Der NDR zu Besuch beim Keilwerth Saxophonbau in Marktneukirchen

Konkurrenz belebt das Geschäft. Gegenfrage :warum hat eppelsheim überhaupt angefangen Bass-Saxophone zu bauen, wenn keilwerth damit schon jahrelang am Markt war?

 

Der Keilwerth Bass ist der einzige in seiner Bauform („Long wrap“), der so noch von einem traditionellen Hersteller gebaut wird und ernst zu nehmen ist. Diese Bässe nach amerikanischen Muster finden im Vergleich bisher klanglich bei Bass-Spielern den überwiegend größeren Anklang.
Die chinesischen Kopien dieser Form sind offenbar deutlich schlechter als die chinesischen Kopien des Selmer Basses.

Eppelsheim hat eine komplett neue Konstruktion gemacht, die Fehlern der alten Konstruktionen, beispielsweise den eigentlich zu kleinen Tonlöchern für die tiefen Töne, Rechnung trägt und mit einigen klassischen Problemen der bisherigen Bässe Schluss macht; quasi die dritte Basssaxform.

 

Wie machen sich die Fehler bemerkbar?
Klanglich finde ich den eppelsheim-bass nämlich nicht so toll....

 

Wes für eine Frage Wozu baut Merzedes überhaupt Autos,es gibt doch BMW

 

@JES

In der vergleichsweise deutlich gleichmäßigeren Spielbarkeit und Intonation über den gesamten Tonumfang auch ohne auf bestimmte, eher historische Mundstücke angewiesen zu sein, die sehr limitieren.
Man muss sich beispielsweise beim mittleren D nicht mehr unendlich konzentrieren und es kommt dann trotzdem muffig mies, wechselt die Oktave, driftet in die Obertöne…

Klanglich mag wieder ein anderes Thema sein.

 

Jep, kenne ich alles. Und es ändert sich ausserdem, ob die Kanne kalt oder warm ist...

 

Wer bitte ist Merzedes?

 

Genau das. Bei mir würde das einfach wegen fehlender Hoch E-und F-Klappe für den Preis unter ferner liefen fallen. Das ist etwas anderes, als wenn ich ein Holton für 5-7000 Euro bekomme. Für den Preis will man doch das bestmögliche Instrument.

 

Zum einen dürfte der Markt für diese Baugröße extrem klein sein. Solistisch wird ein Bass-Saxophon eher weniger eingesetzt, es geht, aber....
Dann ist Bass-Saxophon nicht so einfach zu spielen, im Wechsel mit anderen kann ich es gar nicht. Ich brauche Stunden, um nicht zu sagen Tage, mich da einzugewöhnen, und dann ist es immer noch Quälerei. Daher liegt mein Bass eigentlich nur im Koffer. Wer schon meint Bariton sei zickig, der sollte mal Bass-Saxophon versuchen, alles noch mal ne Potenz komplizierter. Blätter, Mundstück und Instrument müssen sehr gut zusammen passen, sonst gibt es nur zickerei, vom Klang ganz abgesehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass keilwerth eigentlich kein Bass-Saxophon verkaufen möchte, Konzern intern aber die undankbar Aufgabe bekommen hat. Deshalb ist es teuer und auch nicht weiterentwickelt. Schade, weil vom 14M hätte man die palmkeys und deren Konstruktion "ausborgen" können.
Historisch hatte buffet Crampon mal alle Baugrößen bis contrabass-saxophon, ich glaube auch mal ein subcontrabass von denen gesehen zu haben.

 

Was ich mit meiner durchaus provokanten Frage gemeint habe ist folgendes: Da wird ein traditioneller Saxophonbauer von Konzern zu Konzern verkauft, ein Traditionswerk wird geschlossen (Nauheim), die Produktion wird immer mehr verkleinert, die Präsenz auf dem Weltmarkt geht in Richtung Bedeutungslosigkeit aber man leistet sich den Luxus, ein Basssaxophon zu bauen, hält für die ein bis zwei Instrumente im Jahr relativ teures Werkzeug und Maschinen vor. Das erschließt sich mir vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt aus nicht wirklich.

 

Welche denn?
Vielleicht auch eine Erklärung für den Preis?
Wenn du mal ein eppelsheim gehört hast, dann kommt dir ev die idee, dass das Teil klanglich nicht zu jedem passt?

 

Eppelsheim Kontrabasssaxophon.


So etwas hat Keilwerth nicht.

 

Klingt doch eh alles wie furzende Elefanten.

 

Braucht die Menschheit das?

 

Wie passt das zu meinen Fragen, die du zitierst?

 

Mir hat es damals Spaß gemacht, ein wenig auf dem Kontrabasssax herumzutröten. Lässt sich total easy spielen. Nur die Intonation ist (zumindest für mich) kaum in den Griff zu kriegen.

 

War damals ein super Event bei Keilwerth

 

Das mit dem Kontrabasssaxophon war während eines Workshops. Nicht bei Keilwerth.
Und ja: die Werksbesichtigungen bei Keilwerth in Markneukirchen, die das Saxophonforum organisiert hatte, hatten mir sehr gut gefallen.
Es machte total Spaß, einmal hinter die Kulissen schauen zu dürfen und der Produktion beiwohnen zu dürfen.