"Best Of" Schwächen beim Semi-Profi

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bthebob, 12.September.2020.

  1. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    Ja ich denke da hast du recht @Jacqueline. Ich denke aber wenn man die Spuren einiger Amateure ordentlich nachbearbeitet kommt auch was richtig tolles raus. Leider kann ich das nicht.

    --> Nachbearbeitung fälscht natürlich das Ergebnis extrem. Macht es unvergleichbar.
     
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Lassen wir es, dafür ist mein Testosteronspiegel heute einfach nicht hoch genug.
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es ist wie in jedem Beruf. Wenn ich etwas beruflich mache , werde ich in der Regel andere Fähigkeiten als ein Amateur erreichen, die ich dann einsetzen kann.

    Daher erwarte auch ich zumindest eine höhere handwerkliche Qualität beim Berufsmusiker.

    Wie in jedem Beruf gibt es auch hier eine Menge Spezialisierungen, die unterschiedlichste Fähigkeiten erfordern.

    Ein Chirurg muss nicht unbedingt ein guter Hausarzt sein.

    In einer BigBand sollten das erste Alt und das Tenor auch gut improvisieren können. Bei den Trompeten ist in der Regel der erste Trompeter eher der Highblow-Spieler und der zweite Trompeter der bessere Improvisator.

    Ein guter Instrumentalist ist nicht unbedingt ein guter
    Instrumentallehrer.
     
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  4. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Mich unterscheidet vom Profi, dass ich während der Profi übt auf Arbeit bin. Daraus resultiert, dass ich während der Profi arbeitet mir ein Konzert anhöre. Anschließend habe ich wieder totale Lust Saxophon zu spielen und der Profi legt seins weg und geht schlafen, wenn ich aufstehe. Wenn ich mein Mittagstief habe übt der Profi schon wieder ....



    Ich unterscheide eher in Musiker und Instrumentbediener ...


    Die generellen Schwächen würden mich auch interessieren. Gerade ich als Autodidakt bin ja sehr auf mein eigenes Reflexionsvermögen angewiesen und mir würden diese Infos sicherlich ein paar Orientierungen geben.

    Die Methadiskussion wer ein Profi ist finde ich mühseelig und macht für mich das Thema schwer zu lesen.
     
  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich denke es gibt keine generellen Schwächen. Es gibt nur ganz individuelle Schwächen,jeder hat ja andere Schwächen. Die hat ausnahmslos auch jeder Profi
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich meine schon....

    Timing, Artikulation, Phrasierung, Sound, Intonation.

    Jeder Anfänger, egal ob er mal Profi wird oder nicht, hat diese Herausforderungen, oder?

    CzG

    Dreas
     
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  7. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ja aber jeder anders. Manche können super zählen aber hören nicht gut auf sich. Andere hören sofort heden schiefen Ton ,können aber keinen Takt halten,und das meine ich mit individuell
     
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  8. TycOoN

    TycOoN Ist fast schon zuhause hier

    Ein profi aber eben auch! Jemand der sagt er kann alles perfekt, hat noch viel zu lernen und ist bei weitem kein Profi
     
  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Fast nichts ist perfekt und nicht alles, was nicht außerordentlich gut ist, muss eine Schwäche sein.
     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Jetzt sind wir aber arg ins Philosophieren gekommen! :-D

    Ich wiederhole gerne für alle, die den Anfang des Threads noch nicht verfolgt haben, meine Grundthese des Unterschieds: Routine und Selbstbewusstsein, darauf läuft meiner Ansicht nach alles hinaus.
    Jemand, der einfach schon unheimlich viel gespielt hat, besonders mit exzellenten Musikern zusammen und vor viel Publikum, ist es gewöhnt, zu ÜBERZEUGEN, mitzureißen, sozusagen "den Zuhörer zu bewegen".
    Das muss ein Hobbymusiker nicht, der nur zum Spaß spielt, aber gerade dieses Überzeugen ist für einen Berufsmusiker elementar.

    Deshalb höre ich bei Hobbymusikern auch oft eine gewisse leichte Unsicherheit und Vorsicht, egal in welcher musikalischen Dimension, die sich ein Profi nicht leisten kann oder darf. Und es geht ausdrücklich nicht um Anzahl der Töne pro Sekunde, sondern um die Präsenz, die Intensität (auch im leisen Spiel), dieses "Hier bin ich, ich kann das und ich WILL das jetzt genauso gestalten". ;)
     
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  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Will mich als Treadersteller nur mal kurz melden.
    Kurz, ... weil ich komm' ja kaum noch raus aus'm Proberaum ! ;)
    Habe sehr viele, für mein Spiel wertvolle Anregungen hier mitgenommen.
    Und die wollen jetzt alle erstmal "angetestet" werden.
    Ich kann nur jeden Interessierten raten, die Beträge ab #1 hier in Ruhe -durchzuarbeiten- !!
    Es hilft.
    VG
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist m. E. wirklich ein ganz wichtiger Aspekt, schon auch ganz am Anfang.

    Ich habe sehr früh angefangen vor Publikum zu spielen (Freundeskreis, auf Feierlichkeiten und so.)

    Nachdem ich dann irgendwann akzeptabel mit der Band spielte, bekam ich folgendes Feedback:

    „Heute spielst Du ja gut (nicht meine Einschätzung), am Anfang war da auch schon viel Schräges dabei, aber wir fanden immer Klasse mit welchem Herzblut und Selbstbewusstsein Du Deine Musik vorgetragen hast....und das hat uns Freude bereitet!“

    Meine Empfehlung für die, die nicht nur für sich spielen wollen:

    Fangt so früh wie möglich an vor Publikum zu spielen! Zwei, drei Stücke zu Beginn genügen.

    Das baut Hemmungen ab und man wird souverän auf der Bühne, egal wie gut man ist.

    CzG

    Dreas

    Ach ja: Und man entwickelt früh für sich eine gewisse Bühnenroutine.
     
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  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine musikalischen Fähigkeiten habe ich meist durch und für Zusammenspielen mit anderen MitmusikerInnen erworben. Musik ist Kommunikation.

    Das Akkordeon und das Saxofon habe ich mit viel guten Einzelunterricht gelernt. Baß lerne ich noch etwas länger. Das Ziel war bei mir immer Musik mit anderen machen.

    Wäre ich heute Berufsmusiker, was tatsächlich bei mir früher mal ein Zukunftsthema war, hätte ich eine deutlich intensivere musikalische Ausbildung gehabt und könnte vermutlich wesentlich mehr. Müsste ich ja dann auch, wenn ich in der Musik überleben wollte.

    Da ich aber mit der Musik kein Geld verdienen muss, kann ich lernen, was ich in der Musik möchte.

    @Rick Ich hatte zwar selten, aber immer wieder mal Gelegenheit mit Profis meist in meinen Musikprojekten zusammen zu spielen. Es hat mich angespornt, motiviert und mich meist nachhaltig beeinflusst. Für die Profis waren es meist auch eher außergewöhnliche Projekte und sie haben diese sichtlich genossen.

    @bthebob Den Unterschied hinsichtlich „Schwächenanalyse“ würde ich so beschreiben: Wenn du Schach als Hobby spielst, dann denkst du in Zügen. Ein Profi denkt in Stellungen und somit ganzheitlicher.
     
  14. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ein Pianist erzählte mir mal, dass man die musikalische Kompetenz bei einem/r PianistIn in drei Bereiche unterteilen kann und ich denke, das kann man auch aufs Saxophon übertragen:

    Kopf: Rhythmusgefühl, Ausdrucksvermögen, Gehör, Intonation, Vokabular und Ideen bei Impro, Phrasierungen, Primavista, Repertoire, musikbezogenes Wissen, etc.

    Hände*: Ich muss das, was ich mir im Kopf vorstelle, auf das Instrument übertragen können. Schwächen zeigen sich dann beispielsweise bei unsauberen Läufen, ungewollten Dynamikabweichungen, unharmonischen Dynamikverläufen oder begrenztem Tempo.

    Herz: Das ist z. B. das Selbstbewusstsein, das Rick angesprochen hat, aber auch der innere Antrieb, die Beweggründe und die Attitüde, mit den man anderen seine Musik präsentiert.

    Um die Eingangsfrage allgemein und kurz zu beantworten: Bei sehr guten Musikern sind meistens alle drei Bereiche stark ausgeprägt. Bei Amateuren sind die Bereiche meistens weniger weit und meistens auch ungleich entwickelt.

    *: beim Saxophon natürlich auch beteiligte Körperteile für Ansatz und Stütze. Aber im Grunde ist das beim Piano der gesamte Bewegungsapparat, der koordiniert werden will, denn die Bewegungen macht man nicht nur mit den Händen und beim Saxophon dürfte es ähnlich sein, wenn ich das aus TonScotts Anregungen schließe.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 13315

    Gelöschtes Mitglied 13315 Guest

    Zum Thema "Profi" hatte ich heute im Musikverein eine nette Erfahrung. Bei uns hat heute eine "neue" Saxspielerin mitgemacht. U.a. erfolgte die Vorstellung mit dem Nebensatz..."hat Musik - Klarinette studiert"...Die lautlose Schnappatmung war überall zu hören und irgendwie war die Probe heute konzentrierter und geordneter.

    Ich hatte das Gefühl, niemand wollte sich vor der "professionellen" Spielerin eine Blöße geben. War eine interessante Erfahrung. Bin mal gespannt wie es weitergeht...:)
     
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  16. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Vorab, ich bin noch nicht beim Semi-Profi angekommen, mir wird aber sehr deutlich was zu dieser Stufe fehlt:
    Hier ein bisschen Artikulation, etwas Timing, unpräzise Fingerbewegung, und und und.
    Nicht Mega - Schlimm, aber viele kleinere Sachen zusammen, da merkt man, dass ich noch nicht da bin.
    Also die Summer aller fehlerhaften Kleinigkeiten machen den Amateur aus:
    https://vimeo.com/501662760

    kindofannoyed
     
  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Darf man kommentieren oder annoyed dich das nur noch mehr?

    Ok - war ne rein retorische Frage :cool2:

    Für mich kann man die Schwächen einfach zusammenfassen: Tempo runter, damit du die Chance hast, das Unrunde, Stokelige geschmeidig zu kriegen. Und viel mehr üben und auswendig spielen, das ist noch nicht "deins". Die passende Artikulation kommt dann von selbst.

    kindofsorrydassichhierrummeckere
     
  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Das Geheimwort:

    Musik ist Gefühl...das A & O für den Zuhörer...und nicht die tollsten und schnellsten Läufe oder waghalsigsten, überkomplizierten Impros und Dergleichen !

    Meine eigene Meinung und Erfahrung !

    Wuffy
     
  19. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja, ausdrucksvoll spielen, aber auch ab und zu mit Scheinvirtuosität beeindrucken. Letztere bietet sich bei einfachen Tonarten und Skalen an.:cool:
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Gefühl muss man auch zum Ausdruck bringen können. Auch dafür muss man üben. Außerdem gibt es nicht den Zuhörer. Da unterscheiden wir beide uns z.B. wahrscheinlich ziemlich krass.

    Es ging dem Delinquenten um das wie, nicht um das was. Ob er das, was er da spielt, adäquat rüberbringt oder nicht. Fundamentalkritik oder deinen Musikgeschmack als Messlatte anzulegen, bringt hier gar nix.

    Dieser Herr z.B. bringt ein Stück, das wir gerade ziemlich gut kennengelernt haben, mit viiiel Gefühl auf die Bühne und die Zuhörer sind begeistert.

     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Januar.2021
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