Vintage Tenor Sax Adler, Conn oder Buescher

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von eddman_h, 26.Oktober.2020.

  1. eddman_h

    eddman_h Schaut nur mal vorbei

    Sehe mir gerade ein
    Oscar Adler Sonora Tenor
    guter technischer und optischer zustand - verlangt werden 600,-
    BJ ca. 1935-1952
    ➜ Die Nachfrage nach den Adler Tenor Saxophonen scheint gering zu sein, manche gehen in der bucht für 150-250 dann andere verlangen 850.- Sind 500-600 ok oder etwas überteuert.
    ➜ Übersehe ich vielleicht einen gravierenden Nachteil im Punkto Klang Volumen oder Veraltete Mechanik?

    ➜ Ist das Adler ne gute Wahl oder würdet ihr zu einem Conn oder Buescher aus den 40er-60ern raten?

    Danke für eure konstruktiven Kommentare

    Kontext:
    bin auf der suche nach einem
    Tenor Sax mit einem Warmen, vollen klang.
    Subjektive Präferenz: versilbert
    Zustand: Mechanik und Intonation müssen Ok sein.
    Mein niveau: Amateur mit budget um die 500,- und Feinmechanik Geschick.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 26.Oktober.2020
  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Da würde ich mal nach einem Keilwerth toneking,New King oder Student schauen. Die klingen voll und warm. Das ist deren Spezialität
     
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  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Damit kommst Du bei Conn oder Buescher nicht zurecht, es sei denn Du kaufst ein stark überholungsbedürftiges Exemplar.

    Selbst dann wird es bei den begehrten Modellen eng.

    Zur Oscar Adler kann ich nichts sagen.

    Ich meine aber @Wuffy hat da entsprechendes Know How.

    CzG

    Dreas
     
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  4. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich habe das gleiche Teil zuhause, allerdings sehr viel abgenutzter, dafür von mir generalüberholt. Ich halte es für ein solides Instrument.
    ABER: Äusserst unbequem für die rechte Hand. Die Drücker sind schon recht weit auseinander. Sollte es für dich aber passen ist 500,-- günstig, ich würde meins dafür nicht hergeben.
    Es ist ein Instrument, dass man so wie es ist mit all den Extra-Klappen und -Drücker lieben muss.
    Claus
     
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  5. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hier noch ein Photo vor der Restaurierung
    Claus

    1.jpg
     
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  6. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Mit dem budget wirst du kein Conn oder Büscher
    finden...

    Gerade die alten Kannen sind sehr speziell und verlangen ggf. auch ein anderes Setup..

    Oscar Adler hatt denk Ick nen guten Ruf, auch Kohlert, Hüller und Keilwerth...

    Wenn der Zusatnd doch gut iss spricht nichts gegen
    den Preis wenn es denn auch den Sound hatt, den man haben mag, also definitiv vorher ausgiebig testen...!
     
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  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    wenn das Ding in Ordnung ist, dann kann man das dafür ausgeben. Aber dazu sollte man es genau in Augenschein nehmen. Die Polster sollten relativ neu sein und die Mechaniken nicht verschlissen (idealer Weise ist das Instrument schon einmal überholt worden). Wenn es dann vernünftig spielt, kann es das Geld wert sein. Ein Check-Up im Anschluss beim Saxdoc Deines Vertrauens ist allerdings fast immer notwendig. Besser noch, aber selten möglich: vorher inspizieren lassen.
    Das Problem mit diesen Instrumenten ist, dass sich (wirtschaftlich gesehen) eine GÜ oft nicht lohnt, weil die Käufer nicht bereit sind, dafür zu zahlen.

    @Dreas hat recht: Conn und Buescher spielen preismäßig für gewöhnlich in einer anderen Liga. Die Keilwerth Toneking und New King (überhole gerade eines aus 1949), die @Huuuup angesprochen hat, sind auch schon ein wenig teurer. Die Keilwerth Student sind billiger, aber eine Art saxophonistischer Wundertüte. Können Amati sein oder aber (und da wird es wirklich interessant) Rampone&Cazzani aus jener Zeit, die ich für exzellente Hörner halte; mit einem sehr eigenständigen und durchsetzungsfähigen Klang. Der eigentliche Hersteller ist aber klar zu erkennen.
     
  8. eddman_h

    eddman_h Schaut nur mal vorbei

    Ok danke für den Hinweis aus erster Hand.
    Abgesehen von der Unbequemen rechte Hand, welche Eigenheiten hat es noch?
    Ist es vom Klang her eher ein Jazz (tief und voll) oder Konzert Instrument (höherer klang)?
    Werd's hoffentlich bald anspielen können.
     
  9. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Bin nicht der grosse Saxer, schon gar nicht auf dem Tenor. Mit einem aus der Zeit -ich meine es ist ein Jawo Mundstück- hat es für mich einen obertonarmen Klang, so wie "ich" mir ein Tenor vorstelle.
    Da es aber so unbequem ist, habe ich mich nicht weiter mit dem Instrument beschäftigt. Werde es wohl irgendwann mal für mich passend nacharbeiten. Habe inzwischen aufgrund anderer Baustellen mehr Erfahrung mit Lötarbeiten.
    Probier es selber aus und mach dir deine eigene Meinung. Es ist das Instrument wert.
    Claus
     
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  10. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    ich hab mir gerade das Instrument noch mal angeschaut und meine Erinnerungen aufgefrischt.
    Das Instrument ist/war ;) mal vernickelt. Ich habe es mit weissen alten (new old stock) und selbstgenähten weichen Polstern ohne Resonatoren gepolstert.
    Jenes Mundstück, welches ich als Jawo definiert habe, steht aber JACO nach genauerem hinsehen drauf, aus Kautschuk in Metallform.
    Mir gefällt es.
    Claus 1.jpg
     
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  11. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Vintageblätter...:cool:
     
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  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    mag sein
    Ist halt das damalige Verkaufsphoto
     
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  13. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin edman,

    Conn und Büscher liegen in der Tat in einer deutlich höheren Preisklasse und Zufallsfunde gibt es fast nicht mehr.

    Ein Adler hatte ich noch nicht in der Hand, aber m.W. haben die einen sehr guten Ruf.
    Wenn es um den Sound geht, finde ich, dass Keilwerth (Julius) etwas sehr eigenes hat und nicht mit Conn oder Büscher vergleichbar ist. Auch die "Ergonomie" ist deutlich anders. Die von Witte genannten würde ich auch in die Betrachtung einbeziehen. Kohlert kann wahlsinnig gut sein. Hüller: ich hatte mal ein GH Hüller, das kam soundmäßig ganz dicht an mein Conn Ladyface ran.

    Wo es auch noch lohnt zu gucken ist Hohner (also Max Keilwerth, Bruder von Julius). Aus meiner Sicht soundmäßig eher Richtung King als Conn.

    Viel Spaß bei der Suche

    Saxax
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin, also meine 5cz auf Basis eines OA Tenor, welches ich mal gekauft habe. Es müsste schon aus DDR Produktion sein, da es so ein bißchen an frühe Weltklang erinnert.
    Die Mechanik ist recht solide, und nicht schwieriger zu greifen, als bei anderen vintage auch. Subjektiv habe ich den Eindruck, dass es etwas enger gebogen ist, als andere Tenorsaxophone aus dieser Zeit.
    Klanglich ist es ein eher sauber, konzertant klingende Instrument, welches icheher nicht für eher dreckige Musik nutzen würde.
    Mein Problem ist die Stimmung. Mit meinen Mundstücken ist as Instrument tendenziell zu hoch. Ich musss daher auf dem Bogen sehr weit raus und das gibt schon mal Probleme. Intonation ist akzeptabel gut.
    Würde ich es empfehlen?
    Die Stimmung muß auf jeden Fall geprüft werden. Gleiches gilt für die Ergonomie. Der Rest ist gut genug, um es als solides Mittelklasseinstrument einzustufen. Wiederverkaufswert eher nix, also nur etwas für jemanden, der damit sein Instrument gefunden hat.
     
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  15. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Hab mir beim Duchstein ein überholtes Mönnig Diamant Tenorsax geholt, war das preislich günstigste seiner Angebote (unter 500 Euro).
    Die Kanne ist der Hammer.
    Baujahr 1940, intoniert sauber und ist klangmäßig genau mein Ding.
    Allerdings ist sie für kleine Hände nicht so geeignet, für meine Pratzen schon.
    Ich kann die alten deutschen Hörner nur empfehlen.
     

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  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wer grosse Hände hat, sich an Optik nicht stört: weltklang akustik.
     
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  17. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin ja bekanntermaßen ein Weltklang-Fan und besitze insgesamt 5 dieser geilen Hörner, darunter auch ein sehr gut erhaltenes Akustik mit den roten Plaste-Drückern.
    Alle wurden generalüberholt, obwohl aus betriebswirtschaftlicher Sicht unrentabel, aber soundmäßig kommen weder mein Buescher noch mein Conn 60 M an diese alten Kannen ran.
    Das gleiche gilt für die alten Amati.
    Generalüberholt und gut eingestellt klingen sie zumindest für meine Ohren fantastisch.
    Viel Sax für wenig Geld, und die berühmte "Seele" wird kostenlos mit dazu geliefert.
     
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  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    DIrekt empfehlen würde ich nie was....individuell ausprobieren ist immer der bessere Weg.

    Aber die etlichen alten deutschen Hörner in meiner Sammlung sind alles ganz toll klingende Instrumente und eigentl. unverständlicherweise meistens unterbewertet.

    Unterschreibe ich sofort auch so.

    Gr Wuffy
     
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  19. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Seit zwei Wochen spiele ich unter anderem ein Tenorsax aus den dreissiger Jahren.
    Generalüberholt und Versilberung tadellos.
    Die Kanne bietet allerdings keinen Hinweis auf einen Hersteller, weder Seriennummer noch Stempel sind vorhanden,
    nur eine schöne blumige Gravur mit dem Namen eines Händlers.
    Mein Saxdoc in Nürnberg meint, dass es eine Meisterarbeit ist, von der Bauweise her vermutlich ein Oscar Adler.
    Einwandfreie Intonation und schöner rauchiger Klang, das Sax wird wohl bei mir bleiben.
    Gisdrücker und Fis-Seitenklappe sind nailfilemäßig geriffelt.
     
  20. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo saxhans,
    wenn du Bilder einstellst, gibt es durchaus ne faire Chance, dass der Hersteller enttarnt wird.
    VG, Tobi.
     
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