Das erste Eigene

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von hjkoenig, 10.Mai.2022.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Völlig richtig, ein Vintage mit gewöhnungsbedürftiger Mechanik würde ich auch keinem Anfänger geben. Aber es gibt genug Vintage mit unproblematischer Mechanik. Ich habe zwei, ein Hohner und ein Dolnet. Spielen sich (für mich) genauso bequem wie moderne.
     
    RuhrpottSaxer gefällt das.
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Erstens steht bei mir vielleicht und eventuell, es trifft also nicht auf alle zu und wird ausserdem unterschiedlich wahrgenommen. Damit ist es dann kein Quatsch.
    Zweitens sind moderne Mechaniken nicht automatisch bequem, schon gar nicht für jeden.
    Drittens funktionieren Hilfsgriffe auch auf modernen saxophonen, und zusätzliche Klappen und hebel erleichtern eher das Spiel.
    Von daher ist es quatsch zu sagen, ein Anfänger muss auf einem modernen saxophon spielen lernen, so wie Fahranfänger nicht auf automatikgetriebe lernen müssen, nur weil es einfacher und bequemer ist.
     
  3. hjkoenig

    hjkoenig Schaut öfter mal vorbei

    Wie schon zweimal erwähnt (wenn auch noch nicht von mir), habe ich inzwischen mein "erstes Eigenes" gefunden - durch die Hinweise in diesem Forum. Noch einmal ein herzliches Dankeschön dafür.
    Gruß, Hajo König
     
  4. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Was ist es denn für ein "Schätzchen" geworden?
     
  5. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Wer Oldtimer sammelt und Vintagesaxophone ist zu beneiden:: Der kann die vergangenen Stile spielen, Charlie Parker, Sonny Stitt oder Johnny Hodges. Und die mobilen Schätzchen verwöhnen aus dem mitgeführten Bleifläschchen und der Fettpresse - für Lager und Gelenke.:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Mai.2022
  6. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Eben nicht,grade als Anfänger kenne ich noch nicht mal die normalen Klappen alle,und da soll ich micht mit zusätzlichen rumquälen? Grandiose Idee
     
    Sax a`la carte und Longtone gefällt das.
  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Hä? Das ist ein seltsamer Zusammenhang - gewaltsame Romantisierung IMHO. Charlie Parker spielte auf allen Hörnern, die ihm gerade in die Finger kamen. Eines seiner bekanntesten Konzerte (Massey Hall) spielte er auf einem Plastiksaxophon. Sonny Stitt spielte die längste Zeit seiner Karriere ein Selmer Mark VI, die Mutter aller modernen Saxophone.
     
  8. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Vermutlich, weil er's konnte - als fortgeschrittener Profi. Und wer erstmal seinen Anfängerstatus hinter sich gelassen hat, der mag sich dann getrost mit allem (alten) Geraffel abmühen.
    Nur nicht mit Plastik: Vibratosax gibts wohl nicht mehr.
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Musst du nicht... dann benutzt du eben nur die Standardmechanik. Den einzigen Hilfsgriff, den ich auf meinem Conn von 1922 brauche ist der für hoch fis. Bis du als Anfänger da hinkommst, bist du kein Anfänger mehr.
    Für andere Töne lernst du ja auch Alternativen wie bspw. mittleres Bb. Haben wir hier ja auch schon diskutiert. Zusatzklappen sind zumeist trillerklappen. Die erleichtern das Leben, man muss sie aber nicht benutzen, wenn man noch nicht so weit ist.
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das ist ein wesentlicher Punkt. Was liest man da oft von "ich kann mit diesem nicht" oder "ich kann mit jenem nicht" - bei Neuware.

    Vielleicht sollten wir da bei Vintage noch deutlicher zwischen wirklich alten unterscheiden, die HIlfsgriffe benötigen und merkwürdige Mechaniken haben (nach Deinem späteren Beitrag meinst Du das aber wohl eh nicht), und späteren, die "ganz normal spielbare" Mechaniken haben (wenn auch noch nicht in der Selmer-Anordnung), wie die Instrumente aus den 50ern, die ich habe. Wenn ich von "unproblematischem Vintage" rede, rede ich von letzterem. Irgendwelche "Vorkriegsmodelle" mit langen Hebeln auf die Becherklappen, zweigeteilten Oktavmechaniken und dergleichen würde ich mir auch nicht antun. Bezüglich sehr alter Saxophone war ich von Anfang an skeptisch, und mit der Zeit hab ich hier die Begründungen dazu erfahren.
    Aber in meiner Anfangszeit hab ich mir keine Gedanken über "vintage" und "modern" gemacht. Mein erstes (Tenor) war/ ist eben aus den 50ern, mein zweites (Alt) war aus den 90ern, und aha, die bauen das ein bisschen anders, auch kein Problem. Hab zwischen den beiden hin und her gewechselt, ohne mir dabei was zu denken. Als Anfänger.
    Und dann stieß ich hier auf die Diskussionen "uiii, Vintage ist ja sooo unergonomisch" - hab ich irgendwas verpasst bei meinem Vintage?
    Wie gesagt, es gibt sicher systembedingt unbequeme Saxophone - unter den sehr alten. Aber nicht nur Selmer hat Mechaniken weiterentwickelt, und nicht erst in den 60ern.
     
    RuhrpottSaxer und Wuffy gefällt das.
  11. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Parker spielte bei diesem Konzert ein Grafton - das gabs in den 50ern. Ornette Coleman spielte das bevorzugt. Die Dinger sind heute sehr begehrt, also doch "vintage".

    Das Vibratosax gabs erst ca. ab 2010, da war Parker schon ein paar Tage tot.
     
    Sax a`la carte gefällt das.
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jetzt wirfst du in meinen Augen ein paar Dinge in einen Topf.
    Wo Becherklappen sind, ob du lange oder kurze Übersetzungen hast, spielt eher für den Profi eine Rolle, der ein gewisses tempo spielt und möglichst homogene Kräfte und Wege aufbringen will.
    Der Anfänger muss lediglich die Betätigungen erreichen und bedienen können. Ob da ein hebel 2mm mehr gedrückt werden muss oder 2gr schwerer geht wird er nicht merken.
    Unter dieser Voraussetzung bist du aber bereits irgendwann bei 1920. Ab da sind die grundsätzlichen Funktionen an allen saxophonen gegeben und gleich. Die ergonomie nicht, weil ab da bis zum sba/mk6 hat man rumprobiert, wie man eben besagte Harmonie in die Betätigung bekommt und wo man die Drücker platzieren muss.
    Gehst du vor ca 1920, dann kommen erst so kleine Herausforderungen wie fehlende oktavmechanik, einzelne fehlende palmkeys, fehlendes tief Bb auf dich zu. Das wären dann Instrumente, die ich nicht mehr uneingeschränkt für Anfänger nutzen würde.
    Was ab den von dir genannten 1950 besser ist, ist die generelle Stimmung der Instrumente. Das tonlochnetz bzw dessen Reproduzierbarkeit ist besser, als Spieler musst du weniger an der Intonation arbeiten. Umgekehrt, vor 1950 ist die Streuung größer und du musst mehr suchen ein stimmiges Exemplar zu finden. Einiges kann aber auch ein guter saxdoc über klappenaufgänge regeln, und du brauchst entsprechend andere Mundstücke. Ich finde nur nicht, dass das gleich ein Ausschlußkriterium ist. Eher so, ob mein auto servolenkung hat oder nicht, assistenzsysteme oder nicht. Es vereinfacht, geht aber auch ohne.
     
  13. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Echt jetzt?

    Dabei hätte ich mir so sehr seinen Nachfolger gewünscht - auf Vibrato.

    Aber nur mit den orangenen Klappen :)
     
  14. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Nicht alle.
    Mein Orsi aus den 50ern hat weder tiefes Bb noch den B-Knopf für den linken Zeigefinger. Musste mir extra das Seiten-B angewöhnen.
     
  15. hjkoenig

    hjkoenig Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,
    um eine weiter oben gestellte Frage zu beantworten, es wurde ein Yamaha YAS 25, hier aus den Kleinanzeigen, auf das ich durch Tips in diesem Streifen gestoßen bin (wurde ...).

    Inzwischen ist die Diskussion ja ganz eigene Wege gegangen - nicht uninteressant, aber wahrscheinlich nicht die erste zu dem Thema "alt oder modern" (und vermutlich schon früher mit ähnlichen Ergebnissen).
    Gruß, Hajo König
     
    slowjoe, pt_xvi, gaga und 3 anderen gefällt das.
  16. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Was - wie richtig bemerkt - üblich ist: Da stehen sich die Jünger Adolphe's dogmatisch gegenüber - wobei es völlig egal ist, welches Saxophon man spielt vorausgesetzt, man berührt sich und sein Publikum mit dem Spiel.

    Was Dir mit dem 25er wohl bald gelingen dürfte :)
     
  17. hjkoenig

    hjkoenig Schaut öfter mal vorbei

    ... ja - und hoffentlich nicht unangenehm berührt ...
    Hajo König
     
  18. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    ...was dann aber sicher nicht am 25er liegen würde - auch wenn das Teil schon als "Vintage" durchgehen dürfte.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sicher nicht
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann ist dein Orsi recht rückschrittlich. Zumindest tief Bb war da Stand der Technik. Vielleicht eine vorkriegskonstruktion, die man weitergebaut hat, weil es noch kein moderneres design gab?
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden