Instrumente-Hersteller und Händler müssen Bußgeld zahlen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 5.August.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  3. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich denke, dass die 21 Mio. € in den Preisen schon mit einkalkuliert waren und sich sogar schon mehrfach (rückwirkend) amortisiert haben.
    Nur ärgerlich, dass bei solchen "drakonischen" Strafen der Verbraucher keinen ct zurückbekommt.

    Nur mal so zum Größenvergleich:
    Thomann macht ca. 1 Mrd.€ Umsatz pro Jahr, Musicstore ca. 140 Mio., Yamaha Music 2,5 Mrd. $, Fender bei ca 1 Mrd. $
     
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  4. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Das erinnert mich an die Zeit, wo ich in einer Basler Fassadenbaufirma gearbeitet habe und wir jede Wochen eine Lieferung mit 4 Lkw's nach London machten. Dabei war praktisch jeder LkW überladen, und fix im Budget über die Bauzeit des Projektes in London ein Bussgeld von £35'000.00 (!) einkalkuliert.

    kindofbusiness
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Vertue Dich nicht. Das Kartellamt weiß genau was es tut. Die verhängen die Strafen schon so, dass es weh tut.

    Der Umsatz ist auch nicht maßgeblich sondern der Gewinn.

    Thomann hat 2019 einen Gewinn von 55 Mio EURO erwirtschaftet.
    Da tut eine Strafe in Millionenhöhe schon weh.

    Die Strafe darf dabei auch nicht existenzgefährdend sein.

    Viel wichtiger als die Strafe ist, dass sie erwischt worden sind. Die können jetzt nicht einfach so weiter machen, da sie unter Beobachtung stehen.

    CzG

    Dreas
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    "In einem Verfahren wegen unerlaubter Preisabsprachen hat das Bundeskartellamt Bußgelder in Höhe von rund 21 Millionen Euro verhängt....
    Das Verfahren richtete sich gegen drei Hersteller von Musikinstrumenten - Yamaha, Roland und Fender - sowie die zwei Musikhändler Thomann aus dem oberfränkischen Burgebrach und Music Store aus Köln."

    Heisst das, dass jeder 21 Million zahlen muss oder insgesamt 21 Millionen zu zahlen sind.
    Für Yamaha wäre das ein Witz....
     
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Aus Spiegel Online:

    „Sie alle sowie verantwortliche Beschäftigte zahlen insgesamt 21 Millionen Euro.“

    Schmerzlich wird es für die Manager.

    CzG

    Dreas
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nö.
    21 Millionen durch 5 sind etwa 4 Millionen für jede Firma.
    Bei einem Gewinn von 55 Millionen Euro sind das keine 8%. Lächerlich.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nicht nur die Firmen zahlen, sondern auch die Manager.

    CzG

    Dreas
     
  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Allerdings haben sie schon seit Jahren den Schindluder mit den Preisabsprachen zum Nachteil des Verbrauchers betrieben.
    Ich denke, dass Thomann einen eher kleinen Anteil der 21 Mio. zu tragen hat.

    Wenn die Strafen des Kartellamtes wirklich weh tun würden, dann hätte sich das in der Wirtschaft schon rumgesprochen und die Firmen würden die Finger davon lassen.
    So sind aber Preisabsprachen oder -diktate eher Gang und Gäbe. Musikinstrumentenhersteller- und -vertreiber dürften da noch eher kleine Lichter sein.

    Gleich muss ich weinen. ;-)
     
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Naja, die Manager haften ja erstmal nicht für die Firma. Und wenn man es gegen den zusätzlichen Gewinn rechnet, den das "Fehlverhalten" eingebracht hat, stehen sie vielleicht intern gar nicht so unattraktiv dar. Vielleicht täusche ich mich auch, und es gibt auch dort Opfer, aber aus dem ersten Impuls heraus fallen mir spontan Berufs- und Bevölkerungsgruppen ein um die ich mir etwas mehr Sorgen mache als um die Manager hier.
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Die Strafen werden auch direkt gegen die Verantwortlichen ausgesprochen, sprich gegen Manager, die für die Preisabsprachen verantwortlich waren.

    Aber wie ich oben schon schrieb, die Strafen werden zu verschmerzen sein. Aber eine Wiederholung dieser Aktionen ist kaum mehr möglich, weil die Beteilgten jetzt unter Beobachtung stehen.

    CzG

    Dreas
     
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  13. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Wieder ein Beweis, dass der freie Markt nicht funktioniert, wenn der Staat nicht ein Auge drauf hat und bei Bedarf regulierend eingreift.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Dem ist nicht zu widersprechen.

    CzG

    Dreas
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ketzerisch: Wann tun den Bussen wirklich weh? Siehe Banken, siehe IT Giganten... Nein, die zahlen das meist aus der Portokasse :)
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also ich habe zweimal solch eine Kartellermittlung erlebt.

    Einmal live in dem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe, einmal indirekt über meine Exfrau, die das in dem Unternehmen erlebt hat wo sie gearbeitet.

    Das ist kein Spass! Extrem unangenehm, vor allem auch weil konkret gegen verantwortliche Manager ermittelt wird.
    (Hat mich als Marketingverantwortlichen nicht betroffen aber meinen Vertriebskollegen)

    Da platzen dann schon mal Beamte des Kartellamts in ein Branchenmeeting und sammeln alle Visitenkarten ein und nehmen die Personalien auf.

    Klar, man sollte ja solch einen Scheiß nicht machen, aber die Grenzen sind auch fließend.

    Gespräch mit einem Kollegen auf einem Branchentreff bei einem Bier:
    „Wißt ihr schon, wann ihr eure Preiserhöhung ankündigen werdet?“

    Erlaubt oder nicht?

    CzG

    Dreas
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Habe neulich den Vorschlag von Steuervergünstigungen für Unternehmer, die mit ihrem Privatkapital für die Firma haften, gelesen. Was sagt ihr dazu?

    (Also, gesetzt, dass das Privatkapital nicgt dank guter Buchhalterei im Krisenfall plötzlich ganz niedrig ist)
     
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  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Und manch einer von den Großen kommt noch ohne Strafe davon.
    Da lässt man dann Lobbyisten ran oder die Beziehungen spielen.

    Mich armen Tropf hatte letztes Jahr das Finanzamt getriezt, weil Angaben zu Rechnungen in meiner Steuererklärung falsch gewesen seien.
    Ich hatte zunächst richtig Schiss, aber festgestellt dass ich alles richtig gemacht hatte.
    Ich habe sowieso ein viel zu großes Problem mit meinem Gewissen, weshalb Schummeln bei mir gar nicht ginge!
    Bin also ein recht braver Bürger, zumindest was so etwas betrifft.
    Am Schluss kam raus, dass die sich vertan haben.
    Zugegeben haben sie es nicht, aber ich bekam einen Brief mit einem Formular, auf dem meine (korrekten) Angaben der Beträge nochmal gelistet wurden.
    Ich musste ankreuzen, dass ich mit den Angaben und der "Rückabwicklung" einverstanden bin und das Formular an das Finanzamt zurücksenden.
    Die Gutschrift kam dann einige Wochen später.

    LG
    Mike
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Existiert doch schon. Inhaber von Personengesellschaften
    (OHG, Einzelkaufleute, KG), die mit ihrem gesamten Vermögen haften, zahlen weniger Steuern als Inhaber von Kapitalgesellschaften (UG, GmbH, AG), die nur mit ihrer Einlage haften.

    CzG

    Dreas
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Zugegebenermaßen war mir das nicht bekannt.

    Aber wenn man die Frage umformuliert: Wie wäre es, dieses Konzept auf größere Firmen auszuweiten? Diejenigen, bei denen das Kartellamt aktiv werden muss sind doch meist eher GmbHs und AGs, oder?
     
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