Selmer: Wieso ist das so?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Rabikali, 6.Dezember.2021.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Für mich nimmt sich das nicht so viel, ob der Stack der linken Hand und die Palmkeys so oder so liegen. Das ist auch sehr individuell nach Handgröße, denke ich, ob die Palmkeys passen. Die Handdrehung in Bezug auf die Daumenposition finde ich aber schon einen sehr wichtigen Aspekt, wenn man eine alte Kanne in die Hand nimmt. Man muss sie bewusst anders greifen und dann geht das für mein Dafürhalten mit der rechtsachsigen Oktavklappe genauso gut, auch ohne große Umbauten. Und klar, dann ist der Winkel der Kleinfingermechanik etwas logischer. Ob’s ergonomischer ist weiß ich nicht, für mich bzgl. Oktavklappe und Palmkeys beides OK.

    Dieses Window of Opportunity hat sich nie geschlossen. Die Hebelgesetze limitieren halt die Optionen. Idealerweise hat der Finger einen längeren Hebel an der Achse und die Klappe einen nicht zu langen, damit man schnelle Federn mit wenig Kraft bedienen kann. Mir fallen da nur Konstruktionen ein, die die Klappenachse nicht zu weit von den Becherklappen entfernen. Vielleicht wenn man den Becher nach links biegt? :)

    Ist halt auch wieder off topic für die genannten Modelle.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Dezember.2021
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    So hat es Dolnet gemacht. Das Modell war mein erstes Saxophon und ich wunderte mich immer darüber, warum mein Becher so schief angebracht war.

    Es hat die innen liegende Bechermechanik, aber keine offline-Bauweise, denn die Achsen behindern so nicht die rechte Hand.
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Man hat den klang dem musikstil angepasst. Die Änderungen fallen zusammen mit dem einzug von e-gitarre und keyboard in die jazz-, rock- und... Musik. Entweder hätte man das Saxophon verstärken müssen, oder man erhöht den anteil der höherfrequenten oberwellen sowie den Geräuschanteil. Da das Ohr diese höheren Frequenzen besser wahrnimmt wird das Instrument lauter und durchsetzungsfähiger.
     
  4. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich erinnere mich an den Fred von Murphy, der sich ein Desmond-Irgendwas-Mundstück zulegen wollte, um Desmonds Sound näherzukommen. Da hieß es doch auch, dass die Hardware da gar nichts ausrichten könne. Als es mal um den Vergleich von niederpreisigen zu mittel- und hochpreisigen Hörnern ging, verstrickte man sich auch in viele Nebenkriegsschauplätze. Und als einmal ein Interessent um Tipps zu einem Sax bat, wurde er gescholten, weil er auch noch eine bestimmte Farbe ausgeschlossen hatte. Schließlich sei es alleine der Ton, auf den es ankäme.
    Hier ist doch immerhin mal angeklungen, dass es um persönliche Einstellungen und Vorlieben geht. Und egal wie gut oder schlecht jemand spielt, er klingt auf verschiedenen Hörnern unterschiedlich. Und wenn er einen Klang bevorzugt und sich das entsprechende Instrument leisten will, hat er seine ideale Kaufentscheidung getroffen - selbst wenn er sich nur einbildet, dass ihm dieser Sound besser gefällt, weil er einem Idol nacheifern will. Würde man rein rational vorgehen, hätte sich das Endorser-Konzept nicht durchsetzen können. Und wenn man nicht gerade die Kunst der Fuge analysiert oder Quersummen von Saxlaufintervallsprüngen bildet, wendet sich Musik doch eher an das emotionale Gerüst des Menschen. Deshalb haben Hypes ihre Berechtigung. Sie bieten eine Identifikationsbasis, eine Welle auf der man mitschwimmen möchte, die Halt bietet.
    Und dann gibt es immer wieder die Freigeister, die sich nicht um den Hype scheren, die ihr ganz eigenes Ding machen wollen, wie Händel, der ja fast exkommuniziert wurde, weil er eine Frau die Maddalena singen ließ. Oder wie irgendwelche Jazzgrößen, die ihr als Maßstab anlegt: "Einem Parker ist die Tröte wurst gewesen ..." Die sind kein Maßstab - die sind jenseits dessen, was ein Normalsterblicher erreichen kann. Sie bieten genausowenig Handlungsgrundlage, wie irgendwelche Selfmademen, die dann noch einen Bestseller streuen mit dem Titel "Wie wird man erfolgreich". Und jede Menge Jünger glauben dann, sie könnten es auch schaffen, wenn sie nur die Tipps aus dem Buch befolgten. Heerscharen von Engagierten mühen sich genauso ab, aber weil man keine Bücher kaufen kann, in denen steht, warum man es trotzdem nicht geschafft hat, weiß man nichts davon.
    Und die meisten Saxophonspieler machen das als Hobby. Warum sollten sie nicht Spaß daran haben, ein Saxophon mit klangvollem Namen zu besitzen, das sie nicht ausreizen können, das die Farbe hat, die ihnen gefällt? Oder vielleicht auch andersherum. Würden die nicht auch das Supreme kaufen, wäre dessen Auflage bei Selmer so gering, dass es viel teurer sein müsste und es sich die Profis, die es aus zwingendem Grund kaufen wollten, dann nicht mehr leisten könnten, wenn sie keine topdotierten Verträge haben.

    Gruß
    Charly
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Dezember.2021
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Bei mir fängt das schon mit der armhaltung an, die anders ist. Bei einer modernen anordung liegen meine Ellenbogen am Körper an, bei den unspielbaren vorsintflutmechaniken kommen sie etwa je 5cm seitlich raus und etwas vor. Damit kriege ich besser Luft, kann die Luft/Stütze besser dosieren.... Mit den ausgestellten ellebogen drehen dann auch die Hände.....
    Das ist wie beim Singen. Kann ich auch nicht mit eng anliegenden Armen....
     
  6. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nun ja. Du solltest ja auch nicht in den Oberbauch einatmen (Rippen), sondern in den Unterbauch (Zwerchfell).

    Also behindert Dich das alte Sax beim Atmen…:lol:

    CzG

    Dreas
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Vielleicht mach ich ja was falsch, aber ich halte mein Dolnet Bel Air und mein (modernes) Amati eigentlich ziemlich gleich - Daumen auf zwei Uhr.

    Aber vielleicht ist mein Dolnet auch zuwenig wintätsch:
    Bei beiden kann ich das Handgelenk auch weiter unten halten, solange ich nichts vom Tisch brauche. Beim tief-Bb scheiden sich dann freilich die Haltungen.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Was zwingt Dich, bei einem moderen Saxophon die Arme anzulegen?
    Ich dachte immer, man würde in die Lunge einatmen, und dazu müsste sich der Brustkorb dehnen (können).
    Gut, ich lerne gerne dazu.
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Geometrie.
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Deine oder die des Saxophons?
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Zwerchfellatmung ist in der Tat die zu bevorzugende. Erst, wenn die nicht reicht, kommt der Brustkorb dazu.
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Die Rippen, die sich am meisten dehnen können, gehören nicht zum Brustkorb?
    Aber ist egal, um das geht's hier ja nicht :)
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Egal. Spieler und Instrument sind ein System.

    Nur, was hat das mit selmer und deren hohen Marktwert zu tun?
     
  15. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mein Conn Chu Berry da modifiziert. C# Drücker auf eine neu angebrachte Achse gelegt, die etwa dort ist wo bei modernen Applikaturen der G#-Drücker gelagert ist.
    Über 2 Umlenkhebel wird dann wieder das originale C#-Gestänge bedient.
    Dadurch langer Hebelweg mit niedriger Federkraft für C# und Kopplung mit G# möglich.
    Etwas aufwendig, funktioniert aber top und verbessert das Spielgefühl am Tisch enorm.

    VG
    Jens
     
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  16. Rabikali

    Rabikali Kann einfach nicht wegbleiben

    :-( Hiiiiiilfe … was ist nur aus meinem Thema geworden. Das wollte ich nun wirklich nicht
     
  17. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Bei welchem Sax hast Du denn den Daumen auf 3 Uhr? Bei keinem modernen Sax muss ich den Daumen der linken Hand auf drei Uhr nehmen, das wäre ergonomisch ja unbequem. Lediglich bei den Saxen, wo der Oktavdrücker links von der Daumenauflage ist, ist die Daumenposition etwas unangenehm bei moderneren Hörnern (glücklicherweise ist das nicht mehr üblich). Und die Zwölf Uhr Stellung des Daumen bei so mancher Vintagekanne finde ich da deutlich unbequemer und unnatürlicher (ist bei der Klarinette auch nicht optimal für den Daumen).
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Worauf Ton hinaus wollte, ist recht simpel, nicht jeder Stil lässt sich mit jeder Mechanik optimal spielen (gerade wo es viele schnelle Läufe gibt). Klar kann man sich dann begrenzen auf das einzige was einen interessiert aber andere Spieler interessieren sich halt auch für mehrere unterschiedliche Stile und Spielweisen. Ich bräuchte mit einem Buescher oder Conn Alto (auch wenn ich da durchaus das eine oder andere sehr schätze) nicht zu einem Konzert einer R&B Band in der ich spiele kommen, da wäre ich dann sehr schnell raus. Mit so manchem Horn modernerer Bauweise ist man manchmal da etwas flexibler vom Einsatz.
     
    giuseppe und Dreas gefällt das.
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Hmmm nach dieser Argumentation wären wir immer noch mit Äxten aus Steinen unterwegs und würden von einem Saxophon nur träumen, die sind damals ja gut auch ohne ausgekommen........
    Zwar mag so manches Buescher oder Conn billiger sein als so manches Selmer (und da stimmen die Preise häufig gar nicht mehr) aber auch bei den anderen Kannen zahlt man für ein wirklich gutes Horn mittlerweile deutlich mehr Geld. Und auch bei Buescher und Conn muss man suchen bis man da ein gutes erwischt, wie bei Selmer halt.
     
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