Leverkusener Jazztage - unseriöses Verhalten des Veranstalters?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 5.November.2022.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wir hatten für heute Karten für Gregory Porter auf den „Leverkusener Jazztagen“.

    Wir haben die Karten Ende letzten Jahres erworben. Beginn 20.00 Uhr.

    Uschi bekam am 23.5. eine Mail, dass die Veranstaltung „aus produktionstechnischen Gründen“ auf 19.00 vorverlegt wird. Einlass 18.00 Uhr.

    Nun stehen wir gegen 18.30 Uhr am Einlass und sehen zufällig eine angeschlagene Info (recht unscheinbar präsentiert), dass zunächst zwei Künstler vorab auftreten und Herr Porter erst um 21.45 Uhr (!) antritt.

    Stehplätze….von 18.30 Uhr bis Mitternacht rumstehen….und G. Porter spielt dann vielleicht nicht einmal eine Stunde, oder was?

    Wir haben uns ziemlich verarscht gefühlt und sind nach Haus gefahren.
    150,-€ abgeschrieben.

    Eine echte Sauerei. Man hätte uns m. E. über den geänderten Ablauf informieren müssen.

    Wie auch immer. Für uns gilt: nie wieder „Leverkusener Jazztage“.

    CzG

    Dreas
     
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  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Diese Unsitte, teure zum Teil medial hochgepuschte Stars einzukaufen, mache ich schon lange nicht mehr mit. Du stehst oder sitzt dann irgendwo in 20 Meter Entfernung, wenn du Glück hast, ist die Technik gut, und siehst weit vorne kleine Männchen auf der Bühne.

    Oder wie ich vor Jahren: Joshua Redman im Gewölbekeller nur 3 Meter vor mir, aber zwischen uns dicht gedrängt 30 oder so Leute, z.T. mit überbordendem Bewegungsdrang. Moschen zum Neobop. Und wenn du aufs Klo gehst, kommst du nie wieder an den alten Platz.

    Da lobe ich mir die regionalen Konzerte mit Wohnzimmerfeeling, wo du in der ersten Reihe aufpassen musst, dass dir der Posaunist nicht die Mütze vom Kopf schubst. Wo du mit Leuten, die du oft schon kennst, reden kannst, wo alle per du sind und die Qualitätder Musik nur in seltenen Fällen hinter der der Stars zurücksteht.
     
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  3. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @jazzaussderferne
    Tipp:
    Die -Berliner Jazztage- jetzt am WE 5./6.11. werden live im Radio übertragen.
    Die halbe Nacht oder so.:)

    Kulturradio vom RBB würde ich vermuten.

    VG
     
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  4. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas,

    nach meiner Erfahrung - sowohl auf als auch vor der Bühne - ist es bei Festival üblich, daß ein Abend aus mehreren Konzerten besteht,
    abhängig v. der Festivalgröße zwischen 2 - 5 Konzerten.
    Weiters definiert auch oft der Veranstalter die Länge der einzelnen sets - von ca 60 Minuten bis zu "Spielt, solange ihr wollt und die Leute applaudieren" hab ich alles schon erlebt,
    offenbar waren die anderen 2 Künstler vor Porter in eurem Fall nicht entsprechend verlautbart...
    festliche Grüße
    Dsharlz
     
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  5. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Dreas ,
    nein, kein unseriöses Verhalten. Wie @Dsharlz schon schreibt, treten üblicherweise mehrere Bands auf. Die beiden weiteren Bands stehen auch im Programm: https://www.leverkusener-jazztage.de/programm-2022/
    Normalerweise stehen sie ebenfalls auf den Tickets. Da es ein Nachholtermin 2020 bzw. 2021 wegen Corona ist, weiß ich nicht, von wann Dein Ticket ist und ob die identischen weiteren Bands draufstehen.
    Ich finde es jedenfalls beeindruckend, was hier jedes Jahr an Kultur mit Hilfe von vielen Freiwilligen auf die Beine gestellt wird und freue mich schon auf Freitag mit Bill Evans.
    Viele Grüße
    Jabo
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Moin @Dsharlz und @jabosax ,

    sehe ich anders.

    G. Porter ist 2018 das letzte mal dort aufgetreten und zwar alleine.

    Die Tickets sind vom letzten Jahr (Weihnachtsgeschenk für mich) und es steht ausschließlich G. Porter darauf. Zu dem Zeitpunkt stand auch nichts anderes in der Programmankündigung.

    Wir haben also einen Vertrag geschlossen mit der Zusicherung des Veranstalters, dass G. Porter alleine Auftritt.

    Per Mail gab es im Mai den Hinweis, dass das Konzert um eine Stunde vorverlegt wird. Man hat bewusst verschwiegen, dass sich auch das Programm geändert hat. (Auch dann stand die Programmänderung noch nicht im Netz.)

    Es wäre anständig gewesen auf die Änderung hinzuweisen, um uns die Möglichkeit zu geben uns anders zu entscheiden.

    Die beiden zusätzlichen Bands finden wir von ihrer Musik absolut unattraktiv. Wir hätten uns also von 19.00 Uhr bis 21.45 Uhr gelangweilt bis geärgert. Fast drei Stunden! Auch das hat Veranstalter billigend in Kauf genommen.

    Nein, ich bleibe dabei, wir sind absichtlich getäuscht worden. Und das ist unanständig.

    CzG

    Dreas
     
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  7. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ja und jetzt plötzlich bekommst du noch kostenlos !!! 2 weitere Bands zu hören. Ist doch eigentlich geil,ich würde mich freuen.
    Das ist doch wie wenn du in der Bäckerei ein Brot kaufst und spontan noch ein Stück Kuchen dazu geschenkt bekommst.
     
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  8. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Dreas ,
    dass Vorbands spielen ist durchaus üblich. Dass bei Festivals an einem Tag/Abend mehrere Bands spielen und der Topact zum Schluss ist eigentlich Standard. Deshalb kann ich Deine Beschwerde nicht nachvollziehen, zumal Du auch noch mal hättest etwas Essen oder Trinken gehen können. Doch, doch, man kommt wieder rein…
    Ich glaube, wir kommen hier nicht auf eine Meinung. Ist ja auch nicht notwendig.
    Bei Euch in der Nachbarschaft scheint wahrscheinlich auch die Sonne. Genieße den Sonntag!
    Herzliche Grüße aus LEV,
    Jabo
     
  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Nee, das kann ich mir bei einem Ticketkauf nur schwer vorstellen.
    Zugesicherte Eigenschaften auf einem Abreisszettel oder einem digitalen QR-Code…?

    Veranstalter und Ticketvermarkter haben - aus reinem Selbstschutz - immer Vorbehaltsklauseln in ihren AGB.
    So lange der Headliner-Act überhaupt ein paar Töne von sich gibt, ist der Vertrag juristisch erfüllt.

    Ansonsten steht es dick und fett auf der Internetseite, wer an dem Abend spielt. Sogar mit YouTube Videos.
    Dass der Headliner zuletzt auf die Bühne klettert ist doch eh logisch. Höhepunkt und so.

    Die beiden anderen Bands sind jetzt - meiner unmaßgeblichen Meinung nach - stilistisch in vertretbarer Nähe zum G.P. und keine Überforderung der G.P. Fans durch Free Jazz oder Zwölftonmusik.


    Schade, dass ihr dem Abend keine Chance gegeben habt.
    Ist natürlich immer doof, wenn man was anderes erwartet hat aber in diesem Fall lag diese Erwartungshaltung an euch, nicht am Veranstalter.

    Beim nächsten Mal wird alles schön!
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich verstehe @Dreas schon (ausnahmsweise bin ich da seiner Meinung).
    Nichts dagegen, wenn vor dem eigentlichen Star noch vorgruppen auftreten. Das sollte dann aber so im Programm bekannt gegeben werden. Macht der Bäcker ja auch. Wenn ich jetzt keinen Kuchen will habe ich dann Einfluß darauf.
    Ausserdem ist es ja meist nicht so, dass du zu 2 Stunden deines Stars noch eine Stunde Vorgruppen geschenkt bekommst, sondern von den 2 Stunden wird die Zeit der Vorgruppen abgezogen. Das würde mich dann schon etwas verstimmen.
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    https://mecky-events.de/shop/event/gregory-porter-2/

    Wenn du da mal schaust besteht der Abend aus 3 Gruppen.

    https://www.leverkusener-jazztage.de/programm/gregory-porter/

    Und auch hier in der Programmankündigung steht, dass 3 Gruppen auftreten. Diese werden einzeln vorgestellt.

    Du hättest also vorher wissen können, was auf dich zukommt.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist relativ kurzfristig aktualisiert worden. Wir sind ja gar nicht auf die Idee gekommen, da noch mal 14 Tage vorher oder so, rein zu schauen.

    Ein junges Paar, das mit uns am Eingang stand, checkte sofort. ob Online auf die Programmänderung hingewiesen wurde. Nach ihren Angaben war das nicht der Fall

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6.November.2022
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    In dem Fall. noch extremer. Fast drei Stunden Vorgruppe und wahrscheinlich nicht mal eine Stunde Hauptact. Vier Stunden stehen, Sitzplätze gab es nicht (war bekannt), ist in unserem Alter auch nicht so unser Ding. Rückenschmerzen vorprogrammiert.

    Wir trafen ein Pärchen. welches extra 400 km angereist ist, um G. Porter zu sehen. Mit Hotel- und Restaurantbuchung.

    Das Restaurant konnten sie stornieren. Die waren auch stink sauer.

    CzG

    Dreas
     
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  14. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo,
    zu einem G. Porter Konzert würde ich auch nie wieder gehen!
    Wir waren bei seinem Konzert in der Bielefelder Stadthalle, vor ein paar Jahren.
    Die Veranstaltung fing zwar pünktlich an, dann kam aber eine ziemlich indiskutabele Alleinunterhalterin als "Vorgruppe" ca 45 Min.
    Nach einer weiteren Pause kam dann G.Porter und war dann nach gut einer Stunde inklusive einer Zugabe, wieder verschwunden!!!
    Ich denke für die 140€ wären wir besser Schick Essen gegangen.
    Nie wieder!!!

    lg
    Thomas
     
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  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Naja, so hochgehypt wie der Säuselbruder ist, wundert es mich nicht.
    Aber das ist Geschmacksache - muss man halt wissen, ob man so relativ teuere Karten kauft und was man dann erwarten darf.

    Ein Porter-Konzert in der Stadthalle mit Vorwechkapell' ist aber nochmal anders zu bewerten als ein Abend mit drei Acts auf einem Festival.
    Da kauft man dann üblicherweise eine "Festival-Tageskarte" für den Tag, an dem der Haupt-Act spielt.
    Die zwei anderen Acts standen vielleicht letztes Jahr beim Kartenkauf noch nicht fest.

    Aber das ist alles Spekulation und vielleicht anders gelagert und vielleicht sogar unglücklich gelaufen.

    Den Leverkusener Jazztagen - also einem astreinen Festival mit langer Tradition - dann Unanständigkeit und absichtliche Täuschung vorzuwerfen finde ich - bei allem Verständnis dafür, dass ihr wegen anderer Erwartungen enttäuscht wart - dann doch ein kleines Bisschen "drüber".
     
  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest


    Ich mochte den mal total. Aber die neuen Sachen kann ich auch nicht hören.
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Oh ja, ohne Frage. Habe mir grade das Stück im Vergleich zu „Hey Laura“ angehört.

    „Pretty“ gefällt mir um längen besser! Das war noch Jazz.

    Aber damit wäre er nicht zum internationalen Weltstar aufgestiegen.

    Ist es ihm zu verdenken? Nein…..

    CzG

    Dreas
     
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  18. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Gewagte These - das würde ich nicht unterschreiben.

    Und auch das kann man anders sehen. Ich kann @Dreas Frust schon nachvollziehen. Dass eine Vorband - vielleicht auch zwei - auftreten, ist vielleicht ok, aber nicht fast drei Stunden lang! So etwas muss bei Vertragsschluss unmißverständlich kommuniziert werden - so, wie es hier geschildert wurde, ist es mehr als grenzwertig.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Darauf wollte ich hinaus. Du bist Jurist und kannst das besser beurteilen als ich.

    Ich frage mich ob rechtlich nicht folgendes passiert ist:

    Wir haben einen Vertrag abgeschlossen für Gregory Porter mit Fixtermin….5.11. 20.00 Uhr. (Fixkauf? Die Hochzeitstorte muss am 5.10. um 15.00 Uhr angeliefert werden. Wird sie vorher oder später geliefert ist der Vertrag nicht erfüllt)

    Wir bekamen eine Mail, dass der Beginn um eine Stunde vorverlegt wird.

    War das eigentlich nicht eine Aufkündigung des ursprünglichen Vertrags und ein erneutes Angebot, was wir stillschweigend angenommen haben?

    Es wäre zumindest Fair oder auch verpflichtend gewesen auf die Programmänderung hinzuweisen.

    CzG

    Dreas
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    P. S.

    Es geht mir hier nicht um juristische Beratung. Ist eh nicht zulässig.

    Das Thema ist für mich abgehakt. „Sunk Costs“ (untergegangene Kosten…oder auch: „verschüttete Milch kriegt man nicht mehr in die Tüte“)

    Aber spannend finde ich schon, was da vertragsrechtlich passiert ist, wohlwissend das eine diesbezügliche Diskussion hier den Rahmen sprengen würde.

    CzG

    Dreas
     
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