Shure Beta 98 H/C - oder Alternative

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Addie, 10.März.2020.

  1. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Mikrofon-Experten,

    ich will mir ein vernünftiges Clip-Mikro für Proben/Auftritte zulegen. Bitte keinen Grundsatzthread aufmachen mit Vor- und Nachteilen gegenüber Standmikros etc., ist mir alles bewusst. Ich will mich bewegen können!! Kein Radius von 30 Metern, aber ich fühle mich damit einfach wohler und will mich auch mal umdrehen können zu jemanden, ohne dass das Sax gleich futsch ist. Und ich persönlich mag es, wenn die Entfernung des Mikros immer gleich ist.

    Ich hatte gerade zum Testen das o.g. Clip-Mikro da und habe ganz schön gestaunt - da kommt wirklich was richtig Gutes raus! Hatte da mein günstiges Einsteiger-Clipmiko von Superlux zum vergleich; ok, das Shure kostet fast das 5-fache, da kann man mehr erwarten. ;-). Prima fand ich vor allem, dass ich Klappengeräusch fast gar nicht hören konnte. Keine Ahnung, wie sie das hinbekommen haben, aber ich find's klasse! Ich könnte evtl. sogar eins gebraucht für rund 160 € schießen und will eigentlich zuschlagen.

    Dennoch - weil mir da bislang jegliche Erfahrung fehlt - frage ich hier nochmal nach, wohlwissend, dass Vieles auch persönlicher Geschmack ist:

    • Kabel: Ich will eigentlich lieber mit Kabel nehmen - der Vorteil von Funk liegt auf der Hand, aber immer wieder lese ich von Verzögerungen, Problemen mit der Übertragung, Frequenzbereichen etc. Fällt bei Kabel weg, dafür ist man weniger frei. Kann ich mit leben.

      Somit: Gibt es noch eine Kabel-Clipmikro-Alternative zum Shure, die nochmal eine Schippe drauf legt? Mehr als 300 € möchte ich ungern ausgeben, spätestens bei 400 € ist Limit.

      Gefunden habe ich da das Sennheiser E 908 B (265 €), das Audio-Technica ATM350U (340 €) oder UL, wobei ich den Unterschied nicht kenne, und das SD Systems LDM 94 (390 €).

    • Funk: Dennoch bringe ich auch mal den Funk ins Spiel: es gibt ja auch das gleiche Modell (Shure 98 H/C) als Funkvariante und dazu einen passenden Adapter für Kabel-Phantomspeisung (preislich zusammen dann fast dasselbe) - solange man noch keine Funk-Basis hat, kann man es dann mit Kabel verwenden, sehe ich das richtig? Ist das die gleiche Qualität wie oder macht man da Abstriche? Und: ich habe mit Funk exakt Null Komma Josef Erfahrung und auch keine Ahnung. Macht das überhaupt Sinn? Denn als Funk kann man das Mirko (zumindest ohne Umbauten) doch wahrscheinlich auch nur an einem passenden Shure-Funksender betreiben, aber an keinem anderen, oder ist das Quatsch?? Stelle mir vor, dass man in einer Band alles über einen Empfänger betreiben will, aber das herstellerübergreifend nicht geht. Unsinn? Oder egal, weil sowieso jeder seinen eigenen hat?

    Dankbar für jeden Hinweis.
    Gruß,
    Addie
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab das und bin für meine Zwecke sehr zufrieden, es hält auch schon 2,5 Jahre. Ich finde den Sound des dynamischen Mikros viel angenehmer, bei mir hat's gegen wesentlich teurere Konkurrenz (auch aus D) gewonnen.
    Es kostet bei Thomann im Moment 318 Euro.

    Liebe Grüße, Ton
     
  3. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Ok, klingt interessant, danke.
    Aber hm..., bin ich blöd? Also ich sehe es da bei 390 €
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  5. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    optional kannst Du dir auch das Clip von AKG - nennt sich C519 - ansehen, kann ebenfalls mit Funk oder Kabel betrieben werden.

    Bei uns in der Gruppe haben wir sowohl das Shure als auch das AKG im Einsatz, beide tun was sie sollen

    LG
    Jürgen


    P.S.
    Kleiner Nachtrag
    Ich würde wenn die Anlagenvariante kaufen und das XLR Kabel dazu
     
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  6. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Mehrheitlich können die besseren Clipmikrofone kabelgebunden oder per Funkstrecke betrieben werden. Es muss immer eine eigene zum Mikrofon und Frequenz passende Funkstrecke (Empfänger) betrieben werden. Manche bieten Empfänger als Doppelsystem an, wenn z.B. für 2 Saxophone Clip nicht gewechselt werden soll. Für normale Anwendung eigentlich unnötig. Es muss immer der eigene zugehörende Empfänger zum jeweiligen Sender verwendet werden. Bei Intrumentalmikrofonen ist das bei PA-Verleiher selten, dass zufällig ein passender Empfänger da ist. Hier dann komplettes System vom Verleiher verwenden, oder eigenes mit allen Komponenten mitbringen. Beachten, dass legale Frequenz und möglichst je nach Veranstaltungsort auch gut nutzbare Frequenz angeschafft wird.
    AKG Clipsystem - hat mich klanglich nicht überzeugt. Keinesfalls schlecht, ist im preislichen Rahmen brauchbar.
    Sennheiser E 908 B hat guten Klang, sehr warm, war mit Systemeigener Anbringung bei mir aber von den Korpus-Geräuschen untauglich. Sennheiser hat sehr gute Funkstrecken.
    Shure hatte ich ältere Systeme im Test für gut befunden, aber die Zubehörkomponenten waren für mich nicht ganz überzeugend. Das aber persönliche Ansicht von mir. Aktuelles System hier viel besser, aber von mir nicht getestet, weshalb ich nichts dazu aussagen kann. Liegt aber meines Wissens über Preislimit. Shure hat sehr gute Funkstrecken!
    Kondenser von SD-Systems sehr gut im Klang, aber hier haben mich ähnlich wie bei Ton die dynamischen Kapseln im Klang mehr überzeugt. Allerdings fand ich die Anbringung nicht so ideal für mich, wenn z.B. Mikro schnell auf anderes Sax im Live-Betrieb gewechselt werden muss. War aber durch Eigenbau-Halterung problemlos zu lösen. Bei meinen SD-Sytemen hatten mich damals Funkstrecken und Kabel nicht überzeugt, andauernd gab es Probleme in Übertragung und mit Kabeln (Lötungen gelöst, Kabelbrüche). War aber schon älteres System.
    Wegen klanglich für mich überzeugenderen Eigenschaften, die auch noch flexiblere Möglichkeiten der Übertragung und Komponenten Zubehör bieten, bin ich auf anderes System umgestiegen, was aber etwas über den angepeilten Preisrahmen geht. Passt z.B. auch flexibel auf Veranstalter-Funkstrecken.
    Viel Spaß beim Testen!
    LG, db
     
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  7. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Ah, jetzt verstehe ich, ich hatte vom SD Systems LDM 94 gesprochen und du schriebst "ich hab das", daher meine Verwirrung. Danke für den Screenshot, schaue ich mir auch mal an.
     
  8. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Was, äh, sind Kondenser...:whistling:

    Ansonsten danke für die vielen Erläuterungen!!
     
    Zuletzt bearbeitet: 10.März.2020
  9. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Mal was ganz anderes, für welches Sax willst du es denn benutzen?
    Du spielst ja auch Sopran, da bringen die normalen Clips keinen guten Sound da Sopran i.d.R. mit 2 Mics abgenommen wird
     
  10. SaxyMike

    SaxyMike Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Addie,

    das Shure Beta 98 ist schon ein recht gutes Clipmikro für Saxophon, gerade wenn man das Preis-/Leistungsverhältnis betrachtet, und wird auch von vielen Profis verwendet. Auch ich würde es nutzen, wenn ich zu einem überschaubaren Budget ein professionelles Clipmikro haben wollte und wenn's nicht vielleicht doch was besseres geben würde. Wenn man das Shure Beta 98 nur kabelgebunden nutzt, spielen dann einfach der eigene, persönliche Geschmack, bzw. die eigenen Klangvorstellungen und Hörgewohnheiten die entscheidende Rolle, auch die Musikrichtung ist bei einigen Sax-Clipmikros nicht ganz unwesentlich. Für mich selbst ist klanglich hier das AMT LS und das AMT P808 Sax-Clipmikro der Favorit, zudem sind beide sind auch extrem rückkopplungsfest, aber die spielen preislich auch in einer anderen Liga, so wie z. Bsp. auch die Sax-Clipmikros von SD-Systems oder DPA.

    Als Wireless-Variante bevorzuge ich im Gegensatz zu Shure jedoch mehr eine Lösung, bei der Sender entweder schon im Mikro integriert ist, wie z. Bsp. das neue und recht innovative CLOUDVOCAL ISOLO CHOICE System, oder einfach nur auf's Mikro draufgeklippt wird bzw. an der Mikrofonbefestigung klemmt (wie z. Bsp. bei den AMT oder SD-Systems Mikros), dann entfällt die lästige Kabelverbindung zu einem Taschensender.

    Zum Thema Kabel oder Funk: Generell ist es immer noch so, daß eine kabelgebundene Verbindung immer noch die sicherste Variante ist und auch klanglich meßbar, aber nicht unbedingt immer hörbar der Funkübertragung überlegen ist. Das gilt sowohl für Gesangs- als auch Instrumentalmikros. Bei dem derzeitigen Stand der Technik sind bei einem guten Funksystem die Unterschiede in der Praxis allerdings kaum wahrnehmbar, und möchte man auf und desöfteren ja auch vor der Bühne ohne lästiges Kabel beweglich sein, kommt man also um ein Wireless-System nicht herum. Sind in der Band jedoch mehrere Funk- und/oder In-Ear-Systeme im Einsatz, ist entsprechendes Frequenzmanagement unerläßlich, um gegen Störungen und Interferenzen gefeit zu sein. Meßbare, und manchmal auch hörbare Verzögerungen gibt's hier eigentlich nur bei digitalen Funkstrecken durch die Analog-Digital und Digital-Analog Wandlung, ist in der Praxis bei guten Systemen eigentlich aber auch zu vernachlässigen.

    Die meisten Clipmikros werden, sofern sie Condensermikros sind, kabelgebunden mit dem zugehörigen Phantomspeiseadapter betrieben. Dieser wandelt die Phantomspannung vom Pult in die Speisespannung für's Mikro um und nimmt eine entsprechende Impedanzanpassung vor. Manche davon haben noch zusätzlich Gimmicks wie ein Low-Cut Filter (nützlich z. Bsp. zur Reduzierung von Klappengeräuschen) und Signalpegelabschwächung.

    Möchte man die Mikros per Funk betreiben, idealerweise mit dem vom Hersteller empfohlenen Funksystem, entfällt der Kabeladapter, die Stromversorgung des Mikros erfolgt dann über die Batterie oder den Akku im Sender.

    Gleichzeitiger Betrieb von mehreren Sendern über einen Empfänger ist nicht möglich, allerdings gibt es Hersteller, die Dual- oder Vierfachempfänger im Programm haben, dann können tatsächlich zwei bzw. vier Sender über einen Dual- bzw. Vierfachempfänger betrieben werden.

    Fairerweise möchte ich zum Abschluß auch erwähnen, daß mich das Thema nicht nur als Saxophonist, sondern auch beruflich interessiert, mit meiner Firma SAX-ess habe ich mich speziell auf den Vertrieb und Verkauf von (Clip-)Mikrofonen, insbesondere auch für Bläser spezialisiert, wen's interessiert, der schaut einfach mal auf meine Webseite www.SAX-ess.de oder hinterläßt ein "Gefällt mir" auf meiner Facebook-Seite .
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    DPA 4099
     
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  12. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Ja, das stimmt, es geht mir aber erstmal nur um das Tenor.
     
  13. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    @SaxyMike
    holla, das nenne holla, das nenne ich mal eine ausführliche Antwort. Vielen Dank für deine vielen Anmerkungen und Erklärungen!

    In der Tat geht es mir ja erstmal nur um einen ersten Einstieg . Vielleicht ist da das gebrauchte Schuhe für 160 € genau das Richtige. Weiter, schneller, höher kann ich später ja immer noch. Werde mir deine genannten Geräte auf jeden Fall mal in Ruhe ansehen.
     
  14. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    @Addie Eines der top Mikros von den im Programm enthaltenen Systemen SaxyMike gibt es gerade im Gebrauchtmarkt.
     
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  15. Specki

    Specki Schaut nur mal vorbei

    ATM350U oder DPA Core 4099. Wenn Du es auch für das Sopran einsetzen möchtest, würde ich auf ATM350U gehen - wegen der Befestigung. Die ist beim DPA 4099 für Sopran etwas frickelig.
     
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  16. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Das ATM wäre vor allem 200 € günstiger und noch in meinem Rahmen...
    Und das DPA soll wohl die Klappengeräusche laut übertragen.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Tut das DPA nicht, weder beim Alto noch Tenor. Das ist ein Mikro wo der erfahrene Tontechniker sich jedes Mal freut, wenn sowas am Start ist, so meine Erfahrung damit.
     
  18. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich verwende Funk-Micro SAMSON Airline 77, das bis jetzt immer gut funktioniert hat.
    Eine Frage zu SD systems LDM 94 oder Shure Beta 98.
    Steckt man diese Micros direkt in das Mischpult, wie bei Standmicros üblich ?
     
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  19. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Okay, danke für den Hinweis! Eine Rezensionen bei dem großen t sagt was anderes, aber wer weiß, wer da so schreibt...
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ist halt auch eine Frage wie Du etwas einstellst und ausrichtest. Ein Kondenser ist immer etwas anders zu behandeln als ein dynamisches Mikro. Für Live werde ich aber so schnell auf mein DPA nicht verzichten am Alto und Tenor. Und bei den Rezensionen von T steht häufig viel Unsinn.
     
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