Goofey keys The Martin

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Salinsky, 8.Dezember.2020.

  1. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @JES → vielen Dank, das klingt leicht bedienbar.
    @Sandsax & @all -
    ja - stringend →
    Weil, wenn ich das Horn nicht bis auf die tiefest Note konzipiere, dann stimmen die Knotenpunkte, wo Frequenzen sich überlagern, nicht mehr, die Stellen, wenn 'nur bis Bb' entwickelt, die Klappen hinkommen, auch nicht, das ist nicht viel, macht aber Exponential bis Tief A einen hörbaren Unterschied aus.
    Wirklich glauben - fällt mir bisi schwer, - ja, ihr werdet das schon wissen, wovon ihr redet, offenbar ein Bari-Thema
    - es klingt nur unlogisch, dass das jemand macht, weil die Leute - die Instrumentenbauer, die wussten schon, wie man das macht, auch vor rund 100Jahren.
    Das Rohr einfach so zu verlängern wäre genau so ein Unsinn, wie manche den S-bogen absägen, weil das Ding angeblich zu tief immer ist.
    anyway, - nach @Feuerstreuer 's Meinung braucht man schon ein Tief-A, kann aber offenbar ganz gut auch ohne leben und hat eine höhere Wahrscheinlichkeit,
    dass das Horn stimmiger spielt und soundingmäßig ausgewogener klingt.
    Wonach schaut man beim Bari? Conn 11m? Weltklang? modernes yani?
    ist nur fun,
    thx
    Paco
     
  2. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @JES

    Nein, belegen kann ich das auch nicht- muss man aber auch nicht, wenn man weiß, dass alle modernen tief-A Baris auf der Konstruktion des Selmer SBA beruhen. Falls irgendein Hersteller sein tief-A Bari mal komplett neu konstruiert hätte, bin ich sehr sicher, dass wir das zumindest mittelbar erfahren hätten.
    Es gibt Dinge, die brauche ich persönlich nicht anzuzweifeln, weil sie unmittelbar einleuchten und wie in diesem Fall auch noch dem diesbezüglichen Konsens entsprechen.

    @Paco_de_Lucia
    Zu Deiner letzten Frage: modernes Yani.
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Also Weltklang, Keilwerth und Amati werden das anders sehen.... und klingen eben auch entsprechend. Ich wäre mit solchen Pauschalaussagen vorsichtig. Nicht alle kopieren vom französischen S...

    @Paco_de_Lucia
    Wenn du reine Klassik spielen willst, dann würde ich auch eines mit tief A kaufen. Yanagisawa baut m. E. mit die besten.
    Wenn es eher für allgemein ist, dann würde ich eher ein altes amerikanisches suchen ohne tief A, dafür eher ein Exemplar, welches stimmig ist und gut gemacht. Da kommst du günstiger weg und hast budget dir ein vernünftiges Mundstück zu suchen ung ggf anpassen zu lassen.
    Weltklang, ich beobachte da, dass die guten Zeiten, als man die für kleines Geld finden konnte, vorbei sind. Die sind aber nicht alle gut, und das liegt nicht nur am S-Bogen. Unbedingt vorher ausgiebig testen.
    Was in der Vergangenheit auch ganz gut bewertet wurde, war das Bari von Thomann, irgend was mit 150. Ob das noch so ist???
     
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  4. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ich denke, irgendwas werden sich die Konstrukteure im Laufe der Jahrzehnte schon gedacht haben. Und zumindest Yamaha behauptet das explizit für das neue 82z Custom, zumindest soll aufgrund eines geänderten und etwas kürzeren Bechers die Intonation verbessert worden sein: „Der neu gestaltete, kürzere Schallbecher wird aus einem Stück gefertigt und sorgt so für einen satten Klang. Er erreicht eine verbesserte Intonation der tiefen Lage und eine einheitliche Tonalität über alle Register, während eine optimierte Klappenanordnung für bessere Griffigkeit und Spielbarkeit sorgt.“

    Trotzdem unterscheiden sich Klangcharakter und Spielart bei Tief A und Tief Bb-Baris für mich deutlich voneinander (sonst wäre ich kein Fan vom Conn 12m).

    Was da wirklich an der Aussage bez. der unterlassenen Tief-A Bariton-Neukonstruktion ist, weiß ich natürlich nicht. Ich weiß aber schon, daß sowohl ein Yanagisawa 901 oder Yamaha 62 als auch ein Selmer VI mit Tief A gut intonieren (wobei das Selmer deutlich knackiger zu spielen ist). Auch das Selmer Serie III Bari intoniert sehr gut, in den Palmkeys sogar am besten. Trotzdem soll sich (sagte mir mal ein Händler) das Serie II deutlich besser verkaufen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.März.2021
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @saxfax
    Hast du den Vergleich Conn M11 zu M12, oder doch eher M12 gegen modernes Bari mit tief A?
    Ich finde den Unterschied amerikanisch weit zu französisch enger deutlicher.
     
  6. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    @JES
    Meine Aussagen beziehen sich nur auf die von mir genannten Hörner. Ich hätte noch Weltklang ergänzen können (nicht mein Fall). Und ich habe diverse andere Baris live gehört.

    Aber ein Conn 11m oder Buescher 400 oder gar Martin Magna, also die alten Tief A Amis, habe ich noch nie aus der Nähe erlebt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.März.2021
  7. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    1. ja, das S-Bogen Problem ist wohl bekannt [besonders Tenor], offenbar auch am Bari
    2. ja, warum kleines Geld, ich denke, das hat was mit dem Ende der DDR zu tun und dem Osten usw. dabei haben die Leute über Jahrzehnte Instrumente gebaut, deren Grundlagen oft aus dem kleinen Instrumentenwinkel Markneukirchen in die ganze Welt gingen [Flöten, Klarinetten, Bandoneum, Blech, Gitarren, etc]
    daher - die müssen sich [preislich] nicht verstecken.
    3. Da wurde aber leider auch viel Murks produziert - die Kausalität der chronischen Mangelwirtschaft, gepaart mit Repressalien der Entschädigungen nach Russland,
    da wurde von Maschinen über Materialien bis hin zu Manpower und fertigem Produkt alles requieriert, was irgend ging.
    Dadurch gibts auch ganz schlechte Instrumente und ganz toll gute, besonders die Messeinstrumente, die man für Devisen verkaufen wollte.

    das ist sowieso zwingend.

    Vielen Dank Euch allen
    cheers
    Paco
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mich würde da eher interessieren, ob die Unterschiede von der Bauweise kommen, oder tatsächlich nur durch die Verlängerung für tief A.
    Wenn das richtig ist, dass alle moderneren Bari auf Selmer SBA basieren (was ich nicht glaube), dann hätten diese alle eher die kompakte Bauform. Damit würden wir aber schon Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich denke fair und eindeutig wird es nur, wenn wir von einem Modell das tief B mit dem tief A vergleichen.
    Wenn ich meine 3 vergleiche, hat das Martin den volleren, dunkleren und druckvollsten Klang. Sehr ähnlich ist das Buddy Henderson, deutlich jünger und mit tief A, etwas weniger druckvoll, etwas weniger dunkel. Das Evette Schaefer ist da deutlich heller, eher wie ein großes modernes Tenor, obwohl es vom Alter eher zum Martin passt.
     
  9. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    mein com III tief Bb von mitte der 60er war ein hammerteil was den Sound angeht. es wurde in ddorf bei american Saxophones generalüberholt. Bruno waltersbacher hat dann noch den tisch für den linken kleinen finger so gestaltet, dass die tasten alle in einer reihe lagen. dadurch war es wunderbar zu spielen...
    ...bis ein keilwerth stencil -king/tempo- kam!!! dann ging das com III in die schweiz. und gut is...
     
  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das kann ich so bestätigen.
    Ich hatte ja zunächst ein The Martin Tief Bb, ein super Horn.
    Dann kam ein sehr gutes Keilwerth Toneking Tief A, weil viele modernere Bigband-Stücke das erforderten.
    Das blieb bis - ganz unerwartet - mein Traumhorn Magna Low A kam.
    Wobei das Magna und das Low Bb sich soundmäßig wenig schenk(t)en.
    Das Low Bb intonierte einen Ticken besser, womöglich wegen der Bauweise.
    Das Toneking war auch ein sehr feines Instrument, auch prima eingestellt.
    Aber gegen die Martins kam es nicht an, vor allem in den Tiefen.
    Ist aber ja auch egal.
    Ich liebe mein Magna und hoffe dass wir endlich bald wieder mit der Bigband proben können !!!
    Das tiefe A drücke ich übrigens nicht mit dem linken, sondern mit dem rechten Daumen. Denn letzterer hat ja sonst eh nix zu tun.;)

    LG
    Mike
     
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  11. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Die Frage von @JES ob die Unterschiede nicht überwiegend von der Bauweise (amerikanische vs. europäische Machart) kommen ist interessant und berechtigt.
    Schlüssig beantworten kann ich sie nicht.

    Aktuell kenne ich nur drei bis vier Hersteller, die sowohl tief A als auch -Bb Baris im Programm haben. Das sind Inderbinen, Rampone und Cazzani, Paul Mauriat und Thomann; vielleicht gibt es auch noch andere Labels, unter denen das Thomann vertrieben wird.

    Die Thomänner kann man nicht sinnvoll vergleichen, solange man nicht sicher ist ob die jeweiligen Baris vom selben Hersteller kommen.

    Gespielt habe ich die R&Cs, hierbei hat mit das tief Bb Gerät von Klang und Ansprache her besser gefallen als das tief-A Bari. Die Bauweise ist aber auch eher amerikanisch und deutlich an Conn angelehnt.

    Von den Inderbinens hat mich beim Anspielen das tief-A Bari mehr angesprochen; aber Tommy hat sehr viel Entwicklungszeit in die Baris gesteckt und gerade hier kann ich mir vorstellen, dass das Instrument nicht einfach um ein Tonloch verlängert wurde. Ärgert mich, ihn nicht danach gefragt zu haben.
    Auf der Inderbinen Homepage liest man hierzu lediglich:
    „Das Tief A Instrument wirkt etwas kompakter im Sound als Tief-B und ist dadurch sehr stabil über den ganzen Tonumfang.“
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Da das Low Bb auch ein Martin ist, vermutlich ähnliches Baujahr, hätten wir mal einen halbwegs sicheren Datenpunkt :)
     
  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Meine beiden Martins stamm(t)en etwa aus dem gleichen Jahr: 1961/62.
    Und nur zur Info: Mein ehemaliges Keilwerth Toneking Tief A wurde 1982 gebaut.

    LG
    Mike
     
  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Jein, bzw. wie interpretiert man das jetzt?

    Eben weil das Magna einen vergleichsweise überdimensionierten, wahrscheinlich aber „richtiger“ dimensionierten Schallbecher hat (das war ja die Ausgangsfrage von @Paco_de_Lucia), unterscheidet es sich von anderen tief-A Baris und genau deshalb ist es so begehrenswert.
    Wäre auch von Anderen konsequent entsprechend stimmiger proportioniert worden, würden möglicherweise die klanglichen Unterschiede geringfügiger ausfallen.

    Das bringt einen nur bedingt weiter in der Frage, zu welchem Anteil die oft diskutierten Unterschiede tief-A/Bb-Bari nun eher der sonst üblichen halbherzigen Aufrüstung zum tief-A oder vielmehr den amerikanischen/ europäischen Baueigenarten geschuldet sind.
     
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  15. martin.richter

    martin.richter Schaut öfter mal vorbei

    Das verstehe ich nicht. Wie machst Du das? Mein rechter Daumen ist dafür ca 40 cm zu kurz. Jedenfalls solange ich mit den anderen Fingern der rechten Hand die f+e+d+c-Klappen gedrückt halte. Und wenn ich die loslasse dann wird es kein tiefes A mehr...
     
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das Magna Low A hat hinten am Korpus eine zusätzliche Längsachse, oben mit einem Daumendrücker für die linke und unten (Höhe Daumenhaken) für die rechte Hand.
    So kannst du mit dem linken oder mit dem rechten Daumen die Tief-A-Klappe schließen.

    LG
    Mike
     
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  17. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Also so langsam muss ich mir so ein Teil - auch die Alternativen - mal genauer anschauen...
    das ist ja ne eigene Welt...
    gut Bass
    cheers
    Paco
     
  18. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    [​IMG]E

    https://www.getasax.com/wp-content/uploads/2021/01/Martin-Magna-Baritone-311950-12.jpg



    Unabhängig davon, dass es unterschiedliche Sounds vom Body her gibt finde ich , dass es wesentlich wichtiger ist, dass das Horn gut läuft und in sich funktioniert. Mein Bari ist vom Sound so flexibel und abhängig von Spielweise und Setup, weshalb ich am Instrument die geringsten Defizite erkenne. Auch setze ich mein Hobby in Relation zum Preis dafür. Da sind neben Blättchen, Reparaturen und allem anderen auch noch Proberaummiete und andere Kosten, welche bedacht sein müssen. Für ein Bariton von dem Prisvolumen eines neuen Kleinwagens müsste mein gesamtes Leben anders aussehen und ich würde dann nicht einmal besser spielen!


    Und das würde mich absolut frustrieren. Wenn ich durch das Instrument behindert werde und ich mit dem Kauf eines andern Sax das lösen könnte, dann würde ich das machen. Solange aber ein mir bekannter sax-Prof meines in die Hand nimmt und sagt:"Absolut OK ,die Kanne!" und dann auch noch besser klingt als ich .... hmmm. Solange ist mir der größere Trichter vom Magna nicht so wichtig wie mein aktuelles Übeprogramm und eben nur aus technischem Interesse heraus beachtenswert.

    Die Diskussion über Trichter und Verlängerung erscheint mir etwas an der Tatsache vorbeiargumentiert, dass es sehr gut klingende Spieler mit Bb und A gibt.

    Mein BC intoniert besser als jedes Tenor was ich besessen habe. Warum sollte ich mir Gedanken darüber machen, dass ein Bariton, welches nicht existent ist und ich mir wahrscheinlich nicht leisten könnte, besser intoniert als meines, weil es anders gebaut ist?

    Wichtig wird das nur, wenn mir den Sound nicht passt. Dann gibt es Handlungsbedarf. Ob man dann gleich ein neues Horn kaufen muss ???

    Aus einen technischen Aspekt ist da natürlich interessant...


    Edit

    Es gibt immer was zu verbessern. Ich habe zB alle meine Perlmutauflagen und Griffe, Daumeneauflagen und Kleinfingertich überschliefen und entgratet. Gerade bei der rechten Hand sind da 5mm weniger Handspreizung bei rausgekommen und links rutscht der kleine Finger jetzt viel besser. Die Perlmutauflagen sind jetzt komplett flach und nicht mehr glatt, sondern mit 320er aufgeraut. Das fühlt sich super an und ich habe einfiel besseres Spielgefühl.

    Kann man alles machen - besser gespielt habe ich deswegen nicht ...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.März.2021
    ehopper1 gefällt das.
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