Warum baut man keine parabolischen Saxophone mehr?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von altblase, 14.Januar.2021.

  1. altblase

    altblase Strebt nach Höherem



    Einen wunderschönen guten Morgen,
    habe mir gerade das Video der Saxophonpädagogin Katrin Scherer angeschaut. Sie vergleicht hier eine modernes Saxophon und ein Vintage Instrument. Der besondere Klang wird besonders durch die parabolische Form verursacht. Warum baut man heute keine parabolischen Saxophone mehr? Es gäbe durchaus Kunden, auch wenn so ein Instrument in der Herstellung teurer wäre.:cool:
     
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  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

  3. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    "...
    It appears that the parabolic conical bore prescribed by Adophe Sax produces negligible differences in resonance frequency placement versus a pure conical bore. The acoustic behavior of a woodwind instrument air column is greatly complicated by the presence of toneholes and a mouthpiece. Thus, it is likely that the unique qualities associated with saxophones of this shape (and era) are most attributable to other factors, as well as further possible bore deformities. In general, saxophones which have the parabolic conical shape also have a “darker” tone quality. Such behavior might be attributed to a misalignment of higher partials, preventing these harmonics from fully cooperating in the regime of oscillation and thus creating a sound which has less high spectral energy. It is difficult to determine the reasons an instrument might be considered to “focus” better, though this quality could be associated with proper alignment of the lowest and strongest resonances of an air column. In this case, an instrument design might sacrifice high harmonic alignment to achieve better alignment of the lowest resonances.
    ..."
    http://www.music.mcgill.ca/~gary/thesis.html

    Grüße
    Roland
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn sich die Dame schon über die Ergonomie eines ChuBerry aufregt, dann darf sie besser kein Buescher TrueTone der ersten beiden Serien spielen. Oder mein Buffet Crampon Sopran, welches noch 2 Oktavhebel hat, die man bewußt wechseln muss.
    Militärinstrumente gehen normalerweise nicht in die normale Serie. Sie sind i.d.R. vernickelt und wenig bis gar nicht graviert. Außerdem steht bei einigen dann auch irgendwo ein Hinweis drauf, dass dies ein Militärteil ist.
    Intonation...mmmhhh. Intonation ist Sache des Spielers. Stimmung bzw Stimmigkeit. Da sind meine Conns recht anspruchsvoll, was Klappenaufgänge angeht. Besser oder schlechter als moderne sind die nicht, sofern ToKo einen guten Tag hatte (meißtens :) )
     
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  6. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Vielleicht ist die Vorlage, das Schnittmuster verloren gegangen.

    kindofparasomething
     
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  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Genau. Oder die Blechschere kann jetzt auch gerade :)
     
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  8. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Die Frage des Threaderstellers @altblase enthält eine Behauptung, für die ich keinen Beleg kenne. Die parabolisch Bauweise steht zwar in dem Sax'schen Patent drin, aber hat das mal jemand nachgemessen? Das sollte doch heutzutage sogar zerstörungsfrei möglich sein. Wenn ich da etwas übersehen haben sollte, freue ich mich über Hinweise. :)
     
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  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Marten Postma hat ein wenig gemessen:

    http://sax.mpostma.nl/

    Guckt man sich das bei den Sopranen an, waren die A. Sax Instrumente parabolisch, ein Buescher Truetone auch, ein Conn NW2 aber so sauber konisch wie es nur geht?
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Januar.2021
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    https://www.nationofmusic.com/why-dont-they/

    Danach gab es nie seriensaxophone mit parabolischer Bohrung
    Und angeblich hat Steve einige Instrumente vermessen und vermessen lassen, ohne einen Beleg für eine parabolische bohrung zu finden.
     
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  11. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Ich auch nicht.
    Ich habe einige Instrumente die angeblich eine parabolische Mensur haben. Ich habe mir schon die
    Finger krumm gemessen, mir Messgerät ausgeliehen etc....
    Die Dinger sind konisch und der Querschnitt des Korpus ist rund.

    Und wie jedes mal wenn dieses Thema hochkommt:

    Wenn mir jemand sagen kann an welcher Stelle meiner angeblich parabolischen Conn - Instrumente ich
    nachmessen muss um zu sehen dass sie in der Mensur von einem Konus abweichen, ich bin für Informationen dankbar!

    Keine Ahnung wie oft ich diesen Satz schon hier und in der Parallelwelt vergeblich gepostet habe....

    SlowJoe
     
  12. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ausser den allerersten Sax Instrumenten scheint der parabolische Konus ein Mythos zu sein. Warum auch nicht, die spielen auch ohne parabolic, wenn der Spieler kann!
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Die Seite ist die beste in der Hinsicht, die ich kenne. Und man sieht, dass es keine parabolischen Saxophone gibt. Es gibt lediglich hie und da Abweichungen von der strengen geraden Konizität. Die gibt es aber auch heute noch, bspw. bei Buffet Crampon am S-Bogen.

    Im Großen und Ganzen ist das ganze Thema aber ungerechtfertigterweise völlig aufgeblasen worden, so eine Art Mythos, nachdem die Vintage Instrumente alle parabolisch gewesen seien, und daher viel besser klingen würden.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    "Amerikanische, aber auch einige europäische Firmen bringen mehr und mehr billige Saxophone in den Handel, die oft gänzlich auf die parabolische Form verzichten. Solche Instrumente klingen hart und schnarren leicht wie eine Maultrommel." (Jaap Kool: Das Saxophon, Leipzig 1931):cool:
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Was hilft solch ein Zitat, wenn heute mit modernster Technik
    die parabolische Form nicht nachgemessen werden kann

    CzG

    Dreas
     
  16. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Jaap Kool beschreibt in seinem Buch, wie man das mit einfachen Mitteln nachweisen kann. :cool:
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    HWP hat mal behauptet, dass Conn Instrumente am Knie parabolisch waren, woher auch die leichte Ansprache der Bechertöne bei Conn Instrumenten herrühre. Das wäre also ggf. die Stelle zum Nachmessen.

    In der Tat ist das Knie, wie auch der S-Bogen mit seiner Krümmung ein interessanter Bereich, in dem sicherlich so einiges experimentiert wurde im Laufe der Entwicklung. Eine konische Krümmung um 180 ° ist ja keineswegs trivial zu konstruieren.

    Gruß,
    Otfried
     
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  18. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Hmmmmm....
    Ein Konus ist ein rotationssymmetrischer Körper.
    Insofern können alle gebogenen Teile der Mensur gar nicht konisch sein.
    Weder der S . Bogen noch das untere Knie noch der Becher.
    Wenn man Mensurkurven unterschiedlicher Instrumente wie z.B. die von Postma betrachtet sieht man dass
    der Lineare Verlauf des Verhältnisses von Querschnitt und Länge (Konus) nur auf den Korpus,
    das gerade Stück zwischen S - Bogen und unterem Bogen zutrifft.
    Alle von 18 Postma betrachteten Mensuren von neuen und vintage Instrumenten weichen vor und nach dem
    geraden Teil (Korpus) erheblich von einem konischen Verlauf ab. Sofern man an diesen Stellen, wie oben
    bereits gesagt, überhaupt von einem Konus sprechen kann.


    SlowJoe
     
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  19. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Das Stück meint Katrin Scherer auch nur, und dort unterstellt sie einen geringfügigen parabolischen Verlauf der Mantellinie.
     
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  20. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Der müsste schon sehr geringfügig sein, ich wollte es genau wissen und habe relativ präzise gemessen.

    Dass meine Conns grundtöniger klingen und ein anderes Obertonspektrum haben als meine
    Selmers kann ich allerdings bestätigen. Was immer da die Ursachen sein mögen.

    SlowJoe
     
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