Schonende Mundstückreinigung

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von hjkoenig, 8.Juni.2022.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Bleicht aber auch aus.
    Find ich persönlich nicht so schlimm, dann hat man halt auch die Marble Edition.

    Ich reinige mein Mundstück mit kaltem Wasser und schrubbe mit einer alten Zahnbürste (vorsichtig).
    Habe auch mal Corega-Tabs genommen, das ging super. Sind im Endeffekt die gleichen Ablagerungen wie bei meiner Zahnspange damals :D
    Soll aber nicht so gut fürs MPC sein...Verfärbungen? Keine Ahnung...
    Bevor es richtig eklig wird nehme ich das aber in Kauf. 1* im Jahr reicht.
     
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  2. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    Danke an alle für eure Antworten. In Zukunft unter Wasserhahn, abspülen und gut is:)
     
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  3. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Beides würde ich bei Ebonit Mundstücken unbedingt vermeiden. Heißes Wasser und Sonne sind genau die zwei Ingredienzen, mit denen es mit Sicherheit grünbraun und stinkend wird. :yuck:
     
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  4. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    uv-Licht meinst du ? Kannst du mir das erklären? Würde mich echt interessieren
     
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Den korrekten chemischen Ablauf kann ich Dir nicht sagen. Soweit ich weiß, wurde das noch nie wissenschaftlich genau aufgearbeitet. Aber die langjährige Erfahrung vieler MusikerInnen ist:
    1. Tages- oder "schlimmer" noch direktes Sonnenlicht greift die Oberfläche des Hartgummis an. Das passiert zunächst unsichtbar. Die schwarze, glänzende Oberfläche bleibt, wie sie ist.
    2. Warmes oder gar heißes Wasser löst die anschließende chemische Veränderung aus. Das Mundstück wird matt, grünlich und verbreitet einen ekelig schwefeligen Geruch.
    3. Stellen, an denen beim Spielen immer die Blattschraube sitzt, sind sehr deutlich weniger bis gar nicht von der Veränderung betroffen. Ebenso sind die Bahn und die Innenseite des Mundstücks normalerweise nicht betroffen. Nur alle Stellen, die dem Licht ausgesetzt waren.
    Wenn ich meine Chemie Kenntnisse zusammenkratze, vermute ich, dass das Sonnenlicht einige der Doppelbindungen im Isopren Molekül aufbricht und dort freie Radikale entstehen. Das warme Wasser katalysiert die Zerstörung der Isopren Kette, wobei der bei der Vulkanisierung beigefügte Schwefel ein Wasserstoff Atom abbekommt und die -OH Gruppe an die zerstörte Doppelbindung knüpft. Der gebildete Schwefelwasserstoff verursacht den unangenehmen Geruch, die OH Gruppe macht die jetzt verkürzte Isopren Kette hydrophiler und anfällig für die Lösung in Wasser. Einige der Isopren Moleküle lösen sich im Wasser, die Oberfläche wird matt und (mikroskopisch) rauh. Da nun weniger Doppelbindungen (und damit aktivierbare Elektronen in der Bindung) bestehen, wird weniger Licht absorbiert - das Material wird heller und verändert die Farbe.

    Alles kein Problem, solange man entweder vorab das Sonnenlicht meidet (nur in dunklen Jazz Kellern spielen), oder das anschließende warme Wasser. Man kann das Mundstück wieder polieren.
     
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  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Eine Veränderung bei bis zu 60° heißem/warmem Wasser konnte wenigstens ich bisher nicht feststellen.
    An dieser Stelle noch mal eine sllgemeine Onfo zu "Gummi"
    https://www.chemie.de/lexikon/Gummi.html
     
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das ist der Tod für das Mundstück mit kochendem Wasser. Niemals mit kochendem Wasser arbeiten. Schon leicht zu heiss kann fiese Folgen haben.
     
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  8. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Ich besitze
    oder wenn man Schwefelgeschmack mag..:confused:

    ich besitze ein Bariton MPC welches mein Vorbesitzer in der Sonne liegen ließ, inkl aufgespannter Ligatur. Sieht aus wie Sonnenbrand bei angezogenem Bikini. Kann man aufgrund des Gestankes nicht ohne Ekelanfall spielen. Gibt dann allerdings so ein individuellen WürgeGrowlingSound :lol: Lass ich bei Toko aufarbeiten, der macht das super…
     
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  9. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    danke, wieder was gelernt
     
  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Gehts also nicht nur um die Verfärbung sondern auch um die Freisetzung von Ekelstoffen, die das Mundstück anders schmecken lassen? :eek:

    Ok, das wusste ich nicht. Verfärbung wär mir egal, aber eklig schmecken muss es nicht.

    Wie gesagt, kaltes Wasser und alte Zahnbürste ist mein Mittel der Wahl. Spiele mein MPC jetzt seit 3,5a und es sieht immernoch amtlich aus.

    Wie lange brauchen solche Verfärbungen und "Geschmacksänderungen"?
    Und warum löst Speichel diesen Prozess nicht aus? Ist ja auch warmes Wasser? Aber eben nicht heiß.
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 23.Oktober.2022
  11. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Das hängt ein wenig von den jeweiligen Materialien der Marien ab. Das Kautschuk war früher aufgrund der Mischungen sensibler? Meine Erfahrung ist, dass diese Veränderungen bei den Selmer Mundstücken extrem ist. Wenn sie viel im Licht liegen, verfärben sie sich und fangen an nach Schwefel zu stinken und zu schmecken, während andere sich in derselben Lage und Zeit nicht verändern.
    VG Jabosax
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich benutze für die Oberfläche (die Rails ausgenommen) tatsächlich ATA. Auch grün ausgeblüte Mundstücke bekomme ich damit wieder etwas dunkler. Halt je nachdem, wie lange ich daran schrubbe. Das gereinigte Mundstück pflege ich anschließend mit Nasenfett.

    Desinfiziert sollte es danach zumindest von außen sein.
     

    Anhänge:

  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    ATA läuft vielleicht am ehesten unter mechanisch. Ein 2000er Schleifpapier macht vielleicht das gleiche mit dem zersetzenden Kautschuk, nämlich abnehmen bis intaktes Material drunter freiliegt.
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    So ist es bzw. wird es auch mit dem Schleifpapier sein. Vorteil des Schleifpapieres: es nimmt nicht der güldenen Inschrift ihren goldigen Glanz.
     
  15. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ich meine mich zu erinnern, dass eine Politur für Tabakpfeifenmundstücke hier schon erwähnt wurde. Dort sind die meisten Mundstücke wohl auch aus Ebonit und unterliegen den gleichen Alterungsprozessen.
    Kostet sicher nicht die Welt und ist für Gegenständr vorgesehen, auf denen auch exzessiv rumgelutscht wird.
     
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  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Dadurch habe ich das Nasenfett kennengelernt. Das benutzen die Pfeifenraucher auch gerne.
     
  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    @ppue geht dadurch auch der Geruch weg?
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Oh, das weiß ich gar nicht so genau. Ich habe nicht vorher und nachher gerochen und mich stört der Geruch auch nicht sonderlich. Es riecht wohl immer noch etwas schweflig, könnte aber sein, dass es wirklich weniger ist.

    Probiere es einfach aus. Nur, wie gesagt, die Rails nicht mitputzen (-:
     
  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dafür muss mein Mundstück erstmal gelb werden :D
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, schade (-;
     
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