Kohlert Regent....

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Naddy, 4.Dezember.2011.

  1. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man generalüberholt kauft und verkauft, gleichen sich die Differenzen an.
    Zu deinem ersten Beispiel: Wenn man ein generalüberholtes für weniger als 700-950 bekommen kann, sind 250 für den Einkauf des bloß spielfertigen schon hoch.

    Edit: die spielfertigen Conn sehe ich gerade auch nicht für 500-700, in den Kleinanzeigen ist ein nicht generalüberholtes Alto für 2.000.

    Außerdem, Wenn man es selbst überholen lässt, weil man spielen will, verkauft man es ja erst Jahre später und wenn man nach 5-10 Jahren wieder nur 250 erhält, hat man keinen Verlust gemacht, sondern hatte nur die Wartungskosten, die man bei jedem Sax hat. Das ist dann bei Conn, King und Co auch nicht anders, es sei denn, das Preisniveau ändert sich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.November.2021
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  2. kukko

    kukko Ist fast schon zuhause hier

    deshalb ist dein Conn ja auch nicht auf dem Markt und der Wert stellt sich erst heraus, wenn Käufer und Verkäufer einig sind
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

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  4. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    „needs overhauled“ => heißt dann eher nicht spielbar; rechne außerdem mal die Reisekosten dazu um es anzuspielen. ;)

    „3 mal WENN“ ja, aber wer ein Horn kauft, um es länger zu spielen, kauft entweder generalüberholt oder muss eine GÜ nach einigen Jahren zwingend einplanen. Deine Beispiele sind auch mit „wenn“ verknüpft und auch nicht repräsentativer als meine „wenns“. Und Erwerb als Sammler oder als Spekulationsobjekt, davon rede ich nicht. Und auch nicht vom Risikokauf online, ohne vorher anzuspielen, nur um das klarzustellen.

    Die Frage ist aber auch bei manchen überholten Saxophonen, ob da eine Standard GÜ gemacht wurde oder eine umfangreichere, die einen höheren Aufschlag auf ein bloß spielbares rechtfertigen könnte. In anderen Fäden wurden auch GÜ Preise bis deutlich über 1.000 Euro erwähnt.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @altoSaxo
    Ich habe deiner Pauschalaussage mit einem Szenario widersprochen. Ich habe nicht behauptet, dass meine Beispiele allgemein gültig sind. Bei mir haben sie 24mal funktioniert, also sind sie nicht ganz abwegig.
    Da du aber unbedingt recht behalten willst, gibt der klügere einfach nach.
    Ich bin raus.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Heute hat sich herausgestellt, dass ich blind war: Der Sax-Doc schwört, dass es das Horn ist, das ich ihm zur Überholung gegeben hatte.
    Wahnsinn, ich bin jetzt Besitzer eines deutschen Vintage-Saxes! :wideyed:

    Falls ich es verkaufe, werde ich aber fairerweise denjenigen, der es mir als "wertlos" geschenkt hatte, am Gewinn (Differenz Verkaufserlös-Kosten für GÜ) beteiligen.
    Und den Preis vielleicht etwas höher ansetzen...:rolleyes:
    (Kleiner Scherz, denn der potenzielle Käufer ist ein Mitforist, der den Thread wahrscheinlich auch verfolgt.) ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.November.2021
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  7. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @Rick Na dann: „Herzlichen Glückwunsch“…:))

    Mir iss zwar noch kein deutsches Vintage zum antesten, zumindest bisher über den Weg gelaufen…, aber meine Intuition will die immer schon zumindest mal „anblasen“….:)

    Gerade Kohlert, Hüller, und die alten Keilwerth finde ich ziemlich interessant…:)
     
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  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Nicht nur ziemlich !!!!!!!!
     
  9. ppue

    ppue Experte

    Es ist schon schade, dass die Wartungskosten den "Wert" der alten Instrumente mitunter weit übersteigen.

    Die Arbeit hiesiger Instrumentenbauer wird teurer und die neuen Instrumente aus China sind so preiswert, dass man als Anfänger lieber das Thomann-Instrument mit Garantie nimmt, als sich auf dem undurchsichtigen Markt der Gebrauchtinstrumente ein doppelt so teures Horn ohne Garantie leistet.

    Heißt konkret: Das Lohngefälle zwischen China und Europa macht die Preise für unsere Vintage-Kannen kaputt. Es wird wohl noch eine Zeit kommen, wo die Löhne sich angleichen und die Qualität der Instrumente aus Fernost und auch ihr Preis anheben werden. Bis dahin aber ist das erst einmal so.

    Ich habe früher meine Instrumente gerne bei Muziek Muller in Amsterdam gekauft. Der ließ sich regelmäßig Container aus den USA mit gebrauchten Instrumenten schicken. So bin ich z.B. zu meiner Buffet Bassklarinette gekommen, der ich vor ein paar Jahren eine GÜ und eine komplette Versilberung spendiert habe. Bezahlt habe ich damals 600,-DM. Die GÜ kostete mehr als das vierfache. Der Klang und auch die neue Haptik sind es mir wert.

    Ein super Weltklang-Alto habe ich für 300,- € gekauft. Wunderschön, alle Tasten mit Perlmuttauflagen. Die GÜ kostete 600,- € und der Erlös war am Ende leider auch 600,- €. Das Gefühl aber war dennoch ein gutes.

    Ich mag es, wenn die alten Instrumente eine Wertschätzung erfahren, auch, wenn es sich nach kaufmännischen Prinzipien nicht rechnet, lohnt es doch hier und da, etwas mehr Geld in sie hineinzustecken. Oder halt Arbeit, wie @Wuffy es macht.

    Ich finde, gerade gutverdienende Amateure sind hier in der Pflicht, solche Instrumente vor dem wirtschaftlichen Totalschaden zu retten. Das sind Teile unserer Kultur, Zeugnisse großen handwerklichen Könnens.
     
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  10. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Bei vielen Herstellern gehe ich da absolut mit, aber gerade Weltklang, ich weiß nicht.. ;).
    Dafür habe ich hier andauernd zu viel Schrott aus der B&S auf der Bank (das ist die Strafe dafür tief im Osten zu wohnen).
    Sorry das musste mal raus.
    Dafür war neulich ein G.H. Hüller am Start, da sieht man dass es aus Überzeugung gebaut wurde, und nicht um den Plan zu erfüllen.

    VG, Jens
     
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  11. ppue

    ppue Experte

    Die DDR-Traktoren mögen nicht die High-End-Teile sein, aber die meisten davon haben einen Hammersound. Das muss man ihnen lassen.
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Bin mal gespannt, was mein Schüler, dem ich es testweise geliehen habe, nächstes Mal zu berichten hat!

    Spielt sich schon deutlich anders als ein modernes Sax, ich finde vintage nach wie vor gewöhnungsbedürftig. :rolleyes:
     
  13. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Sorry....muss ich jetzt mal definitiv aus meiner persönlichen Sicht wiedersprechen.

    Habe jetzt um die 12 versch. Weltklänger Bari-Tenöre-Altos in meinem Stall.

    Schrott sind für mich nur die billigen Zusatzteile wie z.B Filze, Korken, Anschlags-Gummis an den Füßchen, teilweise auch die Polster.

    Sind die Hörner richtig und fachgerecht überholt, sind sie für mich nicht schlechter als viele Andere der gehypten und teueren Preisklassen.

    Gerade vom Sound, für mich das A&O
     
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  14. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy
    Ja jeder hat so seine Erfahrungen.
    Ich drehe mich mal eben um und mache ein Foto von diesem schönen Exemplar eines B&S:
    20211130_123101.jpg
    Ausnahme? Leider nein, eher die Regel.
    Man nahm was man gerade hatte. Its not a feature.
    Wie gesagt, der ganze Kram für die DDR und die Russen treibt hier in der Gegend sein Unwesen.
    Ich habe das (leider) ständig auf der Bank und kann mir daher eine sehr fundierte Meinung darüber bilden.

    VG,
    Jens
     
  15. ppue

    ppue Experte

    Mit B&S kenne ich mich nicht aus. Ich sprach von Weltklang, die mir im Sound bisher alle gut gefallen haben. Auch da gab es wohl Engpässe im Material. Selber habe ich aber noch keine Gurke davon in den Händen gehabt.

    Welcher Fehler ist denn auf dem Foto zu sehen?
     
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  16. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Ist doch schön und solide gebaut. Das bisschen "Eigentümlichkeit"
    in der Mensur....
    ;)

    Wie waren die Auswirkungen auf die Intonation?
    .
     
  17. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Die Hülse da hat eine Wandstärke von 2,5mm!
    Das ist ein Vielfaches vom üblichen Maß, und nicht durchgängig bei allen Saxophonen so, sondern halt immer wieder mal.
    B&S und Weltklang sind baulich der gleiche Brei. Kommt ja aus dem gleichen Kombinat oder wie das hieß. Kannst du alle in einen Sack stecken..
     
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  18. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Um das hinreichend zu beurteilen fehlt mir gerade die Zeit. Aber es hat Auswirkung auf die Herstellung einer luftdichten Passung.
    Dies ist nämlich unmöglich.
     
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  19. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Jetzt muss ich auch mal meinen Senf zu der Wurst geben. Obwohl ich bisher kein Saxophon überholt habe.... Aber ich hab schon das ein oder andere in meinen Händen gehabt.

    Also - Weltklang und B&S (die "Blue Label") Saxophone wurden beide (!) von der VEB Blechblas- und Signalinstrumentenfabrik gebaut - von B&S. Die Weltklang Serie startete in der ersten Hälfte der 50er Jahre und lief ca. bis Anfang/Mitte der 90er Jahre. 40 Jahre lang! Ende der 60er wurde die höherwertige Serie gestartet, die mit B&S gekennzeichnet wurde. Es gibt Aussagen, dass das Selmer Mark 6 Saxophon Pate gestanden hatte. Um Fehlinterpretationen vorzubeugen - ich sage keinesfalls, dass B&S Blue Label Saxophone mit Selmer Mark 6 vergleichbar sind. Das wäre eine andere Diskussion.

    Eine wesentliche Überarbeitung der B&S Design-Features wurde ab Mitte der 80er in Serie gebracht. Dieses Design lief, wie bei Weltklang, ebenfalls bis Anfang/Mitte der 90er Jahre.
    Ab Anfang der 90er Jahre gab es den schleichenden Übergang zu den neuen "Nach-Wende" Modellen, Series 1000 und Series 2001. Weltklang wurde zu Series 1000 "evolutioniert" und B&S Blue Label zu Series 2001.

    Pauschal-Aussagen, dass alle Weltklang- und B&S Saxophone baulich der gleich Brei sind, sind halt pauschal. Ein leicht zu erkennender Unterschied ist die Lage der Tonlöcher. Bei Weltklang liegen diese in einer Linie. Bei B&S wurde ein Versatz von linker zu rechter Hand eingebaut - wie bei Selmer Mark 6. Neben vielen anderen Unterschieden. Die Weltklang-Saxophone selbst wurden innerhalb der 40 Jahre diverse Male verändert. Ob verbessert, sei dahingestellt, zumindest modifiziert.

    Ich selber besitze ein Weltklang Tenor aus 1955 , ein Weltklang Alto aus 1962 und ein Weltklang Bari aus 1961. Alto und Tenor sind aus meiner Sicht fantastische Instrumente, in Bezug auf Sound und Intonation. Das Bari ist intonationstechnisch nicht perfekt, aber beherrschbar. Und der Sound....

    VG, Tobi.

    PS: Damals hab ich mein handverlesenes Tenor Selmer SA80 für ein Tenor B&S Series 2001 verkauft. Und es keinen einzigen Tag bereut.
     
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  20. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    @Tobi-Sax
    Danke für deine umfänglichen Ausführungen mit denen du natürlich Recht hast.
    Ich habe mich da etwas verkürzt ausgedrückt und meine die Qualität des Saxophonbaus, nicht die Modellvarianten.
    Natürlich sind Weltklang und B&S verschiedene Saxophone, aber wellige Tonlöcher, miserable Passungen und Materiallotto findest du bei beiden gleichermaßen, je nachdem wohin die verkauft wurden mal mehr mal weniger arg.
    VG, Jens
     
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