S-Bogen anpassen / verbessern?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Silver, 12.Oktober.2022.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    ich frag ihn mal, was da verändert wurde
     
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Niemals eine Bogen bearbeiten lassen, wenn nicht der S-Bogen wirklich hinüber und nicht mehr spielbar ist. Ich habe schon beim Kollegen erlebt, wo nach der Bearbeitung von einem pull down das Horn danach schlechter spielte und schlechter klang und sich auch die Intonation verändert hat.
     
  3. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Und da schließt du jetzt von einem auf alle ? Ein Kumpel von mir hat ein Mark 6 was einfach nicht klingt ? Und deswegen sind jetzt alle schlecht ?
    Das ist doch Quatsch. Wenn man mit seinem S-Bogen nicht zufrieden ist ist es allemals einen Versuch wert.
    Siehe hier https://www.smg-custom.com/sax-tuning/
     
  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Beim dem Sax war es nur, daß das Horn vorher der Hammer war, der Instrumentenbauer auf den Pulldown hinwies und daß es nach Beseitigung besser spielen würde und das Gegenteil war der Fall. S-Bögen haben einen enormen Einfluss auf Klang, Blaswiderstand, Intonation etc. Arbeiten an Ihnen sind mit einem grossen Risiko zu bewerten.
    Nur geht es hier im Thread nicht um generell unzufrieden sondern nur um ein bisschen besser (ZItat: "mir fehlt nur ein bisschen „Feenstaub“ im Obertonspektrum") und da ist der Weg zu deutlich schlechter recht kurz. Wurde der S-Bogen bearbeitet ist der Marktwert für das geamte Horn für einen Wiederverkauf deutlich geringer. Ich kenne einige Instrumentenbauer, die mittlerweile an S-Bögen nicht mehr gerne Rangehen was Bearbeitungen angeht, weil das Risiko recht hoch und der Schaden nicht reversibel ist. Die Streitigkeiten die dann zwischen Kundem und Instrumentbauer entstehen können sind nicht trivial.
    Und hast du schon mal ein 7000 Euro Horn gehabt wo der S-Bogen versaut wurde? Mein Kollege schon und der sucht jetzt seit 7 Jahren nach einem vernünftigen Ersatz S-Bogen (die meisten gehen nicht wegen einer ungewöhnlich kleinen Bogenaufnahme).
     
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  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    ......es gibt meines Erachtens nur eine vernünftige Empfehlung:

    Diverse Bögen auf dem Sax (vor allem in Ruhe) ausprobieren und mehrfach gegenvergleichen...würde nie auf Verdacht und gut Glück was am Originalbogen ändern lassen.

    Aktuelles Beispiel:

    Mein Kumpel hat sich von Schucht ein paar Bögen zur Auswahl zuschicken lassen (nach Vorabstimmung des Zapfen-Durchmessers)

    Wir habe dann beide unabhängig voneinander die Bögen ausgiebig getestet..und kamen beide auch zum gleichen Ergebnis und zum Siegerbogen.

    Tolles Teil, aber auch tolle Kosten um die 1.100 €.....komme aber zu dem Ergebnis, dass ich das für mich nicht brauche, da ich zu viele Saxe habe..und jedes sowieso seinen eigenen Charakter hat.

    LG Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Oktober.2022
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Bei mir hat es funktioniert. Damit ist das "niemals" widerlegt.

    Die Empfehlung war, es zu prüfen, und wenn es sich bestätigt, mit einem Experten eine Lösung zu finden.
    Falls der originalbogen einen Defekt hat, ist er eh suboptimal, du spielst ihn nicht bzw ärgerst dich. Da wird eine Reparatur die Situation kaum verschlimmern. Oder man nimmt gleich einen Ersatzbogen bzw probiert damit, ob sich der Klang damit in die gewünschte richtung verbessert. Dann liegt das original in der Schublade für einen Wiederverkauf.
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Silver
    habe den Kollegen mal gefragt. Er meint, dass die Hüls gepasst hätte, lediglich der Mitnehmer für die obere Oktabklappe musste verlängert werden.

    Gruß,
    Otfried
     
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  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Danke @Otfried - das ist interessant.
    Bei meinem eher späten MK VI ist es genau andersherum… Hülse zu klein, Oktavmitnehmer passt in der Länge (drückt aber die Klappe schon in Ruhelage auf).

    Bleibt generell die Frage, ob man einen Serie 3 Bogen gebraucht findet, der vor dem endgültigen Kauf getestet werden kann.
    Da bin ich ganz schnell preislich in der Nähe eines Gloger-Bogens, bei dem ich ganz genau weiß, was ich bekomme.

    Ich hatte gestern ein sehr ausführliches Telefonat mit Simon Guth (SMG) nachdem ich auf dessen Internetseite ein eindeutig Positives Statement unseres geschätzten Mitforenten @Kanne gefunden hatte. SMG schaut sich den Bogen mal an und wird - vor dem Hintergrund, dass es sich um ein 83 Jahre altes Original handelt - behutsame Optimierung vornehmen… ich bin mal gespannt.
     
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  9. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    .
    Ich auch. Wäre nett wenn Du uns über das Ergebnis berichten würdest.

    SlowJoe
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Na hoffentlich wissen sie, was sie tun (der Simon und der @Silver)!
    :)
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Habt ihr mal bei einem Bogenbauer gefragt? Die bauen doch Bögen passend zur Mensur des Instruments und mit entsprechendener Aufnahme. Dass da was nicht passt...
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Dieser Silver ist doch eigentlich immer nett, oder? :p:rolleyes:;)

    … denn sie wissen nicht, was sie tun … :eek: (Klassische Fehlübersetzung des Originaltitels „Rebel Without a Cause“)

    Ich bin ganz zuversichtlich, dass SMG den Bogen nicht komplett versauen wird.
    Zum einen ist er sich der Gefahr für ein historisches Teil bewusst, zum anderen hat er mir genau und plausibel beschrieben, was er macht und welchen Effekt das in aller Regel hat - und dieser Effekt deckt sich mit meinen Wünschen.

    Die Alternative ist, das Balanced zu verkaufen, damit einen Haufen Geld zu versenken und von jedem zweiten Interessenten zu hören, dass das Ding aber muffig klingt. Also: No Risk, No Fun!

    Denn: einen Zubehörbogen mit BA oder SBA Geometrie könnte z.B. Karsten Gloger mir auch für mein Mark VI schnitzen, das mir noch einen Tick besser unter den Fingern liegt.

    Wenn ich Stitti richtig gelesen habe, geht es nicht um irgendeinen Bogen, der gut funktioniert (davon gibt es genug - von Gloger, Schucht, KB bis BSS) sondern um einen Originalbogen eines vergleichbaren Instruments. Sonst werden aus den 7000€ ganz schnell 5000€ - nachdem man den Tausender für den Zubehörbogen gelöhnt hat.
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Redest Du von meiner Ex?
     
  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ja.

    Aber kein Grund zur Schnappatmung. Es geht um Nuancen und ich habe mir erlaubt, eine mögliche Käuferargumentation während der Preisverhandlung zu dramatisieren.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich atme nicht schnapp, aber da Du hier ja nach Meinungen fragst...

    Ein BA klingt nicht so wie ein Mark VI (I know that you know), und ich könnte mir vorstellen, dass man sich einen Bogen zimmern lässt, der ein wenig in die Richtung arbeitet (wobei - wozu tut man sich dann die Applikatur an).
    Am Originalbogen nichtwiederherstellbar herumzufuhrwerken - das würde ich selbst dem ausgewiesenen Experten nicht erlauben wollen, es sei denn es stimmt etwas grundsätzlich nicht - gibt es bei den alten Dingern ja auch manchmal.

    Grüße, Ton
     
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  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Darum geht’s ja gar nicht. Die Geometrie bleibt, wie sie ist.
    Mechanisch wird der „Einlauf“ am Mundstückende und der Übergang von Hülse zum Rohr geglättet und das Oktavloch innen zum Rohr hin entgratet, falls nötig. Und das Innenleben des Rohrs wird chemisch von Grünspan und Zahnstein etc. gereinigt.

    Das ist kein „Herumfuhrwerken“.

    Und nein, mir ist nicht 100% wohl bei dem Gedanken, dass überhaupt etwas gemacht werden muss.
    Das war es mir auch nicht, als das Horn zur GÜ war und die Sache lang und länger gedauert hat weil nicht klar war, ob es danach noch das Horn ist, das es war.
    Ist es übrigens nicht: es ist nach der GÜ mechanisch viel präziser als zuvor, stimmt wesentlich besser in sich und auch die Klangfarben durch die Register sind viel einheitlicher - dafür klingt es jetzt genau das Bisschen weniger obertonreich, und hat genau den Tick mehr Blaswiderstand, den ich mit dem feingetunten S-Bogen zurück bzw. weg haben will.
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Jemand der das macht, macht es nach den Gesichtspunkten der "theoretischen" Genauigkeit.
    Was aber noch nicht heißt, dass im Endeffekt das rauskommt, was gewünscht ist, oder welche "Nebenwirkungen" auftreten. Das würde mir zu denken geben.
    Wenn Du vertraust, ist ja eh alles ok.
    Mir ist das alles, was Du beschreibst, an dem Horn nicht in dem Ausmaß aufgefallen. Da bin ich wohl ein wenig weniger kritisch.
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das wissen wir vorher nie.
    Nicht bei einer GÜ, nicht bei einer Reparatur, nicht beim Refacen eines Mundstücks.

    Sogar zwei eigentlich identisch produzierte, nagelneue Hörner können unterschiedlich klingend oder sich anfühlend aus ihrer jeweiligen Verpackung kommen… oder aus dem Setup des Händlers (bzw. dessen Unterlassen).

    Mein Vertrauen in SMG ist ausreichend, um es zu versuchen.
    Die Alternative habe ich weiter oben beschrieben: einen Zubehörbogen kann ich auch auf dem MK VI spielen.

    BTW: So unterschiedlich sind die Sichtweisen… Mir sind nach der fälligen GÜ die beschriebenen Veränderungen gleich aufgefallen (nicht, dass das Horn vorher schlecht war…) dafür empfinde ich nicht, dass ich mir mit der Applikatur etwas „antun“ würde. Im Gegenteil - im Vergleich zum 10M, jedenfalls.
     
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  19. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Hab grade vor einigen Wochen meinen Bogen von SMG überarbeiten lassen. Das komplette Programm, also auch mit dem Resonanz Tuning.
    Wirklich erstaunlich was da bei einem eher einfachen Sax das ich habe noch damit rauszuholen geht. Und das merke ich sogar als Anfänger.
    Für mein persönliches Empfinden hat sich die Sache auf jeden Fall gelohnt.
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Bei einem eher einfachen saxophon mit 08/15-Bogen ist das Potenzial für Verbesserungen größer als bei einem bereits ab Hersteller guten Bogen.
     
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