Selmer vs. P.Mauriat

Das hängt vom Keilwerth und Selmer ab. Ich hatte schon Keilwerths in der Hand, die würde ich nicht geschenkt haben wollen.

Dann liste mal auf, was es damals alles gab zur Auswahl.

Ich bin da flexibel

Wenn Du drogenabhängig wie Parker bist und wie er immer dein Sax zum Pfandleiher gebracht hast, kannst Du wohl in dem Punkt Spielgefühl und Spass nicht wirklich immer wählerisch sein.
Und kannst Du beweisen, daß es bei Sonny Rollins immer das gleiche Horn und genau das gleiche Mundstück war? Ich glaube nicht.

 

zu 1) inwieweit wiederlegt es die These, dass jede Firma ihren spezifischen "Signature"- Sound hat, nur weil es evtl. auch Montagsinstrumente gibt?

zu 2) Du kennst etwa nicht Conn, Martin, Buescher, King, Grafton, Selmer etc. ? Das verwundert mich jetzt aber ein wenig die hat Parker alle gespielt.
und ganz offensichlich klang er immer wie Charlie Parker, aber natürlich nicht "gleich", als ob er immer das selbe Instrument gespielt hätte.

zu 3) ich bin halt Vintage Sax Fan, muss man ja nicht sein...

zu 4) Also ob sich Charlie Parker wirklich gequält hat, sein King Super 20 (im übrigen DAS DELUXE- Horn, auch preislich zu jener Zeit) zu spielen, möchte ich nun wirklich bezweifeln. Und ob wem auch immer oder Parker der Spass am Sax vergeht, wenn er eine der o. g. Instrumente unter 2) bläst, möchte wohl auch keiner glauben, der jemals ein funktionierendes Instrument aus der Ära einer dieser Firmen gespielt hat. Der Hinweis mit der Drogensucht passt da auch nur bedingt rein.
In puncto Sonny Rollins, kannst denn Du das Gegenteil beweisen? Also etwas müssig Dein Einwand. Aber zumindest kann man etwaige Fotos mit genannter Kombi finden, welche Blätter er aus welcher Saison gespielt hat, kann ich allerdings nicht sagen

 

Gerade Parker ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass das Material völlig wumpe ist - dieses nicht "gleich" klingen hat einen so geringen Anteil an der produzierten Musik, dass es mich noch nie interessiert hat, welches Horn er jeweils spielt. Und er würde heute auf einem x-beliebigen "Selmerklon" genauso klingen. Dass sich die Produktionsverhältnisse über die Zeit ändern (einzeln von Hand gedengelt > arbeitsteilig von Hand gedengelt > arbeitsteilig mit Maschinen gefertigt > fast völlig computergesteuert gefertigt), hat mit der erzeugten Musik fast nichts zu tun.

Ich halte es ganz stark mit dem Zitat, dass hier einige Kollegen als Signatur benutzen:
"It was a bad horn! Bad setup, student mouthpiece, student reed, student horn, just bad all around! He played it, and to my ears he sounded just like Sonny Stitt. (Steve Coleman about a lesson with Sonny Stitt)"

 

zu hohe Anzahl für Montagsinstrumente.

deine genannten Instrumente kenne ich alle, nur standen die in dieser Auswahl mit Sicherheit Parker nicht dauernd zur Verfügung. Wir reden von einem schwer Drogenabhängigen, der dauernd pleite war und der zur Beschaffung seiner Drogen seine Instrumente in die Pfandleihe gab. Ihm wurde laut Geschichten auch nachgesagt dass auch geliehene Saxophone von ihm verpfändet wurden. Er nahm was er bekommen konnte, wählerisch konnte er nicht sein. Und auch die meisten Shops werden nicht alle von dir gelisteten Saxophone gleichzeitig im Programm gehabt haben, weil für die Läden das schlichtweg zu teuer war. Und auch Parker klang nicht immer gleich.

Nein, glücklicherweise muss man das nicht sein. Ich gönne mir da einfach eine gewisse Flexibilität und mag Vintage und modern. Missversteh mich nicht, ich habe kein Problem mit Vintageinstrumenten und schon mehr als genug gespielt.

Nein, schon klar Parker wird es genossen haben auf dem Plastikhorn zu spielen. Nochmal: Parker könnte sich das Horn oft nicht aussuchen. Wenn ein Horn mal wieder in der Pfandleihe war und er es nicht auslösen konnte, müsste er nehmen was er bekam. Und das wird nicht immer ein Top super 20 gewesen sein.

Du hast also keinen Nachweis und versuchst deswegen die Beweislast umzukehren? Nur muss ich nichts beweisen, weil ich auch nicht die gleiche Behauptung wie du aufstelle, die nicht belegbar ist. Mal ehrlich wir wissen beiden nicht bei unseren Helden was sie genau wann gespielt haben und es lässt sich einfach auch nicht rausbekommen. Bilder sagen gar nichts aus, besonders nicht die Art von Bildern, die uns zur Verfügung stehen. Aus der Entfernung sehen die meisten Linkmundstücke des gleichen Modells meist identisch aus. Erst der Blick und direkte Vergleich des Inneren (Baffle, Bahn, Kammer) offenbart da mehr. Das ist bei Saxophonen nicht anders.
Und nur um es nochmal klar zu stellen: es geht nicht gegen Vintageinstrumente, ich schätze da selber das eine oder andere Horn.

 

Ihr habt ja alle keine Ahnung, seid dumm, ignorant und ahnungslos.

Hier mal ein wirklich kompetenter Beitrag von dem bei uns hochgeschätzten gesperrten Foristen Lubo, jetzt aus der „Saxwelt“:

„wieder ein schöner Beweis dafür wie "blöde" die drüben sind, wie stumpf oder auch gar nicht die empfinden, jeglicher feiner Spürsinn fehlt den Typen offenbar.
Und wie sie ÜBERHAUPT nicht auf eine Frage bzw ein Thema eingehen können/ wollen, sondern nur DÜNNES labern ist einfach "köstlich"!!!
Dummes Gequatsche, wieder mal, in schon wirklich schmerzhafter Form!

KLAR hört man deutlich daß die Mauriats klarer, voller, kerniger, etwas schärfer, ja einfach geiler klingen als Selmer!!!!
Die Selmers klingen muffig, stumpf, wie müde oder eingeschlafen im direkten Vergleich zu den Mauriats in diesem Video.
Und das ist auch in der Realität, also ohne Video so, beim direkten Vergleich von Selmer mit anderen, höherwertigen Saxen, merke ich das immer wieder...
Es sind nur Nuancen, aber deutlich hörbare Nuancen.“

Ich vermisse diese fundierte, substantielle, hochkarätige Expertise in diesem Forum.....stattdessen dumpfe Dampfplauderer, angeblicher Lehrer und Profis...

MzG

Dreas

 

@Dreas: wenn Lubo das sagt, dann muss es ja stimmen. Au weia!

Apropos: wo treibst Du Dich denn rum. Ich bin entsetzt!

 

Ihr habt ja alle so recht
Also ich weiß tatsächlich nichts um die Gefühlswelt von Charlie Parker, Drogenabhängiger oder um die Erhältlichkeit von Saxophonen in Shops
von den 40er bis 50er Jahren zu sagen... das kann offensichtlich nur Saxhornet, dessen Deutungshoheit ich in diesem Forum jetzt ein bisschen angekratzt
habe

Was ich sagen kann - und mehr habe ich auch nie behauptet -, und da spare ich es mir tatsächlich jetzt, die einzelnen Beweisfotos bzw. -links von youtube in Gänze zu präsentieren, am Beispiel Sonny Rollins, dass er eben mit einem Otto Link (welches auch immer) live und in b/w auf Selmer und King spielt, und offensichtlich etwas anders klingt. Welches Mikrophon benutzt wurde, weiß ich tatsächlich auch nicht - oh mein Gott, hoffentlich werde ich jetzt nicht...
aber hier ein Beispiel


Mit meiner bescheidenen Amateurerfahrung habe ich für mich einen Signaturesound für verschiedene Hörner feststellen können und bin von echten saxophonistischen Ausfällen bislang verschont geblieben ... aber wer weiß schon so genau, inwieweit die persönliche Konstitution oder Tagesform einen so viele "Montagsinstrumente" beschert oder auch nicht... whatever, ein schönes Advents- WE wünsche ich allen!

 

Um nochmal auf die Ausgangsfrage dieses seltsamen Threads zurückzukommen:

Ein solcher Vergleich ist schon per se sinnlos, weil P. Mauriat ja - wie alle anständigen Taiwanesen - ganz unterschiedliche frühere Marken imitieren will. Das System 76 will in Richtung Selmer gehen, das 66R in Richtung der wuchtigen Conn oder von mir aus Keilwerth.

P. Mauriat wäre sicher entsetzt, wenn wir hier einen "einheitlichen PM-Sound" attestieren würden.

 

Seit wann gibt es hier sowas wie Deutungshoheit? Es gibt den regen Austausch von Argumenten. Und ich bevorzuge Fakten vor Wunschdenken. Komm mir mit vernünftigen Argumenten und einer schlüssigen Argumentationskette und Du überzeugst mich vielleicht. Komme mit Wunschdenken und Glauben und dann bleibe ich doch lieber bei belegbareren Fakten.

Nochmal: klar klingt er auf anderen Aufnahmen anders aber die Kausalität dafür lässt sich nicht anhand eines Videos so festmachen wie Du es gerne machen willst. Du machst es Dir etwas einfach, mehr Glauben als Fakten.

Ok, Du hast keine Argumente und meinst dann mit persönlichen Spitzen würdest Du dann eher richtig liegen, weil es Dir nicht passt, daß Jemand deine Meinung nicht teilt. Gäääähn. Probier doch einfach mal Fakten.

 

Lieber Saxhornet, also wirklich, ich denke, Dein Standpunkt, dass es keinen belastbaren "Signature"- Sound für Saxophone unterschiedlicher Firmen gibt, ist mehr als deutlich geworden, wobei Du tatsächlich einen Beleg für Deine These schuldig geblieben bist.

Ich habe eine gegenteilige Auffassung und habe versucht, jetzt auch mit "Videobeweis" deutlich zu machen, dass Unterschiede auftreten, die Du auch bestätigst.

Du interpretierst bzw. ignorierst Teile meiner Statements, statt sie als Info zu erst mal so zu nehmen, wie sie geschrieben sind und meine Erfahrungen, die ich als solche auch beschrieben habe, tust Du als "mehr Glauben als Fakten" ab- fragt sich, woher Du diese Weisheit nimmst.
Ich habe Dir Deine Erfahrungswerte bislang tatsächlich nicht absprechen wollen, im Gegenteil. Und wo Du persönliche Spitzen festmachen willst, ist mir ehrlich gesagt auch nicht klar...

Zeit, sich wieder anderen, erfreulichen Dingen zuzuwenden.

 

Ich weiss es ist schwer zu verstehen aber es gibt eine grosse Streuung und da ist es halt so, daß der Sound mal mehr so und mal mehr so ausfällt und man sich nicht hinstellen kann und sagen kann Selmer klingt immer so und Conn immer so. Du wirst viele verschiedene Varianten finden und oft innerhalb einer Modellreihe aber auch bei Modellwechseln, auch weil innerhalb einer Modellreihe immer wieder was verändert worden ist und bei Modellwechseln eh. Gerade der S-Bogen hat so einen starken Einfluss und wurde von Hand gemacht, da fallen dann schon mal bei einem anderen Arbeiter die Ergebnisse auch leicht anders aus und das macht sich im Klang bemerkbar. Hast Du schonmal 10 Saxophone des gleichen Modells probiert und dann zwischen diesen die S-Bögen vertauscht um zu sehen was passiert? Ich habe das schon ausprobieren können. Dann klingt auch noch jeder Spieler wieder auf dem gleichen Set Up ganz anders und ein anderes Mundstück verändert auch wieder so viel. Es gibt Conn's die haben eine bestimmte Art zu klingen, genauso wie manche Mark VI, das Problem ist halt nur, es gibt halt auch zig, die dann nicht so klingen wie immer propagiert wird. Klar alles Montagsinstrumente oder ein unfähiger Spieler.....

Beweise? Wofür? Daß Leute auf unterschiedlichen Aufnahmen unterschiedlich klingen? Das wussten wir schon vorher, die Gründe dafür wissen wir aber nach wie vor nicht und können sie auch nicht durch ein Video dieser Art so belegen.

Ernshaft? Ich bat um Fakten und wo sind die? Wie viele Selmer von welchem Modell hast Du ausprobiert und verglichen, wie viele Conn, wie viele Keilwerth etc.? Bei Mark VI liege ich persönlich beim Tenor bei über 50, bei Conn um die 30-40.

Und hier die Spitze, die Du nicht finden konntest:

 

Typischer Mauriatsound....wie soll das gehen?

Mauriat hat im Zeitablauf mehrmals den Hersteller gewechselt, auch wurden Komponenten von unterschiedlichen Lieferanten
zugekauft.

Das erklärt ja auch, das es Foristen gibt, die von Mauriat total begeistert sind, und Andere nicht.

Es gibt keinen Mauriat Sound! Wo soll der her kommen?

CzG

Dreas