Mobiles Recording

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Juju, 10.August.2021.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wollte jetzt Ton Scott's Thread nicht verwässern, weil es da ja speziell um iOS und Android geht, daher mache ich einen neuen auf: Zeigt her Eure Liveaufnahmen, mit ein paar Infos zu Eurer Aufnahmekette!
    Wegen der Pandemie gab es im letzten Jahr vermehrt Livestreams oder Gigs, die live aufgezeichnet wurden und später gesendet wurden, dafür hat Dave jetzt dieses Gerät angeschafft https://www.soundcraft.com/products/ui24r, da wir schlecht irgendwelche Preamps aus dem Studio rausreißen können, gesteuert wird es in unserem Falle über ein Macbook, DAW ist Reaper oder Harrison Mixbus. Die Kameras sind glaube ich simple GoPros aber da bin ich mir nicht sicher, weil sich der Pianist drum gekümmert hat.
    So hört es sich dann an, finde ich schon ziemlich gut vom Klangergebnis her:
    Aufgenommen in einem Club in Brixton in Fußreichweite von uns, allerdings ist es schon eine ziemliche Schlepperei mit den Mikrophonen/Ständern/sonstigem Zubehör...
    LG Juju
     
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  2. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Welch schöner Thread!

    Hier ein aktuelles Beispiel mit Low/No Budget Ansatz. Das kann mit deinem @Juju nicht ganz mithalten, aber in Anbetracht der Mittel ist das Ergebnis respektabel.
    Ich habe den Sound der Kamera hinter dem Drumset ( GoPro von Sony), dem Handy vorne und dem Tascam Recorder, der auf der Cajon in der Mitte liegt übereinandergelegt und so lange EQt und gemixt, bis man alles halbwegs hören konnte.
    Noch ein Hinweis: von dem Stereopaar Boxen war irgendwie nur eine da und die hat gezerrt. Der Tontechniker war auch irgendwie verschwunden. Dinge, die ich in dem Jahr Stillstand auch nicht unbedingt vermisst habe....Zurück zum Live Recording:

    (für ungeduldige: bis 1:20 vorspulen, da spielt die ganze Band)

    Hier habe ich Live mit Ableton gespielt und alles in der DAW mitgeschnnitten, das Saxophon ist mit dem Shure Beta 98 Clip aufgenommen.


    Hier das selbe Projekt mit einem Kollegen und aufgenommen von Profis mit Technik, die vermutlich im sechsstelligen Preisbereich liegt.


    lg, Philipp
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das Teil ist Klasse, super Preis/Leistungsverhältnis.

    Aber man muss wirklich das ui24r nehmen, nicht etwa das ui16, wenn man meint, nicht so viele Kanäle zu brauchen.

    Das ui24r hat die besseren Mikrovorverstärker.

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich hatte die Marke auch eher im Billigsektor verortet, aber die haben da wirklich ganz was Feines gebaut- der Reviewer in Soundonsound führt unter ‚Cons‘ lediglich auf: „doesn’t seem to make Earl Grey tea“ :D
    LG Juju
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @philipp_b
    mal für die ganz Doofen, weil ich habe da null Ahnung.
    Du nutzt als ein Mikro eine Handyaufnahme. Als zweites ein Mikro einer Minikamera, und als Drittes eine Aufnahme, die du mit einem Digitalrecorder erstellst.
    Damit hast Du 3 verschiedene Aufnahmen, aus anderen Positionen, ein und des selben Stückes. Richtig so weit?

    Nur wie dann weiter? Die spielst Du jetzt in eine Software, synchronisierst die, und mixerst die einzelnen "Spuren" so lange, bis Du ein harmonisches Klangbild bekommst? Musst du da die Synchronisierung permanent anpassen oder laufen die so gut getaktet durch, dass einmal den Punkt gefunden und gut? Wie gesagt, noch nie gemacht.
    Meine Kenntnisse beschränken sich auf einen Voicerecorder a la Zoom H2. Da finde ich Aufnahme und Stopp, Playback über Computerlautsprecher ausgegeben und dann mit meinem Saxophon gleich mit aufgenommen. So klingt es dann auch. Für mich als Kontrolle reicht es, aber...
     
  6. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    @JES
    Richtig verstanden. In der DAW habe ich die drei Audiospuren dann übereinandergelegt. und an einem markanten Punkt per Hand synchronisiert.
    In diesem Falle waren die von Anfang bis Ende synchron, aber das sollte man bei Videos definitiv checken, denn da können Spuren auch mal auseinanderlaufen. Die Summe aus den drei Spuren ist dann das, was am Ende unter dem End-Video liegt.
     
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  7. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde das klanglich ganz schön gut für einen Livemitschnitt. Wenn ich richtig verstehe, habt ihr nicht nur die Aufnahmekiste von Soundcraft sondern auch all die Mikrophone und Kabel, die man da sieht, mitgeschleppt? Das ist ja echt Arbeit....
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Für mich klingt es insgesamt nach Studio, vom Feinsten. Klein ist es aber wirklich nicht, mal eben zu Fuß mit Case und Täschchen ist da wohl eher nicht mehr.
    Da ich auch viel alten Jazz höre, freue ich mich, diese Qualität zu hören, bräuchte sie aber nicht annähernd auf diesem Niveau, um die Qualität der Musik voll genießen zu können. Mega Solo, coole Band!
     
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  9. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @Juju

    Ja, die souncraft pulte sind gut. Gute preamps (egal ob GB30 oder Ghost), gutes equalizing, wenn mit hall, dann lizenziert lexicon, was für monitoring mehr als nur brauchbar ist. Und super zuverlässig.
    Ich habe über zehn Jahre hauptsächlich auf soundcraftconsolen gewerkelt, ein kleines 16 kanal analog pult habe ich immer noch. Dass ich jetzt ein midas digitalpult benutze, hat nichts mit dem sound zu tun, nur mit bequemlichkeit.
    Ok, zu Fuß mit so einem Pult...aber, hey, jeder Gang macht schlank...

    Und wie sich das anhört, seit ihr bei reaper geblieben? Nix mehr protools?
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Nur für mein laienhaftes Verständnis: wenn du unverstärkt spielst ist es eine standalone lösung, laufen alle Mics da rein und zuhause kannst du alle Spuren auf den Rechner ziehen und es hübsch machen?
     
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  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ja, ist eine ziemliche Schlepperei, aber nur so kann man eine Aufnahme machen, die man hinterher vernünftig mischen und mastern kann...

    Kein Protools mehr, wegen der irrsinnigen jährlichen Lizenzgebühren. Dave hat sich in letzter Zeit aber in Harrison Mixbus eingearbeitet, das ist hochinteressant, funktioniert grundlegend anders als die meisten DAWs. Vom Sound her ist es nochmal ein Gamechanger, ich konnte es im Blindtest nicht fassen. Die Aufnahme oben ist mit Harrison Mixbus, Dave hat zu dem Zeitpunkt noch ziemlich viel hin- und her gewechselt.

    Das kannst Du so machen. Man hat mehrere Alternativen. Dave hat ein Laptop drangehängt und direkt imit der DAW aufgenommen.

    LG Juju
     
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  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Dann geht es eigentlich.
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das ui24r hat das tolle Featue, dass alle Spuren bequem per Knopfdruck auf einen Speicherkarte geschrieben werden. Diese kann man dann später einfach in eine DAW importieren und mastern. Natürlich muss man sehen, dass auch alle Instrumente eine Spur bekommen, bspw. oft separat verstärkte Instrumente wie E-Gitarre und E-Bass oder gar nicht verstärkte Instrumente wie Schlagzeug.

    Gruß
    Otfried
     
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  14. duguard

    duguard Kann einfach nicht wegbleiben

    @Juju
    Welche Version benutzt ihr da,die einfache
    für 94€ oder die 32C Version für über 300€
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Die einfache Version, für Dave’s Zwecke ist die zielführender, da er nie Riesenprojekte bearbeiten muss. Der einfachere 3-Band EQ hat z.B. den Vorzeil, dass man einfachere Entscheidungen trifft und nicht anfängt, rumzudaddeln und alles mögliche auszuprobieren. Die Simplifizierung bedeutet, dass Dave das, wofür er sonst drei Stunden gebraucht hat, in 45 Minuten schafft, mit teilweise besseren Ergebnissen, unter anderem wahrscheinlich, weil die Ohren länger frisch bleiben.
    LG Juju
     
  16. duguard

    duguard Kann einfach nicht wegbleiben

    @Juju
    Danke dir für die ausführliche Antwort, dann werde ich mir mal die Testversion runterladen. Mir geht's mittlerweile ähnlich mit den ganzen DAW's, alles zu umfangreich und zu komplex, man probiert zu lange rum und verschwendet zu viel wertvolle Zeit.
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich finde schon den abgespeckten weg von @Juju aufwendig, und für mich, der sich gar nicht auskennt, abschreckend. Für jedes Instrument ne Spur, manche mehrere... das alles abmischen, jede spur noch einzeln durch EQ, Effekt usw. Wenn ich damit professionell etwas vorzeigen will, ok, aber das geht für mein Verständnis über mobiles recording hinaus. Was @philipp_b beschrieben hat, nen recorder hier, ein Handy da und ev noch ein einzelnes mikro, wenn ich das schon könnte ohne stundenlang am rechner nachbearbeiten zu müssen, wäre ich schon zufrieden.
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich schätze eher, das @Juju’s Kästchen mit nur minimaler Nachbearbeitung deutlich bessere Ergebnisse liefert als der mix aus built-in mics selbst mit viel Nachbearbeitung. Mich würde halt eher das rack mit 4 HE daran abhalten es mal eben mit einzupacken.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wie gesagt, kommt darauf an, wofür man die Aufnahme benötigt.
    Mir ginge es mehr darum mal zu hören, wie ev. meine truppe so performt. Dafür wäre mir der Aufwand zu groß, auch wenn das Ergebnis sich sehr gut anhört.
    Der Ansatz von @Juju geht mir eher in die Richtung eines qualitativ hochwertigen life-Mitschnitts, den man kommerziell verwerten kann. Dafür finde ich den Aufwand gar nicht so hoch. Ich habe z. B. nicht gewusst, dass es recorder gibt, die 22 Spuren einzeln speichern und man dann die ganze Nachbearbeitung spatee machen kann. Mein kleiner recorder kann das nicht (mal davon abgesehen, dass er so viele Eingänge nicht hat).
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Dafür reicht ein gutes handy, geschickt platziert, oder ein einfacher Stereorecorder.

    Gruß,
    Otfried
     
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