Sollte man in der Inflation ein Saxophon verkaufen?

Mir ging es bei meinem Vorschlag, den Koffer einstweilen unters Bett zu schieben, nicht um Rendite oder irgendwas anderes pekuniäres. Diese Spekulationen über die mangelnde Eignung von Saxophonen als Wertanlage hatten wir schon häufig, das ist doch längst gegessen.

Ich las in den Statements der TE eher die Unsicherheit darüber, ob man nicht doch evtl. irgendwann demnächst noch auf den Geschmack kommen könnte, oder auch eine Sehnsucht danach, das Sopran zu spielen.

Häufig reicht ein Erlebnis, ein Konzert, eine Aufnahme, eine Begegnung aus, dass solche Wünsche auftauchen. Und dann ist der Weg zum Bett nicht so weit wie zum Händler.

Ich hänge mich hier auch deshalb so rein, weil ich selber in einer ähnlichen Situation bin. Ich übe und spiele sehr intensiv und ausschließlich Tenor, auch weil ich weiß, dass im Moment jedes weitere Instrument wertvolle Übezeit "rauben" würde. Die Trompete ist auch unterm Bett neben dem Sopran, das Klavier passt nicht drunter, aber dafür habe ich ja auch einen Pianisten.

Ich hatte aber einige Jahre lang eine Bix-Beidebecke-Fan-Combo, die sehr viel Spaß gemacht hat und leider auseinander ging. Vielleicht kommt ja mal ein Adrian Rollini vorbei und einer, dem ich mein Banjo leihen kann. Dann brauche ich mein Sopran... You never know.

 

@gaga

Passt. Sehe ich genauso.

Es ging ja auch darum ob man bei der aktuellen Situation ( Inflation) verkauft oder nicht.

Bei mir geht es meist lang bis ich verkaufe. Für meine Frau ewig.

Grüße Gerrie

 

Bei mir wird man es in nicht allzu ferner Zukunft mit eher ahnungslosen Erben zu tun haben, die meine Hörner unter Wert verscherbeln.

Die fragen dann hier nach, was man für so eine alte abgerockte Tröte noch nehmen kann - steht Selmer drauf.

 

Ich werde Ihnen ganz aufrichtig antworten

Spoiler

Und dann unter einem anderen Namen bei Ihnen aufkreuzen, um die Instrumente zu kaufen

 

...dass Selmer sowieso großer Mist ist und immer überbewertet wurde, und dass außerdem der Markt gerade von solchen Erbstücken überschwemmt wird und deshalb die Preise eingebrochen sind. Und mir wird das dann alles sowas von egal sein...

 

Klar kann dir das egal sein, kommst ja in den Himmel, da du kein Yamaha spielst.

 

Ich habe meinen künftigen Erben gesagt, sie sollen den ganzen Saxophon-Kram meiner Sax-Lehrerin schenken.

 

Und wo kommen Conn-Spieler hin?

 

Die kommen überall hin…..

CzG

Dreas

 

Ich habe 2 Tenöre gekauft, ein Yamaha YTS-62 aus den 90er Jahren, das eine Schülerin des örtlichen Musikvereins 10 Jahre in ihrem Schlafzimmer "vergessen" hatte und
ein YTS-62 Purple Logo, das ca. 25 Jahre im Koffer lag, da der Vorbesitzer in jungen Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten hatte und danach kein Blasinstrument mehr spielen durfte.
Beiden Hörnern hat der unfreiwillige Dornröschenschlaf nicht geschadet.

 

Und Sammler? Oder Sax-Hoarder?

 

Ich glaube @Jacqueline meinte nicht so sehr die Hörner… sehr subtil …

 

Wenn Du nicht aktuell auf das Geld anstehst, würde ich es nicht verkaufen. Ein Sax ist (für mich) ein Gebrauchsgegenstand, keine Wertanlage. Für letzteres eignen sich je nach Situation, Kapital und persönlicher Einstellung: Aktien von Waffenherstellern, Aktien von Anbietern grüner Technologien, Aktien von Erdöl/Erdgas Unternehmen, Gold, Weizen, Zigaretten oder Immobilien. Irgendwas davon wird immer nachgefragt. Man weiß eben vorher meist nicht was und manchmal möchte man von der Preissteigerung vielleicht auch gar nicht profitieren.

Und die beste Immobilienanlage ist sowieso die, die man auch selbst bewohnt.

 

Wie beim Sax-Spielen mal den Anfang machen : https://www.finanztip.de/blog/nl_20...1ba17a310&utm_source=Mailjet&utm_medium=email

 

Heist das, dass Leute, die heute schon nicht mehr mit ihrem Gehalt auskommen, jetzt noch schnell ein Saxophon kaufen?
Die Theorie kann nur funktionieren, wenn ausreichend Kapital vorhanden ist. Wenn nicht werden eher Wertgegenstände verkauft, so spät wie man sich irgendwie leisten kann.

 

Nicht einfach aus dem Zusammenhang zitieren, sondern den gesamten Beitrag lesen.

CzG

Dreas

 

Das ist aber nett, denn Lehrer können immer Instrumente zum Verleihen für Einsteiger brauchen.

Unser verstorbener Mitforist @bluefrog hat verfügt, dass die Lead-Altistin unserer Big-Band seine Instrumente nach seinem Tod auscheckt, fair verkauft und die Band den Erlös als Spende bekommt. Fand ich auch sehr gut.

 

Es macht nicht viel Sinn zu spekulieren, was andere Leute bewegen oder abhalten könnte, jetzt ein hochpreisiges(?) Saxophon anzuschaffen.

Wenn @Addie sich entschließt, das Saxophon zu verkaufen, findet sich entweder jemand der das kauft, oder nicht. Unabhängig davon, was wir uns denken welcher Anteil der Bevölkerung wie sehr von der Teuerung betroffen ist.

Und OB er es verkaufen will, hängt dann weder nur von seiner eigenen Lebenssituation ab, nicht von der anderer. Wenn er das Geld dringender benötigt als das Saxophon, ist Verkaufen bei jeder Marktlage die richtige Strategie. Wenn er das Sax als Wertanlage angeschafft hat, aber nicht auf das Geld ansteht, dann ist bei einem Preisverfall "durchtauchen" im Allgemeinen die bessere Langzeit Strategie. Ob/wann sich bei steigenden Kursen ein Verkauf lohnt, wissen auch die Experten nicht. Grundsätzlich wohl immer, aber jeder will bei Wertanlagen Verkäufen ja das Maximum abwarten und nicht hinterher sehen, wie der Preis noch weiter steigt...

Wenn's nur darum geht, dass einem die ursprüngliche Investition zwar jetzt ein Bisschen leid tut, weil man es nicht so benützt wie gehofft, die aber im Budget bereits "abgeschrieben" ist und nicht schmerzt - was solls. Ich würde es behalten. Den Wert bekommt es beim Spielen. Also lieber mehr üben.