Lily was here, Sound Candy Dulfer

Ich finde es jetzt ziemlich daneben, die Sache jetzt hier noch in epischer Breite auszudiskutieren, Schuldzuweisungen auszusprechen oder ähnliches.

Für meinen Teil finde ich es super schade, dass Heiner, den ich als liebenswerten und hilfsereiten Menschen kennengelernt habe, seinen Account hat löschen lassen. Wieder hat jemand, dem ich gerne zugehört habe und von dem man viel lernen kann, das Forum verlassen. Und das macht mich echt traurig.

 

Hans Groiner ist aber auch so was von sexy.
("I am from Austria, öh, the city of Braunau... but, öh, don't hold that against me")

So wie auf Deinem Avatar?


Ok, man muss im Forum schon ein bisschen was ab können



Wanze

 

Hehe!
Dabei steht mir schwarz-weiß als Sommertyp nicht soooo gut

Ich mag den Humor hier im Forum

 

Nee, nee, nee. So geht das nicht.
Und das hier ist eine der richtigen Antworten:

Das zum einen ist richtig. Wenn ich vor dem Spiegel stehe, mir schöne Sachen anziehe und mich schön finde, mache ich das nicht für irgendjemand anderen, sondern für mich selbst. Und zudem gehst Du einfach davon aus, @JES, dass alle Frauen, die sich aufbrezeln, auf Männer stehen? Das heißt, jede Lesbe, die sich aufbrezelt, will auch, dass alle Männer sie anstarren? Obwohl sie mit Männern gar nichts am Hut hat?
Die Antwort ergibt sich von selbst. Ich als Frau muss nackt auf die Straße gehen können, am Tag oder auch mitten in der Nacht bei Dunkelheit, ohne dass ich von irgendeinem Mann belästigt werde. Erst dann haben wir das Ziel "Zivilisation" erreicht. Solange das noch nicht der Fall ist, leben wir noch in der Steinzeit, in der alle nur ihren Trieben folgen (auch die Frauen, das will ich gar nicht bestreiten, aber es geht eben darum, dass eine Frau einem Mann körperlich unterlegen ist. Männer vergewaltigen Frauen, weil sie stärker sind. Umgekehrt würde das nicht so funktionieren. Weshalb Männer frei herumlaufen können und wir Frauen uns bei Nacht umsehen müssen, ob uns jemand folgt. Was eine Einschränkung ist, der man nicht ausweichen kann. Außer vielleicht als trainierte Karatekämpferin).

Ja. Unter gewissen Umständen. Balzverhalten. Aber nicht, wenn ich nachts einfach nur nach Hause gehe und dabei vielleicht leicht bekleidet bin, weil ich von einer Party komme. Und weil mir einfach danach ist, im Sommer mehr oder weniger nackt herumzulaufen, weil es heiß ist. Viele Männer scheinen aber anscheinend die Umstände gar nicht in Betracht zu ziehen. Wenn eine Frau leicht bekleidet ist, will sie Männer zu sexuellen Handlungen provozieren. Warum sollte sie das, wenn sie gar kein Interesse an diesem speziellen Mann hat, der ihr da zufällig auf der Straße begegnet?

Das ist etwas, wo uns Frauen oft auch das Verständnis für diese Art von Unbeherrschtheit fehlt. Wir machen uns manchmal darüber lustig, dass bei Männern körperliche Reaktionen eintreten, aber wir können es nicht richtig nachvollziehen, weil das bei uns nicht so ist. Da herrscht ein grundsätzliches Missverständnis zwischen Männern und Frauen. Eine Frau kann auch körperlich reagieren, aber sie geht nicht nachts über die Straße, sieht einen attraktiven Mann in einer Knackarsch-Hose vorbeigehen, dreht sich um und rennt dem hinterher, belästigt ihn vielleicht auch noch oder versucht, ihn zu vergewaltigen. Da hört bei mir das Verständnis für die Triebe der Männer auf. Nur weil ich eine Frau bin, bin ich kein Freiwild, ganz egal, wie ich angezogen bin. Das ist nicht mein Problem, wenn ein Mann darauf reagiert, wie ich aussehe oder angezogen bin. Das ist SEIN Problem.

Das nur mal grundsätzlich zu diesen immer wieder stattfindenden Diskussionen. Triebe sind keine Entschuldigung. Denn man kann seine Triebe auch beherrschen. Niemand ist dem ausgeliefert. Das gilt für Frauen und Männer, aber in gewissen Situationen sind es eben vor allem die Männer, die sich beherrschen sollten. Genauso wie Frauen es vielleicht nicht darauf anlegen sollten, ein bestimmtes Frauenbild zu nutzen, um Männer bewusst aufzureizen und dann stehenzulassen. Das ist auch nicht nett. Aber nur, weil wir als Frauen von Männern verlangen, ihre Triebe zu beherrschen, wenn wir nackt oder leichtbekleidet vor ihnen stehen, tun mir die Männer nicht leid. Wir Frauen müssen uns ständig beherrschen, wir werden sehr oft als nicht gleichwertig betrachtet, schlechter bezahlt, wegen unseres Körpers beurteilt, nicht ernstgenommen, nur weil wir eine Frau sind ... Dafür können sich Männer, die sonst uns gegenüber immer privilegiert behandelt werden, in dieser einen, nicht so besonders relevanten Situation wenigstens das eine Mal beherrschen.

Ich bin gern eine Frau, aber manche Männer können es einem echt verleiden, gern eine Frau zu sein. Warum muss ich mich zurückhalten, nur damit ich Männer nicht anmache? Warum halten sich die Männer nicht damit zurück, angemacht zu werden? Warum reagieren sie einfach NICHT auf nackte oder leichtbekleidete Frauen? Oder überhaupt auf eine Frau, die nachts an ihnen vorbeiläuft? Wenn die Männer sich beherrschen würden, wären viele Probleme gelöst. Wir brauchten keine Bordelle, es gäbe keine Kinderpornos, keine Vergewaltigung von Kindern oder Frauen in der Familie, keinen Missbrauch in Institutionen ... Die Liste ist endlos. Und das alles nur wegen irgendwelcher männlicher Triebe, die sich ganz leicht beherrschen lassen. Wenn man nur will. Sorry, aber mein Mitleid mit Männern, die sich da nicht beherrschen können, hält sich in Grenzen.

 

Ich verstehe das Anliegen, aber ein bisschen leicht machst Du es Dir schon:

Sich schön zu machen und zu finden ist das eine.

Nein, sondern dann, wenn eine Frau nicht auf die Idee kommt, nackt auf die Straße zu gehen. (eine genauer Formulierung wäre viel komplizierter - vielleicht verstehst Du so auch, was ich meine)

Es geht auch nicht um "nur den Trieben folgen" - solche Schwarzweißmalerei hilft auch nicht. Reize sind Reize. Ein Dekolleté bis zum Nabel ist ein Reiz, symbolisch gesprochen.

Kommt darauf an. Wenn Du Dich bei der Party bewusst "präsentiert" hast, dann aber auch genau so auf die Straße gehst, "präsentierst" Du Dich weiter - wildfremden Menschen. Das rechtfertigt keinerlei Übergriff, aber leichter machst Du es den Männern so auch nicht. Es ist leicht, von den Männern Beherrschung zu fordern...

Frauen offenbar auch nicht immer...

Noch einmal die Unterscheidung von oben, dass "leicht" so oder so sein kann...

Dann nehmt es zumindest einmal zur Kenntnis - ?

Unterscheidung...

Irgendwas gegeneinander aufrechnen ist auch kein konstruktiver Beitrag.

Frag einen Biologen. Und der wird Dir dann auch erzählen, worauf Frauen alles reagieren...
Den Menschen gibt es ca. 100.000 Jahre - wie lange haben wir "Zivilisation"? Natürlich hat die Zivilisation im Verhalten viel "erreicht", die Biologie darunter ist aber immer noch dieselbe.

Ach, die "man muss nur wollen"-Leier... und Du als Expertin weißt natürlich genau, wie leicht oder schwer sich welche männlichen Triebe beherrschen lassen.

Versteh mich nicht falsch: die allermeisten Männer können das ja tatsächlich. Wir reden ja nicht von 40Mio Übergriffen täglich in DE. Aber "ich zeige so viel, wie ich will, und die Männer haben gefälligst wegzuschauen, und wenn ich denen direkt gegenübertrete" ist zu einfach. Das ist "alle müssen Rücksicht nehmen, nur ich nicht".

 

War Lily eigentlich schon hier?

 

Ja. Fast nackt. Die traut sich was...

 

Lily war noch nie hier… die haben wir mit unserem Geschwätz verschreckt.

Die Lily, die ich höre, ist zart besaitet, sinnlich und mag es, begehrt zu werden.
Grobe Kerle, die sie angaffen, machen ihr Angst.
In der Zeit, in der sie lebt, sind richtige Männer zwar männlich aber galant und zuvorkommend.
Und Frauen stark, weil sie die Wahl haben.

Unser Heute versteht Lily nicht mehr so richtig. Das ganze Gendersprech, Männer, die keine Männer mehr sind, obwohl sie Bärte haben wie früher Seeleute nach einem monatelangen Törn. Frauen, die tätowiert sind wie Seeleute, Knackis oder Rocker es früher waren… und dann ist doch alles total paradox weil die härtesten Frauen heute Vorstand werden wollen und deswegen männlicher sind (sein müssen) als alle Männer. Dabei sind Frauen doch eigentlich die besseren Führungskräfte. Wenn sie Frauen bleiben…

Das 21te Jahrhundert hat viel für die bitter nötige Gleichberechtigung von Frauen und Männern erreicht.
Leider ist sehr viel Poesie und Knistern zwischen Mann und Frau auf der neuen Sachlichkeit von Tinder & Co. dabei weggeswiped worden.

Ich weiß nicht, welche Zeit besser war (außer „früher“ - war immer geiler!).

PS: Schreibt ein privilegierter, alter (>50), weißer Mann.

 

Du bewegst dich gefährlich nah an der (traditionellen, männlichen) Argumentation, dass die Mädchen selber schuld seien, wenn sie vergewaltigt werden. Hätte sie sich doch so oder so gekleidet.. Ja, wie denn? Weniger Bein? Auf keinen Fall Nabel und Arschgeweih? Geschlossener Kragen? Brustansatz und Cellulite verstecken? Vielleicht ist die Burka ja doch die beste Lösung?

 

Bei uns ist das nicht so? Vllt nicht sichtbar , aber kalt lassen uns manche Anblicke auch nicht.
Oder du triffst auf die falschen Typen?

Ich sag nur Feuerwehrmänner...*
Was die sich von uns Mädels schon anhören mussten, unsere Leitung meinte, dass das Haus bald einen Männerbeauftragten braucht


*..die hübschen und die schlauen xD

 

In der Zeit, die du beschreibst hat Humphrey Bogart in Anzug und Krawatte das 20 Jahre jüngere Fräulein fest an sich gedrückt und geküsst, obwohl sie nein sagte - denn sie wollte es ja auch. Und das um 17 Uhr nach 3 Scotch und 20 Zigaretten. Echte Männer eben!

Ich glaub Lily ist ein bisschen verwirrt, wird sich aber schon zurechtfinden.

 

Wenn Du das glaubst, lies meinen Beitrag bitte noch einmal...

 

Genau diese Zeitreferenz und insbesondere dieses Männerstereotyp meinte ich eben nicht.
Das wollte uns Hollywood bis in die 1960er gerne so verkaufen (gemeinsam mit der Werbeindustrie).

Lily ist ein Kind der späten 80er/frühen 90er:
Da hatten Frauen sogar schon das Wahlrecht, durften arbeiten, ohne ihren Ehemann um Erlaubnis zu fragen. Und seit den 1970ern haben sich Frauen erlaubt, ihre Sexualpartner selbst auszuwählen, auch wenn es nur für eine Nacht war.
Und das und vieles andere an Frauenrechten stand für mich und viele Männer meiner Generation schon damals felsenfest.
Weniger gefestigte Charaktere haben sich nicht mal gefragt, warum wir damals medial mit Über-Männern á la Rambo geflutet wurden: Frauen wurden inzwischen so stark und selbstbestimmt wahrgenommen, dass der leicht debile Macho-Macho eine deutlich gezeichnete Identifikationsfigur brauchte.

Es war sicher nicht alles gerecht zwischen Mann und Frau aber das ist es 30 Jahre später trotz allem ja immer noch nicht. Die von beiden Lagern reichlich überspannte Gendersprech-Debatte, hysterische Reaktionen auf Spezies-spezifisches Balzverhalten und solche Schoten wie der Frauenvorzug in der Satzung von Bündnis 90/ Die Grünen (unabhängig von Qualifikation oder sogar der Anzahl der gültigen Mitgliederstimmen) machen es in meinen Augen leider nicht besser.

Dass es immer noch Männer gibt, die es schwierig finden, sich beim Anblick einer Frau im kurzen Rock so weit zu beherrschen, dass sie in KEINER Weise übergriffig werden, allerdings auch nicht.

 

@Long John Silver, jetzt versteh ich den Beitrag besser. Tatsächlich muss ich darüber erstmal nachdenken, was sich zwischen 1980 und jetzt geändert hat. Das mit der Sprache ist tatsächlich eine echte Sackgasse, wird nicht gut gehen, für alle Beteiligten. Ist aber ein anderes Thema.

 

Der Sound ist Clipmicro, Equalizing, Kompression um die 5 zu 1 bei hohem thresholdwert, kurzes delay, hall, tubesaturation. Nichts aufregendes.
Aufregend ist ihre Art zu spielen. Ihr timing ist perfekt, Betonung und Dynamik kommen so selbstverständlich, leicht und natürlich daher, wie Prosa, gut vorgelesen. Sie ist nicht gut, sie ist hervorragend.
Und sie hat imho alles richtig gemacht, bühnenshow, outfit, musik, livesound, da passt alles knackig aufeinander.
Wie bei Harry Belafonte früher.
Heiners Kritik passt nicht. Candy Dulfer ist eben nicht "Irgendein Jazzsaxophonist" , sondern Candy Dulfer. Würde sie davon abrücken, wäre das mindestens finanziell ein Downgrade, aber sowas von...

Frau Dulfer ihr Mann Bela ist auch ein hübscher. Zwar kein Feuerwehrmann, aber immerhin Fussball, und Ungar auch noch.

 

@Saxoryx

Toll, alles mal in einen Topf geworfen, umgerührt, und die Klischee bedient.
Da du mich zitierst: ich habe von anstarren gesprochen, nicht von anmachen oder gar angrabschen oder vergewaltigen. Da differenziere ich etwas, sorry.
Nur, da sind Frauen bei Männern nicht besser. Auch da wird gestarrt, auch da kommen Sprüche, und dass eine Frau einen Mann nicht vergewaltigen kann, das ist widerlegt.
Nackt über die Straßen laufen ist schon mal Erregung öffentlichen Ärgernisses, zumindest in Deutschland. M. W. eine Straftat, zumindest eine Ordnungswidrigkeit. Beides wird geahndet. Warum wohl? Ich kenne kein Land, in dem du das legal darfst. FKK-Zonen ausgenommen. Leben wir also kollektiv in der Steinzeit, oder würde mit solch einem Verhalten eine gesellschaftlich festgelegte Grenze überschritten?
Aber zurück zu Frau Dulfer.
Ich bin mir sicher Frau Dulfer weiß um die Wirkung ihres Aufzugs. Sie ist damit zum Star geworden, weil es am Anfang das war, was sie von anderen unterschieden hat. Heute braucht sie das nicht mehr, aber ihr gefällt es, und es ist ihr Markenzeichen.
@zwar hat es schon gesagt, heute ist ihre Show perfekt, ihr Spiel perfekt, ihre Aufnahmen perfekt.

Was mir persönlich am Sound nicht gefällt ist dieses nasale, leicht schnarrende in ihrem Ton. Das ist gewollt, passt zu ihr, ist aber nicht meins.

 

Das Konzept finde ich hervorragend und stimmig, vom Spielen her muss man es nicht aufregend finden.
Da fällt mir das Video ein, da muss ich immer lachen.

 

Sauwitzig! Aber die "dirty tricks" draufzuhaben, und wenn es nur fünf sind, wäre auch für mich was, haha!

 

Ich finde es immer traurig. Es zeigt wie man erfolgreich sein kann ohne wirklich zu wissen was man tut. Harry ist halt was das angeht den anderen Beiden um Lichtjahre voraus und lässt sich nicht so leicht blenden wie Andere. Viele Freunde wird ihm die Aktion nicht eingebracht haben.

 

Pop-SängerInnen müssen ja auch keine Theoriecracks sein. J.Lo könnte Harry wiederum bestimmt auch einiges über Tanz, Styling, PR und wasweißichnoch beibringen.