Lohnt sich ein mittelpreisiges Saxophon?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 28.Mai.2021.

  1. Brille

    Brille Strebt nach Höherem


    Nein, es geht nicht ums "Frisieren", sondern um sachgerechte und kompetente Ausschreibung von Lieferungen (und Leistungen) auf eine gesetzeskonforme Art und Weise. Das ist nichts Schräges und Verbotenes. Sondern die Herausstellung der gewünschten/erforderlichen Eigenschaften in Verbindung mit einer Wertung, die nicht nur über den Preis geht, ist ein probater Weg.
     
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  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Du glaubst ernsthaft daß bei den vielen Instrumentenbauern, die da schon bedenken geäussert haben und alle als Begründung eigentlich immer das gleiche sagen es einen anderen Grund dafür gibt? Warum sollten sie, welchen Vorteil sollten sie davon haben? Wenn das einer sagen würde, ok aber wenn das etliche verschiedene von sich aus sagen? Du willst mir doch nichts was von einer Verschwörung der Instrumentenbauer erzählen oder?
    Die Jungs würden eher Geld verdienen wenn sie die Teile reparieren würden und ich kenne ein paar Instrumentenbauer, die sich entsprechend geäussert haben, persönlich sehr gut, keiner von denen hätte einen Vorteil gehabt bestimmte Chinakannen abzulehnen wenn wir über das Thema gesprochen haben, denn ich habe kein Chinasax. Und Chinasax ist nicht gleich Chinasax, auch da gibt es Licht und Schatten, genau wie bei Taiwan.
     
  3. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß es doch auch nicht :)
     
  4. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Meine vorangegangene Antwort ist mir zu "billig" für die Qualität dieses Forums, deshalb hier die Originalbewertung meines Startone:

    "Als Backup zu meinem "Marken-Alt" gekauft...
    Longtone, 30.05.2017
    ...spiele ich fast nur noch das Startone. Die Verarbeitung ist gut, der S-Bogen-Kork wurde direkt nach dem Kauf bei Thomann nachgearbeitet. Ich spiele das Startone jetzt 3 Jahre, inzwischen mit einem 7er Otto Link und 3er Blättern unterschiedlicher Hersteller - im Trio, in einer Jazzband und in einer Bigband, kann klanglich gut mithalten.
    Ein herausgefallenes Polster und ein abgefallenes Kork-/Schaumstoffstückchen waren die einzigen Kleinigkeiten bisher.
    Die Ergonomie ist gut, die Klappenpositionen passen gut zu meinen mittelgroßen Händen.
    Bin gespannt, wie sich der Klang mit einem noch offeneren Mundstück verändern wird. :-"

    Ich spiele das Saxophon jetzt seit vier Jahren, 1-2 Stunden pro Tag, gelegentlich im Freien. Hinzugekommen sind weitere zwei abgefallene Kork/Kunststoffdämpfer.
     
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  5. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Hatte mir mal eine Startone Querflöte vom T gekauft. Später mal mit der "mittelpreisigen" Yamaha meiner Tante verglichen und im Vergleich dazu fand ich das "Billig-Intrument"
    • sehr schlecht ausbalanciert
    • (evtl. u.a. daher auch) deutlich schwerer
    • auch in der Mechanik weniger ergonomisch
    • Zudem sprachen die tiefen Töne sehr viel schlechter an und der Klang war auch nicht ganz so gut wie bei der Yamaha-Flöte
    Mein Fazit: Für mich rausgeschmissenes Geld, wobei ein Profi bestimmt mit so einem Instrument auch nochmal besser klar käme als ich...
     
  6. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier


    Es gibt beim großen T die 30tägige, uneingeschränkte Rücknahmegarantie - als kostenlosen Service für solche Fälle.
     
  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dazu braucht man aber auch einmal eine Vergleichsmöglichkeit...
    (sagt der mit der Plastik-Querflöte)

    (Und ist bei Internet-Bestellungen nicht sowieso eine Rückgabemöglichkeit gesetzlich geregelt?)
     
  8. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Die verschafft man sich, indem man z.B. seinem Lehrer das Gerät vorstellt. Oder einem sachkundigen Freund/Freundin.
    In unserer Bigband spielt eine Musikerin die günstigste Thomann-Querflöte so schön, dass Publikum - und Mitmusiker - regelmäßig dahinschmelzen.
    Die spielt allerdings schon seit 10 Jahren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Juni.2021
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  9. ppue

    ppue Experte

    Ich glaube, der Diskussionsstand, den wir hier haben, beruht auf einer Einschätzung der Situation um die Jahrhundertwende.
    Die Minderwertigkeit der Instrumente, besonders aus China, war vor 20 Jahren augenfällig. Die Entwicklung seitdem hat wohl keiner konsequent verfolgt, sodass ich davon ausgehe, dass hier vieles einfach nur nachgebetet wird, was Jahrzehnte lang behauptet wurde.
    Z.B. die Mär von dem weichen Metall, die @bluemike oben entkräftete.

    Auch bin ich mir unsicher, ob es so viele Instrumentenbauer ablehnen, die Instrumente zu warten, wie es hier den Anschein hat. Das passiert hier und da sicher mal, nicht zuletzt deshalb, weil die Saxdocs genug zu tun haben, auf dass sie sich aussuchen können, was sie reparieren. @Toko wird das besser wissen und vielleicht schreibt er mal, wie er selber mit solchen Anfragen umgeht und wie er die Qualität der fernöstlichen Teile einschätzt.

    Ein weiterer Faktor der Diskussion: Kaum einer der vielen Saxophonspieler, die ein China-Instrument spielen, werden sich hier im Kreise derer, die all die tollen Instrumente spielen, outen.

    Will heißen: Man trägt weiter herum, wie billig die Dinger sind, spielt sie aber selber aus den eigenen Vorbehalten nicht. Wer wollte da ein annähernd objektives Urteil fällen.

    Öfters schon geschrieben. Meine Tochter spielt ein China-Sopi seit über dreizehn Jahren, ohne je eine Reparatur daran gehabt zu haben.

    Jetzt habe ich mir mal Thomanns billigste Alti und die negativen Bewertungen angesehen. Das billigste Sax hat ein paar negative Bewertungen, die sich allerdings hier und da widersprechen. Eine Aussage wie "Das Instrument verstimmt sich schnell" kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Das TAS-180 hat nur eine negative Bewertung, allerdings ohne Text.

    Ansonsten scheinen die Meisten eher positiv von dem Instrument zu schreiben. Die guten Bewertungen lese ich erst gar nicht, denn die negativen sind aussagefähiger.

    Als tiefpreisiges Instrument würde ich empfehlen, dieses mal auszuprobieren und einem Profi zu zeigen, der es begutachten kann.
     
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  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Vielleicht kann sich @tomaso auch dazu äußern. Er hat sich intensiv damit beschäftigt und z. B. günstige Thomann Instrumente qualitativ verbessert.

    Er kennt also die Schwachstellen sehr gut.

    CzG

    Dreas
     
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  11. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Lohnt sich ein mittelpreisiges - oder minderpreisiges - Saxophon?
    ... ich habe von dem Kauf meines Saxophon vor einigen Jahren schon mal an anderer Stelle berichtet und stell den Plot hier gern nochmal zur Diskussion:

    Bei mir gab es damals von meiner Seite gar keine Kriterien beim Kauf meines Alto, mit dem ich bis heute spiele, einem Jupiter JAS 769 - Neusilber, Seriennummer H13188, Made in Taiwan. Es wurde für mich ausgesucht unter vielen verschiedenen Marken in der "Triole" in Dresden, von einem Kollegen meines Bruders - einem bekannten Profimusiker am Saxophon - dem ich gegenüber den Wunsch geäußert habe, dass ich gern Saxophon spielen möchte und ob er mich beim Kauf eines Saxophons beraten und unterstützen könne. Ich selbst hatte damals NULL Ahnung von der Materie.

    Wir haben uns also getroffen und er hat etwa sechs verschiedene Instrumente verschiedenster Marken angespielt, mir immer wieder in die Hand gegeben - ich mußte auch rein pusten, dann hat er erneut gespielt, mich gefragt wie mir der Klang gefällt .... ich glaube wir waren mehr als zwei Stunden in der Übekabine. Irgendwann waren es nur noch zwei Instrumente, die immer wieder, wieder verglichen, d.h. von ihm angespielt wurden.Nach welchen Kriterien? Damals keine Ahnung...in meiner Unkenntnis der Materie dachte ich nur, wird der denn nie fertig? Irgendwann verließen wir den Laden und ich freute mich über das glänzende silberne Teil, von dem mein Saxlehrer in der ersten Stunde meinte, das Sax glänze zum "Blind" werden. Die nächste Bemerkung betraf die Marke Jupiter, die nicht freundlich war... Als ich den Namen nannte, der es ausgesucht und getestet hatte, war er freundlicher meinem Instrument gegenüber gestimmt "Na, wenn es DER Kollege ausgesucht hat, dann wird es schon passend sein." Das ist heute, 2021, etwa 13 Jahre her.

    Die Bemerkung in meiner ersten Saxstunde gab mir oft zu denken und ich habe in all den Jahren sehr viel Unfreundliches zur Marke Jupiter gelesen (auch hier im Forum).

    Als ich, nach einigen Jahren Unterricht, meinen Saxlehrer fragte, ob es nicht Zeit ist mal ein anderes "besseres" Saxophon auszuprobieren und er bei der Auswahl mitkommen würde, fragte er mich "Was gefällt Dir an Deinem Saxophon nicht?"
    Upps...

    Eine weitere Bemerkung ist aktuell auch schon ein paar Jahre her, als ich einer mir lieben Foristin meine Testserie zu einem Mundstück per mp3 vorstellte und sie mir u.a. schrieb, -
    Zitat:
    "!Zuallererst:
    BLOß NICHT DEIN JUPITER HERGEBEN!!!
    Nicht, dass ich etwas für oder gegen Jupiter hätte, aber eben genau dein Horn klingt einfach klasse. Kraftvoll, mit dem gewissen Etwas im Ton. Mit dir zusammen, versteht sich."


    Hmmmm, wie gesagt, ich war an der Auswahl meines Instrumentes für mich nicht wirklich beteiligt, weder subjektiv noch rational .
    ... und ich spiele dieses Teil immer noch, - und je besser ich Dank des guten Unterrichtes werde, desto weniger mag ich mich von meinem Jupiter trennen :)
    .
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.Juni.2021
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es geht darum, dass Du ja auch für die Reparatur geradestehen musst. Bei meinem Saxdoc allerdings ist das so. Bei meinem Demosopran hat er sich geweigert, herumzubasteln.

    Wir haben doch schon zigmal besprochen, dass sich unter einer bestimmten Grenze (wird beim Alto wohl bei etwa 900 Neupreis liegen) kein Instrument ausgeht, wo eine anständige QC stattfindet, Leute nicht geschunden werden, Umweltauflagen eingehalten werden etc.
    Tut mir leid, ich finde selbst für das teurere Alto (das so ein Yaniverschnitt ist, 350) kein anderes Wort als Sondermüll.
    Und für 519,- ist am Gebrauchtmarkt auch möglicherweise mit ein wenig Zeit Besseres zu finden.
    Klar kann ICH drauf spielen, es klingt auch so wie ein Saxophon. Aber einem Schüler mute ich das nur zu, wenn es nicht anders geht.
    Und dass jemand, der Stunden in die Aufbereitung investiert, daraus was Spielbares machen kann, das glaube ich gerne. Das sind dann die 400,-, die das billiger ist als ein richtiges Saxophon.
    Dann fehlt aber noch das Know-How von Yamaha oder KHS oder Green Hill.
     
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  13. ppue

    ppue Experte

    Das wurde doch schon oben erläutert. Natürlich steht er nicht für das gesamte Instrument gerade, sondern für seine Reparatur.

    Verstehe, ich lese hier zu wenig konkrete Hinweise darauf, was denn nun besonders schlecht an den Instrumenten ist. Es ist eher so ein ungenaues bashing.

    Arbeitsbedingungen verbessert man nicht, indem man die Saxophone nicht kauft. Das ist eine Milchmädchenrechnung. Die Arbeitsbedingungen z.B. in Bangladesch haben sich deshalb verbessert, weil gekauft wurde. Auch die Kinderarbeit geht nur zurück, wenn im Land Wirtschaftswachstum herrscht und geeignete Produktionsanlagen im Land sind.

    Umweltpolitisch muss China natürlich noch viel tun. Das hat aber nicht allzu viel mit deren Saxophonen zu tun.
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Die sich wirtschaftlich nicht rechnet - oder unvollständig gemacht werden muss.
     
  15. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Vor noch nicht allzulanger Zeit beklagte sich ein in der Region bekannter Holzblasinstrumentenmeister über 1 1/2 bis 2 Stunden Arbeit, die er in die Aufbereitung professioneller (Neu-)Produkte eines bekannten westeuropäischen Saxophonherstellers stecken musste - bevor er sie in den Verkauf nahm.
    Soviel zu QC eines hochpreisigen Herstellers.
    Thomann lässt - nach eigener Aussage - selbst sein billigstes Alto "werkstattprüfen". Bevor es in den Verkauf geht.
     
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  16. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Und je besser man wird, desto mehr Freude. Und Ehrgeiz, noch besser zu werden. Wenn endlich die Töne in allen Lagen kommen, Das Gehirn Dur-, Molltonleitern, Akkorde und so weiter selbständig abrufen kann, vorwärts und rückwärts, in jedem Tempo.
    Besonders auf einem Jupiter. Oder jedem anderen Saxophon :)
     
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  17. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Es ist leider ein Thema, bei dem Pauschalaussagen bzgl. der Bauqualität unmöglich sind.
    Jedes einzelne China Sax ist individuell zu bewerten
    und eine genaue Einschätzung der baulichen Güte kann erst nach dessen Zerlegung detailliert beurteilt werden.

    Nicht jeder hat ausschließlich Premiummarken im Haus, daher lehne ich auch evtl. vorhandene preiswertere Saxe nicht grundsätzlich ab.

    Da ich über die Jahre genügend Erfahrung auch mit China und Taiwan-Saxophonen gesammelt habe,
    weiß ich um deren eventuell versteckten Mängel bzgl. der Bauqualität und kann einschätzen,
    ob sich eine Überarbeitung für den Kunden und mich rechnet.
    Sowas lässt sich ja lösungsorientiert Kommunizieren.

    Die Frage "Lohnt sich ein mittelpreisiges Saxophon?" kann ich daher nur mit "vielleicht" beantworten.





     
  18. ppue

    ppue Experte

    Aber die eben Besprochenen sind doch eher tiefstpreisig. Habe jetzt nicht den gesamten Thread gelesen und weiß nicht, wie ihr das Preisige eingeteilt habt.
     
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Daraus könnte man jetzt ableiten, man soll bewusst Produkte aus Kinderarbeit kaufen, damit die Firmenbesitzer genug Profit machen, dass das Land irgendwann reich genug wird, dass die Kinder nicht mehr arbeiten müssen - ?
    :confused:

    Zu beidem: wenn die Nachfrage nach "fairen" Produkten steigt, wird auch entsprechend in dieser Richtung gezielt investiert werden. Sieht man auch in diversen (leider) "greenwashing"-Aktionen der Konzerne, dass das Thema wahrgenommen wird. Da brauch ich nicht "kauf ruhig billigst - irgendwann wirds schon besser werden" argumentieren.
     
  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Das sind keine Argumente, das sind Fakten. Mit steigendem Wohlstand verbessern sich auch die Arbeitsbedingungen

    Da braucht man gar nach China schauen, nur nach Deutschland vor 150 Jahren. Auch da war Kinderarbeit an der Tagesordnung.

    Und wir sollten auch nicht unsere Lebensumstände zum Maßstab nehmen.

    Die Armutsgrenze ist weltweit auf 46,-€/Monat definiert.

    Einem Viatnamesen, der 150,-€/Monat verdient, geht es in seinem Land gut. Wir würden ihn als Arm ansehen.

    Das sind die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Daraus lässt sich nicht ableiten, dass ich Kinderarbeit befürworte.

    CzG

    Dreas
     
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