Sind für Tontechnik laute Saxophoneingangspegel nicht gut zu verarbeiten?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied725, 26.Juli.2022.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Bei meinen paar Auftritten bisher hat das so wunderbar funktioniert.... Vielleicht hatte ich ja Glück und immer gute tontechniker.
     
  2. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Nach meiner Erfahrung sind wirklich gute Tontechniker (im nicht professionellen Bereich!) echt selten - wenn man dann mal so einen hat, ist es ein Traum. Erinnere mich immer noch gerne an einen Gig mit getrennter Technik für Bühne und "vorne raus" und absolut fähigen Technikern, die auch während des Gigs zugehört (!) und entsprechend korrigiert haben.

    Auf dem Level, auf dem ich normalerweise spiele, sind die Ton-Menschen Amateure und schaffen es regelmäßig, die Bläser komplett zu versenken. Deshalb ist es super wichtig, jemanden dabei zu haben, der vor der Bühne platziert ist und während des Konzerts den Gesamtsound im Ohr behält und auch - wenn nötig (und das ist es meistens) - mit dem Tontechniker spricht.

    Aus diesem Grund: mit meinem kleinen Trio nur noch akustisch.

    So long
    Stevie
     
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  3. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Das Einstellen des Bühnensounds ist wirklich aufwändig. Vor Allem, wenn das Monitoring nicht nur über die Wedges erfolgt, sondern einzelne Instrumentalisten noch ihren eigenen Monitor im Rücken haben. Bei uns war das der Gitarrist, der seinen Boogie (abgenommen über spezielle Simu) im Rücken hatte, der Keyboarder, der auch noch eine kleine Quäkbox mit nur dem Keyboardsignal in Ohrhöhe hatte und natürlich der Bassist (ich :) ), der sich gerne die Hosenbeine föhnen ließ, während der Ampeg über DI in den Pult ging.

    Und eines war klar: wenn der Bühnensound „stand“, fasste während des gesamten Gigs keiner mehr irgendeinen Regler an!

    Das sollte die größte Selbstverständlich sein, dass in jedem Kanal zuallererst der Gain beim jeweils lautesten gespielten bzw. gesungenen Ton eingestellt wird. Wenn dann einer meint, er müsse sich während des Gigs selbst lauter hören und dann an seinem eigenen Verstärker (bzw. der Frontman am Sender seines Funkmikros) noch einmal an der Lautstärke herumschraubt, bringt er den Soundengineer in arge Bedrängnis :)
     
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  4. ppue

    ppue Experte

    Deshalb hat man bestenfalls den Luxus, einen zusätzlichen Tontechniker für den Monitorsound, meist rechts oder links verdeckt auf der Bühne, zu haben. Und der achtet selbstverständlich auf Handzeichen. Er hat ja ansonsten außer einem guten Soundcheck nichts zu tun und ist nur dafür da.
     
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  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Gute Tontechniker sind Künstler, und davon gibt es nicht all zu viele.
    Andere verstehen wenigstens ihr Handwerk, das ist dann schon ein Segen.
    Wieder Andere tun nur so, als hätten sie Ahnung, dann hat man die Arschkarte.

    Dass ich leiser spielen soll hat mir noch niemand gesagt, und meine Mikrofone können auch hohe Pegel gut ab. Im Zweifelsfall nehme ich die lieber als so ein Standardteil von denen. Nur einmal hat sich einer aufgeregt, weil er mir für die Flöte ein besonders gutes Mikro gegeben hatte, aber vergessen hat, dass ich darüber auch singen wollte. Da bekam er Angst um sein Mikro.

    Vor 3 Wochen hatte ich das Vergnügen mit einem jungen hoch talentierten Techniker. Der richtete die ganze Anlage samt Monitorwegen ein, ohne dass wir spielten, und am Ende waren nur minimale Korrekturen notwendig. Es passte einfach. Wenn das nur immer so wäre :) An dieser Stelle noch einmal ein riesen Lob und Dankeschön an den jungen Mann.

    Gruß,
    Otfried
     
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  6. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . kurz ergänzend, hilfreich für den Bühnensound kann ein kl. persönlicher Monitor sein, in den das Micro direkt reingeht, dessen Lautstärkeregelung für die Bühne NICHT die Lautstärke der PA verändert. Ev sogar Klang- und Effektregelungen des Monitors übernimmt. Das kann zB. der Voicesolo von TC Helicon.
     
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  7. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Problem: wenn Du die Lautstärke an Deinem individuellen Bühnenmonitor erhöhst, kann das eine Kettenreaktion auslösen. Erst hört sich der Gitarrist nicht mehr laut genug und dreht lauter, dann der Keyboarder, der Bassist etc.
    Wenn Du Dich plötzlich selbst nicht mehr laut genug hörst, war der Soundcheck mangelhaft.
     
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  8. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    naja, alles in Maßen. In bestimmten Situationen setze ich den Monitor in Ohrhöhe einen halben Meter weg von mir - es ist klar, es ist komplex. Jedenfalls bin ich froh, das Teil zu haben.
     
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  9. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Zur zur Ausgangsfrage: wenn das Clipmikro den Lautstärkepegel des Saxophons verkraften kann und der Gain korrekt eingepegelt ist, sollte das kein Problem sein.
     
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  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich habe jetzt einige Gigs mit der Bluesband mit meinem "Galaxy Audio GT-INST-3" Clip Mikro gespielt.
    Das Teil ist ganz prima.
    Und der eigene Mischer weiß inzwischen Bescheid wie ich mein Tenorsax eingestellt haben will.
    Wie das genau eingepegelt ist, weiß ich nicht, aber es passt ganz gut.

    "Fremdmischern" sage ich einfach wie ich den Sound haben möchte.
    Denn bei denen klingt mein Tenor häufig viel zu hell und zu scharf.

    Viele Mischer haben leider wenig Erfahrung wie man Bläser abmischt, weil es in Bands kaum noch Bläser gibt.

    LG
    Mike
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Was für Auftritte, in welchem Rahmen, welche Besetzung und wie viele und welches Instrument, was für Musik?
     
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  12. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich oute mich jetzt mal als bühnentechnischer Laie: Warum Monitor im Rücken? Normalerweise stehen die Dinger doch vor den Musikern, zum Musiker hin gewandt?
    Und zum Thema "Hosenbeine föhnen" : Ich überlege gerade, ob ich mir für den Bassverstärker einen Amp-Stand kaufen soll. Zumindest im Proberaum ist der Effekt äußerst positiv, wen ich den Bass auf einen kleinen Rollwagen, schräg vor mir stellen. Nicht nur ich höre mich besser, sondern auch die Bandmitglieder. Wie soll ich den Bass für einen kleinen Auftritt ohne PA aufstellen? Zu mir hin gedreht? Doch lieber zum Publikum hin... als seitlich von mir, dass ich ihn auch gut höre? oder tatsächlich hinter mir?

    Ooops, jetzt hab ich den Thread gekapert... aber das Thema ist ja im wesentlich schon abgehandelt, oder?

    Grüße,

    Wanze
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Ja, leider gibt es zu viele schlechte Tonmeister...

    Allerdings habe ich jetzt das Gefühl, dass sich da durch Corona ein wenig die Spreu vom Weizen getrennt hat, jedenfalls habe ich in letzter Zeit nur noch hoch professionelle, sehr fähige Bühnentechniker erlebt.
    Die allesamt eher erleichtert sind, wenn man seine Mikros je nach Bedarf selbst ein- und ausschaltet, weil sie sich dann nicht noch darauf konzentrieren müssen.

    Zur Sax-Lautstärke eine nette kleine Anekdote:
    Mitte der 1980er war ich Teil einer ambitionierten New-Wave-Band, mit der wir mal einen Auftritt bei einem Rock-Festival im Odenwald hatten.
    Aufgrund einschlägiger schlechter Erfahrung ging ich gleich zum Mischer und schärfte ihm ein, dass das Sax "gut und deutlich hörbar" sein sollte.
    Wir schnitten die Performance mit - und staunten, was wir hinterher zu hören bekamen: Mein Sax war das mit Abstand lauteste Instrument, lag sogar weit über dem Gesang. :wideyed:

    So wörtlich hätte der gute Mann meinen Wunsch nun auch wieder nicht nehmen müssen. :lol:
     
    Sax a`la carte, Livia, ehopper1 und 2 anderen gefällt das.
  14. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Jeder elektrisch verstärkte Instrumentalist (so zumindest meine Erfahrung) möchte sich bzw. sein Instrument etwas (etwas!!!) lauter hören als den Rest der Band. Der Gitarrist stellt seinen Amp etwa in Ohrhöhe hinter sich auf. Der Keyboarder seine Quäkbox auch etwa in Ohrhöhe neben sich und der Bassist möchte gerne „echte Bässe“ hören. Die üblichen Wedges (die am Bühnenrand aufgestellt sind und zur Band hin abstrahlen) sind üblicherweise mit 1 Lautsprecher (meistens 12 Zoll) und einem Horn bestückt. Im Gegensatz zu den Boxen, die zum Publikum hin abstrahlen kommt da ein ziemlich dünner Basston raus. Nicht umsonst stehen da für die tiefen Töne mindestens 2 Doppelfünfzehner oder gar Doppelachtzehner. Würde man den Bass für die Bühnenmonitore so abmischen, dass er ordentlich „wummert“, (wirklich nach Bass klingt) würden die höherfrequent tönenden Instrumente und die Vocals nur indifferent zu hören sein.

    Mit der 8x10 (bei größeren Veranstaltungen) oder einem für Bass optimierten kleineren Besteck darf der Bassist (und auch der Rest der Band) auf der Bühne den Bass in vergleichbarer Qualität genießen wie das Publikum. Selbstredend darf der dann nur so laut sein, dass er sich mit den Signalen der anderen gut mischt, ohne diese zu übertönen.

    Das hinzukriegen, macht den Unterschied zwischen guten Tontechnikern und dem Rest aus.
     
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  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich hatte mal ein kurioses Erlebnis mit meiner Bluesband.
    Bei einem Auftritt in einem größeren sehr gut besuchten Saal mit toller Stimmung hörte man mein Saxophon nur ganz schlecht.
    Das Publikum machte den Mischer und uns mehrfach darauf aufmerksam.
    Auch über Monitor kam nur ganz wenig von mir.
    Irgendwie waren da aber Außenlautsprecher der Location zugeschaltet, keine Ahnung wie und warum.
    Die Raucher draußen hörten dort fast nur mich.
    Sie fanden es aber ganz gut, auch wenn die Bandkollegen wiederum viel zu leise waren.
    Wieder im Saal sagten sie den Leuten, dass sie rausgehen sollten wenn sie Saxophon hören wollen.
    Aus dem Ort hat sich aber auch niemand darüber beschwert, dass ich alles fast allein lautstark beschallte.
    Meine Bandkollegen fanden das alles gar nicht lustig, ich aber schon. :)

    LG
    Mike
     
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  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nix großes, kleine kombo (schlagzeug, e-gitarre, e-bass, klarinette, gesang), normale U-Musik. Die Verstärkung war da, der Hexenmeister an den reglern auch.
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Köstlich - typischer Fall von verwechselten Reglern oder gar Kabelanschlüssen! :lol:

    Schöner Ausdruck. :thumbsup:
     
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  18. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Denke in dem Kontext gibt es Tontechniker..., Tonmeister..., und Toningenieure..., vll. letzte Beide mit nem Diplom Studiengang...;)
    Und dann gibt es da Leutz die es drauf haben..., und die, die es ebenso nicht..., bzw. mal im Ansatz damit klar kommen...

    Im Hobbybereich Beides kennengelernt..., so in nem für akkustisch schwierigem Raum NIX adäquat vernünftiges auf den Monitorboxen
    gehabt..., echt harter Tabak so im Bereich Bigband..., wenn da maßgeblich die Orientierung fehlt...

    Und auf der anderen Seite, da im Bereich Soundcheck alles im Verzug war, wir als Bigband keine Zeit mehr dafür hatten..., war halt ne
    "Live-Schalte"...:p

    SWR..., hat der Ton-Ing., Tonmeister vollkomen problemlos LIVE reingemischt...;)

    Da muss man entweder "Eier" haben..., oder einfach Wissen, das man es drauf hat...!
     
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  19. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Denke in dem Kontext gibt es Tontechniker..., Tonmeister..., und Toningenieure..., vll. letzte Beide mit nem Diplom Studiengang...;)
    Und dann gibt es da Leutz die es drauf haben..., und die, die es ebenso nicht..., bzw. mal im Ansatz damit klar kommen...

    Im Hobbybereich Beides kennengelernt..., so in nem für akkustisch schwierigem Raum NIX adäquat vernünftiges auf den Monitorboxen
    gehabt..., echt harter Tabak so im Bereich Bigband..., wenn da maßgeblich die Orientierung fehlt...

    Und auf der anderen Seite, da im Bereich Soundcheck alles im Verzug war, wir als Bigband keine Zeit mehr dafür hatten..., war halt ne
    "Live-Schalte"...:p

    SWR..., hat der Ton-Ing., Tonmeister vollkomen problemlos LIVE reingemischt...;)

    Da muss man entweder "Eier" haben..., oder einfach Wissen, das man es drauf hat...!
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Als Toningenieure mit Diplom lernst du zusätzlich, warum etwas so eingestellt werden sollte, welche Konsequenzen es hat, wenn du es anders machst, welche Technik besser geeignet oder weniger gut geeignet ist, wie du Defizite ev ausgleichen kannst, raumakustik etc.. Ev auch, ob es sinnvoll ist für einen raum eine akustische landkarte einzumessen, und wie man das macht. (ich habe mir 4 Jahre ein Büro mit einem Toningenieure geteilt, als wir schallklagen bearbeitet haben...). Vieles macht ein ungelernter intuitiv, ev auch nur in seiner komfortzone.
    Das Problem heute sehe in 2 Ursachen
    Viele hören schlecht. Die bekommen gar nicht mit, dass das, was sie da mischen, nicht passt.
    Und viele der mixer kommen aus der DJ-Ecke. Es ist aber ein Unterschied, ob ich da ein paar CD-Player ausregele, oder eben verschiedene eingangssignale mit teils völlig anderen Pegeln, Dynamik und charakteristika. Da ist der reglerpilot dann schlicht überfordert.
     
    Rick gefällt das.
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