to cello or not to cello...?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 28.März.2022.

  1. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Seit einigen Tagen/Wochen gehe ich mit dem Gedanken schwanger, Cello zu lernen. Ich finde diesen Sound mindestens so cool wie ein Sax. Kann das hier jemand? Was spräche dafür/dagegen? Ist das besonders schwierig zu erlernen? Was sollte man beachten?

    LG
    Groot
     
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  2. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Cello und Tenorsax sind vom Sound her ähnlich. Daher verstehe ich das. Mein Neffe lernt Cello und hat als Erwachsener angefangen - Vorbildung Akkordeon. Wie bei anderen Saiteninstrumenten muss man ein gutes Gehör haben, denn die Tonhöhen sind auf dem Griffbrett nicht markiert. Anders als beim Sax, wo alle Finger Töne greifen, greift nur die linke Hand Töne und die rechte Hand bringt die Saiten zum klingen und formt den Ton. Bekannterweise ist das nicht ganz einfach und ein Anfänger klingt zunächst nicht sehr gut. Bei Dir habe ich aber keine Bange. Dein Anspruch an den Ton wird Dich auch hier nicht im Stich lassen. Und beim Cello gibt es verschiedene Lagen des Spiels. Fängt man unten in Nähe der Wirbel an, kann man eine Oktave spielen und dann auf der höchsten Saite bis zum höchsten Ton. Man muss aber nicht in Nähe der Wirbel anfangen, sondern kann auch in höheren Lagen spielen, also entfernter von den Wirbeln. Da ist es dann etwas komplizierter den gesuchten Ton zu spielen. Aber alles ist erlernbar. Cello ist aber sicher etwas mühseliger als Saxophon, denke ich. Mir hat ja der Groove des Kontrabasses gut gefallen, aber mit Erlernen habe ich noch nicht begonnen - ist wohl auch etwas zu spät. Freundliche Grüße von Hewe
     
  3. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Groot
    ich habe ein Cello und spiele hin und wieder darauf ohne es je gelernt zu haben.
    Ich find die Griffe sehr logisch, d.h. für mich ist die linke Hand kein Problem, die Bogenführrung ist jedoch nicht
    so einfach zu beherrschen, so dass mein Klangergebnis noch nicht vorzeigbar ist.
    Ausprobieren!
     
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  4. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Mein Frau hat viele Jahre immer wieder gemeint "Cello klingt so schön, "im nächsten Leben lern ich das". Als wir ins neue Haus gezogen sind hab ich ihr kurzerhand einen Termin mit einer Cello Lehrerin ausgemacht. Ein gutes Cello kann man leihen. Instrumente aus Meisterwerkstatt bekommt man ab ~5.000€. Hergestellt in Osteuropa, feingetunt in der Salzburger Meisterwerkstatt.
    Wir haben zusammen mit der Lehrerein in einer Salzburger Geigenbauer Werkstatt ein Leihcello ausgesucht - also hauptsächlich die Lehrerein nach dem Klang und wir nach der schönen geflämmten Optik. :cool: Natürlich klang Frau Musikerin mit IHREM Bogen noch einmal edler auf dem Teil als mit dem "Standard Bogen" und auf IHREM Cello sowieso noch einmal - ja die Material Diskussion gibt's da auch und das kann RICHTIG ins Geld gehen. Und wie auch anderswo: Billig und gut geht nicht zusammen. :oops:

    ich will nicht sagen, dass es besonders leicht ist, damit schön zu spielen, die Intonation zu treffen und einen weichen, nicht kratzigen Ton zu bekommen. Aber es ist auch für Späteinsteiger ein genussvolles Lernen möglich.

    Wir haben etwa nach einem Jahr festgestellt, dass meine Frau lieber am Rennrad sitzt als am Cello und dass Cello hören ihr am Ende doch besser gefällt als es zu spielen. Es war den Versuch wert und hat nur die Leihgebühr für das Instrument und natürlich die Unterrichtssunden gekostet. Nichts was eine Familie in den Ruin treibt.

    Also: MACHEN!

    Und ich würde jederzeit wieder so ein Leihcello mit Kaufoption vom Meister nehmen und keins vom "T" im Versandhandel. Wenn der Funke wirklich überspringt, ist das mit Sicherheit die kostengünstigste Lösung. Und natürlich Unterricht!
     
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  5. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @Groot Kann deinen Gedankengang absolut nachvollziehen...;) Ick liebe die Klangfarbe vom Cello...:)

    Kann DIR da empfehlen mal die Musikschulen im Umfeld abzuchecken, neben nem adäquaten Lehrer
    haben die zumindest in Berlin auch Streichinstrumente als Leihinstrument...;)

    Wenn es um Klangfarbe geht, komm ick mit meinem alten Conn 12m Barisax dem Cello schon recht nahe...:)
    Kann ggf. auch ne Idee sein...

    Allerdings wird auch das Beste Barisax niemals nen vollwertiger Cello Ersatz...!

    Komm grad von der Bigband Probe rein, wo Ick heute wieder neben der Cellistin saß...;)
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    @Hewe @Lagoona @bebob99 @Witte

    Danke schon mal für Eure Rückmeldungen und Eindrücke. Ich habe am meisten Respekt vor dem was man mit der linken Hand anstellen muss. Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie das System mit den vier Saiten logisch funktioniert und wie man da z. B. eine Tonleiter zustande bekommt. Hab natürlich schon Youtube-Videos gesichtet, bin aber nicht so richtig schlau draus geworden.
    Aber versuchen würde ich es so gerne.

    LG
    Groot
     
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  7. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Mach einfach! Leih Dir ein Cello aus und probiere es. Ich hatte mir bei T einen halben Bass gekauft, da ich eigentlich wollte, dass meine Frau Kontrabass lernt (Geige und Bratsche kann sie). Ihr waren aber die Saiten zu schwer zu drücken. Dann habe ich eben gespielt und auch die Tonleiter in der ersten Lage geschafft, sogar einen Jazz-Standard auf einfache, primitive Spielweise. Leider habe ich die Aufnahme gelöscht. Der Bass ging dann wieder dahin zurück, wo er her kam. Aber faszinierend fand ich es auch. FG von Hewe
     
  8. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    @Hewe
    Du hast sicher recht, aber ich weiß z. B. nicht mal, was die "erste Lage" bedeutet.
    Meine völlige Ahnungslosigkeit, wie man(n) so ein Gerät bedient, lässt mich noch zögern.

    LG
     
  9. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das Prinzip ist so einfach wie genial. Die Saiten sind C, G, d, a gestimmt, also in Quinten aufwärts. Das hat den Vorteil, dass man die Tonleiter sowohl längs, als auch (mit leichtem Versatz der Finger) quer über die Saiten spielen kann. Du kannst die "Air on the G-String" natürlich auch nur auf der G-Saite spielen. :rolleyes:
    Aber eigentlich wird sie hauptsächlich auf der "a" Saite gespielt. Namen sind manchmal komisch.

    Die Lagen sind so eine Art Universal Werkzeug um beliebige Noten auf den vier Saiten sauber zu treffen. Ist alles Bestandteil der Lernstunden Am Anfang spielt man sowieso nur auf den leeren Saiten. Die "Lagen" sind am Streichinstrument do hilfreich wie Akkordstufen in der Impro.
    https://www.celloschmidt.de/die-lagen-stabilisieren
     
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  10. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Das Cello hat vier Saiten: C - G - D - A. Die sind also im Quintenzirkel angeordnet. Wenn Du die C-Saite nimmst und leer anstreichst, spielst Du ein C. Der erste Spielfinger (2.Finger) spielt ein D, der zweite Spielfinger ein e, der dritte Spielfinger ein f, der vierte Spielfinger ein G - bzw. kannst Du hier schon auf die zweite Saite leer spielen und auch das G spielen. Das wäre jetzt die erste Lage. Wenn Du mit dem ersten Spielfinger (2.Finger) bei D beginnen würdest- beginnst Du in der zweiten Lage. Wenn Du mit dem ersten Spielfinger (2.Finger) beim E beginnst, spielst Du in der dritten Lage. Es gibt natürlich auch die Halbtöne zwischen den Ganztönen und ACHTUNG: Das Cello spielt nach Bass-Noten. Es ist also ein A notiert, Du musst aber ein C spielen. Du bist hier nicht im Violinschlüssel unterwegs, sondern im Bass-Schlüssel.
    @bebob99 war schneller....
     
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  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Mach es, aber ich glaube cello ist nocj weniger was für das autodidaktische Lernen als Saxophon. Das Saxophon ist eben easy to learn, hard to master. Cello is hard to learn und wahrscheinlich hard to master.

    Ich wollte ursprünglich Cello lernen und nicht Sax.
    Jetzt bin ich froh über das Saxophon und vollkommen im Team Blasinstrumente :-D

    Ich hasse es einfach diese fetten Instrumenkoffer zu schleppen. Da hätte ich beim Cello keinen Spaß gehabt.

    Wenn es zum Spaß an der Freud ist, dann spricht mal so gar nichts dagegen.
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich finde den Klang des Cellos auch überwältigend schön. Das Instrument ist allerdings im Bereich der "ernsten" Musik gefangen - ich kann es mir schlecht im Jazz vorstellen, dem ich wiederum fast ausschließlich zugewandt bin. Das Pizzicatospiel von Oscar Pettiford bestätigt das (für mich) leider.
     
  13. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Oder Bari kaufen …


    … hier eine nicht so hochwertige Aufnahme aber ich mag sie trotzdem, die ich schon sehr „chello“ finde.





    Ansonsten macht jedes Instrument glücklich, wenn man Spaß dran hat. Die Frage ist nur ob man auch genug Zeit dafür hat und noch genug für as erste Instrument übrig bleibt.
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Groot
    Du spielst so schön Saxophon, bevor Du da auch nur annähernd mit einem Cello ran kommst, das dauert einige Jahre, und einige Zeit davon wird deine Frustrationstoleranz ganz sicher deutlich gefordert.

    Das würde ich mir gut überlegen.

    Gruß,
    Otfried
     
  15. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    bevor ich mit dem Sax angefangen habe, hatte ich mich eine ganze Weile auf dem Cello versucht. Selbststudium auf mittlerweile drei ohne Ahnung dazu gekauften Cellos und Bögen (Betrüger gibts hier zuhauf, dagegen sind die Saxleute wahre Engel). Mein Ziel war es, das 1. Präludium von Bach spielen zu können, das schien mir das schönste und leichteste von allen zu sein, Feuerstreuer hats oben verlinkt.
    Anfangs ging das ganz flott voran, schöne lange Töne mit ordentlichem Vibrato fielen mir leicht. Irgendwann klappte auch der Bach bis auf ein paar Stellen, die stets nicht wollten. Aber es ging nicht mehr weiter, die Grundlagen fehlten, insbesondere das Lagenspiel. Ich hätte einen Lehrer nehmen sollen, aber dazu war ich zu ungeduldig.
    Irgendwann hatte ich dann mal nachgedacht und mich gefragt: Wo kommst Du eigentlich her? Was fällt Dir leicht? Und die Antwort war klar: Holzblasinstrumente. Und so hab ich mir dann vor ein paar Jahren mein erstes Sax gekauft, da braucht man kein Lagenspiel. Das Cello steht immer noch da und schaut mich manchmal traurig an.
    Gruß
    Matthias
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nimm doch einfach ein paar Stunden an einer Schule oder bei einem Lehrer und schau, was passiert.

    Bei mir ist es gitarre, die mich klanglich anfixt, aber bis ich das verstanden habe, wo, welcher ton wieder auf dem Brett auftaucht, mit welchem Finger ich welche Saite drücken bzw anspielen muss, bin ich ein alter Mann.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    ...ja - das befürchte ich auch. :roll:
     
  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Nach einer Zeit, in der ich keinerlei Zeit für Musik mehr übrig hatte, habe ich jetzt Zeit ohne Ende. Habe das Klavier stimmen lassen und mir (wieder ) eine Trompete besorgt. Jetzt nach zwei Monaten stelle ich fest, dass ich nie am Klavier sitze, mir pflichtbewusst des Ansatzes wegen eine halbe Stunde täglich für die Pete abtrotze und dafür aber mehrere Stunden Saxophon übe. Ich bin zufrieden...:cool2:
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Klavier wäre auch nicht meins :)
    Trompete schon, aber der Ansatz ist so viel anders....
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    :-?
    Cello ist kein transponierendes Instrument. Wenn da ein C steht, musst Du auch eines spielen. Das C steht im Basschlüssel aber anders in den Notenlinien als im Violinschlüssel. So wie auch die Vorzeichen.

    Nur wenn Du Bari spielst ist das notierte C für Dich ein A, praktischerweise auch dort, wo Du es im Violinschlüssel stehen hättest. Dafür musst Du mit den Vorzeichen jonglieren.
     
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