Lily was here, Sound Candy Dulfer

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von Werner, 24.Juni.2021.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Rick
    OK .... ich hatte eher im "Hinterkopf"

    Warum laufen z.B. ....
    Die Klassiker der Klassik super, während die -zeitgenössischen" Klassiker eher nicht so ?:)
    VG
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Das gehört zum Phänomen "Bildungsmusik": Bach, Beethoven usw. gehören zur Allgemeinbildung, sie werden im Musikunterricht gelehrt usw. Hingegen wird da Zeitgenössisches kaum durchgenommen, wenn überhaupt.

    Aber seit Musique Concrète Mitte des 20. Jahrhunderts verschwindet allmählich die Melodie als zentrales Element, es geht mehr um Klänge, Geräusche, da hat man einfach nichts, an dem man "festdocken" kann. Damit wird es uninteressant. Selbst für mich, muss ich zugeben.

    Doch es gibt zeitgenössische Musik, die in den Konzertsälen große Erfolge feiert: Film-Soundtracks. :-D
     
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  3. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Hast du mal ein paar Beispiele - Links? Ich kann mir unter "zeitgenössisch" immer nichts vorstellen.
     
  4. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Klassischer Komponist



    Free Jazzer




    CzG

    Dreas

    P. S. @Rick wird dazu sicher noch schreiben.
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Obwohl ich normal tonale oder zumindest melodiebasierte Musik höre und mache, kann ich atonaler, zeitgenössischer, freier (oder wie man es auch nennen will) Musik oft was abgewinnen. Was ich insbesondere beim freien Jazz aber oft nicht so verstehe, ist das durchgehende Uptempo-Gedudel vor allem bei den Hörnern. Ich mache eigentlich Musik, wie ich spreche - manchmal schreie ich auch und bin agitiert. Aber wer will mir denn beim Sprechen zuhören, wenn ich die ganze Zeit schreie oder agitiert vor mich hin plappere? Die Ästhetik erschließt sich mir nicht. Irgendwann ist doch die Wut aus dem Bauch raus, oder?

    Andererseits, fällt mir grad auf, ist das gar keine Eigenheit des freien Spiels, sondern auch des modernen tonalen Jazz. Seit Brecker präsentieren Saxophonisten ihre musikalischen Ideen häufig in einem "Sprechtempo", dass in erster Linie koks- und amphetamininspiriert wirkt, was es möglicherweise ja auch ist. Wenn man schnell kann, zeugt das von präziser Technik und Können. Wenn jemand nicht mehr damit aufhören kann, finde ich das zunehmend unangenehm, sowohl beim Sprechen als auch beim Musizieren. Man wünscht sich eine Fliegenklatsche oder ein echtes neues "Cool".

    Sorry für den lauten Gedanken - :topic:, bzw. dahin, wo das Topic grad angekommen ist.
     
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  6. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Hier noch weitere zeitgenössische Musik - alles für Saxophonquartett aus den Jahren 1987, 1996 und 2011:





     
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  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Danke für die Links.
    Oh weh, das tönt ja sehr..*hust*...ungewohnt:eek:;)
     
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Irgendwie frag ich mich immer, wie man nicht zumindest ein bisschen mit den verschiedensten Musikrichtungen in Kontakt kommen konnte - im Fernsehen liefen doch Filme aller Altersklassen und Richtungen (in denen Musik verschiedenster Richtungen vorkommt), und in Fernsehshows treten (traten) auch Musiker verschiedenster Richtungen auf. Oder schauen die Leute nur ein ganz bestimmtes Genre?

    "interessant" sagt man da ;)
     
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  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Danke für die sehr treffende Formulierung meiner bisher eher unspezifischen Empfindung!
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sehen wir es doch mal von seiner möglichen Sicht. Die beiden anderen sind bei jedem Kastingteilnehmer immer begeistert sobald die immer die gleichen Standardlicks und Umspielungen bringen. Für anders klingende Teilnehmer sind sie nicht offen. Du hörst den ganzen Tag einen Klon nach dem anderen und alle sind austauschbar ohne was eigenes und persönliches oder anderes mitzubringen um sich von den anderen abzuheben oder über die Pentatonik hinaus zu gehen. Irgendwann willst Du da nicht mehr mitmachen und dich mal äussern, daß es nicht automatisch interessant ist, nur weil Jemand Pentatonische Verzierungen und Licks singen kann. Und wenn Du das ansprichst, verstehen weder die Kandidaten, noch deine Kollegen was du meinst, sondern tun es als Unsinn ab und übergehen dich wieder und wieder. Ich finde J Lo's Reaktion kein Stück weniger unhöflich als die von Connick Jr. . Er versucht zu erklären was er meint und sie interessiert es nicht mal, unterbricht ihn und zeigt ihm klar, daß es keinen interessiert was ihn stört.
     
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das hat erstmal mit dem Stil nichts zu tun, sondern ist eher generell öfters ein Problem. Beim Popsax hast Du das mit der tausendsten Kopie von Sanborn.
    An der Uni war ich mal als Zuhörer bei einer Aufnahmeprüfung, da durfte ich miterleben, wie Jemand nicht genommen worden ist, weil er zu sehr die Spielart von Coltrane kopierte und den Prüfern das Eigene zu sehr fehlte und sie Niemanden wollten, der sich schon so stark zu einer Kopie entwickelt hat.
     
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  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja, ist gerade bei Amateur Sessions ein Problem, da gebe ich Dir recht. Bei Gigs habe ich da schon ganz andere Abläufe gehört.
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nein. Ich mag selber einfach Leute lieber, die sich intensiver mit dem was sie machen auseinandersetzen. Da ist mir eine Alicia Keys, Lady Gaga, Lizzo, Ed Sheeran oder Tori Amos einfach lieber (und das mein ich nicht musikalisch). Aber das ist subjektiv. Ich persönlich schätze es einfach wenn Jemand nicht einfach nur das macht was ein Produzent sagt und selber überhaupt nicht weiss was er da tut. Ich gönne Jemandem wie Alicia Keys oder Lizzo den Erfolg mehr und kann mich da mehr drüber freuen für sie. Klar ist der Weg von J Lo von der Backgroundtänzerin in einem Janet Jackson Video zur Latinpopqueen eine Leistung, da steckt aber halt vieles drin, was nicht mit ihrem musikalischen Können zusammenhängt (stimmlich ist sie sicherlich nicht schlecht aber halt auch nicht so gut, daß man den Erfolg damit begründen kann).

    Sagt doch keiner, daß Du ein guter Musiker bist, wenn du Theorie drauf hast, das reicht hinten und vorne nicht.
    Klar gibt es die, nur meist ist es da dann limitiert was musikalisch möglich ist, ist zumindest meine Erfahrung. Meist ist es dann festgelegt auf einen bestimmten Stil, der besonders gut vom Ohr ausgecheckt wurde.

    Wie das in die Liste passt ist mir ein Rätsel. Musiker und Künstler neigen allgemein gerne schnell zu Depressionen, wenn ich mich im Kollegenkreis so umsehe, das war sogar vor Corona so. Daß die finanzielle Lage schwierig ist für viele ist da sehr bedauerlich. Ich erlebe in dem Zusammenhang aber daß erfolgreiche bekannte Musiker es vermissen vor Publikum zu spielen und den Zuspruch vom Publikum wieder wollen, während die anderen Musiker einfach nur Geld zum Überleben in der Situation verdienen wollen.

    Ja mit dem "Erfolg" in bestimmten Stilen kommen auch die falschen Freunde und Berater, dann ist der Leistungsdruck oft enorm (speziell bei den Klassikern gelten Betablocker als Smarties erzählte mir Jemand der da professionell unterwegs ist) und der einfache Zugang zu Drogen und Alkohol in diesen Kreisen ist erschreckend.

    Erstmal ist es mir egal, ich muss die Musik von den Leuten ja nicht kaufen. Mir ist es zu wenig wenn Jemand Spaß hat aber der Rest nicht stimmt. Bei J LO keine Frage, sie kann tanzen und singen und da gibt es Kandidaten, die sind im Vergleich absolut nur mies, haben aber Spaß und verdienen sich trotzdem dumm und dähmlich. Das geht weil es nicht immer die Musik ist, die gekauft wird, sondern das was an Image mir der Musik oder der Person verbunden wird. Ich finde z.B. Billie Eilish auch extrem langweilig (zumindest wenn man die Songs sich hintereinander alle anhört) und gesanglich nicht besonders gut, verkauft sich trotzdem wie geschnitten Brot aber nicht weil es so hip und aussergewöhnlich ist. Erfolg speziell in der Popmusik ist nicht immer eine Frage der Leistung des Künstlers, sondern oft auch mal vom PR Team. So können auch die Amigos mal kurz 5 Millionen Platten verticken. Und in Zeiten von Tonhöhenkorrektur ist nicht mal mehr so wichtig ob Du singen kannst, leider. Da habe ich mehr Respekt vor so manchem Sänger aus anderen Zeiten, die wirklich abliefern können mussten weil es da keine Tonhöhenkorrektur gab.


    Klar wissen die was sie tun, oder ihr Berater- und Produzentenstab. Aber manchmal wissen sie halt nicht was sie da musikalisch machen aber was sie in punkto PR machen müssen wissen sie genau. Trotzdem kann da gutes bei rauskommen, ich gönne es dann aber Jemandem der da mehr Zeit in die Musik wirklich gesteckt hat halt mehr.
     
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  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Stimmt, jetzt wo du es sagst: ganz klar Disney!
    Die hatten öfter jazzartige Musik drin (Dschungelbuch zB und Aristocats).



    Ich konnte es aber nicht mit dem Jazzgenre in Verbindung bringen - vor allem nicht als Kind. Gemocht habe ich die Musik da aber sehr.
     
  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Oder „die Simpsons“…

    CzG

    Dreas
     
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  16. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    @Dreas
    Danke für das geile Brötzmann-Video, das hatte ich noch gar nicht vor der Flinte.
    Endlich mal einer, der eine Gitarre fachgerecht bedient :D
     
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  17. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    wer ist diese lily denn eigentlich? lg
     
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  18. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Worum geht es denn in der show?
    Ob jemand gut singen kann, dann ist es völlig egal, ob er die Theorie hinter den Stücken kennt, versteht, erklären kann.
    Ob jemand ne gute show liefert, dann ist es u. U. zusätzlich egal, ob er gut singen kann.
    Ob jemand gute songs schreiben kann? Da wäre es von Vorteil ein gewisses Wissen mitzubringen, man muss dann nur nicht gut singen können.
    JLo's Job ist es, eine gute Show zu liefern. Ihre Show besteht aus Tanz und, sorry es wird böse, anspruchsloser unterhaltungsmusik. Das Genre ist beschränkt auf latino pop. Da erwarte ich auch nix besonderes, ausser dieses, für mich teilweise nervige, rumgeier um die haupttöne.
    Wenn ich mir ihn hingegen ansehe, dann ist sein Ding seriös presentierte, anspruchsvollere und genreübergreifende Unterhaltungsmusik mit jazzigen Einflüssen. Da steht die show im Hintergrund und damit muss es die musik bringen. Ganz anderer Anspruch, ganz anderes Publikum. Schon nur im Jazz brauchst du eine gewisse Theorie, als komponist sowieso.
    Nur, dass die beiden keine gemeinsame Sprache finden wundert mich nicht. Schade von JLo finde ich die Ignoranz nicht mal zu versuchen aus der Erklärung etwas mitzunehmen.
     
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  20. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ei der Daus, tatsächlich. Schon X-mal gehört, aber bisher nicht gewusst, dass es sich um eine Filmmusik handelt.
    So kann man selbst bei Beitrag #178 dieses Bandwurmfadens noch etwas lernen :)

    Grüße,

    Wanze
     
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