Instrumente-Hersteller und Händler müssen Bußgeld zahlen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 5.August.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Njein. Grade auch bei kleinen Handwerksbetrieben finden lokal häufig auch Preisabsprachen statt, die das Kartellamt auch ahnden müsste.
    Faktisch natürlich auf Grund eines Anfangsverdachts möglich.

    GmbH

    Wer würde eine große GmbH aufbauen, wenn das Risiko bestünde alles zu verlieren?

    Nehmen wir eine 100 Mio. EURO GmbH, die pleite geht.

    Der Gesellschafter verliert alles, vielleicht 10 Mio EURO, landet bei Hartz IV.

    Sein vermögen ist aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein in der Insolvenzmasse.

    Würde keiner machen. Die GmbH würde eigentlich auch nicht mehr existieren, da ihr Kern die Haftungsbeschränkung ist.

    AG

    Welcher Investor, auch Kleinaktionär, würde Aktien kaufen, wenn er mit seinem Vermögen haften müsste?

    Die AG wäre ebenfalls tot, da auch ihr Kernelement die Haftungsbeschränkung.

    Große Unternehmen hätte keine Möglichkeit mehr sich am Kapitalmarkt zu finanzieren.

    CzG

    Dreas
     
  2. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Frage von @Dreas aus Beitrag #16.

    Das ist nicht erlaubt!

    Gruß
    Klaus
     
  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Die Leidtragenden von Absprachen unter den Branchenriesen sind doch sicherlich eher die kleinen Geschäftstreibenden in der Branche; die werden systematisch und skrupellos aus dem Wettbewerb geschmissen.
    Erst danach kann man sich am Kunden bedienen.
     
  4. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Wurde hier nicht auf die Nummer mit dem neuen Selmer Altsax hingewiesen, das ein paar Tage bei thomann günstiger als der Richtpreis gelistet war und dann wieder angehoben wurde?
     
  5. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas,
    die Frage ist schon erlaubt. Und dein Kumpel aus der anderen Firma darf sogar darauf antworten. Spannend wird es erst, wenn du dich dadurch verleiten lässt, deine Preisgestaltung darauf abzustimmen. Dann wäre das ganze als "Frühstückskartell" illegal. Entscheidend ist hier die Idee der Koordinierung des Marktverhaltens.

    Gruß
    Charly
     
  6. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier




    Soweit meine Kartell-Recherche im Fred über das Supreme

    Gruß
    Charly
     
  7. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Charly (@charly-5),

    zu #25: also meine Einschätzung (kein Wissen) ist, dass schon bereits die Frage nicht erlaubt ist weil sie auf die "Koordinierung des Marktverhaltens" abzielt.

    Übrigens,
    habe eben die Preise für das Yamaha Tenorsaxophon YTS-62 online nachgeschaut bei eine Musikhaus in Freiburg im Breisgau, einem Musikhaus in Ulm an der Donau und beim Online-Händler Thomann.
    Erwartungsgemäß ruft kein Musikhaus den UVP 3668 EUR auf.
    Erstaunlicherweise verlangen alle drei auf den Euro genau den gleichen Preis, aktuell 2849 EUR, so ein Zufall.

    Gruß
    Klaus
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau das haben sie gemacht, und das ist nicht erlaubt.

    Es gibt keine „Preisbindung der zweiten Hand“ mehr, heißt der Hersteller darf den Verkaufspreis des Händlers nicht vorschreiben.

    Das gilt irgendwo seit den 70ern.

    CzG

    Dreas
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Meine Klarinetten und Bassetthorn sind Handarbeit und das ist was Anderes, aber der Rest ist Standardkram vom Massenherstellern Buffet , Selmer . Als ich mich um Bassklarinetten und Tenöre gekümmert habe hatte ich von grossen Händlern für Buffet Yani Yamaha Keili Angebote von knapp 30% unter Liste außer Selmer da waren das 20%. Ich beiße mir heute noch in den Arsch ich hätte ein T991 für knapp über 2k bekommen… das war Größenordnung 2003. 2004…. Als ich mich vor kurzem mal umgeguckt hab nach ein paar Instrumenten war ich erstaunt… eigentlich gibts überall denselben Preis… den T-Preis … seltsam …
     
  10. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Hier in Kölle gab‘s vor einigen Jahren einen großen Skandal um Korruption und Preisabsprachen im Baugewerbe, vor allem bei Arbeiten für städtische Betriebe.
    Zu diesen Zeitpunkt hatten meine damaligen Chefs gerade frisch die Firma vom Vater übernommen, der sich in den Ruhestand verabschiedete. Eines Morgens stand die Kripo in der Tür und beschlagnahmte Körbeweise Akten und die Rechner. Zeitgleich gab es auf Grund des laufenden Ermittlungsverfahrens einen Auftragsstopp seitens der Stadtverwaltung. Leverkusen zog gleich mit, das Bau- und Liegenschaftsamt des Landes NRW ebenfalls. Somit waren die 3 größten Kunden erstmal weg, und für uns damals 12 Mitarbeiter fehlte die Arbeit.
    Letztendlich wurde nichts gefunden, da immer alles sauber abgelaufen war, der finanzielle- sowie der Imageschaden war jedoch enorm. Entschädigungen gab es dafür nicht. 4 Kollegen mussten gehen, weil es keine Aufträge gab.
    Wäre tatsächlich Schwarzgeld angehäuft worden, hätte die Firma diese Krise sicher besser überstanden.

    In so fern sehe ich derartige Ermittlungen meist mit gemischten Gefühlen. Wenn tatsächlich etwas gefunden wird, hat das seine Berechtigung. Aber all zu oft treffen die Holzhammerermittlungsmethoden Unschuldige, die dadurch erhebliche Nachteile erleiden: meine Liebste stand vor Jahren groß in der Presse und im TV auf Grund erfundener Beschuldigungen einer Bewohnerin. Obwohl durch Zeugen und Dokumente klar belegt war, dass der fragliche Vorfall erfunden war, war sie ihren Job los und die (sehr einseitig ermittelnde) Staatsanwaltschaft brauchte 7 Monate!!! um das Ermittlungsverfahren „mangels Tatverdacht“ einzustellen.
    Auf den knapp 2.500€ Anwaltskosten blieben wir ebenfalls sitzen, da die Rechtsschutzversicherung bei Strafverfahren nicht zahlt.
    Aus dieser Erfahrung heraus teile ich ein Stück weit @Dreas Mitleid mit den Managern (aber nur bis zu den Punkt, wo man ihnen etwas nachweisen kann)
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mir geht es gar nicht um Mitleid. Natürlich gibt es Beispiele wo sich Manager falsch verhalten und asozial und gesetzeswidrich handeln.

    Das gibt es aber überall, unabhängig vom Einkommen und Status.

    Haben wir doch grade in einem anderen Thread, wo jemand fragt, wie er betrügerisch und steuerhinterziehend Saxe aus den USA einführen möchte.

    Ich mag es nur nicht, wenn „die da Oben“, Manager, Politiker, pauschal abgemeiert werden.

    CzG

    Dreas
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Also dass Händler irgendwie auf den gleichen Preis kommen wundert mich nicht. Da braucht man sich nicht absprechen sondern nur auf die HP. Die kleinen ziehen nach sonst bestellt der Kunde online. Frage ist wie lange der kleine das durchhalten kann, da er ja nicht über 10.000Artikel gemischt kalkulieren kann.
    Nur wo fängt Preisabsprache an und wo hört Preisanpassung auf?
     
  13. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe Yamaha schon vor knapp 1,5 Jahren die Verträge meinerseits gekündigt. Wenn man im Netz als Händler die Yamaha Instrumente günstiger kaufen kann als bei Yamaha selbst dann stimmt da einiges nicht. Aber viele Händler, für die ich auch Verständnis habe, Wissen um den Stellenwert Yamaha im Produktsortiment. Solche Entscheidungen können sich natürlich nur kleine Werkstätten leisten die nicht auf den Verkauf angewiesen sind.

    Wenn dann im Netz steht das Yamaha angehalten hat die Preise höher zu halten, dann möchte man als kleiner Händler nicht wissen wie stark die Einkaufspreise doch variieren. Dass sie wieder variieren war klar, aber die Spannweite muss immens größer sein als gedacht.

    Aber wie in dem Artikel der Süddeutschen beschrieben, haben Sie das ja mal eben fix im letzten Jahr schon beglichen, was an Strafzahlung jetzt angefallen ist.

    ……
     
  14. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    ;) Alles hat seinen Preis
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich verstehe allerdings auch nicht, was die Hersteller davon halten einen Mindestpreis vorzuschreiben. Ist das Image, so nach dem Motto "seht her mein Produkt muss gut sein, weil es kostet immerhin xy€"?
    Letztlich ist es doch ein Unternehmen, welches Gewinn machen muss, und da ist es auch die Entscheidung des Händlers für welchen Preis er weiterverkauft und mit welcher Marge. Wenn ein Hersteller das steuern möchte kann er das immer noch über das Rabattierungssystem. Da ist das Produkt bei 10 Stk eben genauso teuer wie bei 100 oder 1000.
     
    Rick und Toko gefällt das.
  16. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das ist aber gängige Praxis bei namhaften Markenprodukten, eben mit dem Ziel, dass der Hersteller sich das Image seiner Premiummarke nicht durch fallende Preise ruinieren lassen will.
     
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  17. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

  18. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Wenn sie über Dich drüber fahren. Vgl Bußen ;-)
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann wäre es doch viel einfacher sein Produkt nicht unter einem gewissen Preis an den Handel zu verkaufen.
     
    Rick, mcschmitz und Toko gefällt das.
  20. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    ich finde es auch richtig.
    macht man nicht. muss bestraft werden. siehe ebenfalls vw..etc...öffentlich machen, alle zahlen mit. guter weg!

    einzig den benzin/öl gewinnenden unternehmen kommen wir nicht bei!
     
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