Ein Vormittag Saxophone testen bei Session Music in FFM

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 28.April.2022.

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  1. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Vor 2 Jahren habe ich das Selmer II (vielleicht das selbe?) bei Session angespielt. Was soll ich sagem, es hat wunderbar leicht gespielt - gerade im Oktavwechsel wie Butter, gut geklungen (typischer nasale Selmersound ) und gut in der Hand gelegen. Top würde ich sagen. Nur der MPC Kork war viel zu fett für mein Meyer, es liebt eher schlank.
     
  2. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar


    Andre Mütter haben auch schöne Töchter.

    Gilt auch 1 zu 1 bei Saxen :)
     
    Rick, Sax a`la carte, giuseppe und 2 anderen gefällt das.
  3. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Und schon wird's: Ganz, ganz heiß. Und ganz meiner (amateurhaften) Meinung.

    Und die meisten Materialdiskussionen? Gelegentlich amüsant - bis kriegerisch. Auf jeden Fall unterhaltsam :)
     
    Rick und giuseppe gefällt das.
  4. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Zu der oft erwähnten und geforderten Endkontrolle.

    Das ist nicht mehr zeitgemäß.

    Wenn Du am fertigen Produkt Fehler aussortieren must stimmt beim Herstellungsverfahren etwas nicht. Prozess ist nicht fähig. Besonders tragisch wenn es immer die gleichen sind.
    Normalerweise nimmt man fehlerhafte Teile raus, schaut wo das Problem ist und stellt es ab.
    Bei der nächsten Fertigung wird geschaut ob die Maßnahmen gegriffen haben.
    Egal wie gut eine Endkontrolle ist, von 100 fehlerhaften Teilen werden nie alle entdeckt.

    Bei der Endmontage gibt es dann eine Funktionsprüfung. Beim Sax könnte das sein:

    1. Dichtigkeit
    2. Federspannung
    3. Axialspiel
    ....usw.

    Da sind die Japaner einfach gut drin. Könnte ein Baustein der Konstanz von Yamaha oder Yanagisawa sein.

    Grüße Gerrie
     
  5. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Leider nein, zumindest was die Ware aus Indonesien betrifft.
    VG
    Jens
     
  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Find ich gar nicht mal.
    Ich habe ja nicht gesagt, dass es mit jedem Instrument gleichermaßen nachhaltig ist, es fit zu machen, und auch nicht, dass das Ergebnis immer gleich gut ist.
     
    Rick und Silver gefällt das.
  7. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Genau das ist der Punkt. Das schöne, aber völlig zerdepperte silberne Weltklang-Alt aus den 70ern, das ich billig zu dem Zweck gekauft hatte, um es zu zerlegen, wieder zusammenzubasteln, und im Auto zum "Zwischendurch" zu üben, kriege ich nicht 100% dicht. Einmal zu fest auf eine Taste gedrückt, sitzt die Klappe schon wieder schief.
    Allerdings hilft mir als Anfänger ein eben nicht perfektes Instrument sehr. Ich lerne, mit (allen) Saxen zu spielen. Heute entdeckte ich, dass man wie auf der Harp das Lied vom Tod benden kann. Vom C zum H ....
    Aber ich genieße auch die exakten Hörner, wo sich nichts verstellt. Das alte Orsi scheint auch sehr rigide, da muss ich jetzt Posterl für Polster ersetzen. Die alten bestehen aus echtem Wollfilz - das riecht beim Erwärmen schon heftig! Und das Leder um den Filz zu bändigen neue Herausforderung.
     
  8. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Spannendes Thema..., ick hätte mir nicht träumen lassen, zumindest bis ich mich auf die Suche begeben hab, das das Sax an sich so nen großen Unterschied macht...;)
    Und dann "Hola die Waldfee"..., als ich Baritonsaxophone nach und nach getestet hab..., halt von Vintage bis hin zu modernen aktuellen Teilen...

    Hätte vorher auch nicht gedacht, das meine alte Conn "Gurke" von 23, die "Blattdiva", sich so als "Platzhirsch" entpuppt..., und vorallem nicht gedacht, das sich zwei baugleiche,
    vom selben Meister generalüberholte Saxe aus demselben Baujahr mitunter doch recht deutlich unterscheiden...;)

    Werd meins demnächst mal wieder zum check up mit reingeben..., es geht ja nix über perfekt eingestellte Klappenaufgänge...

    Und zur Qualitätskontrolle... fällt mir ein, das Ick neulich bei nem Rotwild E-MTB in der Preiskategorie von 7500 € den linken Kurbelarm verloren hab...:p Iss mir Gott sei Dank
    bei sehr langsamer Fahrt auf gerader Strecke vor die Füße gefallen...:eek:

    Sowas birgt nen ziemlich hohes Verletzungsrisiko..., und bis zum abfallen NIX, rein gar NIX davon gemerkt... Bisher die erste Kurbel die sich überhaupt gelöst hat...!

    Gibt ja nicht ohne Hintergrund Anzugsdrehmomente...;)
     
  9. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich finde jeder individuelle Erfahrungsbericht, der sachlich fundiert einen Instrumentbenchmark liefert, erweitert das Spektrum an Information.

    die beiden Beiträge der Eröffnung sind individuelle Darstellungen der eigenen emotionalen Erlebniswelt beim unvorbereiteten Spiel, in ungewohnter Atmosphäre, mit fremden Material, ohne Prüfkriterien, ohne Vergleichskritetien, ohne Versuchsreihenfolge und wahrscheinlich auch kein Blindtest. Ob das Referenzinszrument (Schaherl) im Wechsel gespielt wurde ist auch nicht erwähnt.

    also ist das ein emotionaler Bericht einer ganz persönlichen Erlebens einer Situation. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist vollkommen legitim zu sagen „finde ich Soundso“

    Aus diesem „Bericht“ irgendetwas Plausibles und Allgemeingültiges ableiten zu wollen ist sehr gewagt.

    so eine Diskussion in der Länge daraus zu stricken vollkommen unnötig.
    Die Erfahrung und das Erleben der Situation ist individuell real. Die Aussagen dagegen unwahr im Sinn von allgemein gültig.

    uns an seinem Innenleben teilhaben zu lassen ist absolut legitim. Dieses als Realität zu definieren schlichtweg ein Irrtum.
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn es um das Lernen des Instruments geht, dann ist ein deckendes, gut verarbeitetes Saxophon mit guter Mechanik und ordentlicher Intonation durchaus hilfreich und sinnvoll. Der Anfang ist eh schon nicht ohne und wenn dann einen das Horn auch noch behindert, ist das nicht gut. Es muss nicht perfekt sein aber in den Punkten, die ich erwähnte sollte es schon stimmen.
     
    Gerrie gefällt das.
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Stimmt nicht.

    Genau das wäre eine Endkontrolle plus anspielen plus eine optische Prüfung.
    Eine Endkontrolle soll ja gerade sicher stellen, dass deine Prozesse richtig laufen, Prozessfehler zu finden, bevor sie beim Kunden ankommen, und frühzeitig Verbesserungen definieren und implementiert.
    Wo ich dir zustimme, die "Endkontrolle" sollte nich ausschließlich am Ende der Fertigung stattfinden, sondern nach jedem wesentlichen Fertigungsschritt.
     
  12. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Lieber @JES

    Es stimmt.
    Fehler zu vermeiden ist das Ziel der Qualitätssicherung. Nicht das aussortieren fehlerhafter Teile.
    Vielleicht haben wir das Gleiche gemeint.
    Weiter unten bestätigt Du meinen Ansatz.

    Fehlerhafte Teile der Dreherei sollen nicht am fertig montierten Endprodukt aussortiert werden.
    Als Beispiel.

    Grüße Gerrie
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Im Idealfall braucht es keine Endkontrolle mehr. Auf jeden Fall eine vom Aufwand drastisch reduzierte.

    CzG

    Dreas
     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Stichwort: Qualität reintesten, nicht raustesten.

    Beginnt ganz am Anfang der Wertschöpfungskette, erfordert flexible und lernfähige Aufbau- und Ablauforganisation (ein bisschen Digitalisierung schadet auch nicht - Chargen/Losverfolgung…) und endet damit, dass man trotzdem zum Schluss noch Stichproben macht.

    Das Tool heißt Six Sigma, kommt wie so vieles aus dem Toyota Production System und beschreibt das Ergebnis von Qualität als Funktion von Prozessen und mathematischen Verfahren. Künstliche Intelligenz hat diesem Thema gerade einen drastischen Schub nach vorne verpasst.

    „Low Tech“ wie Musikinstrumente sind da aber (noch) nicht im Fokus - Sigma 6, also eine Fehlerwahrscheinlichkeit von 10 hoch minus 6 (ausrechnen!) tötet zuverlässig jede „Seele“. Großserienautos werden mit Sigma 2 bis 4 geplant… je nach Anspruch.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Es wird im Grunde eine null Fehler Produktion angestrebt,
    wohl wissend, dass man die nie erreicht.

    Problem bei der Implementierung: sehr aufwendig, also zunächst teuer, und es bedeutet ein komplettes Neudenken bei allen Mitarbeitern, angefangen vom Chef.
    Dazu war Selmer, z. Zt. der Familienführung, sich noch nicht bereit.

    CzG

    Dreas
     
  16. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ja, das sind diese amerikanischen BWL Errungenschaften. Man schafft die Endkontrolle ab, spart Geld und man wähnt sich eh in einer Null Fehler Produktion. Man spart die Entwicklungsabteilung ein, da man eh ein Produkt hat, welches optimal ist und von daher nicht mehr weiter entwickelt werden kann. Von dem eingesparten Geld erhöht man die Boni des Vorstandes.
    Und ein Jahr später ist man dann pleite und schliesst zu oder holt sich frisches Kapital von einem Hedgefont in den Laden.
    :applaus:
     
    giuseppe gefällt das.
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hab‘s bei 3M (amerikanische Firma) anders erlebt. Und Porsche hat nur dadurch überhauot überlebt. (Damals noch Kaizen)

    Und bei Thyssen hat es uns die internationale Wettbewerbsfähigkeit und den Standort Deutschland erhalten.

    Nur mal so als Beispiel.

    CzG

    Dreas

    P. S. Der Ursprung dieser Managementmethoden liegt übrigens nicht in den USA sondern in Japan.
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Es ist jedem einzelnen Punkt genau andersherum.

    Japanisches Perfektionsstreben
    Endkontrolle bleibt immer, wenn auch nicht jedes einzelne Produkt (intelligentes Reintesten vs. Idiotisches Raustesten)
    Die Entwicklungsabteilung hat dadurch mehr Arbeit statt weniger (Design to Quality)
    Man weiß, dass es keine Null Fehler geben kann und plant deswegen so, dass eine akzeptable Fehlerquote entsteht
    Eventuell eingesparte Entwicklungsaufwände fließen in Neu- und Weiterentwicklung…

    Und ja: es geht um GELD. Um was denn sonst. Arbeitest Du etwa für lau?

    Ich glaube Du zeigst mit Deinem Beitrag ziemlich deutlich, wie viel Du von der Materie verstehst…:sensatio:
     
  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Es geht nicht um Null Fehler. Es geht darum, das Risiko und dessen Ursachen zu verstehen um eine sinnvolle Fehlerquote zu erreichen.

    Bei der Trinkwasserversorgung ist alles schlechter Sigma 4 ein Seuchenherd.
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube es gibt beide Wege und nicht alle gehen den von euch beschriebenen Goldweg, sondern eher den von @Kohlertfan beschriebenen. Dazu muss ich nur einen beliebigen Alltagsgegenstand mit Fantasiemarkennamen auf Amazon für einen günstigen Preis erwerben, um mich davon zu überzeugen. Vermutlich gibt es auch noch Mittelwege…
     
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