Lohnt sich ein mittelpreisiges Saxophon?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 28.Mai.2021.

  1. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Dann sag Ick mal das sich für mich persönlich ein mittelpreisiges Instrument mehr als gelohnt hatt…, hab damals im Musikverein mit nem „abgenudelden“ Voss angefangen, und wo das durch war nen neues YAS-32 erstanden was einfach Klasse war…:)

    Was Ick in der Zeit gemerkt hatte war das Ich das nicht im Ansatz gegen nen Expression, oder Jupiter tauschen wollte…

    Dann Barisax mit der alten New Wonder I Kanne gelernt und jetzt beim 12M angekommen was par excellence iss…

    Meine Erfahrung bisher ist die, das es sich lohnt, wenn man sicher weiß, das man Saxophon wirklich spielen, sich dann auch lohnt ein qualitativ hochwertiges Instrument anzuschaffen…
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hätte ich nicht gedacht. Häufig sind so 30% bis 35% üblich.

    Hängt natürlich stark von der Branche ab. Und bei Musikinstrumenten ist die Lagerzeit deutlich länger als z. B.
    im LEH. Das muss ja auch finanziert werden.

    CzG

    Dreas
     
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  3. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Nein, das ist kein "klassischer Fehlschluss", sondern betriebswirtschaftliches Rechnen. Hätte nämlich schon der Hersteller anstelle des 5€ Teils das 50€ Teil verbaut, wäre die Differenz nur 45€ gewesen. Vermutlich wäre es sogar noch weniger, weil der Hersteller ja nicht ein Einzelstück zum Endverbraucher Preis beschafft, sondern entsprechende Stückzahlen im Großhandel. In der Produktion wären also vielleicht nur 30€ mehr "unverbindlicher, nicht kartellisierter Richtpreis" angefallen. Die Arbeitszeit für's Tauschen wäre weggefallen und das Produkt wäre vom ersten Tag an viel hochwertiger gewesen, ohne die Kosten in die Höhe zu treiben. In diesem Fall würde ich sogar behaupten, dass der Nutzen überproportional zu den Kosten gestiegen wäre. Dass deshalb eine aufwendigere neue Qualitätskontrolle nötig wäre, sehe ich hier beispielsweise nicht.

    Und DAS hätte man den Kunden vermutlich auch vermitteln können, wäre der komplette Satz an Superlativen nicht bereits im Marketing BlaBla für das Schrott Modell verbraucht worden.

    Das Problem bei "mittelpreisiger Ware" von "weniger bekanntem Hersteller" ist, dass man vielleicht in der Qualität mit den hochpreisigen Markenprodukten auf Augenhöhe konkurrieren kann, aber die Kundschaft aus einem Bauchgefühl heraus im Zweifelsfall lieber dem großen Namen vertraut und dafür auch mehr ausgibt. Diejenigen, denen das Geld nicht so locker sitzt, orientieren sich aber nicht am Mittelpreis, sondern am Dumping Preis und DER ist wirklich nur zu erreichen, wenn man jede noch so kleine Chance nützt, ein marginal teureres Teil gegen ein billigeres auszuwechseln, egal wie schrottig das ist und manuelle Arbeiten wenn möglich ganz auszulassen. Und dann steht man als Hersteller mit wenig bekanntem Namen in der gleichen Schlange wie die ebenso unbekannten Discounter und hat dauernd Erklärungs Bedarf, warum die eigene Ware soo viel teurer ist als die des (dumping) Mitbewerbs. Und das obwohl man ganz offensichtlich(?) nicht zum High-End Bereich zählt, denn sonst wäre die Ware ja auch viel teurer...

    Es ist richtig, Aufwand zu Nutzen steigt nicht linear. Aber gerade im ganz unteren Segment kann ein kleiner Aufwand einen großen Nutzen bringen. Am anderen Ende der Kurve steigt der Aufwand für "noch mehr Nutzen" gegen Unendlich, wohingegen die Anzahl jener, die jenseits dieses Knies von diesem Nutzen auch tatsächlich profitieren und daher den Aufwand für gerechtfertigt halten dramatisch sinkt. Und in dem ganzen Bereich dazwischen sind alle Spielarten vertreten die von "ich sehe doch auch so aus wie mein teurer Bruder" bis "mit dieser hangesegneten Schraube verbessert sich Dein Spiel um bis zu 97,3%" reichen.

    Und genau deshalb wäre es sinnvoll, objektiv erkennbare Kriterien für Qualität zu definieren. Ein "guter Name" ist mir mittlerweile zu wenig, denn über alle Bereiche der Wirtschaft hat sich in den letzten Dakaden ein dramatischer Verfall der Qualität breit gemacht, wo der "gute Name" nur noch ein Nachleuchten vergangener Ruhmestaten ist. Unter der Haube ist mittlerweile alles der gleiche, möglichst billig hergestellte Einheitsbrei, der nur noch ein paar optische Features behält, die die ehemalige Qualität vortäuschen sollen. Jedenfalls dort wo es darum geht Stückzahlen für den breiten Markt zu produzieren, nicht Spezialteile für Spezialisten.

    Kauf mal aktuell beispielsweise einen "guten Handmixer, so wie den von 1975"...

    Darum: Hose runter, Karten auf den Tisch. Wo genau steckt die "gehobene Qualität"? Worauf muss ich achten, um Hot von Schrott auseinander halten zu können? Da steckt keine Magie drin. Wenn man es "fühlen/hören/sehen" kann, kann man es auch erklären. Wenn man es nicht erklären kann, ist es nur Marketing Blabla. Wenn es Dinge sind, die für ein kleines Klientel überhaupt relevant sind - etwa ob das Instrument die obligatorische Keilerei am Ende der Bühnenshow eine Tournee lang überlebt - dann kann jeder selbst entscheiden, ob es den Aufpreis rechtfertigt.
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hat
    ne jolle auch, zumindest wenn sie selbstlenzend ist
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @bebob99

    Bzgl gitarre hast du alle Infos, die du einforderst, bekommen.
    Deine Schwierigkeiten werden sein,
    1. Vieles siehst du nicht oder nicht mehr
    2. Vieles wird dir nicht mitgeteilt
    3.einiges ist individuell Geschmackssache
    4. Wie beim Saxophon gibt es Aspekte, die für dich wichtig sind, für andere eher nicht.
    Genau wie bei Saxophonen auch wirst du einige Aspekte erst bewerten und gewichten können, wenn du selber spielst und ein gewisses Level erreicht hast.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Na, nicht so ganz. Sagt Dir „Zuschlagkalkulation“ etwas?

    Du kannst nicht nur den Differenzbetrag der Materialkosten einkalkulieren.

    CzG

    Dreas
     
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  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ja.
    Was würdest Du hier noch zuschlagen? Höhere Transportkosten? Kann sein, muss aber nicht. Höhere Montagekosten? Bei einem Plug-In Replacement Teil gleicher Größe und Bauart - halte ich nicht für relevant. Wieviel % Marketing Aufwand rechnest Du für die zusätzliche Erwähnung des hochwertigen Bauteils? Höhere Lagerkosten / Kapitalbindung? Welche Produktion hat denn heute noch Lager? Das Lager ist am LKW und wird punktgenau angeliefert - wenn der Suez Kanal nicht verstopft ist oder eine Pandemie den Hafen in Shenzen blockiert. Wenn Du genügend abnimmst, verhandelst Du mit dem Hersteller ein Kommissionslager auf seine Kosten und sein Risiko in Deiner Betriebsstätte. Alle anderen Nebenkosten hast Du gleichartig auch mit dem billigen Teil.

    Das ist genau der Grund warum sich das Ersetzen eines hochwertigen gegen ein "baugleiches", billiges rechnet. Es lässt sich praktisch 1:1 durch kalkulieren. Einzig ein geringer Verlust an Käufern, die das minderwertige Teil nicht mehr mögen muss akzeptiert werden. Dem kann man aber mit einer geringen Weitergabe des Ersparten in Form einer Preis Senkung wieder entgegen wirken. Und das ist die Ursache für die Abwärts Spirale in der Qualität.

    Dass der Markt sich "überraschend" immer in Richtung Profit Maximierung bei gleichzeitigem Qualitätsverlust optimiert ist eine unausweichliche Folge. Die Regeln dafür wurden genau so eingestellt. Ein schlechtes Produkt, das schnell kaputt geht und daher bald ersetzt werden muss, erwirtschaftet in Summe mehr Gewinn als ein hochwertiges, das lange hält und zufriedene Kunden bringt, das ich aber nur alle 50 Jahre einmal verkaufen kann. Die Talsohle ist hier bestimmt noch nicht erreicht.

    Einen Ausweg aus dem Dilemma sehe ich derzeit nur in einem Miet Modell. Nutzen statt kaufen. In dem Fall kann man Qualität wieder monetär umsetzen und hat als Anbieter auch ein vitales Interesse daran, dass das Produkt lange erfolgreich genutzt werden kann.

    @JES
    Ja, Deine Liste stimmt wohl. Ich würde hier noch ergänzen, dass die meisten Hersteller überhaupt kein Interesse haben, auf das Thema "woran erkennt man unsere Qualität" einzugehen. Zum Einen weil vom Zauber einiges verloren gehen kann, wenn man es nüchtern erklärt, zum Anderen, weil die Differenzierung zum Mitbewerb deutlich schwerer wird, wenn man mit harten Fakten argumentieren muss anstelle von Marketing Blendgranaten. Auch das schrottigste Produkt wird mit wahren Lobeshymnen vermarktet. Niemand schreibt
    Und als Mitbewerber darf man die Mängel anderer Marken ja auch nicht einfach auflisten um zu zeigen, dass man es selbst besser macht. Objektive Qualität ist schwer zu vermitteln.

    Wir haben hier eine gewisse Chance, das für Interessierte etwas durchsichtiger zu machen. Weniger nach dem Schema "X ist gut, Y ist schlecht" sondern eher nach

    Es bleiben dann immer noch genügend subjektive Merkmale übrig die nicht unter "Qualität" laufen.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sorry, das hat nichts mit „Zuschlagkalkulation“ zu tun.

    Kostenrechnung/Kostenkalkulation/Preiskalkulation ist schon komplexer als von Dir dargestellt.

    Eine Vertiefung macht hier aber keinen Sinn. Das würde bei weitem den Rahmen sprengen.

    CzG

    Dreas
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Auch das stimmt so pauschal so nicht.

    CzG

    Dreas
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    So kenne ich das nur vom Einzelhandel, und auch dort ist der Aufschlag kleiner. Zwischenhändler und Hersteller haben nie Faktor 2. Also bei Ware, nicht Dienstleistung.

    tl;dr
    Siehe auch JES' Beitrag: es werden nie nur ein paar bessere Komponenten eingebaut, sondern das Produkt insgesamt höherwertig gebaut, mit den nötigen teureren Begleitmaßnahmen. Mercedes nimmt auch keinen Dacia und baut eine bessere Ausstattung rein.
     
  11. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man später mal so klingen möchte, dann lohnt sich ein mittelpreisiges Saxophon eher nicht.



    Dieser typische Klang ist leider nur mit einem Selmer machbar.
    Aber.... Klang ist ja Geschackssache.

    Ich für mich mag das Kazoo sehr gerne und vielleicht kann ich irgendwann mal auch so klingen.....
     
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Selbstlenzend mit Stöpsel?
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Stöpsel nicht ganz, sondern Klappen. Zumindest in der jolle, in der ich mal mitbin. Jolle voll, klappe auf, jolle setzt sich in Bewegung, wasser wird aus jolle gesaugt, wenn alles raus klappe zu.
    Der Cat hatte drehverschlüsse an jedem schwimmer, um die leer zu kippen, wenn mal wasser reingelaufen war.
     
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  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Nicht über jedes Stöckchen springen.;) :peace:
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    So ein unsinn, sorry. Jeder Saxophonhersteller nent dir sehr genau, was er meint dass es seine besondere Qualität ausmacht. Ob esdann das ist, was der Käufer auch darunter versteht, ist eine andere sache.

    Bei Musikinstrumenten istes so, dass ich hier zwei kategorien von Käufern sehe.
    1. Die Anfänger. Keine Ahnung, keine Fähigkeiten. Erstes Instrument diese Art. Die lassen sich beraten oder nehmen jemanden mit, der sich auskennt.
    2. Der fortgeschrittene Spieler oder Profi. Diese Kategorie weiß aus Erfahrung worauf zu achten ist.

    Bei deiner Überlegung zur kostenbestimung machst du schon einen gedanklichen Fehler. Gutes Holz, und ich musste erfahren, dass dieses auch für ein Brett mit popeligen Tonabnehmern notwendig ist, obwohl ja alles hinterher am computer schönmanipuliert wird, keine Massenwahre ist, die man überall, zu jeder Zeit in beliebigen mengen bekommt.
    Das nächste, man muss sich vorher überlegen, welche Qualität in welcher Menge verkauft werden wird. Da kommt dann raus, dass du eine grosse Menge teile guter Qualität brauchst, die du sicher in mengen günstiger bekommst, als die wenigen Topmodelteile, von denen du im jahr auch als Fender, Gibson etc. nur ein paar hundert Stück absetzt. Da gibt's dann keinen Rabatt, damit ist das Topmodel noch mal teurer.
    Und so kommt eins zum anderen.
    Mit der besseren Qualitätskontrolle habe ich Bauchschmerzen. Wie kann es dann sein, dass auch hochpreisige saxophone vor Abgabe an den Kunden nachjustiert werden müssen, manche gunstigeren Hersteller es aber hinbekommen, dass ihr Instrument out of the box optimal eingestellt ist? Oder bei hochpreisigen Instrumenten nach einigen wenigen Jahren Korrosion unter dem lack auftritt, bei günstigeren Herstellern nicht?...
    Der Preis ist daher nicht immer ein Indikator für Qualität.

    Und dann hat sich sicherlich der Qualitätsbegriff geändert. Meine Eltern haben noch Fernseher oder Hifi-Anlagen gekauft, die 20 Jahre gehalten haben und sich sogar reparieren lassen. Heute will der kunde das gar nicht mehr, schon weil sich der Stand der Technik immer schneller ändert. Bei Musikinstrumenten eher nicht so relevant, bei der ganzen Effektelektronik dann schon. Bei Verstärkern kippt das wieder, da ist die alte Röhrentechnik NOCH gefragt. Aber die ersten digitalen gibt es schon, die ganz gut Eigenschaften von vintagegeräten nachbilden. Darüber rümpfe ich als vintagefan die Nase, aber das ist der Trend und die Dinger werden in 50 Jahren eben ganz anders aussehen.
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Es wurde mir von einem Großhändler so bestätigt, der in der Musikalienbranche tätig ist.
    Er meinte, die Berechnung sei im Detail komplizierter, aber für den Endkunden laufe es insgesamt darauf hinaus, so kommt die "unverbindliche Preisempfehlung" zustande.
    Davon kann der Laden natürlich abweichen, aber die Empfehlung werde im Interesse der anderen Einzelhändler nur um einen maximalen Prozentsatz unterschritten, damit kein unfairer Preiskampf untereinander beginnt.

    Mag ja in Einzelfällen unterschiedlich sein, aber ich weiß von einigen Sax-Marken, dass es da so gehandhabt wird.
    Und insgesamt ändert das ja nichts an meiner Aussage, dass man nicht immer am Preis die tatsächliche Qualität erkennt, da sollte man sich nicht blenden lassen.

    Ein preisgünstiges Sax muss nicht automatisch deutlich schlechter sein als ein teures; von mir aus ist es bei anderen Musikinstrumenten oder Produkten anders.
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Sorry, aber ich kenne mindestens ein halbes Dutzend Musiker, die absolut vergleichbar klingen und spielen, die aber dafür andere Marken nutzen - von Yamaha über Cannonball bis Antigua.

    Das ist kein instrumententypischer Sound, sondern eine bestimmte Spielweise. Jedenfalls möchte so bestimmt kaum ein klassischer Saxer klingen, wenn er sich so ein Modell holt! ;)

    -----------------------------------------

    Haha, was ist denn das für ein pummeliger Pseudo-Hipster in dem Video! :lol:

    Lang, lang ist`s her. Aber bald gibt es eine neue Produktion mit aktuellen Modellen und mit dem Kerl so, wie er aktuell aussieht.
    Hoffentlich kann er jetzt nach einem Dutzend Jahren immer noch passabel spielen! :rolleyes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.Mai.2021
  18. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Die Marketing Abteilung verkauft keine "guten Produkte", sondern Träume. Maßgeschneidert für das zahlungswillige Publikum. Freiheit, Schönheit, Lebensfreude, glückliche, sorgenlose Menschen und mittendrin DAS PRODUKT, das untrennbar dazugehört. Wenn man schon den Traum nicht verwirklichen kann, dann kann man sich doch durch Kauf DES PRODUKTS, diesem Traum noch ein Bisschen verbundener fühlen. Auto, Zuckerwasser in Dosen, Alkohol jeder Variation. Teenager, deren "Altersflecken" mit dieser neuen Wundercreme binnen weniger Monate deutlich *verblassen und natürlich die unvermeidlichen "glücklichen und zufriedenen Babies". Ich sage mal *Symbolbild. *Abbildung ähnlich.

    Ich glaube die letzten Marketing Leute, die die Produkt Eigenschaften und Vorzüge beworben haben, waren in den frühen 1950ern tätig. Und selbst damals wurde schon nicht mehr das schmackhafte Kartoffelpüree beworben, sondern die glückliche Familie, die man vorgeblich bekommt, wenn man es serviert.

    Da lese ich doch lieber beispielsweise die Kataloge der Elektronik Teile Hersteller. Da stehen technische Parameter drin und sonst gar nichts. DIE sind aber dafür aussagekräftig und dienen als echte Entscheidungshilfe für die Wahl eines passenden Teils für eine konkrete Anwendung.

    Aber was ich mittlerweile gelernt habe: Jede Eigenschaft die nicht explizit namentlich gelistet ist, ist nachher auch nicht vorhanden, auch wenn das eigentlich noch so selbstverständlich ist bzw. bisher immer war und unabhängig davon, ob die Präsentation genau diese Eigenschaft erwartbar macht.

    Ob man das jetzt bewusste Täuschung oder unerwartete Fehlinterpretation durch den Kunden nennt hängt wohl davon ab auf welcher Seite der Bezahlschranke man sitzt.

    Kannte man früher eher nur von Urlaubsreisen, bei denen gelegentlich eine gewisse Diskrepanz zum Katalog bestand, oder beim Gebrauchtwagenkauf. Heute gilt das scheinbar schon praktisch überall. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, über die man sich dann besonders freut.

    Und selbstverständlich garantiert auch der Kauf des besten und ergonomischsten Top Modells nicht, dass man irgendwann im Leben so klingen oder spielen wird. Diese plumpe Tatsache wird gerne verdrängt. Ohne konkrete Zahlen zu kennen, behaupte ich jetzt einmal, dass der Großteil der Käufer diese Instruments, auch nicht annähernd so klingen oder spielen kann - was natürlich umgekehrt auch nicht die Schuld des Instruments ist. Ich bekenne, ich bin einer davon. Das ist nur ein (gutes) Werkzeug, kein Wunder.
     
    GelöschtesMitglied11578, Woliko und Rick gefällt das.
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Oh Mann.....sorry....

    Ich schätze Deine Saxophonbeiträge sehr. Ich habe viel von Deinen Beiträgen zum Thema IT gelernt.

    Niemals würde würde ich da mir anmaßen zu widersprechen,
    weil ich keine Ahnung davon habe.

    Aber ehrlich, von Marketing und Betriebswirtschaft hast Du keine Ahnung.

    CzG

    Dreas
     
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich kann da deine Meinung nicht teilen. Selbst innerhalb einer Serie eines Saxofonmodells gibt es leichte Schwankungen was den Sound angeht und auch einfache Hörner reagieren deutlich auf Mundstück und Spieler. Es kommt oft eher auf den Spieler und seine Fähigkeiten an. Ich habe mal Aushilfe in einem Saxladen gemacht und mehrere grosse Lieferungen Alto- und Tenorsaxophone von Yamaha (280er) , sowie einer sehr billige Taiwanmarke entkorkt und dann angespielt, um zu schauen, ob in der Werkstatt etwas nachgestellt werden muss. Da waren etliche Saxofone bei, die wirklich gut klangen und so flexibel und komplex klangen, wie es der Spieler halt abrufen konnte. Und gerade was Dynamik und Projektion angeht waren die super.
    Conn würde ich Anfängern aber auch nicht empfehlen, ich habe so oft erlebt, daß Spieler die Intonation nicht in den Griff bekommen. Sie schwärmen dann vom tollen Sound aber die Intonation wäre nur mit sehr hohem Übeaufwand in den Griff zu bekommen, auch mit einem grosskammerigen Mundstück. Wenn die Leute dann aber nicht die Zeit haben sich ausreichend mit dem Horn auseinanderzusetzen geht es halt schief und klingt schief.
     
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