Lechgold???

Ich hab momentan viel mit unserer chinesischen Niederlassung zu tun, weil wir grad ein Projekt mit ihnen gemacht haben. Ja, die Asiaten haben insgesamt eine völlig andere Mentalität, und die Chinesen konkret natürlich wieder eine eigene. Und deren Mentalität hab ich auch von anderen Erzählungen bestätigt bekommen.
Kopie: das höchste Ziel des Schülers ist, den Lehrer perfekt zu kopieren. Das gilt in Ostasien wohl allgemein, das hab ich auch von Korea gehört. Jemanden zu kopieren ehrt den Kopierten.
Fleiß: sie sind fleißig. Wenn etwas zu erledigen ist, hängt man sich rein.
Weg: sie finden einen Weg, das zu Erledigende zu erledigen. Ob das der vorgesehene ist oder nicht, ist dann eine andere Frage. Beim Überwinden ernster Probleme kann das eine Stärke sein, aber es werden halt auch nicht unbedingt Vorgaben eingehalten, wenn es einen "billigeren" Weg gibt... Beim Installieren der neuen Niederlassung musste manches ein zweites Mal gemacht werden, weil sie beim ersten Mal einfach billigeres Material genommen haben, das aber nicht den Anforderungen entspricht.

Und zum Einhalten von Vorgaben und Prozessen: da sind wir "Germanen" die Exoten - die ganze Welt arbeitet "irgendwie", nur wir meinen, es müsse genau so oder so sein... und das Ergebnis gibt uns ja recht. Ändert aber nichts daran, dass wir hier die Minderheit sind.

Das ist ein Phänomen, das sich durch die jüngere Geschichte zieht: "Made in..." ist nicht umsonst englisch, denn es diente den Briten nach dem Krieg, um sich gegen das damals minderwertige "Made in Germany" abzugrenzen. Die Deutschen holten qualitativ auf und grenzten sich gegen "Made in Japan" ab. Die Japaner holten auf, und galt dann als hochwertig im Gegensatz zu Korea. Korea hat sich etabliert und steht deutlich über "Made ich China"... soweit in groben Schritten, unter Auslassung vieler Länder, die da auch noch mitspielen. Und so wie sich die Chinesen momentan reinhängen, werden sie wohl erstens qualitativ und zweitens vom Lohnniveau nachziehen. Und suchen sich bereits wieder andere Billiglohnländer, um dort zu produzieren... in Afrika stoßen sie ihrerseits auf große Mentalitätsunterschiede. Könnte fast nicht konträrer sein.

 

Ich glaube es gibt noch nen Unterschied zwischen nem bestellten Saxophon für z.b. 200€ und nem Instrument das als Hausmarke gilt. Wer genau dahinter steckt weiß man nicht unbedingt. Stelle es mir aber vor wie die Hausmarken beim Discounter. Die sind qualitativ auch besser als Lebensmittel vom 1€ Laden.

 

¿was muss denn Adolph Sax zu all dieser Entwicklung des Saxophons sagen?
Alles mit Klappen überladene und mit Gravur "verschönerte" industriell hergestellter Schrott, der Spielständer und e(r)gonomische Tragegurte verlangt. Reparaturen bedürfen neue Kredite.
Wie beim VW Golf, aber wir verlangen ja regelrecht danach.
Claus

 

Also jedenfalls Jim und Jack haben mich eher vom Whiskey abgehalten...

 

Der Unterschied ist, dass die Billigsaxe ja als neue soweit funktionieren, Billigwhiskeys aber in keinem Alter schmecken... werden ja üblicherweise mit Cola gemischt oder so...

 

Das sind für mich alles Wohlstandssorgen in einer globalisierten Welt. Ich spiel mit Freuden und Liebe Hörner von Selmer, Conn, Yamaha oder Buffet. Wenn ich die aber nicht bezahlen könnte, z. B. weil die Löhne in meinem Land niedriger sind und so etwas utopisch machen, wäre ich glücklich, eine billige Selmerkopie spielen zu können, die erstmal ähnlich gut funktioniert. Wenn der Kern der Frage ist, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Saxophonen linear ist, dann ist die Antwort nein.

 

Natürlich sind es Wohlstandssorgen in einer globalisierten Welt, aber keineswegs illegitim, sondern individuell gerechtfertigt.
Dass es nichts bringt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Auch in Asien gibt es keine Wohltuer der Menschheit unter den Produzenten, die deshalb das billige Volkssaxophon bauen, damit auch Minderbemittelte weltweit die Möglichkeit haben das Instrument zu erlernen.

 

Was hat das jetzt mit Lechgold zu tun?
Den Namen finde ich furchtbar, aber hat jemand das Teil mal in den Fingern gehabt und reingeblasen?
Was soll es denn kosten und wo wird es hergestellt? Am Lech?

 

Indonesien, Vietnam, Philippines, Brasilien... Gibt doch so einige.
Oder die Österreicher oder Bayern, da deutet der Name Lech zumindest hin!

 

Ich könnte noch Indonesien oder Vietnam anbieten....

CzG

Dreas

 

Ich sehe Yamaha sie die billig Marke unter den guten Saxen. Von Selmeristenverufen. Aber ein billiges von Yamaha ist auf Dauer besser als die super billig Teile. Und für 700-900€ bekommt man teilweise schon neue Yamahas und gebrauchte schon eine Nummer besser. Die 4er Reihe. Und die geht schon richtig gut!

 

Vllt sind Selmörs auch einfach nur überteuert...

 

Sicher nicht. Sonst würden sie die Preise nicht realisieren.

Und: Das Saxophon gehört eher zu den günstigen Instrumenten.

(Wir hatten mal bei einem Stammtisch bei mir eine Bassisten dabei deren Instrument 50.000,-€ wert war.)

Das was Selmer bei den Saxen ist Steinway bei den Flügeln.
Schau mal was die kosten.

CzG

Dreas

 

Jaein,
Mit richtig gut meine ich, es geht uns klingt alles so wie es soll. Da sind schon noch spührbar und hörbare Unterschiede bis zur 3-4 Tausende Preisklasse. Ab da ist es dann Geschmack und Philosophie Sache. Und es gibt auch noch einige andere Firmen welche für den einen war besonderes, für den anderen nur einfach überteuert sind

 

@Dreas
Da hast du natürlich Recht. Darum Augen auf bei der Instrumenten Wahl!