Tenorblätter auf Alto - ist das o.k.?

Dass ein Tenorblatt, welches man auf ein Alt spannt, stärker sein muss, ist logisch weil das Blatt ja auch länger ist und der festere Kern nach hinten rutscht.

Wenn ich mir ein Tenorblatt auf´s Alt zurechtstutze (Blattschneider) ist die Stärke gleich und ich habe ähnliche Verhältnisse wie bei Altblättern.

Ich habe eine Zeitlang schon gut eingespielte, an der Spitze eingerissene Blätter, auf´s Alt zurechtgeschnitten und weiterverwendet (Bei den Blattpreisen wird man geizig )

Die Blätter haben sich aber nie wirklich gut spielen lassen. Ich vermute das liegt daran, dass ein eingespieltes Blatt, welches man meist auch nicht auf verschiedene Mundstücke anwendet, sich in der Blattstruktur dem Spieldruck sowie dem Mundstück anpasst.

Habt ich schon mal gut eingelaufene Schuhe eines anderen probiert? Vielleicht ähnlich ...

Ich denke, dass ein sehr weiches Blatt (zB 1,5) beim Alt ähnlich in der Ansprache ist wie ein Tenorblatt.

Dabo

 

... habe es ausprobiert, finde den Sound recht weich. Die tiefen Töne kommen fast satter als mit dem Alt - Blatt, bloß an den Hohen Tönen will es nicht so ganz.
Bloß der Wechsel zurück aufs Alt - Blatt nachte sich Intonationsmäßig bemerkbar.
kurz um kann ich mit gut vorstellen , wenn ich einige Stücke spielen muß in der die Tiefere Lage eher gebraucht wird , das Tenor - Blatt einzuspannen

LG
Oliver

 

Uralter Thread, sorry. Habe aber eine Frage.
Ich spiele schon längst meine Altos und Tenöre mit den gleichen (Tenor) Blättern. Habe mir jetz aber just 4 fun zum Probieren ein Sopran geschossen. Mal ne Frage: Kommt das auch mit Alt-Blättern klar? Meine Partnerin spielt Klarinette, die werden wohl nicht passen.
Da es immer mehr Kannen werden, möchte ich wenigstens Blätter Salat vermeiden...

 

Dürfte schwer werden

 

Kein Problem. Wenn du das Tenormundstück aufs Sopran und aufs Alto schiebst (passende Hülse auflöten und mit Kork abgleichen), kannst du alle Instrumente damit spielen - just 4 fun. Das macht deinen Zoo sicherlich übersichtlicher. Wie es klingt, ist ja nicht so wichtig

Oder warte noch ne Woche, bis du auch ein Bari hast und nimm das Teil vom Bari als Universalmauspieß.

 

Wie ich sehe hat @Ton Scott hier einen neuen Jive Talk inspiriert (-:

 

Man kann vieles machen aber nicht alles macht Sinn und ist sinnvoll. Ein Kollege hat mal seine Baritonblätter auf einer Probe wohl vergessen und dann das Bariton mit Altoblättern gespielt, als der Tenorist kam hat er ihm ein Tenorblatt gegeben. War Glück, daß es sowohl mit Altoblatt und Tenorblatt ging (lag am Mundstück, daß es ging) aber er erzählte mir, das würde ihm nie wieder passieren und gut angefühlt hat es sich nicht.
Also kann man alles machen aber vieles macht keinen Sinn und erst recht nicht, wenn man gerade erst anfängt.

 

Sehe ich auch so. Gibt ja ein Grund, wieso es verschiedene Blätter für die unterschiedlichen Bauformen gibt.

Die Profis machen es ja auch nicht anders. (experimentelle Ausnahmen lassen sich immer finden)

Und ein Blattformat für Tenor (Bari) bis Sopran suchen zu wollen ist völliger Blödsinn.

Klar, man kann auch mit Langlaufski Skispringen….

CzG

Dreas

 

Sorry, ich doof,ich weiß. Aber da ich den Ausgangsthread zu meinen Anfangszeiten schon mal gelesen hatte, und von daher weiß, dassTenorblätter auf dem Alt sehr gut funzen, wollte ich nur wissen,ob ich für Sopran unbedingt Sopran Blätter brauche, oder ob analog auch Altblätter auf dem Sopran spielbar sind.Dann würde ich lieber Alto reeds kaufen, da ich ja auch noch mehrere Altos habe.

 

Tun sie nicht.

CzG

Dreas

 

Klar kann man machen, der Rest wurde dazu schon gesagt......
Mal ehrlich, wenn es Dir nicht um einen bestimmten Sound geht, den du damit erreichen willst ist das Unsinn. Für Anfänger sogar totaler Unfug. Es hat seinen Grund warum die Mehrheit der Profis Blätter spielt, die zum Mundstück von der Grösse passen.

 

@Alexander

Zunächst: Du kannst alles machen, was Dir Spass macht.

Wenn Du aber ernsthaft lernen willst Saxophon zu spielen, gibt es eine Vorgehensweise, die sich über Jahrzehnte bewährt hat.

Dazu gehört u.a. nicht Tenorblätter auf dem Altsax zu spielen oder gleich zu Beginn alle Baugrößen gleichermaßen bedienen zu wollen.

Wir haben hier immer wieder Foristen, die hier völlig enthusiastisch reinplatzen, Anfänger sind, alles auf den Kopf stellen wollen.

I.d.R. hören wir spätestens nach zwei Jahren nichts mehr von ihnen.

Mal meine Erfahrung, um passabel Sax zu spielen, auch in einer Band (ich bin weit weg von „gut“.)

- Grundsatzentscheidung zur Baugrösse treffen
- Vernünftiges Material suchen und dabei bleiben
- Einen Lehrer konsultieren
- Sich für einen Musikstil im Schwerpunkt entscheiden
- Viel Musik des Lieblingsstils hören
- Konstruktiv üben
- Geduld, Geduld, Geduld

Manchmal haben wir auch schon Überflieger gesehen, die richtig schnell richtig gut wurden. Ist aber sehr selten.

Nur mal am Rande…

CzG

Dreas

 

@Dreas Stimme Dir zu mit Ausnahme der Musikstile. Ich habe mich da von Anfang etwas breiter aufgestellt. Glaube nicht, dass mir das geschadet hat. Zumal ich auch die unterschiedlichsten Stilrichtungen höre.

 

Anscheinend doch!

Inspiriert durch diesen Thread, aber voller Ressentiments gegenüber "merkwürdigen Experimenten" habe ich es doch ausprobiert. Und bin positiv überrascht!

Zum saxophonistischen Hintergrund: In verschiedenen Formationen als Baritonspieler (Yamaha YBS 32) tätig, bzw. "verknackt". Schwerpunktmäßiges Üben, wenn auch überschaubar, auf dem Tenor (Yamaha YTS 82z). Fühle mich da am wohlsten. Besitzer eines Alts (Yamaha YAS 82z). Geringerer Wohlfühlmodus. Nicht so gutmütig und fruchtbringend wie auf dem Tenor/Bariton. Daher nur einmal im Monat Funktionstest.

Um das Alt habe ich in den letzten Jahren öfter einen großen Bogen gemacht. Für mich irgendwie anstrengender, schlechter kontrollierbar als die tieferen Geschwister...Um das Alt einigermaßen zu spielen wären drei Übetage (Nur Alt!) hintereinander notwendig. Irgendwie nicht in meinem Sinne.

Nun das Experiment:
1. Equipment: Tenor ausgestattet mit Mundstück Playnick Lemuria und Legere Signature 2,25. Alt mit Playnick Lemuria und Legere Signature 2,0 (Altblatt). Ligatur auf beiden Rovner Dark

2. Experiment mit Tenorblatt Legere Signature 2,25 (s.o). Kompromisslose Erwartung in punkto Ansprache und Intonation

3. Ergebnis: Mundpartie fühlt sich entspannter an als mit dem Altblatt. Gefühl, dass ich mit der Unterlippe mehr Kraft
habe und die Töne besser kontrollieren kann. Klang gefühlt etwas runder, aber ohne Verlust des spezifischen
Altklanges. Ansprache leichter, weicher und Intonation nicht schlechter geworden. Es sind die gleichen Töne wie mit
dem Altblatt, die etwas korrigiert werden müssen. Mit dem Tenorblatt bemerke ich, dass mir die Kontrolle da leichter
fällt.

Fazit: Wer eher auf dem Bariton- und Tenorsaxophon unterwegs ist und nur gelegentlich auf dem Alt spielt, sollte es auf alle Fälle ausprobieren. Das Alt fügt sich mir jedenfalls unter diesen Umständen besser. Um das gleiche Resultat mit dem Altblatt zu erreichen, müsste ich öfter auf dem Alt knechten. Mag sein, dass man dann noch ein paar altspezifische Spitzen herauskitzeln kann, aber zu welchem Aufwand?

Weiterer Effekt: Ich bin jetzt motivierter, öfter das Alt zu spielen, aber weiterhin mit dem Tenorblatt, weil ich unter diesen Umständen die besten Resultate erziele. Das Alt sozusagen als "Zweitinstrument" zum Tenor dazugewonnen.

 

Weiterer Effekt: Ich bin jetzt motivierter, öfter das Alt zu spielen, aber weiterhin mit dem Tenorblatt, weil ich unter diesen Umständen die besten Resultate erziele. Das Alt sozusagen als "Zweitinstrument" zum Tenor dazugewonnen.

Das war ja auch der Tenor des Ursprungs-Fadens, in dem du, Dreas, auch schon gepostet hattest.

Jetzt nur noch der Versuch Altblatt auf Sopranmundstück?

 

Ich hab’s ausprobiert, mit einem Marca 3,5 Tenorblatt auf einem 6er Altomundstück von Meyer… Jaaaaa, ein gewisser Sound mag damit besser kommen, wenn ich vielleicht Rocksaxophonist werden wollte (was ich nicht will), dann wäre das eine Möglichkeit, richtig reinzurotzen. Aber für die von mir angestrebten eher OldSchool mäßigen Sounds taugt das nichts. Überhaupt kann ich mit richtigen Altoblättern mehr Soundvariationen erzeugen…

 

Kommt auf das Instrument an. Bei richtig alten Kannen hatte hwp mal festgestellt, dass heutige Tenorsaxmundstücke etwa das kammervolumen alter altsaxmundstücke erreichen. Kann man in der Parallelwelt nachlesen. Von daher kann das funktionieren.

 

weisst du wo genau es nachzulesen ist?
Claus

 

Ich konnte im Schnitt keine besonderen Probleme bezüglich Intonatiom mit einem Tenorblatt auf einem Alto feststellen. (Ich mache das seit ein paar Jahren.)
Die üblichen eben, die man sonst auch hat.
Ich hab allerdings eine Zeitlang auch mit einem Tenormpc auf dem Alto gespielt, das war dann schon etwas heikler.

 

Ja
https://saxwelt.de/index.php/ratgeber/kaufberatung/mundstueck?showall=&start=1

HWP hatte seinerzeit auch die bahnlängen in Abhängigkeit der lippenform gebracht, und auch da gibt es große Überschneidungen zwischen alto-Mundstücken und Tenormundstücken. Das kann auch mit eine Erklärung sein, warum es bei einigen Floristen besser, bei anderen weniger gut funktioniert.
Das Blatt ist völlig egal, sofern es zu der bahnkurve des mundstücks passt.