Schreckliche Musikstudenten

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von Kristina Bossanova, 29.Dezember.2020.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Oh mein Gott:eek:

    Naja, mein Musiklehrer in der Realschule war auch so ein Gefrusteter und hat mir auf unnette Art und Weise völliges Antitalent bestätigt.
    Davon musste ich mich bis zu meinem 26. Lebensjahr erstmal erholen..
    Das war ein Knallkopf....
     
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  2. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Na, na, ich habe während des Studiums Sachen lernen müssen, die mir gar keinen Spass gemacht haben.

    Oft, aber nicht immer, habe ich die Sinnhaftigkeit erst später im Job verstanden.

    Auch im Job habe ich Dinge machen müssen, die mir keinen Spass gemacht haben.

    Damit umzugehen hat mich das Studium letztlich auch gelehrt.

    CzG

    Dreas
     
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  3. ppue

    ppue Experte

    Das ist richtig, @Jacqueline, Motivation ist alles. Leider aber wird auch die irgendwann fade, wenn die positive Motivation zur Methode wird und sich selber entlarvt.

    Und: Hier geht es um Studenten. Die haben es nicht mehr nötig, motiviert zu werden. Sie sollten auch nicht mehr "erzogen" werden.

    Es ist unglaublich, wie viele gefrustete Menschen ich in meinem Leben getroffen habe, denen irgend ein doofer Pädagoge in jungen Jahren beigebracht hat, sie seien unmusikalisch. Auch das stimmt.
     
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  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Da greift irgendwann eh die extrinsische Motivation wenn die Bafög-Schulden zu hoch werden oder es den Eltern langsam zu teuer wird.
    :D
     
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  5. Rick

    Rick Experte

    Hahaha, dann bist Du also mit Lukas im selben Kurs, na sowas! Er scheint ja Recht zu haben, wenn Du das exakt gleich beschreibst wie er. :cool:

    Also mal zum Kursinhalt: Laut seiner Schilderung macht sie Vorschläge, die eher in den Kindergarten oder maximal die Grundschule gehören, wie Basteln, Bilder malen usw. Das hat nun mal gar nichts mit Instrumentalunterricht zu tun, denn dafür braucht man Lernmethoden, Wissen über Lerntypen und eben auch Motivationstraining.
    Eine Dozentin, die nur ihr eigenes Buch präsentiert und darüber hinaus offenbar keine ausreichende Unterrichtserfahrung hat, ihre Ahnungslosigkeit auch noch direkt im Umgang mit den Teilnehmenden deutlich macht, ist eine Fehlbesetzung.
    Gerade das Einfühlungsvermögen, das man im Unterricht alltäglich benötigt, scheint ihr komplett zu fehlen.
    Sie könnte höchstens als Negativvorbild dienen, wie man es auf keinen Fall machen sollte. ;)

    Ich persönlich habe eine hohe Meinung von Pädagogik, meine beiden Eltern haben jeweils eine Zeit lang als Schullehrer gearbeitet, mein Vater hat als Wissenschaftler sogar einen Teilbereich der Pädagogik mitbegründet, drei Schulen wurden nach ihm benannt. Ich habe Pädagogik quasi mit der Muttermilch mitbekommen, die fachlichen Diskussionen über Unterrichtsmethoden, Theorie und Praxis waren ein elementarer Teil meiner Kindheit und Jugend, da habe ich sehr viel gehört.
    Und wie erwähnt unterrichte ich jetzt seit 40 Jahren, da habe ich viel von meinem einschlägigen Wissen profitiert.

    Natürlich muss man seine eigenen Erfahrungen machen, aber ein gewisser Background ist sehr hilfreich.
    Den bekommt man allerdings mit DIESEM Kurs offensichtlich nicht.
     
  6. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich arbeite ja in der Elementarpädagogik und auch dort geht es nicht (mehr) so zu wie du Pädagogik beschreibst.

    Vielleicht liegt es auch an der pädagogischen Ausrichtung in der ich unterwegs bin, jedenfalls stellt die intrinsische Motivation einen der wichtigsten Bausteine dar, damit Kinder lernen können. Eingetrichtert wie früher wird zumindest meist in Kindergärten nicht mehr.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied12629

    Gelöschtes Mitglied12629 Guest

    Ich glaube allerdings, mein Gitarrenlehrer hatte recht. Da lag's definitiv am Schüler, nicht am Lehrer. Ich konnte mir nie merken, wo auf dem Griffbrett die dämlichen Töne liegen. Ich verstehe das Prinzip Gitarre bis heute nicht. Jeden Ton gibt's auf (fast) jeder Saite irgendwo. Kann man mit jedem Finger spielen, muss sich aber immer verrenken. Am Klavier geht's auch mit jedem Finger, aber es gibt jeden Ton nur einmal; und welcher es ist, steht quasi direkt drangeschrieben. Am einfachsten ist das Saxophon: Jeder Finger hat seinen Platz. Jeder Ton einen definitiven Fingersatz (jedenfalls fast). Außerdem gibt's nicht mehrere Töne gleichzeitig. Alles einfach und übersichtlich! Dafür reicht mein Talent gerade noch. Gut, dass mein Lehrer das gesehen hat und mich zum Saxophon zurückgeschubst hat!
     
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  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich hätte es vllt nochmal mit einem anderen Lehrer versucht...
    Aber egal...Saxophon ist eh viel besser ...


    :duck:
     
  9. ppue

    ppue Experte

    Ich glaube, das meinte ich mit "Spaß haben". Entschuldige, wenn ich nicht auf dem neuesten Stand der Fachsprache bin (-;
     
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  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Aber hey, sie haben uns "etwas beigebracht"
    :ironie:
     
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  11. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Kein Problem. Es gibt durchaus pädagogische Modelle bei denen Kinder sich immer raussuchen dürfen was ihnen Spaß macht und alles unbequeme verweigern und das finde ich auch nicht gut.
    Das ist ne gute pädagogische Einstellung zum Lernen. :)
     
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  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Aber das sind ja jetzt konkrete Hinweise, die @Kristina Bossanova nicht benannt hat. Darüber hätte man ja gut diskutieren können. Allgemeine Bemerkungen über die angebliche Unfähigkeit der o.g. Professorin oder dass sie niemand lieb hat, sind mir da zu wenig.:cool:
     
  13. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Gitarre ist gar nicht so schwer. Jeder Bund ist immer ein Halbton. :) und umso kürzer die Seite wird umso heller wird der Ton. Durch runterdrücken verkürzt sich ja die Seite wo sie schwingen kann. Das mitm verrenken stimmt allerdings, kann man aber üben. :)
     
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  14. Gelöschtes Mitglied12629

    Gelöschtes Mitglied12629 Guest

    ja, aber irgendwo ein Schlaumeier hat neben die eine Saite noch mehr montiert. Und schon haut das alles nicht mehr hin. dann wird's nach rechts unten höher (was an sich ja schon mal unlogisch ist, aber gut), zugleich aber auch nach schräg links. und außerdem fällt damit die klangerzeugung und die die angabe der thonhöhe auseinander. nur, weil der ton höher oder tiefer ist, muss man plötzlich woanders anschlagen. so als müsste ich beim saxophon woanders reinblasen, nur weil der ton höher oder tiefer ist, quasi vier mundstücke zur auswahl je nach tonhöhe. und man bläst ständig ins falsche. oder erwischt keins der vier
    unabhängig vom dem problem ist der ton fürs menschliche ohr fast unhörbar. also muss man tonabnehmer dranschrauben und verstärker besorgen. den kann man aber nicht mehr tragen. also muss man ein auto kaufen (kostenpunkt: ca. 2-3 selmersaxophone).
    nächstes problem: klingt alles gleich. während beim saxophon leichter lippendruck reicht und sagen wir mal eine übersichtliche auswahl von 20 bis 30 neuen mundstücken um eine riesige klangvielfalt zu erzeugen, braucht man bei der gitarrre komplizierte effektegeräte, die man ohne tontechnikstudium aber wieder nicht bedienen kann.
     
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  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Fang doch damit an:



    CzG

    Dreas
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Ich habe ihren Beitrag auch eher als Kommentar zu meinem verstanden, weil sie offenbar den selben Kurs besucht wie der erwähnte Trompeter meiner Big-Band.
    Dass sich daraus eine Diskussion über Pädagogik entwickelt, konnte man nicht unbedingt voraussehen. (Obwohl natürlich schon, wenn man die typischen Diskursverläufe in diesem Forum kennt.) :-D

    Unser Lukas meinte zudem, dass die umstrittene Dozentin auch ein Problem mit männlichen Teilnehmern hat, das kennt man ja schon aus der Schule, wo sich Sozial- und Lernverhalten der Jungs deutlich von dem der Mädchen unterscheidet und oft Lehrerinnen ihr eigenes Geschlecht (unbewusst) bevorzugen.
    Die Studentinnen sind nach seiner Schilderung eher angepasst und brav, während er gerne mal auf seinem Platz "herumlümmelt" und sowieso ein freches Mundwerk hat, das kenne ich auch von unseren Bandproben.
    Die gute Frau kommt mit dieser Art überhaupt nicht klar und weist ihn entsprechend zurecht, was ihn aber nur weiter anstachelt - eigentlich eine interessante pädagogische Herausforderung, für die ihr aber anscheinend sowohl Strategie als auch Souveränität abgeht... :rolleyes:

    Das Dilemma besteht darin, dass er sich durchaus Tipps und Anregungen für den Umgang mit seinen renitenten Schülern wünscht, sie aber diesbezüglich inkompetent zu sein scheint.

    An solchen Schülern, gerade in der Vorpubertät, kann man aber als Lehrer auch verzweifeln: Ich habe derzeit so einen 12-Jährigen, der wirklich ALLES verweigert, was irgendwie mit Anstrengung, Denken und Üben zu tun hat. Seit den Sommerferien habe ich praktisch keinen Saxophon-Ton mehr von ihm gehört, lieber erzählt er einen Witz nach dem anderen, an Musik ist er völlig uninteressiert.
    Seine Mutter will ihn trotz meiner entsprechenden Rückmeldung nicht abmelden, also muss ich weiter mein bestes versuchen, wie ich ihn motivieren oder zumindest sinnvoll beschäftigen kann.
    Ist nicht mein erster Fall dieser Art, aber mit Abstand der bisher schwerste.
    Vielleicht sollte ich es mal mit Basteln und Malen probieren... :lol:
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Januar.2021
  18. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ok ich merk schon Gitarre ist nicht deins. Nur wenn ich auf der Gitarre spanisch spiele klingt's anders wie Klassik und Blues klingt wieder anders.

    Ach ja wenn man die Töne nicht hört liegt's vielleicht an den Ohren? Klar in ner Bigband wird man mit ner Akustikgitarre wohl kaum Gehör finden, aber sonst?
     
  19. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Aber müsste er seinen Schülern nicht erstmal Antirenitenz vorleben?
    Solche Schüler hatte ich in meiner Studentenzeit zuhauf, als ich nebenbei an einer Musikschule Blechblasinstrumente von der Trompete bis zur Tuba unterrichtet habe.
    Ein Trompetenschüler war so faul, dass sich über Wochen, als er den Unterricht geschwänzt hat, Spinnweben in seinem Trompetenkoffer gebildet haben. Da habe ich ihn erstmal eine Unterrichtsstunde lang Straftöne aushalten lassen.
    Kuschelpädagogik nach dem Motto "Wie fühlst Du Dich?" war noch nie mein Ding.:cool:
     
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  20. LizaX

    LizaX Schaut nur mal vorbei

    Ich bin auch aus einem ganz anderen Berufsbereich und da gibt es genau die gleichen Phänomene. Vor allem sind bei uns Frauen noch nicht lange vorne mit dabei. Also bin ich gut, weiß was ich kann, lasse mich nicht beeindrucken und begegne allen, die auch gut sind mit Achtung. Wenn eine/r sich müht, wird er/sie unterstützt, wenn eine/r nur heiße Luft ablässt, geht man sachlich und ruhig auf Distanz. Geht es faktisch ungerecht zu, mache ich den Mund auf. Ab einem gewissen Altern spielt dann keine Rolle mehr, woher man seine Kompetenz hat. Man kann's oder kann's nicht. Interessanterweise finden sich dann meist die Richtigen.
     
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