Toneking vs New King

Moin zusammen

Ich informiere mich schon seit längerem in eurem Forum und durchforste die spannenden Themen und freue mich über das geballte Wissen!
Bis jetzt war ich allerdings nur eine stille Mitleserin, ab heute möchte ich mich dennoch aktiv an die Community wenden und euch um Rat und Einschätzung fragen.

Daher kurz vorweg - ich heiße Judith, wohne aktuell im schönen OWLler Land und zocke sesonal bei uns im Musikverein bei der Tanzmusik das Altsax.
Auf meinem Jupiter Schülersax spiele ich schon seit Jahren. Es ist vielleicht nicht das teuerste Modell aber es macht mir dennoch Spaß und da auch keinen professionellen Ansatz verfolge bin ich damit vollkommen zufrieden.

Da bei uns in der BigBand die Tenöre etwas mau besetzt sind überlege ich schon seit längerem mir eins zuzulegen.
Vor Corona hatte ich kurzfristig ein geliehenes Instrument und muss sagen - das fetzt schon!!!

Daher bin ich jetzt auf der Suche nach einem gebrauchten aber soliden Tenorsax.
Meine preisliche Vorstellung liegt bei 1500€ wobei ich auch nochmal etwas Geld in die Hand nehmen würde um es beim Instrumentenbauer frisch machen zu lassen.
Mich fasziniert der Gedanke etwas von guter Qualität zu besitzen was aber auch seine Spielgeschichte hat.

Bei meinen Recherchen bin ich bei Keilwerth hängen geblieben.
Mich interessiert das Toneking Special oder das New King.

Unter euch gibt es sicher Erfahrene Keilwerth Kenner:
- Was sind die großen Unterschiede zwischen den Beiden Instrumenten?
- Spielt es eine Rolle ob das Instrument Versilbert oder Messingfarben ist?
- Und worauf müsste ich beim Kauf dieser doch etwas älteren Serien achten?
(Bei Kleinanzeigen gibt es zwar einige aber alle nicht in meinem Radius um mal eben zum probespielen vorbei zu fahren)

Oder würdet ihr mir doch eher dazu raten ein neueres Model z.b. wie das Yamaha YTS 280 zu ersteigern?

Freue mich sehr auf eure Antworten!

Bis dahin, bleibt alle gesund.
Cheers Judith

 

Ich spiele beide,das Toneking Special in Gold allerdings inzwischen ohne Lack und das The New King un silbern. Klanglich sind die sich extrem ähnlich da sind nur Nuancen Unterschied. Von der Bequemlich keit geben die sich auch nix bis auf den Daumenhaken. Der lässt sich bei Toneking anpassen was es bequemer macht.
Ein Nachteil des New Kings kann der Plasteflügel sein,die sind oft spröde und rissig.

soundmäßig sind sie beide Profiliga und ein Horn fürs Leben

 

Herzlich willkommen hier im Forum!
Ich setze meine Begrüßung für dich hier rein.

Ich empfehle dir auch ein Keilwerth. Der Klang ist einfach klasse!

Worauf du achten musst, dass die Polster im guten Zustand sind, die Klappen nicht verbogen sind. Zu empfehlen ist, dass du das Horn vor Ort spielst oder aber vereinbarst, dass du es bei Nichtgefallen zurücksenden darfst.

@Texteditor: Ich stimme dir weitestgehend zu, nur eine Anmerkung möchte ich machen:

Du meinst sicher den Engelsflügel. Der ist reine Deko und es ist unerheblich, ob er Risse hat oder nicht.

 

Von wegen Reine Deko

Das ist der wichtige Klappenanschlag für die Becher-Tiefklappen Bb, H und C.

Nur ein paar Spreiz-Risse (meistens im Bereich der Schrauben) machen nix, aber die Dinger brechen auch oft gerne entzwei.

 

Kann man die Öffnungswinkel der Klappen nicht auch dadurch beeinflussen, indem man mehr oder weniger Kork unterklebt?
Also meine Frage ist dahingehend: Ist der Engelsflügel essentiell notwendig, um die tief C-, B- und Bb-Klappen zu halten?

 

Hallo Judith,

ich habe über die Zeit all deine Instrumente in der näheren Auswahl gespielt:

• YTS 280 (damals Zweitinstrument zur Reise)
• New King
• Toneking (kein Special)

Alle drei Instrumente sind super. YTS die sichere Bank, keinerlei Schwächen! (Wenn was nicht klappt liegt es an einem selbst.) New King sah super aus mit dem Engelsflügel , aber einen musste ich ersetzen (lange gesucht + recht teuer). Das Toneking ist ebenso wie das YTS eine sichere Bank und hat (bei mir) keine Schwächen. Der Sound ist beim Toneking und New King sehr ähnlich. Das Special soll nochmal besser sein.

Kurzum wenn das Geld nicht für ein SX-90 reicht, würde ich ein Toneking nehmen. Trotzdem Achtung, das sind alte Instrumente, die könnten schon eine Macke haben.

Viel Spaß!

 

Natürlich notwendig!.....nur mit dem Nachteil, dass die Filz-Pumper an der Flügelunterseite angeklebt sind..und damit nicht höhenverstellbar, wie sonst allgemein üblich an (fast) allen Saxen.

 

@Wuffy: Dann nehme ich meinen Beitrag in dem Punkt zurück.
Sorry, ich hatte den Engelsflügel nicht mehr genau in Erinnerung.

 

@Ju.Ge

Wenn Du vom Jupiter Alto kommst, solltest Du auf jeden Fall versuchen so ein älteres Keilwerth auch mal ernsthaft ein paar Stunden zu spielen, bevor Du es kaufst.

Ergonomisch jedenfalls wäre ein Yamaha näher dran am Jupiter und dabei geht es nicht nur um ein bisschen Gewöhnung.
Ich schreibe das, weil ich ein paar Jahre ein Toneking Tenor (Metall-Engelsflügel) hatte, das mir lange Zeit Schmerzen und schließlich ein Überbein am Finger eingehandelt hat.
Verkauft habe ich es aber, weil es auch nach einer Überholung im Bereich der Palmkeys zu tief intonierte; bekam auch meine Lehrerin damals nicht hin.
Also bloß in Ruhe ausprobieren!

Es gibt auch noch andere gut verarbeitete Instrumente in Deinem Budgetbereich mit mehr oder weniger Aura der (Spiel-)Geschichte, die ich persönlich vorziehen würde.

 

@Ju.Ge

Sandsax hat absolut recht. Das sind recht alte Instrumente und bei Keilwerth (auch die Neuen) sind die Tasten definitiv eher für etwas größere Hände gemacht. Ein Yamaha spielt sich flüssiger und von der Intonation immer sicher (das meinte ich mit der sichereren Bank). Ausprobieren wäre das Beste!

306, der trotz recht kleiner Hände wegen des Sounds Keilwerth spielt

 

New King kein Hoch-Fis, kein Gis-Triller für den rechten Mittelfinger, B-Trillerklappe re. Hand als lange Klappe.
Toneking mit Hoch-Fis, mit Gis-Triller für den rechten Mittelfinger, sowie mit Mechanik für B-Trillerklappe re. Hand.

Vielleicht gibt's noch weitere Änderungen, mir nicht bekannt. Ohne Gewähr auf Vollständigkeit.

 

Die Trillerklappen finde ich jetzt nicht soooo wichtig, über hoch-fis kann man streiten. Allerdings machen sich die features im Preis bemerkbar. Die newking sind 200 bis 300€ günstiger bei vergleichbarem Zustand.
Bischen schauen muss man bei den älteren keilwerth etwas mit Mundstücken. Ich bspw komme mit dem hochgelobten s80 c* auf meinem newking gar nicht klar. Stimmung passt nicht.

 

Hallo Judith,
es gibt, soweit darf ich mir wohl erlauben Unterschiede die den Zustand betreffen. Selbst gute Qualität kann in 50 Jahren leiden.

Kann mir zwar vorstellen dass man etwas in dieser Art für < 1.500,00 € bekommt aber dann in 3 Jahren 800 - 1000 € evtl. doch reinsteckt.
Das ist ungesehen somit Risiko. Bei deiner freundlichen Anfrage und als Frau dürfte es Experten geben die Probespielen weiter weg übernehmen.

Zitat: Bei Kleinanzeigen gibt es zwar einige aber alle nicht in meinem Radius um mal eben zum probespielen vorbei zu fahren)

@Tobi-Sax ..... Perfekt, eben Spezialist. Du hast nicht zufällig
ein SX 90 R herumliegen?
@JES und was spricht gegen das original Mundstück. Wobei das blaue schon auch gut war.

Viel Erfolg bei der Suche.
Friedrich

 

Welche Engelsflügel?





keep swingin'

Euer Saxax
(der die alten Keilis einem Yamaha deutlich vorziehen würde)

 

Das toneking ist nochmal was anderes als das Special!

das Special ist neuer und unterscheidet sich durch ganz viele Kleinigkeiten.

wenn du bei keilwerth suchst finde ich die Special am wertigsten und spielfreudigsten.

generell ist die Streuung sehr groß und je älter, desto größer. Also da ist keines wie das andere und es gibt tonekings, die haben unmöglich weiche Applikaturen.

warum und wieso könnte man erläutern aber für dich bedeutet es, dass du mit dem Special das wahrscheinlich unkomplizierteste der 3 Modelle per Serie wählen würdest, was ergonomie und Pflege angeht. Abgesehen von ein paar technischen Neuerungen.

obwohl das so eben kaum zu generalisieren geht würde ich auch die Special aufgrund des verwendeten Materials als am interessantesten einordnen.

hatte alle 3 besessen und hätte gerne mein Special wieder ….

testen ist wichtig, weil die eben sehr unterschiedlich ausfallen und es gibt sicherlich sehr gute toneking ohne Special. Aber die toneking sind über einen echt langen Zeitraum gebaut worden und unterscheiden sich von den ersten Nachkriegszeiten zu den 80ern doch deutlich.

die Special, die ich kenne, waren aus den 80ern und mein toneking irgendwas 60er. Das Special war ein panzer und lief sehr galant und das alte toneking war aus weichem Material und war etwas sperrig.

klanglich waren beide Top.

 

Nichts. Blau war meines nicht sondern schwarz. Letztlich sind es ESM-Mundstücke, die mir sehr gut gefallen.

Ich kenne 3, newkijg tenor 6X, newking alto 6X und ein toneking 72 ohne special. Letzteres ist im Vergleich zu den beiden anderen eher eine blechdose. Nicht schlecht, aber die newking sind einfach subjektiv massiver ksind sie nicht, wirken aber so. Das gewicht ist jedoch ähnlich).
Weiches material hatte ich bei keinem. Ergonomisch sind die newking solide 60iger jahre Konstruktionen.

 

Mein Spezial ist aus 1965 und immer noch eins der Besten und einer der Favoriten in meiner vielschichtigen Sammlung.

Das Exclusive würde mich noch interessieren, die sind aber wohl rar, bzw. als preiswerte Großbaustelle nur per Zufall zu kriegen.

 

Nee, leider nicht. Bei mir liegt noch ein Buffet Crampon Super Dynaction ('59), iss halt kein Keilwerth.

Zusätzliche Hinweise zur Erzeugung von weiterer Verwirrung:
Die "The New King" und "Toneking" bzw. "Toneking Solo" gab es auch schon als sehr gute Vorkriegs-Saxophone aus Graslitz.
Erst kurz nach dem Krieg kamen die typischen Engelsflügel Saxophone heraus (ungefähr ab SN 21500).
Die "Toneking Special" gab es erst ab ca. ~1960. Diese hatten den weiten Kniebogen (-> Sound).

Meine Keilwerth Favoriten:
King LUS - das kam noch vor den Engelsflügel Saxophonen, und gehörte zu den ersten von Keilwerth aus Neuheim.
Und das "Peter Ponzol" - aus Ende der 80er / Anfang der 90er mit gerollten Tonlöchern.

 

... Nauheim, nicht Neuheim...

 

Hoch loben tun das doch nur die "Klassiker", oder? Geht das von der Bohrung überhaupt drauf? Würde ich eher auf ein Selmer als auf ein altes Keili stecken, so von der Idee her.