Lohnt sich ein mittelpreisiges Saxophon?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 28.Mai.2021.

  1. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Das Wirtschaftlichste überhaupt.

    Da besitzt ein Musikerkamerade ein 5-Digit, erworben zu einem höheren Preis als ein entsprechendes Neumodell. Natürlich generalüberholt.
    Den hör ich immer wieder schimpfen - über die Notwendigkeit ständiger Justagen und/oder Reparaturen.
    Dabei wickelt er die Ligatur sogar noch selbst.

    Aber das ist vermutlich ein Montagsmodell - aus dem vorigen Jahrhundert :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juni.2021
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  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Prima auf den Punkt gebracht! :thumbsup:

    LG
    Mike
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das wollte ich auch nicht in Frage stellen.

    Ich gehe mit solchen Bewertungen nur vorsichtig um, weil ich weiß wie die auch manipuliert werden können. (Ich kann positive Bewertungen „kaufen“.)

    CzG

    Dreas
     
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  4. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Da gälte auch das für die eigentliche Qualität gesagte: Wie wahrscheinlich wäre es, würde der weltweit umsatzstärkste Musikalienhändler die Bewertungen seiner Produkte manipulieren ?
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Na, da wäre ich nicht so sicher. Ich kenne konkrete Fälle seriöser Unternehmen, die da fleißig dabei sind.

    CzG

    Dreas
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich stelle völlig wertfrei und nur aus meiner Erfahrung fest:
    Alle, die mit so einem Chinateil in den Unterricht gekommen sind, haben selbigen recht rasch wieder beendet.
    Die, die mit mittelpreisigen Taiwanhupen gekommen und dabeigeblieben sind haben innerhalb von 3 Jahren auf ein Yani/Yamaha/Selmer gewechselt.
    Die Chinateile, die @tomaso für mich hergerichtet hat (woraus sich grob der doppelte Einkaufspreis ergab) spielen nach 2 Jahren noch völlig problemlos und greifen sich noch immer gut an.

    Ich persönlich sehe die Problematik bei den Thomann-Bewertungen weniger im Fake, sondern in den Bewertungen von Leuten, die keinen Vergleich und/oder keine Ahnung haben.
    Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Cheers, Ton
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Danach wäre ein Computer (wenn auch kein Instrument) auch Kernschrott.

    Es hat meines Erachtens eher mit einer persönlichen inneren Haltung zu tun.

    Die Hürde ein neues Instrument auszuprobieren ist bei Billiginstrumenten (zumindest bei Thomann funktionieren sie) deutlich geringer.

    Bei meinem Sopraninosax unter 500 Euro war das Yanagisawa für knapp 3.000 Euro die nächste Stufe. Gebraucht gibt es kaum Instrumente. Ermutigt durch das Forum hatte ich dann es mit einem vernünftigen Mundstück bestellt und war völlig positiv überrascht. Bis heute habe ich kein Bedürfnis ein hochpreisiges zu kaufen.

    Als ich E-Bass ausprobieren wollte, kaufte ich einen Viersaiter von Harley Benton für 150 Euro und nahm meine erste Bassstunde. Laut Basslehrer war der Bass ok. Ganz schnell war mir aber klar, dass Fretless für mich interessanter sein könnte und ein 5-Saiter cool sein könnte. Gekauft bei Thomann mit optimaleren Saiten für 180 Euro. Diesen Bass spielte ich dann einige Monate in der PISA-Band. Lustig war es, als @Dreas in einer Forumsdiskussion Billiginstrumente verteidigte und mich als positives Beispiel angab. Nur hatte ich gerade einen mittelpreisigen gebrauchten Fender Fretlessbass als Viersaiter kaufen kōnnen. Hinzu kam ein 4-saitiger neuer Fender Bund-Bass.

    Die Fenderbässe waren deutlich hochwertiger, aber ob sie tatsächlich besser klangen? Ich bin mir da unsicher.

    Danach kam mein höchstpreisiger Fretless-Traumbass, der in allen Punkten eine andere Welt war. 7 Monate später kam ein passender höchstpreisiger gebrauchter Bundbass dazu.

    Meine Harley Benton Bässe hatte ich mit deutlich weniger Verlust und einfacher als die Fenderbässe verkaufen können.

    Ich finde, dass Billiginstrumente schon ihre Rolle haben und der Ausdruck Kernschrott eher unangemessen ist.

    Ich kenne einige Musizierende, die mit Billiginstrumenten begonnen und so den Weg in das neue Hobby gefunden haben.

    Vor 40 Jahren waren Billiginstrumente teurer und meist wirklich Kernschrott.

    Ich habe wunderbare Musik auf Billiginstrumenten und furchtbare Musik auf Höchstpreisinstrumenten erlebt.

    Beim Kontrabass bin ich einen anderen Weg gegangen. Ich habe statt einen neuen billigen KB (1000 Euro) einen 2-jährigen KB (Neupreis 6000 Euro) gemietet und dann nach einigen Monaten mit Anrechnung der Miete gekauft. Im Gegenteil zum E=Bass wusste ich aber mehr, was ich wollte.
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Du hast die Kernproblematik angesprochen. Billiginstrumente sind in der Regel schlecht eingestellt. Mir hat man erzählt, dass sie auch schlecht einstellbar wären.

    Daher würde ich Billiginstrumente nur bei Thomann kaufen wollen, weil sie lieber vernünftig einstellen, statt Rückläufer zu haben. Dies können sie und ist für sie wirtschaftlicher. Dies entspricht auch meinen Erfahrungen.

    Ich habe einen Bekannten, der chinesische Billigflöten in Massen für einen Großhändler spielbar macht. Er bekommt pro Flöte 10 Euro. Kein Kommenrar meinerseits!

    Das Problem ist, dass kommunale Musikschulen Musikinstrumente in öffentlicher Vergabe einkaufen müssen und immer mehr ungeeignete Instrumente bekommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juni.2021
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  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Mit ein wenig einstellen ist es bei diesen Saxophonen nicht getan. Da werden auch schon mal neue Achsen gemacht.
    Wirtschaftlich sinnvoll ist das nicht besonders, eher im Sinne der Nachhaltigkeit :)
     
  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Wenn ich meine Saxophone so durchschaue, habe ich eine Mischung von niedrig- bis hochpreisig.

    Mein King S20 Alt ist mittelpreisig, da nach 1970 gebaut und deshalb ohne Silberschnickschnack.
    Doofe Kollegen hatten mich deshalb schon verlacht, aber nur vor dem Spielen. ;-)
    Mein Saxdoc, selber Profispieler eines S20 aus der 1. Serie, möchte mir meins nach jedem Check abkaufen.
    Kriegt er aber nicht. :)

    Mein Yanagisawa S-800 Sopran war 1987 ebenfalls mittelpreisig, da es dort schon das S-880 gab.
    Ich konnte mir aber kein S-880 leisten. Außerdem klang das S-800 deutlich besser.
    Wobei ich mit Sopran noch ganz am Anfang stand.
    Heute bin ich froh über dieses wunderbar zu spielende Instrument.

    Mein Martin Magna Bariton ist hochpreisig, aber das wollte ich mir einfach leisten.

    Mein Mauriat Tenor ersetzte 2008 mein Mark VI, weil ich es um Klassen besser fand.
    Mauriats sind heute hochpreisig, und wie so viele Taiwanesen umstritten.
    Aber gleiches geschah auch schon Anfang der 1980er, als die Japaner auf den Markt kamen.

    Gestern packte ich spaßeshalber meinen im Koffer schlummernden Niedrigpreiser aus, ein Conn Pan American 66m Tenor von 1934.
    Nach längerer Pause war ich selber überrascht wie toll das Instrument sich spielen lässt.
    Ich werde es heute Abend zur Bläserquartettprobe mitnehmen.
    Ich bin neugierig wie es im Ensemblespiel tutet.

    Ich bin mit meiner „Sammlung“ sehr zufrieden.
    Und meine Bandkolleginnen und -kollegen (die ich endlich wieder treffen darf, juhu!!!:)) auch, sonst hätten diese mich längst verabschiedet.

    Wobei meine Frau recht hat wenn sie meint, dass ich daheim zu viele Instrumente herumstehen hätte. ;-)

    LG
    Mike
     
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  11. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    "It was a bad horn! Bad setup, student mouthpiece, student reed, student horn, just bad all around! He played it, and to my ears he sounded just like Sonny Stitt. (Steve Coleman about a lesson with Sonny Stitt)!

    Ich liebe diese Zitat, zu finden unter den Beiträgen des Foristen Rick.
    Und weil ich diese Zitat so sehr liebe, habe ich - Schande grande - ein Startone erworben vor ein paar Jahren.

    Allerdings: Der Sonny-Stitt-Sound will sich noch nicht so recht einstellen. Auch nicht auf meinem "Student-Horn".
    Vielleicht sollte ich mir doch was Mittelpreisiges zulegen.:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juni.2021
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Da muss ich widersprechen. Ein Instrument als Schrott einzustufen, wird vielen alten Saxophonen nicht gerecht. Nur weil man in China nun kostengünstiger herstellen kann oder nur, weil die Instrumentenbauer ihren heutzutage adäquaten Lohn verdienen, hat sich die Qualität z.B. alter deutscher Instrumente nicht verschlechtert.

    Natürlich ist das ein wirtschaftliches Problem, wenn eine GÜ teurer ist als der momentane Verkaufswert eines restaurierten Saxophons. Das hat aber nichts mit Schrott zu tun.
    Es ist ein Segen, dass Leute wie @Wuffy oder @bluemike diese eigentlich hochwertigen Instrumente vor der Verschrottung retten oder dem einen oder anderen Liebhaber eine Generalüberholung mehr wert ist als das Schielen auf den möglichen Verkaufswert.

    Fängt man bei den Bewertungen einfach bei den schlechtesten an, ergibt sich schnell ein recht objektives Bild. Es gibt ja auch das eine oder andere Indiz für die Echtheit einer Bewertung. Selbst bei 5-Sterne-Bewertungen traue ich mir einigermaßen zu, gelobhudelte von echten Bewertungen zu unterscheiden.
     
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  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wir müssen vielleicht höchstpreisig, hochpreisig, mittelpreisig und billig definieren.

    Mittelpreisig geht bei mir bis zur Anfängerserie von Yanaha.

    Die Saxofone sind billiger und teurer geworden.
     
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  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ha ha....Du solltest wirklich mal die starke halbe Stunde hier hochfahren.

    Am besten dann die Gemahlin auch mitbringen....dann hast Du gleich wieder was gut bei Ihr ;)

    Einladung gilt !

    LG Wuffy
     
  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Danke!
    Aber ich will sie doch gar nicht loswerden.
    Ich meine die Instrumente. ;-)

    LG auf die Höhe
    Mike
     
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  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Im Gegensatz zu den hochgelobten amerikanischen Vintage-Saxofonen (bis 2. Weltkrieg) sind deutsche Saxofone eher von Kleinbetrieben und nicht in Fabriken gebaut worden.

    Auch in Frankreich waren es tendenziell schon größere Betriebe.
     
    Rick gefällt das.
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nein, wenn wir beim Thema bleiben.
    Sonst setzten wir voraus, dass mit dem Preis auch automatisch die Qualität steigt.
    Das sehe ich nicht so.
     
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  18. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Nein, die m ü s s e n es nicht als Öffentliche Ausschreibung machen. Das stimmt sooo nicht. Aufgrund fehlender Kompetenz und aus, nennen wir es Bequemlichkeit, machen sie es aber häufig.

    VG
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Woher hast du deine Informationen? Ich rede von kommunalen Musikschulen und sie müssen als öffentlich-rechtliche Institution ausschreiben.

    Gerne PM!
     
  20. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ich arbeite in dem Bereich. Und kenne das Vergaberecht.
     
    Rick gefällt das.
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