Goodbye, Audio Mastering

Hallo in die Runde, ich habe gerade über die SMPTE (Society of Motion Picture and Television Engineering) eine Nachricht bekommen, die Konsequenzen für unsere gewohnte Nomenklatur haben wird:

https://twitter.com/smpteconnect/status/1312409882600112129/photo/1

In Zusammenfassung: Die BLM und Gender Debatten der vergangenen Jahre haben das Bewusstsein geschärft, dass manche Worte nicht mehr zeitgemäß sind und vermieden werden sollten. Zuvorderst gehört dazu aus Sicht der SMPTE der Begriff "Master" und auch "Slave" mit eindeutigem Hintergrund (der übrigens nicht nur bis in die USA zurück reicht, sondern zu den Römern).

Einige Hersteller haben bereits angedeutet (allerdings noch nicht öffentlich), dass sie auch in ihren Audio/Video Tools Anpassungen vornehmen wollen um eine neue Sprachregelung zu finden. Das "gute, alte" Mastering wird also aus unseren Köpfen verschwinden (müssen).

Ich habe viele Gedanken zu dem Thema, die in beide Richtungen gehen. Für eine Richtung entschieden hab ich mich noch nicht - ich gebe die Nachricht hier einfach mal in die Runde weiter

Gruß, Nico

 

Das hat man davon, wenn man abkürzt

Ich zitiere aus einer Pressemeldung eines einschlägig bekannten Unternehmens:

As an example, "Master" descriptors, is a term woven throughout our products, and has etymological roots in oppression (The Latin mægester refers to a man who asserts dominance over a person or a place). While later, it was also used to mean a teacher, or someone who is particularly skilled in something, the original root is really what shows us that it’s part of the language of oppression.

 

Es sei denn, König und Königin sind gleich gestellt

 

Du denkst in eine interessante Richtung, @CBlues. Der Begriff ist so tief in vielen Terminologien verankert, dass es schwer wird, ihn sinnvoll zu ersetzen. Denk mal an Meisterschaften im Sport. Gut, da nutzen unsere englischsprachigen Freunde den Begriff „Championship“. Bin mal gespannt, wie die Diskussion in der Industrie weiter gehen wird.

 

Wir können nur hoffen, dass sich diese Diskussion nicht unkritisch in den deutschen Sprachraum hinein arbeitet. Hier bei uns hat sich der Begriff der Meisterschaft weit von der Wurzel des Wortes entfernt. Wir bezeichnen mit Meisterschaft ja eine erworbene Fähigkeiten, im Gegensatz zur Wurzel des Begriffes, die auf eine höhere soziale Stellung durch Geburt hinweist.