Klebt

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von charly-5, 19.Mai.2021.

  1. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    der Gis-Klappe habe ich es noch nie wirklich übel genommen, dass sie all ihr Streben und Trachten auf die luftdichte Versiegelung des Tonlochs richtet. Dass sie sich auch nicht dadurch beirren lässt, dass ich ihr bisweilen freigebe - durch Betätigen der Taste, die ihr anzeigen soll, "So, mach mal Pause, entspann dich, lass deine Feder baumeln", kann ich auch noch nachvollziehen, immerhin ist das Alt-Saxophon bei Yamaha sozialisiert worden, bei der alt-ehrwürdigen japanischen Firma, in der auch die Arbeiter nur selten ihren einwöchigen Jahresurlaub komplett nehmen.
    Was mich jetzt aber doch etwas irritiert, ist dass auch die H-Klappe sich nur widerwillig von ihrem Loch losreißen kann, nachdem sie es über ein oder zwei Takte wunschgemäß verschlossen hat.
    Zu Beginn meiner Versuche, dem YAS einige Töne zu entlocken, habe ich extrem viel Speichel investiert. Der ist mir sogar aus einen Tonlöchern getrieft. Deshalb meine Überlegung, die Polster vielleicht zu reinigen. Ich habe mich da schon mit Kaffeefilterpapier und auch mit Benzin zu schaffen gemacht. Das hat aber keine Erfolge gezeitigt.
    Deshalb meine Frage: Hat einer von euch vielleicht einen Tipp für mich?
    Gruß
    Charly
     
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  2. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Diesen übertriebenen Arbeitseifer kenne ich bei meiner Klappenmannschaft auch. Zu Anfang, als sie merkten, dass ich mich im Betrieb noch so gar nicht auskannte und jetzt noch öfter nach z.B. einem längeren reisebedingten Betriebsurlaub, tun sie so, als wollten sie sich besonders beweisen. Ich versichere sie ihrer absoluten Funktionstüchtigkeit, indem ich mich mit jeder einzelnen Klappe besonders beschäftige, immer wieder mehrmaliges Auf- und Zuklappen vor, während und nach dem Arbeitseinsatz und eine gewissenhafte Körperpflege anschließend mit Kaffee- oder besser Teefiltern bringen sie dann wieder in ihren korrekten Arbeitsmodus. Teefilter sind von der Oberfläche her nicht so rauh. Sie schonen die Polster also noch etwas mehr. Von dem Puderpapier wurde mir mehrfach abgeraten, das würde wohl in Verbindung mit der sprühenden Blastechnik meinerseits auch eine schöne Matsche ergeben, die dann nur umso vortrefflicher pappt.
    Die zugeschnittenen Teefilter lege ich so lange nach jedem Arbeitseinsatz unter die Klappen, bis sie wieder so klappen, wie sie sollen. Bei ganz hartnäckigen Kandidaten, bei denen vielleicht etwas anderes klebt als das Polster selbst, bewege ich das Papier mal vorsichtig hin und her oder gehe mit einer kleinen Tüllenbürste aus dem Haushaltsbedarf über das Polster.
    Die Freizeit verbringt mein Sax übrigens an der Luft auf dem Ständer mit einem Kopfkissenbezug oder leichtem Tuch über dem Kopf, nicht im Koffer.
    Ich hoffe, du hast keine allzu festgebackte Mannschaft an deinem Sax, wo du dann womöglich ärztlichen Rat beim Saxdoc einholen musst.
    Gruß
    Mouette
     
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  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hallo Charly!

    Das Problem hatte ich bei meinem Alt angesichts einer zu schwachen Feder bei der Gis-Klappe. Geholfen hat bei mir jedenfalls, konsequent nach dem Spielen die Klappe durchzuwischen, also den Durchziehwischer einzuklemmen und durchzuziehen, in schweren Fällen Kaffeefilter danach eingeklemmt zu lassen.
     
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  4. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Ich reinige/trockne meine klebeanfälligen Polster (Eb-Klappe, G#-Klappe, Palmkeys) nach dem Spielen mit einem Kaffeefilter oder mit dem Key Leaves Spit Sponge.
    Seitdem habe ich kein Problem mehr mit klebenden Klappen.
     
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  5. RollingStone

    RollingStone Kann einfach nicht wegbleiben

    An die Spezialisten!
    Könnte es etwas helfen, die Polster mit einem speziellen Lederöl einzupinseln,
    Ich hab da eins, mit dem ich meine Leder zum Messerschärfen behandle?

    Oder ist das noch schädlicher und zerstört alles?
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Hervorragend funktioniert hat bei mir zur Ergänzung des Filterpapiereinsatzes das Durchziehen von Streifen der gummierten, bzw. gewachsten Rückseite von Etikettenbögen/Aufklebern.
    Hierzu gab es früher mal auf YouTube ein Saxophonic Video, das ich leider nicht mehr finden konnte.

    Das Bearbeiten der Polster mit Benzin oder Ölen würde ich persönlich bleiben lassen. Sowohl Lederstruktur als auch der darunterliegende Filz können langfristig Schaden nehmen.

    Und immer schön vorm Spielen den Mund zumindest ausspülen, nichts zuckerhaltiges vorher trinken, etc. :klug:
     
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  7. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe beim Sopransaxophon ein Etikett von einem Kleidungsstück im Koffer, dass ich durchziehe.
    Funktioniert ganz prima, ähnlich wie eine Etikettenrückseite.

    Nach dem Spielen und Putzen(!) unterlege ich immer die tiefe Cis-Klappe.
    Mache ich bei Sopran, Alt und Tenor.
    Der Mitnehmer sorgt dann dafür dass die Gis-Klappe leicht geöffnet bleibt.
    Mir wurde gesagt ich solle das nicht machen, weil es der Federspannung am Gis schadet.
    Hat sich bei mir aber noch nie negativ bemerkbar gemacht.

    Jedes Instrument bleibt nach dem Spielen zu Hause über Nacht auf dem Ständer oder im offenen Koffer, damit es richtig trocknen kann.

    Wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist, besteht halt trotzdem das Risiko, dass die Klappe kleben bleibt.
    Habe ich am Sopran bei der kleinen B-Klappe linke Hand (manche sagen auch Bis-Klappe) auch ab und an.

    Und noch etwas: Ich habe mir angewöhnt, mir ein Bierchen erst nach der Probe oder dem Auftritt zu gönnen.

    :pint:
    Mike
     
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  8. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Gottseidank ist in Bier kein Zucker ... :D
     
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  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    :thumbsup: Und in gesunden Fruchtsäften wie:

     
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  10. Fbuckert

    Fbuckert Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es bei mir zu schlimm, wird verwende ich schon mal Ballistol, was ich über einen Kafferfilter dünn auftrage.
    upload_2021-5-20_13-30-26.png
    Ballistol empfiehlt es dafür.
     
  11. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Aber wiklich nur ganz ganz dünn. Das verteilt sich ganz von selbst wie doll, hab mir mal fast mein ganzes Tenor damit zugesaut.
     
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  12. Fbuckert

    Fbuckert Ist fast schon zuhause hier

    Deswegen über einen Kaffeefilter
     
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  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    das sind aber zwei sehr verschiedene Dinge...

    Nur Malz - das ist nicht weit davon weg.

    Mit Ballistol hab ich mir auch schon einmal verbrauchte Polster in einen erträglichen Zustand gebracht. Aber ja, sparsam verwenden.
    Was man mit dem Zeug alles machen kann... hab auch grad meine Wildlederhandschuhe, die nach dem Regen hart waren, wieder weich bekommen. Auslüften lassen muss man halt.
     
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  14. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    ...ach?! :applaus:
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    und für die, die es so nicht verstehen wollen: während Benzin natürlich grober Unfug ist (hat hier auch keiner vorgeschlagen...), kann das richtige Öl durchaus was bringen - wie in weiteren Beiträgen zu lesen.
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Doch: s. den ersten Beitrag
     
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  17. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    ACHTUNG !

    Ballistol und andere Öle.

    Wirklich nur einen absoluten Hauch auf's Leder, wenn man es zu gut meint , dringt es dann nämlich in das Filz ein und es besteht die Gefahr des Aufquellens oder Verdichten, also eine Änderung der Filzstruktur.

    Mein Erfahrungen diesbezügl. mit Tests.

    Gr Wuffy
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ah, hab ich überlesen!
     
  19. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Im trockenen Zustand der Klappe einen relativ neuen Geldschein leicht unter die Klappe klemmen und langsam durchziehen (ein 500-er aus Restbeständen geht am besten) ;)
    Die erhabene Farbe wirkt wie feinstes Schmirgelpapier ohne jedoch das Leder zu verletzen.
    Es werden dabei lediglich Verunreinigungen auf dem Leder entfernt.

    Kaffeefilterpapier hinterlässt immer kleiste Fasern auf dem Polster, erst recht, wenn es eingeklemmt wird und in der Klappe eintrocknen kann.
    Reste die sich irgendwo festsetzen gibt es aber auch bei irgendwelchen Pülverchen, die die Feuchtigkeit aufsaugen sollen, sich aber nie richtig entfernen lassen.
    Was gut für ein Babypopo ist muss nicht zwangsläufig gut für das zarte Lederpolster sein.....:rolleyes:

    Nach dem Spielen das Horn immer mit saugfähigem Wischer durchziehen und betoffene Klappen gut abtrocknen.
    Bei mir sind das auch immer die Palm-keys.
    Es gibt dazu saugfähige Trocknungspads aus Microfaser speziell für die Klappen.

    kokisax
     
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  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Deshalb ja zuerst:
     
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