Die Krux mit dem Soloteil

Auf der Suche nach jazzigen Weihnachtsliedern nun fündig geworden Dank Eurer Hilfe. Ich starte frohen Mutes und lande spätestens auf Seite 2 beim Solo. Pro Takt statt der erwarteten Notation nun nur noch / / / / mit je 1 oder 2 Akkord Symbolen in jedem Takt und das schlimmstenfalls 32Takte lang.
Wie umschifft Ihr diese Klippe? Wäre für simple Tips + Tricks dankbar.
Liebe Grüße
Eure Frau Buescher

 

Melodie wiederholen, Melodie variieren oder improvisieren.

CzG

Dreas

 

Umschiffen soll man das nicht, sondern eher improvisieren.
Können tu ich das aber nicht, deswegen nutze ich solche Jazzarrangements nicht. Noch nicht.

Jazz beinhaltet nunmal meist einen großen Soloteil.

Evtl kannst du es mit einem Audioprogramm ausschneiden oder du versuchst darüber zu spielen?

 

Akkordsymbole "analysieren" wird bei X mas songs ja eher einfach sein und dann die Töne der Akkorde üben und auf einfachem Niveau improvisieren....wenn das erstmal geht, wird es auch schnell besser. Wiederholen, versetzen,und variieren, wie Dreas schrieb, geht dann auch ganz gut.

 

In der angegebenen Tonart das Thema leicht variieren.

 

Wie die Alten es gemacht haben (bzw. die alten hier vorschlagen, hihi): Melodie variieren, oder sogar die Nummer singen!
Zuhören und mitpfeifen, nicht auf die Symbole schauen. Im Klang ist oft mehr Info als auf ner leeren Seite.

 

@Frau Buescher
Ich spiele in solchen Fällen immer -Melodiefetzen- aus dem Kinderlied

" Ein Männlein steht im Walde, ganz still und stumm"

Muss die Tonart stimmen, dann "tobt der Saal" (Spass)

VG

 

Das rettet einen bei einem Gig aber nur wenige Sekunden, weil man sowas nur 1x "zünden" kann

 

Ach was. Einfach chromatisch versetzt ein paar Mal wiederholen bis man wieder bei der Melodie einsetzen darf. Das geht alles - man muss nur selbstbewusst dabei rüberkommen.

Um welchen Titel geht es denn überhaupt?

 

... es gibt ja noch "alle meine Entchen", "Hänschen klein", "Es gibt kein Bier auf Hawai" usw. usw.....Alles was sofort erkannt wird kommt immer an - frag mal Silbereisen (ist i.ü.keine Sax-Marke)

 

Im Endeffekt ist das ja schon eine Improvisation: Man setzt Melodiefetzen zusammen. Ob die nun von anderen Jazzern stammen, aus Schlagern oder eben Kinderliedern, ist dabei völlig egal. Hat schon der gute alte Dexter Gordon vorgeführt.

Im Gegensatz dazu ist alles, was man an Originellem, Eigenständigem spielt, dem Hörer erst mal unbekannt und deshalb "fremd". Je mehr man wiedererkennen kann, desto mehr freut man sich beim Zuhören.

Ich selbst zitiere in der Vorweihnachtszeit gerne bei Jazz-Standards umgekehrt Weihnachtslieder, besonders vielseitig verwendbar sind Teile aus "Jingle Bells" oder "O du fröhliche".

 

@Frau Buescher
Jetzt hast'e mich neugierig gemacht !

Frage:
Handelt es sich um -altbekannte/bewährte - Weihnachtslieder, die jazzig arrangiert sind ?
Oder ganz neue Sachen ?

Und vlt. sei ein kleiner Einblick in deine -Titelliste- gestattet ?
Nur ein/zwei Stücke als Beispiele.

Letzte neugierige Frage:
In welcher Besetzung das Ganze, ..... Klavier und Sax und xxxx
Konzert in privater Runde oder eher "offizieller Anlass" wie Kirche, Altenheim o.ä. ?

Weil, .... in familierer Runde kommt ein "Späss'gen mit Zitat Kinderlied" immer gut an.
In Kirche eher nicht.

VG

 

Das würde ich nicht als allgemeingültig bestätigen - schließlich sind wir inzwischen in den 2020er Jahren!

Ich habe schon vieles in unterschiedlichen Kirchen "gewagt" und bin dabei meistens auf Toleranz und Sympathie gestoßen, denn es gibt ja in Deutschland an sich kaum etwas Ritualisierteres und Langweiligeres als einen Gottesdienst.
Deshalb freuen sich nach meiner Erfahrung Pfarrer und Pastoren wie auch Gemeinden oft über "frischen Wind" in ihren Gotteshäusern.
Schließlich geht es beim christlichen Glauben fundamental um Liebe und Aufgeschlossenheit - auch wenn das in der Vergangenheit offenbar gelegentlich in Vergessenheit geriet.

Meine Erfahrung bezieht sich auf zahlreiche evangelische und katholische Kirchen (Lieder aus deren Gesangbüchern habe ich vor Jahren mit Kollegen jazzmäßig interpretiert, es gibt zwei Produktionen dazu - zuerst nahmen wir uns, auf Anregung eines Dekans, das evangelische Gesangbuch vor, dann gab ein katholischer Pfarrer begeistert das katholische in Auftrag, beide kamen auch bei den übergeordneten Bischöfen gut an) sowie etliche Auftritte in freien Gemeinden (nun, bei Letzteren kann man auch mal auf verstockte Konservative treffen, aber das Feld ist sehr groß).

 

Ok, heute On-Topic-Phase.
Zuerst mal rausfinden, ob der Soloteil über die gleichen Akkorde läuft wie das Thema. Das muss ja nicht so sein.
Im Fall es ist so Thema variieren. In manchen Büchern steht sinnvollerweise auch ein "Sample Solo". Das könnte man sich ja auch selbst zusammenstöpseln (lassen).

Bei recht simplen Liedern (Weihnachtslieder, so sie nicht reharmonisiert sind) werden leichte rhythmische Veränderungen und sparsames Hinzufügen von Akkordtönen wahrscheinlich eh am besten passen.

Cheers, Ton

P.S.: Oder halt:

 

Moin Ton,
danke Dir.
Habe erstmal die Takte ausgezählt und ja, der Soloteil läuft über die gleichen Akkorde.
Das Stück ist in D Dur "Chestnuts Roasting on an open fire.
Hab mir die Töne der Akkord Symbole in die Takte reingeschrieben.
So ich probier das jetzt mal.
Liebe Grüße
Frau Buescher

 

Alternativ probier es mit der D-Dur Pentatonik. Da musst Du Dich erstmal nicht so auf die Akkordtöne konzentrieren.
(Zu Beginn klingt es - eben - nach Spielen von Akkordtönen und nicht nach einer Melodie.)

Und nochmal der Hinweis zunächst mit Melodievariationen zu beginnen.

CzG

Dreas

 

Moin Frau Buescher,
Vorteil bei dem Stück ist, der Solopart ist recht kurz.
Ein kompletter Chorus wäre bei dem Stück auch eher was für Fortgeschrittene Spieler...
LG Lothar

 

Grad gestern habe ich ein schönes Video zu dem Tune gesehen...bitte alle mitsingen

 

@CBlues
Inhaltlich eine feine Sache ..... aber sooo schräg !!

Dass der das auch singt, als wär's ein richtiger Liedtext.
Super !
Endlich was zum Lachen.

VG

 

"... meet the Flintstones! "