was genau beeinflußt den Blaswiderstand eines Saxes(nicht Mundstück)

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11073, 21.Oktober.2020.

  1. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich habe ja ein schön hergerichtetes YAS23 das einen superleichten Blaswiderstand hat,was ich grade und besonders in der Klassik sehr schätze.
    Nun war ich letzte Woche mal wegen einer Ligatur im Saxladen und habe dort mit meinem Mundstück ein top überholtes Selmer Mark 6 und Mark 7 angespielt. Beide haben einen erheblich höheren blaswiderstand und haben sich einfach viel schwerer spielen lassen.
    An beiden hätte ich keinen Spaß (auch wenn das nach oben hinaus sicherlich Vorteile hätte)

    Aber was genau alles beeinflußt denn den Blaswiderstand eines Saxophones,wenn ich beim gleichen Mundstück bleib ?
     
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  2. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe gestern Abend festgestellt das selbst minimalste Undichtigkeiten (Klappenkopplung nachgestellt) zu einem enorm höheren Widerstand führen.
    Evtl. gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Kammergröße des MPC / Ausformung die in Verbindung mit unterschiedlichen Schallröhren der Saxophone die stehende Welle unterschiedlich leicht entstehen lässt?!

    LG Guido

    Edit: hier steht schon viel: https://www.saxophonforum.de/threads/der-blaswiderstand.45407/
     
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  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wie gesagt,die Saxe waren vom Saxdoctor top instandgesetzt und ich habe ja bei meinen und den beiden direkt hintereinander das gleiche Mundstück/Blatt benutzt
     
  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das kann ich aus eigener Erfahrung inzwischen bestätigen. Nach der jährlichen Wartung war mein Sax so viel leichter zu spielen. Der Saxdoc hatte mir bestätigt, dass es kleine Undichtigkeiten gegeben hat.
    Jetzt merke ich davon allerdings nicht mehr, weil ich mich wieder daran gewöhnt habe.
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Guten Morgen!

    Meiner Meinung nach bestimmt hauptsächlich die Art und Weise der Luftführung den "Widerstand".
    Unterschiedliche Baugrößen brauchen da Unterschiedliches, unterschiedliche Fabrikate möglicherweise ebenso.
    Ist eine Einstellungssache (des Spielers).

    Cheers, Ton
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Mein MK VI hat, so wie ich es wahrnehme, einen nicht so großen Blaswiderstand. Er ist schon größer als bei meinem Yamaha damals, aber ich empfinde ihn nicht als störend. Es hat (auch wenn du Mundstücke von der Diskussion ausschließen wolltest) wahrscheinlich hauptsächlich etwas mit der Dichtigkeit des Instruments sowie dem Verhältnis von Blatt und Mundstück zu tun.
     
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  7. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wie gesagt alle drei Saxe waren 100% dicht,und das Mundstück war bei allen dreien das selbe. hat also in meinem Fall weder mit dem einen noch dem anderen zu tun
     
  8. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    @Ton Scott hat Deine Frage schon beantwortet.
     
  9. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele 2 unterschiedliche Bögen auf dem sonst gleichen Setup. Der Widerstand beider Bögen ist sehr unterschiedlich, daher hat es sicher etwas mit dem Bogen zu tun. Es gibt aber sicher noch andere Details, die auch eine Rolle spielen, die befinden sich aber meiner Ansicht nach alle sehr weit oben an Bogen, Mundstück und Blatt.
    Interessant: Ich nutze den Bogen mit hohem Widerstand für die Klassik (mein Fachgebiet), die Tonkontrolle im pp ist besser, die Homogentität im Sound auch, es klingt auch wärmer und weicher. Im Jazz (da bin ich eher Stümper) nutze ich den, der sich freier bläst. Bei mir ist also genau umgekehrt: ich schätze in der Klassik einen hohen Widerstand.
     
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  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Die leichte Ansprache ist sicher auch bauartbedingt.
    Ich mag eher die ältere, amerikanische Bauweise also Saxophone von King, Conn, Buescher, Martin.
    Die waren und sind nach meinen Erfahrungen von der Ansprache her leichter.
    Wobei es natürlich Streuungen gibt.

    Und es hängt auch mit den schon angesprochenen (Un-)Dichtigkeitsproblemen zusammen.

    Dann ist es ja auch mundstückabhängig.

    Und jede(r) hat eine andere Empfindung oder Einstellung was den Blaswiderstand betrifft.

    Manchmal reicht aber auch schon der Tausch eines S-Bogens um die Ansprache zu verändern.

    LG
    Mike
     
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  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich weiß, dass es Unterschiede gibt, aber habe wenig Ahnung, worin sich dieser begründet.

    In diesen Diskussionen wird allerdings häufig Ansprache und Blaswiderstand durcheinander gebracht und vermengt.

    Also müsste man erst mal genau definieren, was Beides ist, und wo sie sich gegenseitig abgrenzen, oder auch, wie sie sich gegenseitig beeinflussen.

    Beispiele:
    Als ich mal ein King Zephyr zum Ausprobieren hatte, da hätte ich locker eine halbe Blattstärke drauf packen können gegenüber meinem Buffet, so viel geringer war der Blaswiderstand.

    Die YAS62, die ich verschiedentlich ausprobiert habe, hatten alle eine sehr leichte Ansprache, im Vergleich zu meinem Buffet. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich das gleiche leichte Blasgefühl gehabt hätte wie bei dem King Zephyr.

    Gruß
    Otfried
     
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  12. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Gute Frage....:) Ich geh mal davon aus das auch die Klappenaufgänge
    optimal eingestellt sind...

    Und Ick geh mal davon aus das der Unterschied nicht gerade klein war...

    Und man sollte auch eine nicht zu unterschätzende Streuung in Betracht
    ziehen.... Mir iss bisher aufgefallen das zwei Baugleiche 12m, aus demselben
    Fertigungsjahr, welche Beide generalüberholt waren und Topp eingestellt sich
    auch vom Blaswiderstand unterscheiden, zwar nicht
    stark aber dennoch...

    Haste mal nen leichteres Blatt probiert, und mit welchem Setup spielst du...?

    Und denk Ton Scott hatt mit der Luftführung was elementares angesprochen, was ich persönlich aber nicht so schnell stark ändern kann...

    Meines Wissens nach hatt Selmer beim Mk VI auch
    über die Jahre am S-Bogen gearbeitet, den immer mal etwas abgewandelt, kann da durchaus sehr spannend sein, mal nen alternativen S-Bogen mit den Saxen zu testen...
     
  13. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @ehopper1 Den gleichen Gedanken gehabt, mir nur beim Schreiben etwas viel mehr Zeit gelassen...;)
     
    ehopper1 gefällt das.
  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Nein,er hat nur seine Meinung dazu gesagt,ob das nun wirklich der einzige Grund ist,weiß ich doch dadurch immer noch nicht,nichtmal ob das wirklich so ist
     
  15. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Neben Dichtigkeit kann es doch eigentlich nur der S-Bogen sein. Diese Leichtigkeit kann einem auch zum Verhängnis werden, weil man viel mehr mit dem Körper arbeiten muss. Beim Alt mag das allerdings auch weniger sein.
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Wenn das der Reparateur sagt, muss das noch lange nicht stimmen. :-D
    Aktueller Fall: Ein Schüler hatte sein Tenor mehrfach bei demselben Sax-Doc, ich musste ihn sogar zweimal dorthin zurückschicken, weil ich noch kleine Probleme (Undichtigkeiten) bemerkte beim Probespielen.
    Jetzt war er kürzlich auf Empfehlungen hin bei einem anderen Sax-Doc - und meldete mir schon sofort nach dem Abholen begeistert, dass das Horn sich so leicht spielen lasse wie noch nie zuvor, der Reparateur habe "gezaubert", alles spreche butterweich an, kein wahrnehmbarer Blaswiderstand mehr, alle Problemstellen, an denen er vorher viel gearbeitet hatte, waren mit einem Mal verschwunden. :cool:
     
  17. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    tatsächlich machen kleine Undichtigkeiten einen sehr großen Unterschied aus. Trotzdem gibt es den Unterschied im Blaswiderstand bei verschiedenen Fabrikaten auch bei absolut korrekt eingestellten Hörnern. Ich habe hier wirklich hunderte Instrumente angespielt. Viel davon dürfte auf den S-Bogen zurückgehen. Aber nicht alles, denn manche Tendenzen bleiben gleich, auch dann, wenn man den S-Bogen wechselt und das Instrument dann leichter oder schwerer losgeht.
    Und jetzt kommt die banale Schlussfolgerung: Wird wohl bauartbedingt sein. Also Mensur des Korpus, Tonlochgröße und Platzierung. Gewisse Tendenzen und deren Gründe glaube ich erkennen zu können, wobei ich weit davon entfernt bin, diese auch unverrückbar festmachen zu können.
    Bemerkenswert ist (aber auch keine große Überraschung), dass dieses Phänomen bereits beim Tenor nicht mehr so ins Gewicht fällt und beim Bari entsprechend noch weniger. Bei Alto und besonders Sopran hingegen umso mehr.
     
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  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Der S-Bogen kann Einfluss haben, muss aber nicht.
    Mein Reservesax Yamaha YAS-380 geht mit dem V1-Bogen viel leichter als mit dem originalen Bogen.
    Klingen aber beide sehr gut.
    Meine Frau mit neutralen Ohren findet keinen Unterschied.

    Ich mag es wenn ein Sax leicht anspricht und richtig gut losgeht.
    Z.B. sind da mein Martin Magna Bariton und mein Mauriat 66R Influence Tenor richtig klasse.
    Hängt aber auch mit den zu MIR passenden Mundstücken zusammen, dem Odiu-G 115 beim Bariton und dem ESM Heaven 8 beim Tenor.

    Ein erfahrener Bigbandkollege (spielt auch sehr gut Flöte und Klarinette) kommt mit meinem Tenorsetup z.B. überhaupt nicht klar.
    Der andere Tenorkollege hingegen wollte mein Instrument dagegen gleich mitnehmen.
    Er spielt aber ein Mark VII mit einem Theo Wanne Durga.
    Die Kombination ist auch für mich klasse. Spricht total leicht an und geht sehr gut los, eher so wie ein American Vintage Sax.
    Das beweist, dass es auch stark auf das Setup ankommt. Und es gibt sicherlich bei allen Fabrikaten Streuungen.

    LG
    Mike
     
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  19. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe ein King S20 und ein Zephyr Alt, beide ohne Silberbogen.

    Und hier streiten sich ja die Experten.
    Die einen sagen, dass der Silberbogen das Nonplusultra ist für die hervorragende Ansprache und den guten Klang eines Kings, besonders bei den Altsaxophonen.
    Die andere Seite sagt, dass der King Sound mit der Mensur des Korpusses sowie der Art der (gezogenen?) Tonlöcher zusammenhängt. Das Material des Bogens spielt nur eine untergeordnete Rolle.

    Was jetzt wie stimmt, kann wohl niemand genau sagen.
    Meine beiden Hörner klingen jedenfalls umwerfend gut!

    Grüße
    Mike
     
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  20. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Korpus würde ich unterschreiben. Bei den Tonlöchern würde ich den Einfluss (besonders bezüglich des Blaswiderstandes) für vernachlässigbar halten. Und - ohne eine Materialdiskussion befeuern zu wollen - ob der S-Bogen aus Silber, Messing, Platin, Iridium, Rhodium oder Ruthenium ist, spielt nach meinem Dafürhalten bei identischen Abmessungen keine Rolle.
     
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