsraum" oder so, sondern kommen aus dem Lager.
Entschieden habe ich mich für das "MK III Handmade".
Im direktem Vergleich stand noch das "MK IV Handmade"

Das "MK I Handmade" hat mir von der Optik nicht so ganz zugesagt, wurde nach dem Yani zur Seite gelegt.
Mehr als eine Handvoll auszuprobieren macht m.E. keinen Sinn, von dem her habe ich es bei den 4 Modellen gelassen. Kann jetzt auch nicht mehr sagen warum ich kein Custom Line getestet habe...vielleicht hatte ich es angespielt und auch gleich zur Seite!?

Dan

 

Klar und wenn du es dann aber mal kennengelernt hast, ärgerst du dich darüber wie du dir unnötig das Leben vorher schwer gemacht hast. Hatte ich schon öfters. Schüler kommt mit selbstgekauftem Horn und bekommt viele Passagen nicht gespielt, er probiert dann die gleichen Passagen mit einem anderen Horn, das ergonomisch besser passt und mechanisch ihn besser unterstützt und schon kann er diese Passagen besser spielen. Ist natürlich nur so, wenn das Problem nicht beim Spieler liegt.