Üben in der Wohnung

Hallo,
bin neu hier und hoffe mal, der Post ist hier angemessen

Ich bin frisch in eine Wohnung gezogen, am 1. Dezember hab ich meinen Schlüssel bekommen.
Seither hab ich genau 2 Mal geübt. Und das war an zwei aufeinander folgenden Tagen.

Vorher, als ich noch daheim gewohnt habe (großer Bauernhof und viel Zuspruch von weit entfernten Nachbarn), hab ich täglich geübt, und dann immer zwischen 45 Minuten und 1 Stunde.

Jetzt traue ich mich einfach nicht mehr…

Ich weiß, dass ich aus gesetzlicher Sicher üben darf, solange ich Ruhezeiten einhalte… Und ich weiß sogar, dass unter mir eine Musikerin aus meinem Musikverein wohnt, die ich sicher nicht störe.

Ich hab auch noch keinen Draht zu meinen Nachbarn - ich bin irgendwie ein bisschen am Verzweifeln^^

Wie mach ich das?
Wie überwinde ich mich?
Was kann ich versuchen?


Danke schonmal für eure Antworten

 

Die Musikerin unter dir ist doch die beste Voraussetzung. Frag sie doch mal, welche erfahrungen sie gemacht hat. Ansonsten spiel mal in den geöffneten Kleiderschrank, die Socke oder Schwamm im Trichter soll helfen, den SilentBag würde ich nur als letztes Mittel wählen.

 

@prislop Nein, die Musikerin unter mir sollte ich mir nicht zum Beispiel nehmen^^
Die übt aus genau den gleichen Gründen wie ich sie habe nicht…

Kleiderschrank klingt nach einer interessanten Idee.

 

Ich sehe, du spielst ein AltSax. Dann würde ich die Anschaffung dieses Teils in Erwägung ziehen. Beim TenorSax wäre es mir zu sperrig.
https://www.thomann.de/de/best_brass_e_sax_daempfer_alt_sax.htm

 

Wie wäre es mit Abteilung Attacke? Bei allen Nachbarn mal klingeln, Dich vorstellen, Hallo, ich bin die Neue, und ich spiele auch Saxophon und muss auch üben, und wenn es mal wirklich gerade sehr stört bitte Bescheid sagen, und gibt es Zeiten, die aus Ihrer Sicht besonders günstig wären? usw.
Die unbekannte Lärmquelle wird schnell gehasst, der bekannte Mensch dahinter schon weniger...

 

Am besten, suchst das Gespräch mit den anderen Mietern im Haus und fragst sie ganz direkt, wann es für sie am besten ist.

@mornewech war schneller.

 

Sehe darin auch die einzige Option.

Ich hatte genau das gleich Problem, ich habe es aber trotzdem 1 1/2 Jahre durchgehalten bis ich mir eine Kabine zugelegt habe.
Die Nachbarn waren nicht begeistert, haben es aber ertragen. Ein schönes Gefühl war es nicht.
Ich bin davon ausgegangen, dass das Saxophon ungefähr so laut ist wie eine Blockföte Als ich dann den ersten Ton im Schlafzimmer gespielt habe..tja, da war mir klar was auf mich zukommt.

Hätte ich die Kabine nicht, komplizierte Nachbarn und könnte wirklich nicht mehr Saxophon spielen, dann würde ich mir schweren Herzens ein anderes Instrument zulegen. Etwas, das leiser ist.
Aber wenn man nunmal laute Blasinstrumente mag ist das ein großer Einschnitt. Der noch größere wäre es aber gar keine Musik mehr zu machen. Und dann würde ich eher auf ein anderes Instrument wechseln. Evtl. Klavier?

 

Sehe ich genauso wie @mornewech

Ich hab auch mal an einem Nikolaus allen Nachbarn eine CD mit (eingängigem) Jazz geschenkt (Brötzmann ist nicht zu empfehlen), kam gut an.

Da kam auch raus das sich eine Nachbarin mal geärgert hatte, das konnte so ganz unkompliziert bereinigt werden.

Im allgemeinen hilft miteinander reden. Zwar nicht immer, aber das sind dann ganz besondere Fälle.

 

@mornewech
jaaa ich weiß

gut, also noch vor Silvester oder danach?

Bring ich zu sowas ein Glücksschwein mit? Oder reichen nette Worte und ein Lächeln?

 

Vor Sylvester!
Wie wärs mit einem Piccolo?

 

Der könnte immerhin verzeht werden, der Sekt

 

und wenn die Nachbarn sehr angepisst sind, können sie den exen und alles wird besser - möglicherweise?

 

@Kroko
Meine Erfahrung nach einigen Jahren Sax als Hobby:

Für den eigenen 100% tigen Spass und für das Vorwärts-Kommen beim Saxspielen:

Man braucht früher oder später einen Ort,
wo man gedanklich und stimmungsmäßig (wg. Hemmungen u.ä)
ganz bei sich ist.

Beim Sax Spielen/Üben muss man auch mal "volle Pulle" Luft reingeben können.
Ohne Angst oder Hemmungen wegen Lautstärke oder schiefer Töne !!

Zum Thema passt:
Ich musste gestern die Übe-Session in meinem 1A-Proberaum
vorzeitig abbrechen.

Grund.: Im Flur vor meiner Tür "werkelten" und unterhielten sich lautstark
zwei Handwerker.
Meine Konzentration war weg.

Viel Glück beim Suchen und Finden des optimalen Ortes !

VG

 

Ich hatte das Problem zu Mietwohnungszeiten auch.
Ich hatte zwar schon bei jedem Einzug mit den Nachbarn geredet, aber nicht alle waren begeistert.
Die weniger Begeisterten duldeten es nur widerwillig.
Sie sagten zwar nichts, aber ich hatte immer ein komisches Gefühl.
Bei denen beschränkte sich der Kontakt allerdings auf die kurzen Begegnungen im Treppenhaus (Tach, Moin, N´Abend usw.).
Nach 20 Jahren Stadt war ich froh wieder auf dem Land zu sein und im eigenen Haus zu wohnen.
Da kann ich spielen wann ich will.

LG
Mike

 

Übekabine oder Uberaum sind optimal, kann sich aber nicht jeder finanziell oder räumlich leisten...

Ich bekomme immer positives Feedback von meinen Nachbarn, und wenn ich mal nicht übe heisst es "Spielen sie nicht mehr? Das klingt doch so schön"

Selbst wenn ich vorher nur Tonleitern, Longtones, Obertöne und Artikulation geübt habe...

 

...Fernseher raus, Kabine rin

 

Über sowas hab ich auch schon nachgedacht @Rubax .
Ich hätte im Keller super Platz. Ich bin eher minimalistisch unterwegs, da würde das vom Platz her auch passen.. Und so eine Kabine mit 7,500€ ist halt schon ein ordentlicher Luxus.

Wie realistisch ist es, ewas in diese Richtung selbst zu bauen?
Hab gelesen, dass Entkoppelung vom Boden wichtig ist…. Sowas wäre ja leicht möglich - Palette, unten drunter Tennisbälle oder Fallschutzmatten, darüber vielleicht noch Teppig, das ginge ja schnell… Aber die Wände wären dann schon ein bisschen schwieriger^^

 

Meine hat 5000€ gekostet. Soviel wie mein Auto, welches ich nie fahre

Manchmal gibt es die Kabinen auch gebraucht. Die sind aber schnell vergriffen.

 

@Jacqueline Fernseher hab ich keinen - plane ich auch nicht ein. Wäre nur noch die finanzielle Komponente.

PS: Was für eine Kabine hast du?

 

Ich hab eine Studiobricks One. Klein, aber ausreichend. Ich bin aber auch nicht klaustrophobisch veranlagt.
Die Dämmwirkung ist ausreichend, für eine sehr hellhörige Wohung dürfte es aber selbst damit nach 20 Uhr kritisch werden.
Die Kabine meines Lehrers (Desone glaub ich) dämmt wesentlich besser.