Warum baut man keine parabolischen Saxophone mehr?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von altblase, 14.Januar.2021.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar



    Sorry, den link vergessen.

    Beeindruckt bin ich davon, wie wenig wirklich automatisiert ist. Hatte ich nicht erwartet


    Und hier mal China. Bitte nicht kommentieren, dass das nicht alles Saxophone sind
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar



    Geht auch zylindrisch.... Allerdings oktaviert er nicht
     
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  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Genau. Und da soll mir mal einer zeigen, wie man den wieder runter bekommt, wenn er parabolisch sein soll. Zerlegbarer Dorn- aufblasbarer Dorn- ....? :) Ich möchte gerne wissen, wie das im richtigen Werkstatt-Leben genau vor sich gehen soll.
    Deshalb: Parabolisch dürfte Märchen sein.

    antonio
     
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  4. logout

    logout Ist fast schon zuhause hier

    Woher weißt du das? Eine eliptische Lehre rein gehalten?
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Den Korpus bekommst du von einem parabolischen Dorn genau so leicht runter wie von einem konischen. Der Dorn hätte ja keine dicken und dünnen stellen im Wechsel, sondern würde wie beim Konus kontinuierlich von einem Ende zum andern dünner (oder dicker, je nachdem von welcher Seite)
    Ich sehe eher die Herausforderung, nach so 200 oder 500 Korpi, wenn der Dorn ev, abgenutzt ist, verbogen oder sonst ersetzt werden muss, einen exakt gleichen dorn zu fertigen. Heute mit CNC kein Thema, damals aber schon. Da ist es wesentlich einfacher einen festen Winkel auf der Drehbank einzustellen, oder sogar eine vorrichtung, als quasi nach Schablone von hand eine Kurve.
    Und warum soll ich den Aufwand mit dem komplexen parabolischen Dorn betreiben, wenn es nicht nötig ist und ich deen gleichen Effekt auch einfacher erzeugen kann? Oder sogar den etwas anderen sound als Marketing verkaufen kann?
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da ich weder plane, ein parabolisches, noch ein konisches Saxophon selber zu bauen, ist mir das persönlich relativ egal, und vermutlich ist es im Grunde genommen für die meisten hier vergleichbar irrelevant.

    Ich frage mich aber die ganze Zeit nach der Motivation hinter der Frage. Geht es darum, Argumente zu finden, warum Vintage nicht besser ist? Oder Argumente zu finden, warum neu immer schlechter ist? Zur Rechtfertigung des eigenen...

    Wären wir in der Not, dass es keine funktionstüchtigen alten Kannen mehr gibt, und man gerne sowas sonderanfertigen lassen würde, wäre die Frage von Bedeutung. Im Gegensatz z.B. zur Gitarre ist das aber beim Saxophon schon sehr realitätsfern (bzw. teuer) und eher unwahrscheinlich.

    Oder entgeht mir hier etwas Entscheidendes?
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Mal doch mal so einen Dorn auf. Ich weiß gar nicht, was du dir unter dem parabolischen Dorn vorstellst, @JES.

    Misst du den Durchmesser einmal von der Ober- zur Unterseite und einmal von rechts nach links, als im 90°-Winkel von der ersten Messungsrichtung.
     
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  8. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Sehe ich nicht so. Ausgangspunkt war ein Video von Katrin Scherer, die besondere Klangeigenschaften auf eine "parabolische Bauweise" zurück führt, die es seit ca. 80-100 Jahren nicht mehr geben soll.

    Wenn wir uns darauf einigen können, dass diese alten Kannen klanglich ein anderes Potential haben als die heutigen, kommt die Frage nach dem Warum. Wenn ich mir die Argumente so ansehe, so ist das für mich eher eine Melange aus verschiedenen Faktoren inkl. Mundstück und Polster als eine unklare oder gar geheimnisvolle Parabolik.

    (Die Frage ist belanglos, wenn wir uns nicht darauf einigen können, dass diese alten Kannen klanglich ein anderes Potential haben als die heutigen.)

    Es gibt jede Menge alter funktionierender Kannen, aber deren Mechanik ist für viele aus heutiger Sicht unbequem bis unpraktisch. Man kann sich ja auch gegen einen kleinen Unkostenbeitrag sein altes Conn mit einer modernen Selmer-Mechanik ausstatten lassen. Oder zumindest Details wie Gurtöse, Daumenhaken oder Klappenmechaniken etc. ändern lassen. Das wird aber schnell sehr aufwendig.
     
  9. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Stimmt- Denkfehler meinerseits. Die Bauchungen wären ja wohl nicht so erheblich, dass das nicht mehr gehen würde.
     
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  10. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    ohne gross die Unterhaltung wieder aufleben zu lassen eine kurze Info bei allen Messfehlern:
    Das Alt von Buffet Crampon 1870 SNr.544 hat auch eine deutliche grösser Steigung am S-Bogen.
    Das Bari von Gaubert, ca 1880 ebenfalls, wenn auch die Steigung generell bei grösserer Bauweise abnimmt.
    Claus
     

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  11. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Frage von @logout aus #66
    "Wie kann man mit einem Lineal bestimmen ob ein Körper parabolisch und nicht hyperbolisch ist?"

    Theoretisch ganz einfach: bei einem streng konischen Korpus läge das Lineal auf der ganzen Länge am Korpus an, beii einem parabolischen Korpus nicht; da läge das Lineal in der Mitte "hohl". Das ist die Theorie und gilt wenn der Korpus rotations-symmetrisch ist, also einen exakt kreisrunden Querschnitt hat.

    Praktisch alles viel schwieriger weil a) Tonlöcher im Weg sind, weil b) da an manchen Übergängen Stufen drin sind (z.B. vom S-Bogen zum Korpus oder vom Rohr zum Knie) und c) wie soll ban die Bögen bewerten im S-Bogen und im Knie? Man müsste auch für diesen Nachweis das Lineal an zum Beispiel an 4 Stellen am Rohr anlegen*, vorne, hinten, links und rechts um eine Nicht-Konizität von einer leichten Rohrkrümmung unterscheiden zu können. *Was schon wegen der Dome unmöglich ist.

    Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen Inderbinen zu fragen, der fertigt ja Korpusse selbst und hat sich vielleicht schon mal mit dem Thema auseinandergesetzt.

    Gruß
    Klaus
     
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  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Gisheber
    Du kannst auch innen anlegen. Da sind dann keine Kamine oder Dome im Weg.
    Was für eine Kontur du da hast kannst du so nicht bestimmen, aber den Unterschied Konus oder etwas anderes sieht man.
    Schwierig sind Knie und S-Bogen. Das geht m. E. tatsächlich nur über eine Art Schnittbild. Und auch da hätte ich dann die Frage, die sieht die Kontur vor dem Biegevorgang aus und was ändert dieser? Wie kann man das reproduzierbar steuern?
     
  13. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Bei allen mir bekannten Saxophonen ist die Steigung am S - Bogen eine andere als am Korpus.


    SlowJoe
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @slowjoe
    Bei meinen auch, deshalb weiß ich trotzdem nicht, ob sie einfach konisch sind oder ob die Aufweitung einer mathematischen Funktion folgt, ob dies reproduzierbar gleich ist.
     
  15. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Zumindest wird er hier zitiert: https://www.sonic.de/index.php?eID=...oken=bd3e279f073328969aff9a408499ed322799866f Und kann auch keine Parabolik finden.

    Was ich mich aber gerade frage, ist genau dieser Klangaspekt, den ich auch bei meinem Amati-Tenor von 1970 (also noch nicht einmal Vintage) im Vergleich zu meinem modernen Selmer-Klon-Expression-Tenor festgestellt habe. Warum klingt das Amati so viel voller, so viel fetter? Und ist dazu noch erheblich leichter? Liegt das am S-Bogen? Dann hätte ich gern so einen S-Bogen für mein Expression (der vom Amati passt leider nicht, ist zu dick. Wäre ich in Deutschland, würde ich den einfach anpassen lassen, aber hier geht das nicht).

    Gut, das Gewicht liegt wohl am gesamten Instrument. Das wäre für mich schon ein Argument, ein altes Buescher oder Conn zu kaufen (abgesehen vom Klang). Weil es so viel leichter ist. Bei meinen Rückenproblemen sind jede 100 Gramm weniger eine Erleichterung.
     
  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ein Hinweis wird darin liegen:

    Amati wird einfach eine größere Mensur haben... und das bisschen mehr Material wird auf andere Weise (mehr als) ausgeglichen werden. (dünneres Blech? irgendwelche Klappen weniger?)
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich meine dazu hatte hwp, ev sogar in der Parallelwelt, mal erklärt, dass neben der Mensur auch die Krümmung des Bogen eine Rolle spielt. Dazu hatte er dann bestimmte Kriterien für das passende Mundstück abgeleitet. Mal im Archiv schauen.
     
  18. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Was für ein Model ist dein Amati?
     
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