Schau mich auch mal nach einem Tenor um ....

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Supersol, 21.Juli.2021.

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  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Sehr spannend!

    Die Jahreszahlen der Postmodernen verstehe ich allerdings nicht.
     
  2. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Stimmt! Mein Alt liegt sehr gut in der Hand.
    Habe noch ein Zephyr, das ebenfalls sehr gut geht. Selbst der Kleinfingertisch stört mich beim Spielen nicht.

    LG
    Mike
     
  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Prima formuliert und auf den Punkt gebracht!
    Musste ich jetzt einfach los werden. ;-)

    LG
    Mike
     
    Bereckis gefällt das.
  4. ppue

    ppue Experte

    Ja, das kommt ja mit meiner 1950er Marke ganz gut hin.

    Inline ist nicht das Kriterium. Für mich ist die Verlegung des Becherklappengestänges von links unten in den Bereich zwischen rechte Hand und Becher die entscheidende Neuerung zum modernen Saxophon. Dadurch wurde die schlechte Hebelwirkung (kurzer Taster - langer Becherarm) des alten Systems verbessert, deshalb "Balanced Action".
    Das hatte aber zur Folge, dass es über der rechten Hand sehr eng wurde und die Klappen recht verdeckt wurden. Also drehte man den unteren Teil der Klappen einfach ein Stück nach rechts. Das war das Ende der Inliner, aber nicht die eigentliche Revolution. Das wurde dann als ergonomisch verkauft, was es in Wirklichkeit nicht ist. Die kleine Drehung ist der rechten Hand vollkommen egal. Nein, es war nur die Folgeerscheinung der ausbalancierten Technik.

    Und natürlich gibt es auch Saxophone aus den 70er Jahren, die noch Inline gebaut sind und wo das Bechergestänge noch immer links unten verläuft. Da sind die Grenzen sehr schwammig.

    Ja, sollte man vieleicht vorverlegen.
     
    giuseppe und Bereckis gefällt das.
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es gibt ja immer weniger Saxofone, die tatsächlich komplett in einem Werk gefertigt werden.

    Hersteller und Marke werden immer schlechter nachvollziehbar.

    Mein Thomann-Sopranino habe ich unter mehreren Marken als identisches Instrument bereits angeboten gesehen, aber ich weiß nicht, wer es baut.
     
  6. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Mein Tenorsax stammt aus dem Werk meines Lieblings-Musikalienhändlers. :-D

    Scherz beiseite:
    Ich kaufte 2008 einen Taiwanesen, weil mich das Instrument umgehauen hat.
    Wir diskutierten später mal die Frage, wo in Taiwan es denn gebaut wurde.
    Konnte und kann auch heute niemand genau sagen.
    Mein Lieblingsverkäufer meine damals nur:
    "Isch doch wurschd. Klingt super, spielt super, intoniert super, also isch alles super."
    So isch es.

    ;-)
    Mike
     
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  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    aber das ist doch "retro" - ?

    Dass das Mark VI als "erstes modernes" gilt, ist ja halbwegs verbreitet, aber was ist mit den Saxophonen zwischen 2.WK und Mark VI? Bzw. mit denen, die nicht gleich die Bauweise übernommen haben?
     
  8. ppue

    ppue Experte

    Das sind natürlich nicht feste Grenzen. Das Mark VI ist es für mich im Übrigen nicht, wie ich schon beschrieb. Es ist das Balanced Action. Das Mark VI hat sich zwar mit seiner Applikatur zwar als Standard durchgesetzt. Es hat aber keine tiefergreifenden technischen Neuerungen eingeführt. Das waren seine Vorgänger.

    Retro ist ein Begriff ganz ähnlich dem Vintage. Beide können für Imitate stehen. Richtiger wäre der Gebrauch mit dem Zusatz -look.
     
    Sandsax und giuseppe gefällt das.
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Sie beschreiben beide ein altes Aussehen, mit dem Unterschied, dass Vintage tatsächlich so alt ist, und Retro nur so alt aussieht, nämlich vom Design. "Antik-finish" ist dann wieder was anderes...
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Der ist retro:
    [​IMG]

    Der ist vintage:
    [​IMG]
     
    Salinsky und Dreas gefällt das.
  11. ppue

    ppue Experte

  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und warum sollte ausgerechnet die die maßgebliche sein?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vintage
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vintage_(Stilrichtung)
    (Vintage im Gegensatz zu Vintage-Look)

    https://homecompany-moebel.com/blog...schen-vintage-und-retro-wir-sagen-es-ihnen-2/
    https://www.vintaliciously.de/2014/08/definitionen-vintage-secondhand-retro/?cn-reloaded=1
    https://dernostalgiker.at/der-unterschied-zwischen-vintage-und-retro/
     
  13. ppue

    ppue Experte

    Es geht nicht um das Maßgebliche, sondern um den allgemeinen Sprachgebrauch. Und wenn auch nur einige das Wort Vintage mit Retro gleichsetzen, haben wir ein Problem.

    Viele neue Saxophone werden als "Vintage" verkauft. Auch wenn der Begriff falsch gebraucht ist, so wird er gebraucht:

    https://www.saxcompany.de/saxshop/cadeson-r-vintage-altsaxophon-p-3615.html

    Sprache ändert sich.
     
  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Und wenn ein Wort hip ist und etwas Attraktives, Erstrebenswertes beschreibt, dann wird es irgendwann so ausufernd benutzt, bis es alles und nichts bedeutet.
     
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  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Argumentation ist eine andere.
    Es ist ein evolutionärer Prozess und das MK6 hat den Standard für die modernen Saxofone gesetzt, weil es extrem erfolgreich war und somit massiv kopiert wurde. Es ist auch nicht nur die Mechanik, sondern auch das Klangideal entscheidend, was die professionellen MK6-Spieler geprägt haben.

    Dass das BA eher modern als vintage ist, stelle ich nicht in Frage.

    Das MK6 wurde in den Jahren der Produktion auch noch verändert.
     
    gaga gefällt das.
  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ha! Jetzt bin ich mal "Zeitzeuge". Als ich Anfang 73 mein Mark VI bestellte (1500 DM ohne Koffer, hoch-F# kostete 50 DM extra), war es das Non-plus-ultra für einen Saxophonisten. Japaner gab es noch nicht und der amerikanische Markt war wenig zugänglich. Conn war ein Name für Trompeten.

    Als wenig später die ersten Yamaha-Klone des Mark VI auftauchten, wurde es natürlich gekauft - es war ja billiger, galt aber in der Szene als Selmer für Arme. Desgleichen wenige Jahre drauf mit Yanagisawa. Hätte Selmer sein Mark VI unverändert im Markt gehalten, hätten es die Japaner schwerer gehabt und den Markt nur über den Preis erobern können. So waren sie es letzten Endes, die vom Ende des Mark VI gewaltig profitierten.
     
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  17. ppue

    ppue Experte

    Tja, mit dem Klangideal würde ich das am allerwenigsten begründen wollen.

    Nach dem Krieg war die Saxophonindustrie in den USA am Boden, weil die zwischenzeitlich für die Rüstung arbeiten musste. Die Franzosen hatten Neues entwickelt und waren aufgrund von größerer Automatisierung noch recht preiswert.

    Die Musiker griffen somit in den 50ern auf die neuen Mark VI-Instrumente zu und klangen, ehrlich gesagt, genauso wie früher auf ihren Vintage-Kannen.

    Es war ein Hype, denn wenn die Profis nun alle Mark VI spielten, zogen die Amateure natürlich nach.

    Den speziellen seidenweichen Mark VI-Ton kenne ich übrigens von den frühen Spielern dieser Zeit nicht. Das scheint mir ein Phänomen zu sein, das vielleicht in den 70ern zur Mode wurde.

    Na, egal, woran du das fest machst. Im Grunde bleibt es bei dem Übergang, den der zweite Weltkrieg markiert. Ein Selmer war schon in den 30ern "modern" und ein Weltklang noch in den 70ern vintage.

    Mit der, zugegeben, etwas schwammigen Trennung können wir wohl leben, denn wir können sie aus der Konstruktionsweise herleiten.
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Aber nur weil einige einen Begriff ungenau/ falsch gebrauchen, ist das noch nicht allgemeiner Sprachgebrauch. Selbst wenn - jetzt viel allgemeiner gesprochen - eine breite Masse von Laien einen Fachbegriff falsch gebraucht, behält der Fachbegriff doch seine richtige Bedeutung. Wohl bekanntestes Beispiel ist, dass wir im allgemeinen Sprachgebrauch bei Kilogramm vom Gewicht und nicht von der Masse sprechen.

    Das ist dann "Vintage-look". Und dass Marketing alles draufschreibt, was ihnen verkaufsförderlich scheint, ohne sich um einen Realitätsbezug zu kümmern, ist ja auch bekannt. Wie also ein Produkt angepriesen wird, sagt also am wenigsten aus.

    Das passt jetzt grad gut: hab mir diese Tage eine neue Flasche Toilettenreiniger gekauft, weil die alte fast leer ist:
    tofix_neu.JPG
    Das ist aber schon lange "neu"...

    Aber nicht jeder Änderung muss man nachlaufen...

    Gut, dann wären wir dort, wo wir am Anfang schon waren...
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Neee, also echt nicht. Wenn du mal nur ein BA neben ein Mk VI anspielst, gleiches set-up, dann ist der Klang nicht gleich. Du kannst auch ein Conn nehmen, nach eurer Definition wäre da beim NewWonder2 als vintage ja Schluß.
     
  20. ppue

    ppue Experte

    Ich kenne keinen der alten Heroen, von dem man gesagt hätte: Boah, hör mal, der spielt jetzt ein Mark VI und klingt ganz anders. Aber vielleicht hast du ja ein Beispiel.

    @visir: Ich schrieb oben schon, dass man Vintage und Retro, wenn sie im gleichen Sinne gebraucht werden, besser ein -look anhängt.
    Ich schrieb auch, dass ich bei der Definition ganz bei dir bin. Ich stelle nur fest, dass das von einigen nicht mehr so gebraucht wird.

    Wo ich widerspreche, ist, dass ich bei Gebrauchssprache das Attribut falsch anwenden kann. Das meine ich, wenn ich sage, die Sprache wächst. Nicht immer in deinem und meinem Sinne, das tut mir leid.
     
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