Lechgold???

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von saxotto, 14.Januar.2021.

  1. Rick

    Rick Experte

    Och, ich habe mich ja lange nicht eingemischt, aber nun begann der Thread allmählich zu zerfleddern, da konnte ich nicht widerstehen, mal einen völlig überflüssigen Kommentar dazu zu geben, damit kein Neuleser denkt, das sei eine aktuelle, so noch nie geführte Diskussion gewesen. ;)
     
  2. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier


    Künstler oder Künstlerin ist der oder die, welcher/e mit Popcorn im "Maul" saubere Töne blasen kann!
     
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  3. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Man sollte mal mitbedenken, dass etliche der Familienunternehmen in Taiwan inzwischen seit über fünfzig Jahren, also in der dritten Generation, Saxophone bauen.
    Manchmal so gelungene, etwas andersartige apparate wie das pro one von antigua un dem Ponzel Peter. Da spiele ich jetzt seit fast 10 Jahren drauf. Ohne irgendwas kaputt. Ausser der Lack war mist.
    Bei den Saxen aus der Volksrepublik habe ich keine guten Infos die neuer sind als ca 2 Jahre. Die Betriebe bei TianJin sind auch im chinesischen Netz nur über die Exportvertriebsfirmen zu finden, die "Infos" die dort zu finden sind, entsprechen so ziemlich dem Marketinggesülze hierzulande, genauere Angaben zu den Herstellerfirmen gibts auch auf chinesisch nicht. Saxophon ist in China auch ein Nischeninstrument, Gitarren und Djemben sind angesagt, Die profisaxer da spielen eigentlich auch eher Selmer oder Yamaha. Die eigene Produktion geht (bzw ging?) hauptsächlich in die USA, nur 10 bis 12 % nach Europa.
    Das ist aber auch was die Kapazitäten angeht im Vergleich zu Taiwan oder Yamaha Japan/Indonesien eher klein.

    Was die "Lechgold" teile angeht, könnte man mit dem Urteil ja auch warten, bis vielleicht mal jemand eines in der Hand hatte. Alles andere kommt mir ein bisschen wie Geschwätz vor.
     
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  4. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Saxophone simd immer an zu blasen. Denn es gibt immer mehr oder weniger Streuungen.
    Und jedes Sax geht mit einem anderen Mudstück wieder anders los. Ich fange gerade mit Sopran an, und stlle fest, dass es mit verschiedenen Mundsrücken ganz verschiedene Stimmungen hat. Und dann eben gut oder weniger gut Stimmt. U
    nd auch die Stimmung in sich ganz anders reagiert !
    Und der Klang von offen rockig bis weich und warm, kann ich mit den Blättern alles produzieren.
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @zwar

    Meine Kritik richtet sich nicht gegen die Taiwanhersteller
    (über 250,-€ Saxe aus China brauchen wir wohl nicht diskutieren).

    Da gibt es inzwischen solide Hersteller mit auch schon über 30 Jahre Produktionserfahrung, die solide Saxe bauen und gut die mittlere Preisklasse abdecken.

    Ich mag nicht die Handelsmarken, die zum einen Lieferanten immer wieder wechseln, um Margen zu verbessern, wodurch es im Grunde keine qualitative Kontinuität gibt.

    Und zum anderen durch „Pseudopimpen“ die Preise nach oben treiben, statt es gleich richtig machen zu lassen.
    (Klar bringt das wirtschaftliche Vorteile, wenn man auch noch etwas eigene Wertschöpfung hat.)

    M.a.W. es steht z. B. „Mauriat“ etc. drauf, aber es ist eben nicht immer „Mauriat“ drin. Wenn z. B. „Yamaha“ drauf steht
    ist auch immer „Yamaha“ drin.

    Es gibt Ausnahmen wie Green Hill, die in Deutschland ausschließlich über Expression vertreiben.

    Da stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis, weil nicht noch daran rumgedockert wird oder das Produkt über mehrere Handelsstufen vermarktet wird.


    CzG

    Dreas
     
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Der beste Satz hier im Fred !!!!
     
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  7. saxotto

    saxotto Ist fast schon zuhause hier

    Danke @ Rick und Wuffy! Meine Frage ging um Lechgold und nicht um andere Hersteller oder wer was spielt! Aber trotzdem herzlichen Dank für den unterhaltsamen Dialog!!! ;)
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nun ja, Du weißt jetzt folgendes:

    - „Lechgold“ ist kein Hersteller sondern eine Handelsmarke
    - kommt wahrscheinlich aus Taiwan (wäre gut) oder aus
    China (könnte weniger gut sein)
    - das Instrument kann gut sein, kann schlecht sein
    - Du musst es probieren

    Und Du hast einige Hintergrundinfos über den Saxmarkt bekommen.

    CzG

    Dreas
     
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  9. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Nun, da Grassi ja nicht mehr produziert...:cool:
     
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  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Jein...ich hatte Selmer, verschiedene- jetzt seit etlichen Jahren ein Mauriat. Einerseits sehe ich konstruktiv kaum Unterschiede- sieht ja heutzutage alles gleich aus :) Dann hat sich daran bis heute weder etwas "verbogen", wie oft moniert wird wegen zu "weichem Material", noch gab es irgendwelche Ermüdungsbrüche, noch machte eine Lötstelle schlapp. Was wäre noch möglich? Ersatzteilbeschaffung vielleicht? Aber da sehe ich eigentlich auch keine Probleme, da findet man Lösungen.

    Also ich glaube eigentlich nicht mehr an Qualitätsunterschiede Taiwan- Europa. Bei superbilligen Chinainstrumenten mag es anders aussehen, da dürfte aber nicht wirklich das reine Material das Problem sein, sondern die Montage und Einstellung. Also der Aufwand bei der Sorgfalt.

    antonio
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @antonio

    Die frühen Mauriats waren wohl wirklich gut.

    Dann wurde mal der Hersteller gewechselt und es gab Qualitätsprobleme.

    Das habe ich aus einer sehr verlässlichen Quelle, die intensive Einblicke in die Hintergründe hat. (Bestätigt von einem weiteren Insider.)

    Mein letzter Kenntnisstand ist allerdings drei Jahre alt. Aber zu diesem Zeitpunkt war meine Quelle sehr enttäuscht wie die Marke geführt wurde.

    Und wenn Du mit Deinem Horn zufrieden bist, ist doch alles bestens.

    CzG

    Dreas
     
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  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Es wird doch hier im Forum immer wieder gesagt
    - dass ein Profi auf jedem Horn gut klingt
    - dass selbst die Billigsaxophone als neue recht gut funktionieren (können) und der Unterschied mehr in der Haltbarkeit oder in Feinheiten liegen.

    Wenn man da eins und eins zusammenzählt, wird eine Firma ihrem Endorser einfach zu jeder Zeit ein einwandfreies Instrument zur Verfügung stellen.

    Und - um in die Nähe des eigentlichen Themas zu kommen - mir wäre jetzt noch nicht aufgefallen, dass es Endorser für die absoluten Billigtröten gäbe.
     
  13. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Richtig. Wenn ich jetzt mein 219 € Chinahorn rauskrame, mit dem ich angefangen habe, und darauf spiele, klinge ich heute auch als Nichtprofi ganz anders als damals :).
     
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  14. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Is, und den endorsern weird such meist ein extra gut eingestellt oder sogar eine Sonderanfertigung in die Hände gegeben. Hab ich mag bei den Klarinetten Herstellern gehört
     
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  15. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Ja, aber „gut eingestellt“ ist was anderes als „ bessere mechanische Qualität. Und um die Einstellung kümmere ich mich spätestens bei der ersten Durchsicht.
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Dann äußere ich mich mal aus Taiwan-Endorser-Sicht:

    Ich bekam ausschließlich handelsübliche Saxofone, keine besonderen Spezial-Modelle, die so eingestellt waren, wie sie auch in die Läden kommen, das war mir auch wichtig, denn ich hatte von Anfang an klar gestellt, dass ich mich nur unter solchen Umständen an der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit beteilige, alles andere wäre für mich Betrug gewesen.

    Ich habe sie bezahlt, wenn auch zu einem reduzierten Preis, sie sind mein Eigentum, also nicht geliehen oder so.

    Das Soprano spiele ich seit inzwischen fast 13 Jahren, ohne größere Reparaturen oder gar Generalüberholungen, es funktioniert mechanisch einwandfrei, wie am ersten Tag.
    Als Tenor und Alto habe ich mir vor einigen Jahren neuere Modelle zugelegt, aber ohne Not, die vorigen Exemplare (erworben 2008) sind immer noch absolut okay und spielbar, das Tenor ist mein Ersatzinstrument, das Alto ebenfalls, das habe ich aber derzeit einem Schüler geliehen.
    Sowohl Tenor als auch Alto haben schon einiges im Alltag bei mir mitgemacht, bis hin zum Sturz von der Bühne - keine Verbiegungen oder Verstellungen an der Mechanik, noch nicht mal eine Delle!

    Ich habe seit 2008 KEIN Sax einer anderen Marke mehr benutzt, weder auf der Bühne noch im Studio oder Unterricht.

    Auch an Mundstücken spiele ich inzwischen seit 10 Jahren ausschließlich solche "meiner" Marke, diese sind seit Einführung "meiner" Edition RvB völlig unbearbeitet.

    Soweit ich weiß, ist es bei den Kollegen (ich kenne einige Endorser von Antigua) ähnlich - Olaf Schönborn zum Beispiel sagt, dass er es ebenfalls für sich selbst falsch fände, wenn er für etwas mit Namen und Foto in der Öffentlichkeit stünde, ohne es wirklich zu spielen oder überhaupt gut zu finden.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Rick

    Ich kenne mindestens einen Endorser für eine Taiwanmarke, dessen Horn, dass er spielt, niemand irgendwo im Laden kaufen kann.

    CzG

    Dreas
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Es gibt bestimmt überall solche und solche, aber nach meinen Gesprächen mit Kollegen ist es nicht die allgemeine Regel, die haben alle einen funktionierenden moralischen Kompass.

    Ich hatte ja mal handgehämmerte Spezial-Necks für Alto und Tenor: den für Alto habe ich abgegeben, seit ich das neue Alto habe, bei beiden ist jetzt der Original-Neck drauf, den für Tenor habe ich noch bei meinem Zweitinstrument, beim neuen Tenor nutze ich den Original-Neck.
    Nichtsdestotrotz konnte und kann man die handgehämmerten Necks normal im Handel kaufen.

    Gut, ich durfte mir "meine" Instrumente aus mehreren auswählen, doch selbst das sollte im gut sortierten Fachhandel möglich sein.
    Der Vertrieb bietet sogar den gewöhnlichen Kunden an, dass man ins Lager kommt und verschiedene Hörner ausprobiert, nur soll man sie dann über einen regulären Einzelhändler bestellen, denn die Zusammenarbeit mit dem stationären Handel ist den Jungs extrem wichtig.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mh,
    Mal ein pragmatischer Ansatz.
    Angenommen ich interessiere mich für ein Tenorsaxophon.
    Jetzt gehe ich mal davon aus, dass das toptenor mit 100 Punkten etwa 5000€ kostet. Ein Budgettenor der namhaften Hersteller liegt bei etwa 1300€. Hier erwarte ich gute Verarbeitung, Haltbarkeit, gute Stimmung, mache aber Abstriche beim Klang. I. D. R. ist es bei Prüfungen so, dass ich für eine 4- genau 50% der Punkte brauche. Nun würde ich o.g. Budgettenor doch mind. ein Befriedigend bis Gut geben wollen, also liege ich bei vllt. 80%.
    Damit kann sich eigentlich jeder ausrechnen, wo sein Instrument qualitativ liegt, oder?

    Was ich interessant finde ist hier, dass die allgemeine Ansicht ist, dass ein produkt aus europäischer Produkt automatisch besser sein muss als eines aus Asien. Das sehe ich nicht so. Da ein Saxophon in der Produktion viel Handarbeit bedeutet spielen Material - und Maschinenkosten eher keine große Rolle, sondern die Lohnkosten.
    Frankreich ist ein Hochlohnland, teurer als Deutschland, sehr viel teurer als JEDES asiatische Land. Damit kann man aber trotz gleicher Qualität in Asien ein Saxophon günstiger bauen als in Frankreich. Oder umgekehrt, bei gleichem Preis ist die Qualität besser.
    Würde also im umkehrschluss bedeuten, dass ein Yanagisawa, Yamaha etc. für einen Preis X immer besser ist als ein Selmer für das gleiche Geld, sofern tatsächlich in Frankreich produziert.
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ist wie beim Wein. Die Franzosen können schon gute machen, vor allem im hochpreisigen Segment. Sie sind aber schon lange nicht mehr die einzigen.
     
    Rick gefällt das.
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