Instrumente-Hersteller und Händler müssen Bußgeld zahlen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 5.August.2021.

  1. rbur

    rbur Mod

    der Herr @antonio ist Schweizer. Die haben kein ß.
     
    saxo-ch, Rick, quax und 5 anderen gefällt das.
  2. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das werden sie ja auch tun, nur ist es halt so, dass der Handel immer geringere Gewinnmargen in Kauf nehmen könnte, wenn
    a) die Menge verkaufter Artikel stimmt (also möglichst viel verkauft wird)
    und
    b) an der Kostenschraube gedreht wird (z.B. Verzicht auf kostspielige Ladenmieten in der Innenstadt, kein kompetent beratendes Personal)

    Beides würde ein "Verramschen" des Markenprodukts bedeuten, was der Hersteller vermeiden will. Der will, dass sein Produkt möglichst exponiert verkauft wird und etwas Besonderes darstellt.

    Das sind halt konträre Interessen zwischen Premiumhersteller und -verkäufer.
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Genau. Ich finde auf meiner Tastatur nur £ und $ :)
     
    *gerd*, Rick, Ladida und 4 anderen gefällt das.
  4. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Macht nichts. Ein £ Sterling = ein Pfund €.
     
    kindofblue, Rick, quax und 2 anderen gefällt das.
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @SaxPistol

    Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, stimme aber nicht so ganz zu.
    Wenn Yamaha nicht will, das ihr YAS280 unter 1500€ verkauft wird, na dann sollen sie es nicht unter 1500€ an den Handel geben. Egal, ob der große T dann 1 Stk oder 1000 Stk einkauft, er bekommt es nur für 1500€.
    Danach ist es doch Sache des Marktes zu regeln, zu welchem Preis es über die Theke geht.
    Wenn mein Saxschrauber entscheidet, er verdient genug an Reparaturen und WILL an dem Instrument nichts verdienen, dann gibt er es für 1500€ an den Kunden ab. Wenn er zu dem Schluß kommt, dass er daran verdienen MUSS oder WILL, dann eben für 1500+X€.
    Genauso ist es doch meine Entscheidung als Kunde, will ich Beratung und bin ich bereit dafür zahlen, dann gehe ich zu dem Fachgeschäft und zahle 1500+X€, oder will ich das alles nicht und gehe zum großen T und kaufe dort für 1500+Y€. Für die "ganz Schlauen" kann man einführen, dass Beratung nur mit Termin geht und nicht für lau zu kriegen ist. Kommt es zu einem Abschluß wird die Beratung verrechnet. Ich muss heute tlw. auch schon für Kostenvoranschläge zahlen. Beratung beim Arzt kostet auch.
    Yamaha/Fender/Roland hat seinen Mindestpreis, und ob X=Y=0 oder X<Y oder X>Y oder X=Y kann dann doch egal sein.
    Aber hinzugehen und jemandem zu sagen, ich gebe dir das YAS für 1300€, verlange aber, dass du es nicht unter 1500€ weiterverkaufst, ist direkter Eingriff in den Markt und da zahlen die Firmen m.E. zu recht, leider viel zu wenig. Da muss einfach mal so ein Jahresgewinn weg sein.
     
    Rick gefällt das.
  6. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Das ist denke ich schon seit der Steinzeit so, dass man bei Abnahme von sehr vielen Keulen weniger Fleisch pro Einheit hinlegen muss als wenn man wenige Keulen erwirbt.
    Insofern ist der Satz etwas weltfremd, weil dann T sagt, dann nehme ich Dich halt aus dem Sortiment raus - und Deinen ganzen anderen Trotz wie Keyboards, PA-Anlagen etc.. Ob Yamaha das wirklich will, beim größsten Musikalienhändel Europas nicht mehr gelistet zu sein, wage ich zu bezweifeln.
     
  7. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ein YAS 280 kostet 1.500 €. Mit Seele 1.700 €.
     
    Rick und antonio gefällt das.
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Eher 1000 resp. 1200€.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Danke, wieder was gelernt. Da muss ich den Kerl in der Zeitung aber sehr missverstanden haben. War ein Interview im Spiegel, der Zeit oder so - mit einem ehemaligen deutschen Firmenchef (Trigema, glaube ich).
     
  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Was würde denn passieren, wenn die Hersteller nicht auf die Händler hinwirken würden, einen bestimmten Mindestpreis zu nehmen?
    Die großen Versandhäuser würden sich sagen: Au fein! Ich gehe mit dem Preis ans untere Limit und mache mein Geschäft über die Menge. Sie haben ja gegenüber den Fachgeschäften eindeutig Kostenvorteile.
    Das Fachgeschäft verkauft erstmal seine Ware weiter zum gleichen Preis wie vorher, denn runtergehen kann er aus Kostengründen nicht.

    In der Folge macht aber das Fachgeschäft noch weniger Umsatz => weniger Gewinn bis hin zu Verlusten, da es von den Fixkosten nicht runterkommt.

    => Merkst Du was? Es würden noch mehr Fachgeschäfte sterben.

    Ja, es ist ein offenbar illegaler Eingriff in den freien Markt, welcher aber im Interesse des Fachhändlers sein sollte.
    Und wie oft wurde hier im Forum schon das Fachhändlersterben beklagt?!
     
    Rick, elgitano und giuseppe gefällt das.
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, ich verstehe das auch alles schon lange nicht mehr so ganz. Der Wettbewerb, der über den gnadenlosen Preiskampf ausgefochten wird und den Fachhandel killt, ist legal, freier Markt eben. Nicht legal ist aber ein vom Hersteller festgelegter Verkaufspreis oder ein "gentleman agreement" zwischen Konkurrenten, den anderen nicht zu unterbieten. Aus Verbrauchersicht natürlich interessant, aber potentiell kurzsichtig.

    Cui bono? Natürlich ausschließlich der ohnehin schon Dickste und Größte, weil der über die Masse die Kosten senkt und den Preiskampf immer gewinnen wird. So werden unsere freien Märkte vor Monopol geschützt?
    Ich frage mich, wer sich das wohl ausgedacht hat, bzw. warum ich offenbar zu doof bin, das richtig zu verstehen.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau das ist ein wesentlicher Grund (neben der Markenpositionierung) weshalb Hersteller versuchen Preisempfehlungen auch durchzusetzen.

    CzG

    Dreas
     
    Rick gefällt das.
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @SaxPistol

    Genau das passiert auch mit Mindestpreis. Der Kleine muss den auch anbieten, weil sonst der kunde zum Großen geht. Der Unterschied mit Mindestpreis ist, wer sich die Marge in die Tasche steckt.
    Yamaha und co unterstützt ja nicht durch eine Art finanzausgleich die Kleinen auf Kosten der Großen.
     
  14. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    dann kommt Mindestpreis, und die Grossen geben gratis dazu ************, alles bleibt beim Alten.
    Wir Müssen begreifen, wie damals bei der neuen Mobilität, Dörfer mussten sich nun anpassen, da alles in die Stadt ging/geht, dass die Welt sich wandelt. Durch Internet, Versand und online Zahlung werden jede Menge Geschäfte in Städten und Dörfern sterben. Einkaufszentren, die Massenware ohne geschulte Beratung anbieten werden auch sterben. In den USA geht der Trend schon los. Autohäuser für Neuware wird es nicht mehr geben, Tesla macht es vor, andere werden nachziehen. Selbst bei Frischware und Tiefkühlkost gibt es keinen halt. Ich frag mich immer noch wie Reisebüros überleben?
    Und da trauern wir um den Musikhandel, der eh nur noch Standartware anbietet, und bei dem wir hier und da mal ein paar Blätter und Bissgummis kaufen. Spezialisierte Geschäfte überleben, da sie Ware anbieten können die sonst keiner führt.
    Wir werden uns umschauen, wenn wir diesen Lebensstil weiter führen wollen.
    Claus
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Schön wärs.
    In meiner Stadt haben im Stadtgebiet etliche der Fotoläden, die noch selbst entwickelten, die wussten was ein Farbfilter bei Schwarzweißfotographie soll (und sowas auf Lager hatten) und die auch andere Formate als 35 mm kannten und vertrieben, bei denen der Verkäufer wusste, wie sich ein nagelneues Digitalkameramodell tatsächlich vom letzten und vorletzten unterscheidet, etc. etc. - alle zugemacht (trotz meiner Unterstützung :-? ). Geblieben ist ein ehemals kompetenter großer Laden, der jetzt nur noch groß ist und bei dem das wissensfreie Personal einem als Antwort auf jede Frage die neueste Kompaktkamera zeigt. Da frag ich mich dann, warum gerade der überlebt hat und gehe dann ins Internet, sowohl für die Beratung als auch für den Kauf.

    Bei den Musikinstrumenten ist es das Gleiche. Viele der richtig guten Läden wurden trotz treuer Kundschaften von den steigenden Mieten vertrieben. Wenige Große sind geblieben, haben sich auf Massenware von der Stange spezialisiert und Fachverkäufer die oft den Namen nicht verdienen. Auch hier ist es mir ein Rätsel, warum genau die noch überleben und nicht die spezialisierten, die was zu bieten hatten.
     
    Rick gefällt das.
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ist doch einfach. Weil die Fachkompetenz offensichtlich nicht in ausreichendem Maß nachgefragt wird.

    CzG

    Dreas
     
    Rick gefällt das.
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Naja, aber die bieten halt genau den gleichen Kram an wie der große T oder A, meist zum gleichen oder etwas höheren Preis. Und zahlen Ladenmiete. So ganz verstehe ich es nicht. Sind das subventionierte Aushängeschilder für Internethandel?
     
  18. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Ich erinnere noch den Spruch von der Service-Wüste Deutschland.
    Beratung? Der Kollege ist gerade in der Mittagspause.
    Umtauschen? Das haben Sie doch aber schon aufgemacht.
    Kaputt und Garantie? Na gut, wir schicken es ein, fragen Sie dann mal in einem Monat nach.
    Kaufen, jetzt? Wir schließen in zehn Minuten, kommen Sie doch morgen wieder.

    Absurd hohe Ladenmieten, die selbst alteingesessene Geschäfte trotz guter Stammkunden nicht mehr stemmen können, können von Filialisten übernommen werden, weil sie wegen größerer Abnahmemengen günstigere Konditionen beim Großhändler bekommen und weil sie die zwar unrentablen Filialen auf der Königsallee oder dem Kurfürstendamm als Image-Booster für die anderen Läden verstehen.

    So wie es Schnösel-Läden gab und noch gibt, gibt es aber auch die Geiz-ist-geil-Klientel, die sich darüber beklagt, dass der letzte Tante-Emma-Laden in ihrem Dorf geschlossen hat, bei dem sie aber nur außnahmsweise noch die Bananen gekauft hat, die sie bei Aldi vergessen hat. Denn solange es ihn noch gab, war er sowieso viel zu teuer und nur als Notbehelf tauglich.

    Und so kann man doch letztlich zusammenfassen, dass genau die Situation eingetreten ist, die sich alle gewünscht haben. Die vielen aufgeplusterten Fachhändler, die sich vom Kunden nur gestört fühlten, und die Kaufoptimierer, die nur das billigste haben wollten.

    Gruß
    Charly
     
    claribari und Rick gefällt das.
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Zumindest ich bleibe dem Fachgeschäft erhalten.
    Ich kaufe Fernseher und sonstige Unterhaltungselektronik im Fachhandel.
    Meine Saxophone lasse ich bei (m)einem Holzblasinstrumentenmeister reparieren, und solltenich je mal in die Lage kommen mir ein neues Saxophon kaufen zu wollen, dann wird er mir das Ding auch verbimmeln. Selbst wenn es woanders günstiger ist.
     
    claribari, Rick und ehopper1 gefällt das.
  20. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Was tust du, wenn dein Fachhändler aber nur drei Marken führt, du aber eine andere Marke testen willst? Dann kommt das große T und bietet dir an, jegliche Marke zu testen und bei Nichtgefallen nach 4 Wochen zurückzusenden. Kaufst du dann eine Marke die dein Fachhändler anbietet, bei dem du nur vor Ort testen kannst?
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden