Das ist mein Saxophon

Nach den Fotos vom Tisch stimme ich ppue zu.

Also dürfte Sattler selbst keine Saxe gebaut haben und hat zugekauft.

Jedenfalls ein tolles Vintage-Hörnchen in super Zustand.

Gr Wuffy

 

...ein deutscher Mercedesstern als Klappenschutz. Hat den Conn da "geklaut"?

 

Genau.

 

Wenn, dann andersherum
Auch der Oktavdrücker ist sehr connig.

 

Den Stern hatte auch G.H. Hüller

 

Kein Kohlert, eher Hüller.

 

Ja vielen Dank, wenn ich es mit den Bildern vom Kohlert vergleiche, ist bis auf eine Klappe alles Gleich.

 

Warum? Den Pinky Table kenne ich nicht von egal welchem Hüller.

 

Ja, du hast recht, der sieht mehr nach Kohlert aus.
Vielleicht eine Graslitzer Mischung aus Komponenten verschiedener Herstellung.
Das Museum in Marktneukirchen weiss vielleicht mehr.

 

Das Museum hat so gut wie keine Infos über Johann Sattler, speziell im Saxophon-Bereich.

 

Der hat nur Blechblasinstrumente gebaut, vermute ich, und eben mal für ein Musikhaus ein Kohlert fertig gemacht.

 

Eher wie ein Kohlert, Modell 1926 /1927 wie @ppue richtig beschrieb.

 

Die Becherklappen beim Sattler sind aber beide links, also eher ein späteres Modell als das deine.

 

Ja, das stimmt auffallend @Kohlertfan !
Kohlert hat in dieser Zeit scheinbar beide Becherklappen-Varianten hergestellt.

Im Ausstellungskatalog " Faszination Saxophon " von G.Dullat zur Sonderausstellung 2016
im Markneukirchener Museum auf S. 139 ist das "Modell 1926" beschrieben und abgebildet,
mit linksseitigen Becherklappen !

 

Moin aus meinem Sax-Kabinett,

..es ist eigentlich optisch meine schlimmste Gurke überhaupt und eine richtig häßliche Ente

Abgerockt bis zum geht nicht mehr, der aufgelötete Tonkamin am Tief-C Loch fehlte, da klaffte nur ein großes Loch.

Auch die anderen aufgelöteten Kamine in vielen Bereichen undicht zum Korpus, die meisten Achsen gefressen und eingerostet, der Bogen angerissen und musste gepflastert werden...und und und..

Dementsprechend auch mal spottebillig als Deko gekauft.

Aber es reizt dann irgendwann auch, so ein Teil doch wieder zum Leben zu erwecken und wieder in vollem Umfang spielbar zu machen.

Eigentlich betriebswirtschaftlich gesehen völliger Schwachsinn im Hinblick auf den entsprechenden Stundenaufwand, aber als Hobbyist ist es ja keine Arbeit, sondern zum Glück Entspannung mit Neugierfaktor.

Einen Teil der Arbeiten mit den Fotos war schon mal kürzlich bei der Blechbearbeitung zu sehen;

Post 18 + 26

https://www.saxophonforum.de/threads/blech-behandlung-am-sax-wissenssammlung.44846/

Anbei noch mal ein paar wesentliche Bilder, das nun fertige Zimmermann-Sax ist im Video zu sehen und natürlich auch zu hören.

Zimmerman Leipzig-Berlin (Stempel) muss man nochmal recherchieren, ob Zimmermann überhaupt selbst Saxe gebaut oder nur vertrieben hatte ist hier die Frage und wäre noch zu klären.

https://www.saxophonforum.de/threads/zimmermann-russland.39711/#post-482820

Fazit:

Trotz nachteiliger Optik keinerlei Enttäuschung...der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt...einwandfreie Intonation und Klang.




Grüsse von der Schrauberbank
Wuffy

 

Unglaublich.....

 

Wirklich unglaublich, Wuffy !!!

Kurze Einordnung von den beiden letzten Saxophonen:
Das Sattler Alto sollte ein Kohlert Modell 1926 sein, oder sogar ein, zwei Jahre früher hergestellt worden sein. Volltreffer, Tomaso! Ab Modell 1927 wurden die Becherklappen von links auf "Split Bells" umgebaut.

Das Zimmermann Tenor nutzt aus meiner Sicht diverse Kohlert Bauteile. Ob Zimmermann jemals Saxophone in Russland gebaut hat, ist noch umstritten. Aber: Wenn Zimmermann wirklich nur Verkäufer gewesen war, warum wird dieses Sax dann über Zimmermann UND über Johann Michl verkauft?? Immerhin sind beide Gravuren drauf. Das macht irgendwie weniger Sinn. Spricht also einiges dafür, dass Zimmermann sehrwohl Saxophone in St. Petersburg gebaut haben könnte - zumindestens komplettiert. Das Tenor ist sehr alt, der 100. Geburtstag war vielleicht schon, oder kommt sehr bald. Zimmermann selbst starb 1922.

 

Korrektur: ... dass Zimmermann sehrwohl Saxophone gebaut haben könnte ....
Hab in meinen Notizen gefunden, dass Zimmermann ab 1923 die Gravur "Leipzig-Berlin" genutzt haben soll. Würde bedeuten, dass das Sax doch noch keine 100 Jahre alt ist.

Hier noch ein interessanter Link vom Forum des Musikinstrumentenmuseums Markneukirchen:

http://forum.museum-markneukirchen.de/viewtopic.php?f=13&t=1627&p=6553&hilit=Zimmermann#p6553

 

Danke Tobi, für Deine fachkundigen Ausführungen.

Hier auch nochmal Fundquellen zu Zimmermann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Heinrich_Zimmermann

https://mfm.uni-leipzig.de/hsm/detail.php?id=102

Er baute ja wohl 'ne Menge verschiederner Instrumente in seinen Fertigungen.

Speziell von Saxophonen ist aber absolut nichts zu finden.

habe nochmal genau geschaut:

Die zweite kleine Gravur deutet auf eine Reparatur hin, hat vl. gar nicht mit dem Verkauf zu tun und kam später mal drauf.

zu lesen ist:

Rep.
Johann Michl & Sohn
Graslitz
Sudetengau

Gr Wuffy

 

Könnte auch ein Hinweis auf einen "Repräsentanten", also eine Art Generalvertreter sein.


Selmer hat auf seinen BA / SBA / MK VI Modellen auch einen Hinweis
auf einen "Sole Agent" also einen Generalvertreter in USA und Kanada
auf dem Becher eingeprägt.


SlowJoe