Wann benötigt ein Horn etwas Liebe durch einen Sax-Doc?

Mal so nebenbei. Saxophone reparieren ist keine Kunst, die nur von Aliens beherrscht wird. Ich kenne einige ausgezeichnete Menschen, die sich der Passion Saxophone reparieren mit Hingabe beschäfitgen. Und für uns Handwerker ist das verdienen von Geld genauso überlebenswichtig wie für jeden von Euch, aber genauso wie ihr euch über Anerkennung und Lob freut, so tun wir das auch. Und jene, die diesen Beruf mit Leidenschaft ausüben, gerne auch in vielen Momenten mehr geben als nehmen, ist das Lob der Balsam für die Seele. Wer hat das nicht gern, darüber freue ich mich noch so wie am ersten Tag. Daher erst einmal Danke für die Komplimente.
Und meine intensive Leidenschaft für das Instrument, die teilen ebenso Armin Weis, Mike Duchstein, Harald Dallhammer, die ich mehr oder weniger persönlich kenne. Alle leisten erstklassige Arbeit. Ausgezeichnete Arbeit habe ich auch aus Hannover von Hinrich Schulz in den Händen gehabt. Genauso durfte ich eine Saxophonreparatur von Wuffy anerkennend loben. Unglaublich viel Input habe ich in der Werkstatt Klarinettenmüller aus Bremen durch Norbert Schmanke erlernt. Das sind die, die mir im besonderen im Gedächtnis sind. Und es gibt derer mehr.

Aber worum geht es hier, soll es eine Art Bewertungssystem sein "10 Points goes to ....", oder wenn Du den einen Lobst must Du abr auch ...... dass ist doch Quatsch. Ein jeder, der mit seiner Werkstatt zufrieden ist, sollte glücklich darüber sein einen Ansprechpartner zu haben, der ihm/ihr in einer Situation weiterhelfen kann, an der das musizieren aufgrund von defekten den Spaß verliert.
Und wenn jemand das Bedürfnis hat eine Werkstatt oder einen Menschen zu loben, dann ist das doch sein gutes Recht seine Emotionen zu teilen, warum nicht gerade auch in einem Forum. Wenn ich als Reparateur lese, dass ein Spieler in einer Werkstatt von xy war und mit seinem Intrument nun endlich glücklich ist, dann freue ich mich für ihn. Ein Instrumentenmacher, der darauf allergisch reagiert, der wird sich am Ende seine Gedanken machen warum es so ist und was er eventuell verändern muss, damit er auch gelobt wird. Und gelobt wird in diesem Forum viel und auch breit. Da muss man nur ein bisschen stöbern.

Wir Instrumentenmacher arbeiten eben im Detail auch unterschiedlich. So haben meine Mitarbeiter gewisse Dinge so zu tun, wie ich sie die Jahre schon tue, weil es ein Qualitätsmerkmal ist, welches meine Kunden schätzen. In anderen Werkstätten wird das ein oder andere andres getan, was nicht schlechter sondern nur anders ist und deren philosophie entspricht. Ob es gut ist oder nicht, entscheidet am Ende immer der Spieler. Und so wird dieser auch entscheiden, in welcher Werkstatt er sich glücklich aufgehoben fühlt. Der Markt ist in Deutschland so groß, dass jede Werkstatt mit Anspruch davon leben kann.

Und ja, es ist auch richtig, dass sich eine kleinere Gruppe heraus kristallisiert, aber ich erlaube mir auch einfach mal ganz frech zu sagen, ja, vielleicht ist das so, weil genau jene nie mit dem aktuellen Standart zufrieden sind. Weil sie immer und mit jedem neuen Tag an sich arbeiten und immer einen Schritt weitergehen, da auch uns klar ist, so bunt wie diese Welt ist, lernen auch wir niemals aus! Und das ist gut so, denn sonst würde es langweilig in der Werkstatt werden. Andere wollen das aber nicht, denen reicht was sie tun und wo sie stehen, sind dennoch erfolgreich, kristallisieren sich am Ende aber vielleicht nicht so raus. Das ist doch auch jedem selbstständigen Handwerker selbst überlassen. Diejenigen, die aber mit jedem neuen Tag weiter an sich und ihrem Handwerk arbeiten, die investieren Zeit, Know How und Geld und wenn sie dafür auch mal öffentlich gelobt werden, wird es dem Kunden am Ende immer wieder zu Gute kommen und dem Handwerker den Motivationsschub geben, so weiter zu machen .

Und wenn am Ende der ein oder andere sich nicht im öffentlichen hervortut, weil er nicht benannt wird, so ist doch nicht demjenigen ein Vorwurf zu machen, der sich lobend über xy auslässt, sondern denen, die es nicht tun, wenn sie bei einer anderer Werkstatt auch zufrieden und glücklich sind.

Meine Meinung!

 

Was mich mal wirklich interessiert...

Sind die Anforderungen einer GÜ beim Saxofon unterschiedlich zwischen einen Klassiker und einen Jazzer?

Beim Kontrabass ist es tatsächlich so, dass es nur wenige Spezialisten zum Einrichten für den Jazz gibt.

 

Der Aufwand ist der gleiche, die Justage und Feinabstimmung variiert.

 

Dies habe ich vermutet.

Gilt dies auch bei Klarinetten?

 

Tatsächlich in geringerem Maße.

 

Das macht mich jetzt dich neugierig.
Inwiefern denn? Ich weiß idR nicht welche Musik der Kunde mit dem Instrument spielt, und wüsste auch nicht was ich da variieren sollte und warum.
Ich versuche immer (immer Rahmen der Wirtschaftlichkeit) das Beste aus den Instrumenten rauszuholen, wie sollen sich da Jazz und Klassik im Anspruch unterscheiden ?
VG

 

Weil einige klassisch spielende Saxophonisten/innen auch bei modernen Transkriptionen Vierteltöne nutzen, dazu braucht es besondere Einstellungen in der rechten Hand. Des Weiteren in der Wahl des Polsters und sogar der Wahl, mit welchem Material die Polster eingeklebt werden. Dazu kommen noch besondere Maße der Klappenaufgänge, die ja, um die Intonation nicht nachhaltig negativ zu beeinflussen, am Ende immer noch einen gewissen Spielraum lassen.
Um nur ein paar Punkte zu nennen. Ich habe das Glück Asya Fateyeva seit einigen Jahren mit ihren Instrumenten zu betreuen. Eine besondere Situation, da ich durch diese Zusammenarbeit auch wieder viel neues erfahren habe im Punkt Idividualität. Da werden dann auch mal Korken in bestimmten Bereichen des Innenbechers angebracht.
Dies ist insofern ein besonderer Genuss, da bei einer solch qualifizierten Saxophonistin der Punkt Voodoo hier kein Argument mehr ist

 

off topic, aber trotzdem....

Super!



last

 

Ach wie schön. Mir kommen die Tränen.
Bei meinem Sax schloss 5 Monate nach der GÜ ein Palmkey nicht mehr - Ursache; Ölmangel.
Ölwechsel ist wohl nicht Bestandteil einer GÜ?

 

Ich verstehe Dein Zitat zu Deiner Frage nicht ...???

 

Ich bezog mich auf gesamten Beitrag, in dem ich deinen Anspruch herauslese, immer eine perfekte Arbeit bis ins Detail abzuliefern.

 

Ölen der Achsen und Schrauben gehört zu jeder GÜ, wie vieles andere auch.

 

Und das bei gleichem Aufwand?

Grundsätzlich hätte ich darauf getippt, dass Klassiker „sensibler“ reagieren.

 

der grundsätzliche Aufwand ist der gleiche, die Zeit beim abholen und gemeinsamen ausarbeiten was die Feinheiten angeht, die ist intensiver

 

Genau darum gehts. Denn genau so ist es, nicht nur in Deutschland. Und nicht nur bei Saxdocs - Meister oder nicht.

Weiter oben, Du hast es vielleicht überlesen, erwähnte ich, dass ich nicht von allen aber doch von einigen Top-Leuten die Arbeit kenne (aber auch die “Untaten“ anderer) und deshalb keine Veranlassung habe, die mehr als bewährte Betreuung durch @Toko einzutauschen.

Jede Alternative, deren Arbeit ich kenne (!) hätte wilde Fahrerei zur Folge: Max Frei 800km, Bruno Waltersbacher knapp 900km, Harald Dallhammer 650km, Atti Hoppmann knappe 700km. Die mit „gutem Leumund“ sind nicht weniger weit weg von mir (@Armin Weis um die 500km, Saxophonic auch so 600km, Mike Duchstein immerhin noch 300km).

Und die Alternativen im Großraum Hamburg? Gibt es... ohne Zweifel.

LJS

 

Welche wären das, und auch gute Erfahrungen? (PM)