Schreckliche Musikstudenten

Genau das meine ich, eine Geschichte bestehend aus Karl dem Großen, den Persern, von Schlachten, Kriegen, Diktaturen - das ist nun gar nicht mein Verständnis von Geschichte. Wenn diese Einstellung so bleibt, schließt sogar Hitler irgendwann auf in den Reigen der größenwahnsinnigen Knallköppe. Das meine ich leider ganz im Ernst.

Kein Wunder, dass sich überall wieder Menschen finden, die am liebsten den Alleinherrscher machten.

Und natürlich gibt es Lehrer, die es drauf haben. 95% vom Unterricht macht der Lehrer aus.

 

..Natürlich könnte es besser sein. Das Leben ist die beste Schule....
In der Schule - so wie sie heute ist, finden im Höchstfall nur Reformen von Reformen von Reformen statt, es ist eine Deformierung.
Man kann als einzelne_r Lehrer_in nur das Beste daraus machen und da ist - sofern man nicht in die Politik geht nur das ganz kleine persönliche Glück drin, mehr nicht....
Natürlich könnte man das ganze Türmchen umschmeissen und alles anders neu aufbauen - irgendwie, wie man meint, dass es besser wäre (begonnen mit den Gebäuden??- Dann braucht man ja auch schon ne Vorstellung, wie es darin laufen soll...) aber Schule ist immer auch Produkt der Gesellschaft und das lässt mich auf den Gedanken kommen, dass in der Schule keine Revolution stattfinden wird (schon weil da echt viele Beamte sind.....)


Ob in Geschichte bei Anno dazumal angefangen wird oder nicht, das kann man von mir aus halten wie ein Dachdecker -das ist nie mein Fach gewesen... die Idee, die Rick äußerte

finde ich klingt gut... Ich selbst komme von einer Gesamtschule und hatte Gesellschaftslehre: da sind Erdkunde, Geschichte, Politik... zu einem Fach zusammengefasst.
Weil unsere GL-Lehrerin auch Kunst bei uns gab haben wir oft interdisziplinär gearbeitet.... Es gibt da schon Freiräume, aber es macht auch Sinn in einem Jahrgang möglichst parallel zu arbeiten, weil es immer wieder auch mal SuS gibt, die - aus welchen Gründen auch immer - in eine andere Klasse gewechselt werden.

 

Was willst Du denn unterrichten? Ob der Bauer Bartholomäus im Dorf Kana eine gute Getreideernte hatte?
Was lohnt sich zu wissen? Was unsere Welt/ Gesellschaft geformt hat. Das sind nun einmal u.a. die großen Ereignisse, und die meisten großen Ereignisse waren halt Kriege... aber es wird ja auch die Entstehung der Demokratie in Griechenland unterrichtet, und über die griechischen Philosophen gesprochen - weil das unsere Welt geprägt hat. Und die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungen von Mittelalter bis Neuzeit. Und viel früher - wie sich Schrift entwickelt hat. Wann die Menschen welche grundlegenden Technologien entwickelt haben und wie sich das ausgewirkt hat. Welche Entdecker wohin unterwegs waren. Das ist alles Teil des Geschichtsunterrichtes, war es jedenfalls zu meiner Zeit.

Aber ja - die großen Eckpunkte sind die politischen - wann welches Reich entstanden und wieder zerfallen ist, und wie.

 

ooh. Der Geschichtsanteil bei mir war schon anders... Wir haben bspw, aus der Nazizeit (9. oder 10. Klasse) einen Zeitzeugen (einen Juden) im Unterricht gehabt, der uns seine Erlebnisse erzählte, außerdem eine Rundfahrt mit einem ehemaligen Edelweisspiraten in Dortmund (meine Heimatstadt) gemacht um die ganzen Orte kennenzulernen, wo besonders schlimme Sachen zur NS-Zeit stattfanden und ein ehemaliges Gefängnis, in dem er saß...
Also schon eher mit dem Blick von unten und nicht irgendwelche Zahlenmassen von Kriegen und Eroberungen...

 

Ja, das fände ich tatsächlich interessant. Mich interessierte, ob er überhaupt Getreide angebaut hat und warum das Dorf dann nicht im fruchtbaren Tal lag. Am ehesten interessierte mich, wie solch ein Dorf strukturiert war, was die unterschiedlichen Aufgaben der Frauen, Männer und deren Kindern waren. Wie groß waren die Familien? Machte man im Dorf gemeinsam Feldarbeit oder prötschelte jeder für sich herum? Hatte man Haustiere? Ging man in die Stadt, um Waren auszutauschen ober baute man eher alles für den Eigenbedarf an und blieb größtenteils unter sich?

 

Als Lehrer im Fach Geschichte würde ich versuchen den Bezug zur Gegenwart herzustellen.
Was letzte Woche in Amerika passiert ist, ist doch eine Steilvorlage als Veranschaulichung von etwa 100 Seiten Geschichtsbuch.
Die Pandemie hatten wir schon, was haben die Menschen seit 100 Jahren gelernt, oder vielmehr was nicht!
Vor ein paar Wochen haben AfDler Personen in den Bundestag eingeladen, die dort gepöbelt haben.
Flüchtlingsströme, wie sie in der Bibel beschrieben sind.
Das sind alles Themen, die heute so aktuell sind, wie seit der zivilisierten Menschheit überhaupt .
Daraus lässt sich doch spannender Unterricht machen.

 

@ppue

Ein Buchtip: Geschichte des Alltags des deutschen Volkes von Jürgen Kuczynski

Edit
Das ist allerdings keine Lektüre, die fröhlich stimmt.

 

Stimmt. ich hatte auch nicht vor, meinem gesamten selbsterlebten Unterricht noch mal aufzukochen.
- Als wir Getreide mit Mahlsteinen zu mehr oder weniger Mehl mahlten, als wir römische Sandalen nähten,.... oder so Mittelalterbrot.......
Ich war in GL eher mäßig interessiert....
War halt so..
Was hast Du denn für Erinnerungen an das Fach

 

Ja, gut, wir hatten den nicht zur Verfügung... (um die konkrete Ausführung der einzelnen Themen gings in meinem Beitrag nicht)

Dann musst Du das Thema studieren. In den wenigen Unterrichtsstunden, wo über die Jahre die ganze Weltgeschichte abgedeckt werden soll, ist es nicht möglich, ausführlich auf solche Details einzugehen.
Abgesehen davon, dass ja pro Kultur üblicherweise schon auch was über die Gesellschaftsstruktur gesagt wird - meine Aufzählung war natürlich nicht erschöpfend.

 

Wenn für dich das Leben des kleinen Mannes das Detail ist und der Größenwahnsinn von Despoten die entscheidende Botschaft darstellt, werde ich nicht deine Weltanschauung teilen.

 

Endlich Schneee...........................

 

Ich weiß, meine Frage ist absurd, aber kann es vielleicht sein, dass wir hier ein wenig vom Threadthema abgekommen sind? Wo ist überhaupt @Kristina Bossanova? Sie kümmert sich gar nicht mehr um ihren Thread: Schreckliche Musikstudenten

 

Deine Frage ist nicht absurd, nur naiv Alles voll normal hier. Das ist auch nicht Kristinas Thread, sondern auch Kristinas Thread.

 

Ich weiß! Aber, wenn es so weiter geht, wird hier gleich noch über den Urknall diskutiert, obwohl den keiner gehört hat.

 

Ich halte den Urknall nicht für ein singuläres Ereignis und würde da gerne noch etwas zurück gehen in der Zeit.

 

Und welchen Beweis gibt es für den Urknall? In der Bibel steht: Am Anfang war das Wort!
Ist mit 'Wort' vielleicht der Urknall gemeint?

 

Da geht dir aber der Stoff aus - und die Glaubwürdigkeit, wenn wir von Schule reden. Oder du musst den Pfaffen wieder mehr Raum geben.

 

Die Ernte eines einzelnen Bauern hat auf mein Leben etwas weniger Einfluss als die Feldzüge eines Größenwahnsinnigen, selbst wenn jener Bauer seine Ernte in einen Sack füllt und der dann umfällt.
Haben wir in diesem Saxsophonforum zusätzlich Themen über die Ernte vom Hias und die Milchleistung vom Sepp seiner Kuh laufen, oder über Trump und Brexit?

 

Wenn du von dem Bauern abstammst, hatte eure Familie Glück, nicht in den Kriegen umgekommen zu sein. Wenn der Einfluss der Größenwahnsinnigen darin besteht, dass du heute glücklich und wohlhabend gegenüber den Bauern aus Kana auftreten kannst, so spüre ich ein wenig Schalheit darin.