Tach zusammen oder auch Servus (wie man in Bayern sagen würde...)!

Dieses Thema im Forum "Neue Mitglieder stellen sich vor" wurde erstellt von Super20Fan, 13.Mai.2022.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich habe deswegen extra noch den Satz mit den Ansprüchen drunter geschrieben.
     
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  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Und das Bedürfnis das machen zu wollen ist dann auch weg? Mit dem Durchfallen?
     
  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Nee, aber wenn man das Risiko vorher weiß, fällt vielleicht die Akzeptanz nicht so schwer. Hier in der Diskussion geht es ja um persönlich getroffene Entscheidungen, nicht um "höhere Mächte".
     
  4. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Gibt es mehrere Aufnahmeprüfung im Studium, oder meinst du die erste?
    Da müsste ich mich nochmal informieren.
    Danke für den Hinweis (und auch das Kompliment).

    Zugegebenermaßen ginge es mir bei Medizin nicht um das (vermeintlich) hohe Einkommen (siehe Facharztblues). Wobei die gesicherte Existenz ein klares Pro-Argument ist.

    Ich habe schon zwei Praktika in Arztpraxen absolviert und fand es beide Male sehr spannend.
    Gegenüber der Musik hätte Medizin den Vorteil, dass ich Menschen helfen könnte, was mir Freude bereitet (wie wohl jedem).
     
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  5. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    @Trost
    einen Gedanken dazu vom Opa, 34 Jahre nach seinem 30. Geburtstag ....:D

    Es ist nicht möglich, Entscheidungen, die ich in der Gegenwart treffen muss,
    aus der Perspektive der eigenen Zukunft beurteilen zu können.

    Das ist gut so, fällt uns Allen aber leider ungemein schwer.

    Man will ja keinen Fehler machen.
    Ein Leben, ein Versuch .... ohne Probe.

    Was hilft ?
    Entscheidungen nicht bewerten, sondern treffen und akzeptieren.

    Kriterium dabei:
    Ist die Entscheidung mit meiner eigenen Wertorientierung konform ?!
    Mit meiner aktuellen Orientierung.
    Denn die ändert sich naturgemäss im Laufe des Lebens.

    Wertorientierung in dem Zusammenhang meint:
    Was ist mir persönlich wichtig.
    Was nutzt mir selbst am meisten, um ein sinnerfülltes Leben zu führen.

    Der Ansatz wegen -nutzt es: ja oder nein-
    ist hilfreich, um mit Entscheidungen umzugehen,
    die Andere für mich getroffen haben.

    Beispiel:
    Werde ich bei der Aufnahmeprüfung zum Musikstudium abgelehnt,
    kann ich selbst entscheiden:

    Hilft es mir bei meinem Vorhaben "sinnerfülltes Leben führen",
    wenn ich jetzt in tiefer Verzweifelung verharre ?

    Oder besser Entscheidung akzeptieren und anders mit Ablehnung umgehen.

    VG
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich habe diese Entscheidungsfindung vor nicht allzu langer Zeit bei meinem Sohn miterlebt.

    Er hat sich gegen die Musik entschieden und ist (Stand jetzt) sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.
    Wir tun hier schnell so als ob die Karriere als Musiker automatisch und für alle die eigentlich glückbringendere Alternative darstellt- das muss aber doch überhaupt nicht so sein und bleibt sehr individuell und persönlich.

    Und sei gegrüßt @Super20Fan

    Ein Super 20 Fan
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich denke nicht, dass wir so tun. Wir habens schon oft diskutiert, vor allem im Rahmen der Diskussion um miese Verdienstmöglichkeiten, und wir haben hier auch oft zufriedene Dagegenentscheider gehabt.

    Bei dieser Diskussion geht es um das Für und Wider bei genau drei Leuten, die ja auch mitreden (was ich sehr wichtig finde), und die in der Frage in sehr unterschiedlicher Position sind.
     
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  8. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Toll gespielt, super time, super Artikulation, super Sound :) Zur Aufnahmetechnik gibt es recht viele Threads hier im Forum, Du brauchst eine DAW und ziehst das Backing Track da rein und nimmst dann Deine Stimme auf...

    Da wärst Du ja nicht allein, Brecker hat sich an der Uni auch erstmal für Pre-Med eingeschrieben, aber dann hat er direkt festgestellt, dass er doch nur die ganze Zeit mit den Musikern abhängen wollte .:D Nach drei Semestern "Fine Arts" (Musik gab es als "Hauptfach" noch gar nicht) ist er dann nach NY gezogen.
    5-Stunden-Phase würde ich nicht zu wörtlich nehmen, aber die meisten Top-Saxophonisten, die ich kenne, haben in jungen Jahren Phasen gehabt, wo sie viele (!!) Stunden täglich am Instrument mit "woodshedding" verbracht haben.
    Ich fand es sehr interessant, was Jerry, unser Covid-geplagter Hausgast erzählt hat, nachdem er im Februar bei uns unfreiwillig gestrandet ist - ich habe viel über die so genannte "New York Loft Scene" erfahren. Damals in den 70er Jahren sind die Musiker scharenweise in diese Fabrikkomplexe eingezogen (die eigentlich nicht als Wohnungen vorgesehen waren, aber man hat den Vermietern/der Fire Brigade regelmäßig ein Extra-Sümmchen zugesteckt, und dann wurde ein Auge zugedrückt). Dort konnten sie dann Tag und Nacht üben und Jam Sessions veranstalten. Die Brecker Brothers, Dave Liebman, Steve Grossman, Bob Berg und viele andere waren Teil dieser Szene, Jerry's Erzählungen haben mein Interesse an der neuen Mike Brecker Biographie von Bill Milkowski geweckt, die ich in den letzten Wochen dann verschlungen habe.
    Brecker ist natürlich ein Extremfall, aber man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass er so ziemlich jede freie Minute während der Zeit an der Indiana University geübt hat. Die Sounddokumente aus der Zeit sind faszinierend: https://indianapublicmedia.org/nightlights/michael-brecker-late1960s-bloomington.php Anfänglich hat er es nicht mal in die 1. Universitätsbigband geschafft, weil er kaum Blattlesen konnte.
    Damit war aber noch längst nicht Schluss, in New York in den 70ern hat er Tag und Nacht geübt. In den Lofts war 24 Stunden am Tag Musik, teilweise liefen mehrere Jam-Sessions parallel. Interessanterweise war zu diesen Zeiten auch die Hochsaison der Studio-Sessions. Die hatten tatsächlich teilweise mehrmals am Tag Studio-Gigs. Diese waren so lukrativ, dass es sich nicht gelohnt hat, mit einer Band wie z.B Horace Silver auf Tour zu gehen. Die hätten mit Mitte zwanzig finanziell richtig gut dagestanden, wenn die harten Drogen nicht gewesen wären...
    Das hat sich natürlich alles so extrem gewandelt, die Studioszene ist tot, Wohnraum in NY ist nicht mehr affordable für junge Musiker, Tag und Nacht üben können die allerwenigsten. Mein Mann berichtet von seinen Anfängen, wie schwierig das war mit Üben in London, als er das Studium begann. Irgendwo in einem shitty Flat zur Untermiete, da ist Üben schon mal gar nicht erlaubt. Er ist dann morgens um 6 an der Uni aufgeschlagen und hat vor dem Frühstück bereits die ersten zwei Stunden im Überaum verbracht. Bis Mittags ist man dann schon durch mit fünf Stunden. Die Studio-Szene hat er auch noch mitgenommen, damals in den Achziger Jahren. Seinen schnellsten Gig hat er mit der Stoppuhr getimt- 10 Min vom Aufnehmen des Jingles bis zum Schreiben der Rechnung, wenn ich mich recht entsinne... Das ist alles vorbei, das machen jetzt "Producer" am Homecomputer.
    So betrachtet sind die Voraussetzungen für diejenigen, die jetzt mit Musik durchstarten wollen, denkbar schlecht. Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen.
    Für mich persönlich muss ich sagen, auch wenn mein Selbstbewußtsein nicht gerade toll war und ich mir eben auch keinen Erfolg zugetraut hätte, vielleicht habe ich zum entscheidenden Zeitpunkt doch nicht genug für die Musik gebrannt, denn wenn das damals der Fall gewesen wäre, hätte ich es einfach machen müssen ohne wenn und aber und ohne die Vernunft einzuschalten. Diejenigen, die ich kenne und die es gemacht haben, sind so getrieben von der Musik, die können einfach gar nicht anders.

    LG Juju
     
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  9. Super20Fan

    Super20Fan Kann einfach nicht wegbleiben

    Leute,

    ich hab' nichts gegen rege Diskussionen. Aber ich möchte nicht so gerne, dass eine Frage von Paul in meinem Thread diskutiert wird. Mein Vorstellungsthread soll eigentlich dazu dienen, dass die Leute hier Fragen zu meiner Person stellen können. Ich möchte hier nicht so gerne Beiträge lesen, die seitenweise um Paul handeln, obwohl das ein Thread von mir war.

    Es klingt sehr egoistisch, aber wenn Diskussionen jetzt mir nicht zu tun haben, dann bitte ich darum, einen eigenen Thread dafür aufzumachen.

    VG
     
  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Juju

    Toller insider Einblick! Danke.

    Und wie Du sagst, wenn Du wirklich für etwas brennst, machst Du es.
    Das beschränkt sich gar nicht auf die Künste.

    Erfinder, Entrepreneure, Köche, Wissenschaftler, Sportler….

    CzG

    Dreas
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Na, da lernst Du uns schon mal so richtig kennen.

    CzG

    Dreas
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    wie sind hier alle sehr OT-friendly :p
     
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  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Eigentumsverhältnisse von Diskussionsfäden sind hier im Forum eher Maoistisch: Kein Eigentum vorgesehen.
    Wir sind da eher anarchisch drauf und diskutieren da, wo sich ein interessantes Thema bietet (außer, es wäre komplett off-topic).
     
  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Hat schon mit dir zu tun - und mit @Juju und @Paul2002 .

    Ist schon alles sehr nah beieinander. Drei hochtalentierte, hochmotivierte Jazzer in sehr unterschiedlicher Lebenssituation.
    Die Diskussion hat sich doch sehr organisch ergeben und schließt dich bei weitem nicht aus.
     
  15. Super20Fan

    Super20Fan Kann einfach nicht wegbleiben

    Aktuell bin ich wieder motivierter, ja.

    Aber es gab sogar eine Zeit, wo ich das Saxophonspielen komplett aufhören wollte. Da hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht voranzukommen. Lag aber auch an mir, weil ich mich in dieser Zeit teilweise mehr für Computerspiele interessiert habe.
     
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  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Du spielst doch super gut!

    CzG

    Dreas
     
  17. Super20Fan

    Super20Fan Kann einfach nicht wegbleiben

    Technisch hatte ich schon recht früh ein gewisses Niveau erreicht, aber zwischenzeitlich wollte ich nicht länger als 20 min üben (was man wirklich nicht als üben bezeichnen konnte, sondern nur herumdudeln). Ich hatte in dieser Zeit auch häufiger mit Intonationsproblemen zu kämpfen. Außerdem konnte ich mit der Kritik nicht so gut umgehen, dass mein Ton zu matt rüberkam. Vor Allem meine Mutter hat, was Tonqualität anderer Musiker anbelangt, sehr empfindliche Ohren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Mai.2022
  18. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Habe mir gerade die Aufnahme angehört. Super gespielt - Du solltest Dir unbedingt eine Band suchen. Die Münchener Szene ist doch recht lebendig (was ich so höre - habe da keine eigene Erfahrung…) und so wie Du spielst, kannst Du praktisch überall mitmischen…

    So long
    Stevie
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Um noch mehr abzuschweifen:
    Ich erinnere mich gerade, dass ein Lehrer meiner mal erzählte, ein bekannter 20-jähriger Dixieland-Trompeter habe ein Psychologiestudium begonnen.
    Zwei Jahre später hat er es abgebrochen, weil er doch nur mit der Musik glücklich war.
    Er spielt auch sehr gut.
     
  20. Super20Fan

    Super20Fan Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke nachträglich für das Lob. Aber mit Harmonielehre auf Niveau eines Grundschülers bleibt mein Gesamtpaket immer vergleichbar mit der Vollkommenheit eines Rohdiamanten...

    Gut möglich, dass während dem Studium die Musiker am meisten üben.

    Über Tony Lakatos habe ich erfahren, dass Rick Margitza jeden 7 Stunden übt. Nach Tonys Angaben kann der Rick anscheinend nicht anders, das Üben versetzt ihn offenbar eine Art Rausch. Auch Chris Potter soll bei 7 Stunden Üben liegen, wenn ich den Aussagen meines Lehrers schenken darf. Bei Chris Potter würde es mich allerdings nicht wundern, wenn man dann so ein Solo über Moment's Notice abliefert:

     
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