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Heftig heftig ...

Dieses Thema im Forum "Bands suchen Musiker und umgekehrt" wurde erstellt von Saxfreundin, 19.April.2021.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dito ;-)
    Ich übe zu wenig :D

    ..und um Kultur weiterzugeben!
     
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  2. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ganz so einfach ist es nicht, denn ich unterstelle mal einer nicht geringen Anzahl von Auftraggebern die Denke:
    "Wieso so ich einem Profimusiker 'nen Haufen Geld bezahlen, wenn es genügend Amateure gibt, die es für einen Bruchteil machen und die Qualität einigermaßen passt."
    Würden auch Amateure halbwegs vernünftige Gagen aushandeln, dann wäre die "Ersparnis" des Auftraggebers nicht ganz so hoch und er könnte sich vielleicht überlegen, doch noch die Schippe draufzulegen und 'nen richtigen Profi zu engagieren.

    Ich bin zwar selbst kein Instrumentallehrer aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das quasi den Ritterschlag für den Lehrer bedeutet, wenn sein Zögling eines Tages ein bekannter professioneller Musiker ist.
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Ja, wird oft als Synonym zu "Champion" benutzt, kommt wohl aus dem Sport: "Jemand, der ein eigentliches Hobby auf derart hohem Niveau betreibt, dass man ihn dafür bezahlt."
    Insofern eigentlich kein Widerspruch, denn um als Profi überleben zu können, benötigt man einfach gewisse Fähigkeiten.
    Und ja, die Selbstvermarktung gehört dazu, wie auch bei jedem selbstständigen Handwerker usw.

    Unter einem Prozent, schätze ich.

    Stimmt!
    Einige meiner Schüler wurden Berufsmusiker, allerdings kamen die meisten von ihnen schon zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule zu mir, also ganz zielgerichtet.
    Nur wenige sind in die Laufbahn "so reingerutscht" wie ich selbst, aber auch das gab es; auf zwei bin ich recht stolz, denn sie hatten ursprünglich anderes im Sinn, doch durch den Unterricht und meine Mitnahme zu Jam-Sessions bekamen sie so viel Lust darauf, dass sie dann umsattelten.
    Beide haben (zu unterschiedlichen Zeiten) in meiner Big-Band mitgespielt, beide gingen später nach Berlin. Also keine direkte Konkurrenz für mich! :-D
     
  4. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Der Anteil der Schüler, die das im Anschluss beruflich machen, ist sehr sehr gering. Selbst Schüler, die nebenbei selbsständig Auftritte organisieren und durchführen, sind nur seltene Ausnahmen. Das wirkt hier im Forum vielleicht anders - aber das wird daran liegen, dass sich in Foren eher die Engagierteren anmelden :).
    Eigentlich bringt der Unterricht eher Vorteile, da man Musikkultur beibringt (wie du in deinem nächsten Beirag angemerkt hast) und somit die Bedeutung von Kultur in der Gesellschaft steigert. Als Lehrer schafft man sich so ja auch Zuhörer bei eigenen Konzerten :).
     
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  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ja und wo spielen dann die Amateure? Die Hobbymusiker? Die die einfach nur Spaß am musizieren haben ?
     
  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Stimmt! Daran habe ich gar nicht gedacht :)
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Durch zielgerichtete Bewerbung mit Info und Demo.

    Die können sich doch auch bewerben, sollten aber nun mal einen gewissen "Basistarif" nicht unterschreiten.
    Aber wie gestern schon geschrieben geht es nicht um "Amateur gegen Profi", sondern um "sittenwidriges" Verhalten von Auftrittslokalen.
    So lange sich Leute auf diese Ausbeutung einlassen, werden die Veranstalter nur weiter darin bestärkt, indem sie die einen gegen die anderen ausspielen: "Beschwert euch doch bei den Kollegen, die dabei mitmachen, und nicht bei uns." :mad:
     
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  8. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich habe nicht geschrieben, dass Amateure gleich Profigagen einfordern sollen, sondern nur, dass sie sich nicht total unter Wert anbieten sollen.
    Ich denke, da gibt es dann immernoch genug Möglichkeiten, gerade bei gemeinnützigen Einrichtungen, die eh nicht viel Geld haben.
    Nur ein Beispiel: Bei mir um die Ecke gibts nen Kinder-/Jugendklub, der jedes Jahr ein großes Sommerfest veranstaltet, mit Bühne und jeder Menge Performance. Da treten Kindermusik- oder Tanzgruppen genauso auf wie Erwachsene. Letztere sind dann meist die Eltern der Kinder/Jugendlichen. Wir sind da mit unserem Betreuten Jazzen und unserem Chor auch schon aufgetreten, natürlich für lau.

    Aber wer finanziell gut aufgestellt ist, der sollte solche Dienste auch vernünftig bezahlen.
     
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  9. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Nur ein Gedanke noch, dann hör' ich auf !

    In den 1940/50er, als Parker und seine "Jungs" Nachts nach der Brot-Arbeit zum jammen
    in die Clubs zogen und den Bebop "erfanden" ......

    Wenn da die "Qualität" ihrer Musik nicht gestimmt hätte und die Zuhörer weggeblieben wären ...

    Da hätten die Club/Kneipenbesitzer sie ganz schnell aber wieder "ausgeladen"
    und wir hätten heute keinen Bebop.:)
    Meine Vermutung.

    Denn für die Seite gings Umsatz bei der trinkenden Kundschaft.
    VG
     
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  10. Rick

    Rick Experte

    Mit unserer allerersten Band haben wir entweder bei Bekannten auf dem Familienfest gespielt (wir waren ja teilweise Kinder, noch nicht mal Teenager) oder wir haben, dank finanzieller Unterstützung durch die Eltern, eigene Veranstaltungen organisiert.
    Das geht auch heute noch: Mit der Big-Band spielen wir gelegentlich im Sommer auf der Terrasse eines Ausflugslokals "für den Hut" (bekommen freie Getränke und Essen, bei Big-Band nicht ganz billig für den Wirt) und wir veranstalten im Herbst unser "Jahreskonzert" in einem Mannheimer Theater mit Einnahmenteilung 70:30.

    Was spricht dagegen, zusammen mit ein paar anderen Amateur-Ensembles eine Art Festival aufzuziehen?
    Auch das ist schon lange bewährt. :cool:
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Gar nichts. Haben wir ja schon gemacht. @Rick war mal dabei.

    CzG

    Dreas
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Als Zuschauer. ;)
    War schön und bestätigt die alte Wahrheit: Nicht meckern, sondern selbst machen. :cool:
     
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  13. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Da schliesst sich der Kreis zu meiner "spinnerten" Idee von vor einigen Wochen hier.
    Nach Corona ein "Forumfestival" am Wasser. :)
    VG
     
  14. ppue

    ppue Experte

    @bthebob, Erfindungen kann man von Entdeckungen meist nicht unterscheiden und beides passiert auch ohne Vorsatz.

    Die Kneipen, in denen die Sessions damals statt fanden, waren In-Kneipen und deshalb hip, weil da die Musiker verkehrten und bis zum frühen Morgen jammten. Die wurden da nicht für bezahlt.

    Wie kommst du darauf dass ihre Kunst nicht qualitativ hochwertig war? Waren doch alles hochspezialisierte Musiker. Die haben in erster Linie auch nicht für die Zuschauer gespielt, sondern ihren Feierabend dort verbracht.
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wenn man der Objektivität von Miles Davis' Erinnerungen glaubt, kann man das sogar ein bisschen spezifizieren, was @ppue erzählt: Die Jungs gingen nach der Brot-und-Butter-Arbeit in Minton's Playhouse, ein vom gleichnamigen Tenorsaxophonisten gegründeter Club im ersten Stock eines Hotels in Harlem. Hier ging es tatsächlich nur um das, was die Musiker hip fanden. Hier gings zur Sache, hier wurde die Hackordnung in der Szene ausgespielt, hier wollte sich keiner eine Blöße geben und hier wurden die neuen Ideen ausgetauscht. So die Legende. Wie der wirtschaftliche Aspekt des Ladens war, ob z.B. die Musiker selbst dort ihre Gagen versoffen haben, ist zumindest von Miles nicht überliefert, soweit ich mich an die Lektüre erinnere.
     
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  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @ppue
    Ach nee, bitte nicht!
    Warum verstehst du mich falsch?
    Oder hab' ich's so unverständlich formuliert.

    Noch mal die Kurzfassung:
    Musiker spielen Musik ..... fremden Menschen gehen in den Club.
    Ihnen gefällt diese Musik. Sie bleiben, hören zu, tanzen .... was auch immer.
    Sie Trinken, Essen machen Umsatz.

    Alle, die Musiker, die Gäste und besonders die Clubbesitzer, sind jetzt sehr zufrieden.

    Ist der Clubbesitzer nicht glücklich und zufrieden, weil ihm die Gäste "wegrennen"
    gibt es in seinem Laden nicht diese Musik.
    Wäre es damals in den 50er n i c h t so gewesen, hätten wir
    vlt. nicht diesen "Bebop" am Hals :)

    Und so läuft das "Spiel" noch immer.
    Herstellen ..... anbieten ..... hoffen, das Andere( möglichst viele) das auch gut findet.
    Geld verdienen.
    VG
     
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  17. ppue

    ppue Experte

    Uff.

    Und es war Anfang der 40er Jahre, nicht 10 Jahre später. Zu Zeiten des zweiten Weltkriegs.Die haben da kein Geld verdient. Und die Leute haben da auch nicht getanzt, und der Wirt hat die Musiker auch nicht angestellt, er war eher selber Musiker, und die Gäste waren Szene, die wahrscheinlich keinen Eintritt bezahlt haben und größtenteils selber Musiker gewesen sind.
     
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  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @ppue
    Sorry, jetzt bin ich raus aus dem Thema..
    VG
     
  19. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Saxfreundin
    und in die Runde.

    Melde mich doch noch mal zum Thema, weil ....
    Ich bin letzte Nacht in mein Jazzarchiv "hinabgestiegen" und hab' Sachen ausgegraben ...
    Das glaubste nicht :) !
    Dank an der Stelle (ist ernst gemeint) an @ppue
    Ohne unseren kleinen Disput hät' ich's sicher nicht getan.

    Ist natürlich alles angelesenes Wissen:
    Ross Russel "Bird lebt !" (C) by Verlag Hannibal

    Als das Geschäft im "Minton" immer schlechter ging, wurde vom Besitzer ein Manager engagiert.
    Teddy Hill, ein gestandener Musiker; war viel herumgekommen, hatte immer gute Ideen.

    Er meinte zu Henry Minton: "Lass uns eine Hausband engagieren,
    damit wir Jam Sessions veranstalten können.
    Und Montags könnten wir immer freies Essen für die Künstler geben"

    Der Montag war sowas wie der -Sonntag- im Showbusiness. Die meisten hatten frei.

    Minton meinte, ok .... man könne es ja mal versuchen !

    Und Teddy Hill sorgte für ein lukratives Buffet.
    Die Künstler kamen ja aus allen Ecken der USA. Auf ihren Tourneen gab's aber in der Regel nur
    "normierte Einheitskost"
    Teddy Hill dagegen liess Speisen aus der Heimat auftischen!"

    Also, will sagen: Das Hilton in München von 2021 steht mit seiner Einladung
    in der Tradition vom Milton's 1941;)
    Bermerke grade: Damit könnte mit doch werben !!

    zum Wort -Bebop-
    Es gilt als onomatopoetisch (was immer das heisst) .... aber,
    das find' ich echt witzig ...
    "Niemand mochte das Wort besonders, am wenigsten die Musiker.
    Aber es blieb hängen"
    VG
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da siehste mal! In Minton's haben Sie es halt so verpackt, dass es niemand als unbezahlter Gig empfunden hat. Da wollte jeder nach der Arbeit zum Absacker und zur Session hin! Da muss das Hilton dann aber halt erst mal ein paar Zugpferde in die Session setzen, damit das sessionhungrige Laufpublikum auch mitzieht.
     
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