Was braucht es für ne Band?

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Saxfreundin, 6.September.2021.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Durch die Bandsuche eines Gitarrenanfängers entspann sich eine große Diskussion um den „richtigen Zeitpunkt“ für das Bandspielen und wann man „reif“ ist dafür.

    Die meisten meinten, für Anfänger passt das Bandspielen noch nicht.

    Wie denkst Du darüber?

    Eine Meinung, die ich teile, hat dieser Lehrer:




    P. S.:
    Unsere Band hat die Coronazeit leider nicht überlebt und unser Bandraum (im Keller ohne Fenster, mit zentraler Belüftung von vielen Räumen) wurde im Sommer 20 aufgegeben.

    Die drei Bandstarter aus 2017 sind der verbliebene Kern und für uns steht nun alles wieder auf „Neuanfang“.

    :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.September.2021
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  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Je früher desto besser. Es gibt keine effektivere Übung als mit anderen zusammen zu spielen. Weil da lernt man ganz schnell wie wichtig zuhören ist
     
  3. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Naja, das Wesentliche hat er ja schon recht ausführlich dargelegt.
    Man sollte halt so früh wie möglich überhaupt mit anderen zusammen Musik machen. Das muss nicht gleich 'ne klassische Band sein. Ein oder mehrere "Sparing Partner", die ungefähr auf dem gleichen Niveau ist wie man selbst.
    Musik ist eben Interaktion, die gelernt und geübt sein will.
    Gut machen sich für Leute, die noch nicht so weit sind, immer angeleitete Bandproben, die von manchen Musikschulen oder Freiberuflern angeboten werden.
     
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  4. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke auch, dass man möglichst früh anfangen sollte. Denn auch das gemeinsame spielen muss/soll geübt werden - und dann auch gleich von Anfang an.

    Insgesamt muss es in der Band halt untereinander stimmen - wenn die Leistungsunterschiede zu groß sind, dann wird das nix - und wenn die Ambitionen zu unterschiedlich sind, wird es auch nix.

    Ich denke, es ist das größere Problem eine Band zu finden, bei der es passt.

    Da sind Musikschulen super (und auch Musikvereine), die oft unterschiedliche Bands auf unterschiedlichen Level haben und man bekommt noch Anleitung durch einen Lehrer. Wenn Anfänger sich ohne Lehrer zusammentun, um in einer Band zu spielen, wird es schnell mal mühsam, weil sehr viele Baustellen zusammen kommen. Diesen Frust sollte man vermeiden.

    Kommt aber auch darauf an, welche Art von Musik man machen möchte...

    Lange Rede - kurzer Sinn: möglichst früh anzufangen, halte ich für richtig. Am Anfang mit Unterstützung ist besser.

    So long
    Stevie
     
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  5. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Wenn ihr drei euch einig seid über die Richtung, fangt gleich mit nem Coach an. Das gibt euch gleich eine stabile Basis und nebenbei auch eine gute Stellung auf dem Markt, so dass ihr die noch fehlenden Mucker bestimmt bald zusammen habt - ohne erneute Richtungsdiskussion.

    Wenn der Coach von einer Musikschule kommt, geht bestimmt dort auch ein Übungsraum.
     
  6. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Auch ich plädiere für "so früh wie möglich". Grob gesagt kann man nach einem Jahr Spielzeit mit anderen gut zusammenspielen, wenn man in diesem Jahr regelmäßig übt.
    Es kommt aber sehr darauf an, was und wie man übt und welche Schwierigkeiten man hat. Wenn man von Anfang an keine großen Schwierigkeiten mit Rhythmus und Tempokonstanz hat kann man früh starten. Andererseits sollte man vorher daran arbeiten (wenn es jenseits von Gut und Böse ist).
    Wenn im Unterricht der Lehrer sowieso oft mit einem Duette spielt oder man viel mit Playalongs zusammenspielt, hilft das meistens.

    Ganz wichtig ist aber ein ähnliches Niveau. Bei größeren Besetzungen ist es ganz gut, wenn es welche gibt, die besser sind als man selbst, weil man dann viel davon lernen kann.
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Für einen selber ist es natürlich immer von großem Lern-Vorteil, wenn man das schwächste Rad am Wagen ist. Manchmal ergibt sich ja sowas, dass von einer Combo händeringend ein Bläser gesucht wird. Da wird man dann mit entsprechender Geduld "eingearbeitet" und lernt im Eiltempo "funktionieren".

    Ich habe mal für eine Old-Time-Combo einen Banjo-Spieler gesucht. Gefunden habe ich einen Gitarristen mit Lagerfeuerklampfniveau, habe ihm ein Tenorbanjo gekauft, eine Grifftabelle gemalt und eine Unterweisungstunde investiert. Er hat tatsächlich in kurzer Zeit (Auftritte standen an!) eine passable Leistung gezeigt und konnte schon nach einem Jahr die genreüblichen Akkordsolos improvisieren.
     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich hatte in meinem Band-Leben häufig nach Mitstreitern gesucht und keine oder zu wenig gefunden.
    Das war meistens sehr frustrierend.
    Jazz, Blues und ähnliches waren und sind aber halt auch nicht jedermanns Sache.

    Meistens war es aber der Zufall, der mir half.

    Dazu nur ein Beispiel:
    Anfang des Jahrtausends lief ich - nach 20 Jahren frisch aus der Stadt heimgekehrt in die alte Heimat - zufällig einem Bigband-Leader über den Weg (kannte ihn flüchtig).
    Der Baritonsaxophonist zog nach Berlin und sie benötigten dringend einen Ersatz.
    Seither spiele ich in dieser Band den Brummkreisel.

    LG
    Mike
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Als meine Freunde und ich im Alter zwischen 12 und 14 Jahren unsere erste Band gründeten, gab es weit und breit noch keine Lehrer, die mit so etwas Erfahrung hatten - das finde ich im Nachhinein gerade gut!
    Durch das gemeinsame Abarbeiten unserer jeweiligen "Baustellen" haben wir alle sehr viel gelernt, von der Ursprungsbesetzung sind fast alle später Berufsmusiker geworden, einer hat einen "anständigen" Beruf gewählt, aber bis zu seinem Lebensende weiter Musik gemacht (leider vor zwei Jahren an Krebs gestorben).

    Selbst gewonnene Erfahrung ist in meinen Augen immer besser als "Second hand knowledge". ;)

    Wenn ich mir so die üblichen "Musikschul-Bands" anschaue, sehe ich da Noten und steifes Nachspielen von irgendetwas Vorgegebenem.
    Wir hatten nur viel Begeisterung, Spaß an der Musik und statt Noten Ohren. :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.September.2021
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  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dauert aber unvergleichlich länger... aus Fehlern lernt man, aber es müssen nicht immer die eigenen sein...

    Kommt immer auf den "Auftrag" des Lehrers und die Zusammensetzung der Band an. Ist das ein Ensemble der MuSchu, oder wird ein Lehrer als Coach (privat) engagiert...
     
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  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Als ziemlicher Neuling sind die gecoachten Musikschulbands optimal. Ich habe nach einem Jahr in so einer Band gespielt und konnte so meine ersten Banderfahrungen sammeln, die durchaus positiv waren. Der Lehrer hat jedem Spieler Noten geschrieben und in sehr kurzer Zeit hatten wir ein auftrittsfähiges Programm auf die Beine gestellt, welches wir auch einige Male aufführen konnten.
    Mit dem Feeling einer „echten“ Band hatte das zwar nicht viel gemein, aber einen motivierenderen Start in die erste selbst organisierte Band hat es für mich allemal gegeben.
     
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  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Auch meine Erfahrung:

    Je früher desto besser.

    Es bringt einen unglaublich nach vorne!

    Musik ist für mich mit anderen zu Musizieren.

    Im „stillen Kämmerlein“ ist für mich nur zum Üben und Lernen.

    CzG

    Dreas
     
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  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Manch einer braucht sowas und käme ohne zu gar nichts. Was ich aber mit Coaching meinte, ist eine selbstorganisierte Band, die einen Coach engagiert, der ihnen hilft, ihre Musik zu machen. Oft genug bricht eine junge Band auseinander, weil Probleme vielleicht erkannt, aber nicht ohne Hilfe bereinigt werden können.
     
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  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Kann ich nur empfehlen. Haben wir auch gemacht. Hat uns ordentlich nach vorne gebracht.

    CzG

    Dreas
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ist das dann später der Produzent?
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich bin nach 6 Monaten in ein Saxensemble eingestiegen. Für Anfänger. Die haben alle schon etwas mehr als 1 Jahr gespielt.
    Für mich war es definitiv zu früh.
    In der Zeit habe ich mir ungünstige Sachen angewöhnt, die ich heute noch ausbügeln muss.

    Hat Spaß gemacht, bin dann aber da weg.

    Ich finde eine Mitspielgelegengeit gut, mich nervt es aber, wenn das Üben dafür zu viel Zeit kostet.
    Ich lerne lieber die Sachen aus dem Unterricht, das ist vielfältiger und bringt mich mehr nach vorne.

    Trotzdem ist es gut mit anderen zu spielen.
    Aber die Basics um das zu können, lernt man auch zu einem großen Teil im Unterricht. Nicht alles, aber vieles.

    Ich finde es herausfordernd selbst die Time zu halten, wenn man merkt in der Runde läuft's gerade arg falsch.
    Ebenso ist es spannend mal etwas größere Partituren zu spielen. Da verliere ich gerne mal die Orientierung - trotz Markern und Co.
    Oder einfach mal vor anderen zu improvisieren - auch wenn's simpel ist.

    Das geht alles nur begrenzt im Unterricht. Aber das Rüstzeug dafür bekommt man mit.

    Wann man einsteigen sollte:
    Früh, aber nicht zu früh.

    Man muss es aber auch nicht. Ich habe lange ohne Band gespielt und hatte trotzdem meinen Spaß.
    Am Sax macht es mir am meisten Spaß etwas zu lernen.
    Mit anderen zusammen zu spielen ist auch schön, aber für mich nicht das wichtigste. Jetzt zumindest.

    Ausserdem muss man erstmal was finden, wo einem die Musikrichtung gefällt.
    Das ist mir zB schonwieder überaus wichtig.
     
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  17. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Dazu musst du die Erfahrung aber auch erstmal erfahren.
    Das Problem von jungen Musikern in dem Stadium ist doch oft, dass die Motivation zwar da ist, das handwerkliche und theoretische Wissen aber noch nicht sehr tiefgründig ist.
    Wenn sie dann etwas probieren, dann hören sie zwar, dass irgendwas noch nicht stimmt, kommen aber nicht drauf, was.
    Wenn dann jemand da ist, der einem auch den theoretischen Hintergrund erklären kann, dann wird die Lernkurve einfach mal steiler.
     
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  18. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Für mich wäre es wichtig, mich mit den Anforderungen, um in einer Band mitzuspielen, subjektiv nicht überfordert zu fühlen und dass mein Stand der Fähigkeiten und deren Entwicklung für die übrigen Bandmitglieder in Ordnung ist. Das ist dann auch eine Sache der individuellen Band, die sich aber auch ändern kann, wenn man sich auseinander entwickelt.

    Ich hatte mal in einer Band mit zwei Mitmusikern gespielt, in der ich mich von Anfang an und eine Zeit lang sehr wohl fühlte. Dann stieg ein weiteres Mitglied (Schlagzeug) ein, der totaler Anfänger war und der bei fast jedem Song mehrere Anläufe brauchte, im in Rhythmus und Tempo reinzufinden und kam bei jedem Break raus, was sich beides über Monate nicht änderte. Die anderen waren aber mit ihm befreundet und bestanden deshalb darauf, dass er drin bleibt. Die Musik verlor durch den chaotischen Rhythmus ihre Wirkung und ich meinen Spaß, so dass ich letztendlich ausgestiegen bin.

    Bei einer anderen Band waren die spielerischen Anforderungen für mich sehr hoch und die Zeit für die Vorbereitung auf den ersten Auftritt bei etwa 50 Songs in drei Monaten bei knapper Freizeit zu kurz, so dass ich stark unter Druck stand. Das ist dann über Monate auch nicht gut, hängt aber wiederum auch vom Typ ab - manchmal wächst man auch mit den Herausforderungen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.September.2021
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  19. Rick

    Rick Experte

    Vielleicht sollten wir erst mal den Begriff "Band" definieren. ;)

    Ich verstehe darunter keine einfache Mitspiel-Möglichkeit und erst recht nicht "betreutes Proben", sondern eine Gruppe Gleichgesinnter, die gemeinsam Musik machen möchten, auf die alle Beteiligten stehen.
    Das kann durchaus etwas Neues sein, nicht nur das Nachspielen von bereits Vorhandenem. Also auch, eigene Musik zu erfinden, eigene Stücke zu schreiben und diese in der Band mehr oder weniger experimentell zu arrangieren, mit viel Versuch und Irrtum. :-D
    Gemeinsam kreativ zu sein.

    Das war zumindest bei uns damals in den 1970ern die landläufige Auffassung von "Band", egal ob im Rock, Jazz oder was auch immer.
     
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  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Eine Schulband ist auch eine Band, was sonst? Und "betreutes Proben" kann auch etwas sehr kreatives sein und findet in Bands verschiedenster Muster statt. Warum diese Verachtung? Warum wehrst du dich so gegen eine Vielfalt von Organisationsmöglichkeiten, nur weil es das in deiner Jugend (und in meiner erst recht) noch nicht gab?

    Mein Sohn hatte beides. Als 13jähriger hatte er eine Metal-Band, völlig selbstorganisiert, "Wild Thing" war ihr Hit. Als 16jähriger war er Teil eines Bandprojektes in seiner Schule. Eine sehr engagierte Lehrerin coachte diese Band, die du nicht Band genannt haben willst, bis hin zur Plattenaufnahme in einem richtigen Studio - "Knockin on Heavens Door" war der Hit - mein Sohn saß wochenlang - allein! - an dem Gitarrensolo von Slash. Auf der Schulentlassungsfeier wurde die CD verteilt. Eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten.
     
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