Wartung (und Pflege) bei alten und neuen Saxophonen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Tschoo, 11.Februar.2021.

  1. Tschoo

    Tschoo Schaut nur mal vorbei

    Liebe Leute,
    mich würde interessieren wie es bei euch bezüglich der Wartung eurer Saxophone aussieht.
    (Die Suchfunktion habe ich mit: Vintage, Wartung, Service, Pflege... gefüttert aber nichts entsprechendes gefunden - was mich verwundert - hoffentlich habe ich nichts übersehen)

    Vielleicht könnt ihr mir schreiben wie ihr das handhabt, bzw. was eurer Meinung nach eine gute Faustregel ist. (z.B.: einmal im Jahr oder erst wenn's quietscht...)
    Besonders würden mich die Unterschiede (insofern vorhanden) von alten (Vintage) und neuen Instrumenten interessieren.

    Ich habe gelesen, dass ein Vintage-Saxophon mehr "Pflege/Wartung" benötigt als ein neues. Das bezieht sich aber doch nur auf den ersten Intervall von Neukauf bis Generalüberholung - richtig? Ich meine, wenn ich ein "neues" Sax zum ersten Mal generalüberholen muss, dann dauert es bis zur nächsten Generalüberholung doch genauso lange wie wenn ich ein Vintage-Sax generalüberhole bis zur nächsten Generalüberholung?

    Letzte Frage: Wenn ich ein Sax penibel pflege/warte kann es dann trotzdem irgendwann mal einfach "tot" sein?
    (Ich kaufe mir zB ein original Adolpf Sax Saxophon aus dem Jahre 1850 und spiele es jeden Tag drei Stunden pflege es aber auch entsprechend - keine Ahnung - alle vier Monate zum SaxDoc zB… ist es irgendwann hinüber? Wenn ja warum bzw. woran "stirbt" es?)

    Freue mich schon auf eure Antworten
    LG Tschoo
     
    altoSaxo gefällt das.
  2. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Ich stelle mir vor, das ist wie bei einem Flugzeug, Verschleißteile müssen irgendwann mal ausgetauscht werden. Materialermüdungserscheinungen kann ich mir beim Sax nicht vorstellen, es sei denn, es muss an der selben Stelle immer wieder ausgebeult werden.
     
  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    In diesem Video wird das Wesentliche gut erklärt:

     
  4. Tschoo

    Tschoo Schaut nur mal vorbei

    Danke Woliko, also sind deiner Meinung nach Saxophone wenn man sie nicht grob beschädigt und ordentlich pflegt, quasi für die Ewigkeit.
     
  5. Tschoo

    Tschoo Schaut nur mal vorbei

    Danke Saxfax, danach wollte ich eigentlich garnicht fragen, denn das was im Video erklärt wird ist mir bekannt.
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Alles was repariert werden kann ist quasi für die Ewigkeit.
     
    47tmb und GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  7. Tschoo

    Tschoo Schaut nur mal vorbei

    Ich versuche mal ein Foto einzufügen... Auf dem Foto sieht das Saxophon ziemlich mitgenommen aus, ist das nur optisch? Ist hier nur der Lack nicht mehr schön aber die "Substanz" hat nicht darunter gelitten? Werden Saxophone mit der Zeit einfach etwas "schrumplig" und irgendwann sind sie vollkommen verschrumpelt, spielen aber trotzdem ganz normal?
     

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  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, das würde ich auch so sehen.
    Natürlich kommt es auch bei guter Pflege zu Verschleiß, der aber reparierbar ist. Kritisch kann es werden, wenn Tonlöcher wiederholt runtergenudelt wurden.
    Daher ist wichtig, dass das Instrument in seinem Leben wenig Kontakt zu hufschmiederisch veranlagten „Gut-und-günstig“ Instrumentenbauern hat.
    Sinnlos und unsachgemäß runtergefeilte Tonlöcher, Lötungen aus dem Sanitärbereich, grobschlächtiger Zangen- sowie Hammereinsatz, wiederholte Neulackierungen mit vorheriger hemdsärmeliger Lackentfernung und Kombinationen daraus können es dann doch seinem Nutzungsende zuführen, bzw. größere Restaurierungen erforderlich machen.
     
    Tschoo, womonos und Wuffy gefällt das.
  9. pt_xvi

    pt_xvi Kann einfach nicht wegbleiben

    Hey Tschoo!
    Alle 1-2 Jahre zum Votruba und gut isses!

    Also zum Thema Ölen/Schmieren gibt es ganz andere Meinung, z. B. von Matt Stohrer, der gerade bei älteren Instrumenten eine anerkannte Koryphäe ist.
    Wieder mal:
     
    ruit und Tschoo gefällt das.
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Der Weg vom Tenor zum Sopran ist ein langer.
    :duck:
     
    kindofblue, Nilu, Matthias Wendt und 3 anderen gefällt das.
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Es gibt bei "Vintage-Hörnern" auch Mechaniken, die konstruktionsbedingt mehr Wartung brauchen. Bei den alten Conns liegen beispielsweise die Achsen zwischen zwei Spitzschrauben, die wiederum mit einer Madenschraube seitlich fixiert werden. Das ist sehr viel reibungsärmer als eine normale Achse (einer der Gründe, warum diese Hörner noch beliebt sind - man kann mit wenig Federdruck trotzdem schnelle Klappen einstellen). Aber halt nur, wenn sie richtig eingestellt sind. Wenn man ein paar Wochen intensiv spielt ohne Nachzujustieren, kann schon mal eine Achse das Klackern anfangen. D.h. da gehört ein Schraubenzieher und Ölkännchen in den Koffer.
    Bei den meisten modernen Hörnern hat man Mechaniken gewählt, die sich als wartungsresistenter erwiesen haben. Dein Yamaha würde mit einer gewissen Wahrscheinlich nach 10 Jahren ohne Pflege auch noch einigermaßen laufen (musst du aber nicht probieren).
     
  12. Tschoo

    Tschoo Schaut nur mal vorbei

  13. Tschoo

    Tschoo Schaut nur mal vorbei

    pt_xvi DANKE!!! :applaus:
     
  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Bei der Ölfrage gibt es übrigens Lagerbildung.

    Meiner Überzeugung nach nicht empfehlenswert und trotzdem häufig empfohlen sind dünnflüssige (niedrigvisköse) Öle wie Nähmaschinenöl, Feinmechanikeröl, Mechaniköl für Holzblasinstrumente (auch, wenn es so heißt), Klappenöl.
    Es sei denn man möchte, dass sich das Saxophon nach kurzer Zeit beim Spielen anhört wie ein rasselnder, unrund laufender Zweitaktmotor, und dass sich das Öl unkontrolliert über die ganze Kanne verteilt und deshalb ständig nachgeölt werden muss.
    Hierfür ist die Saxophonmechanik, selbst wenn sie gut eingestellt ist, schlichtweg zu unpräzise.

    Zu empfehlen sind dickflüssigere (höhervisköse) Öle. Meine Wahl: Getriebeöl SAE 80

    Aber wie gesagt… Lagerbildung :)
     
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  15. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    ...welche wiederum für gewöhnlich festkorrodiert ist. Zumindest immer dann, wenn ich sie bekomme :(
    Aber auch die Conns haben Wellen für die Stacks.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Februar.2021
    giuseppe gefällt das.
  16. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    sehe ich auch so. Getriebeöl ist ein sehr gute Wahl, ebenso Kettenfließfett (heißt nur Fett, ist aber ein dickflüssiges Öl). Immer schön zu beobachten, wenn es diese Öle durch Kapillarwirkung in den Spalt zieht.
     
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  17. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Das hat mit Conn in dem Sinne nix zu tun.
    Bei allen, auch modernen Saxophonen gibt es Spitzschraubenlagerung und durchgängige Achsen gleichermaßen.
    Aber nur bei Conn mit der seitlichen Fixierschraube.
    Und v.a. bei modernen Taiwanesen und Chinesen mit Pseudospitzschrauben (Horror..).
    VG
    Jens
     
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich denke mein Conn und nein S unterscheiden sich, wo Schraube und wo Welle ist, nicht?
     
  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Oje, das ist vermutlich kein Spaß. Bis auf 2 oder so werden meine regelmäßig bewegt. Wenn mehr hängen weiß ich, an wen ich mich wende!
     
  20. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Klingt plausibel - nur ob man das Zerlegen der Mechanik jedem empfehlen kann? Ich traue mich jedenfalls nur an einfache Teile ran (zB was Stohrer im Video gezeigt hat), den Rest überlasse ich lieber dem Saxdoc.

    Bei mir klappern auch nur wenige Teile öfter, vor allem die Kugelgelenke der der C- und Bb-Seitenklappen (eine nicht so tolle Spezialität der Mark VI mittlere Baujahre, keine Ahnung was die sich dabei gedacht haben, hier hilft jedenfalls das von @bluemike erwähnte Kettenfließfett bestens).
     
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