Brauche ein neues Tenor

Hallo Ihr lieben
Ich brauche ein anderes Tenorsaxophon. Meines ist eher eine Big Band Kanne, hat kein front F und macht keinerlei Altissimo-Anstalten. Beim Alto kriege ich schon einige hin, bis zum As (betreten grins) aber da habe ich den Fuss in der Tür und kann daran arbeiten. Beim Tenor passiert in dieser Richtung nichts. Ich hätte gerne ein warmes, eher bassiges Tenor, mit front F und (wenn es nicht dem Klang abträglich ist) ggf. hoch fis, das sensibel genug ist Ploppen, Growles, Spalttöne und vor allem Altissimoregister (also alle möglichen Spezialtechniken) zu liefern. Ich würde das gerne lernen, ohne dabei gegen ein dafür ungeeignetes Instrument zu kämpfen. Mein Budget ist 3500. In anderen Beiträgen war mal von einem Selmer SA 80 Serie II die Rede, mein Schrauber, Meister J., hat gemeint, die Serie II heisst heute Axos. Es muss kein neues sein. Danke und liebe Grüsse...

 

Bis 3.500 … da geht schon was.

https://www.thomann.de/de/tenor_sax...f=true&oa=prd&gk=BLHSTE&cme=false&filter=true

 

Schon klar und lieben Dank, aber welches davon macht ein kontrollierbare Altissimo?

 

Fällt das nicht alles eher in die Zuständigkeit eines passenden Mundstücks und des Kopfs dahinter?

Front-F würde mir allerdings auch fehlen.

 

Jedes Yamaha, Yanagisawa und P. Mauriat … die anderen ziemlich sicher auch, da würde ich mich aber nicht festlegen wollen.

 

Um mal zur Sache zurückzukommen: Ich würde meinen, daß sich alle modernen Selmer-ähnlichen Saxophone ähnlich gut Altissimo spielen lassen. Keilwerth und andere Big Bore Saxophone tun sich bauartbedingt etwas schwerer, aber es geht auch. Und wie andere schon sagten: Altissimo ist hauptsächlich eine Sache des Luftstroms und Ansatzes, in zweiter Linie eine Frage des Mundstücks.

 

Das machst Du, nicht das Horn.

Also beispielsweise Mark VI und Conn 10m/30m Altissimo sind eigentlich eins zu eins übertragbar und nicht unterschiedlich schwierig.
Das größere Problem ist eher wenn man ein etabliertes Altissimosystem hat, dass die Fingerings nicht auf jedem Modell gleich sind (Selmer und Conn sind da relativ identisch, Selmer und Keilwerth hingegen nicht). Da kann das Altissimo bei einem Saxophonwechsel zum Totschlagargument werden. Aber wenn man eh erst mit Altissimo anfängt, ist es nicht relevant.
LG Juju

 

Da kannst du auch 20.000 € investieren, das wird nicht geliefert. Altissimo muss man sich auf jedem Horn erarbeiten, die richtigen Techniken lernen und üben. Dann geht das auch auf jedem halbwegs vernünftigen Saxophon. Ok, Gabel-F ist ziemlich nützlich dafür, wenngleich nicht unbedingt notwendig.

Gruß,
Otfried

 

Da würde ich eher bei "Keilwerth" oder Amerikanern schauen als bei "Selmer". Die größere Mensur sollte einen "fetteren" Ton erlauben.

 

Altissimo bzw. Highnotes, ab G3 aufwärts, kommen bei mir nicht immer gleich gut. Speziell bei Selmer SA80, Selmer Serie III und Selmer Mark VII wollte das" G3 "sehr sehr schwer kommen.
Ich hatte in einem Bericht in einer Fachzeitschrift gelesen, das Selmer ab dem Mark VII den Tonlochdurchmesser verändert haben, wodurch die hohen Töne strahlender wurden, durch das größere Tonloch aber
die Flageoletts schlechter zu beherrschen wurden. Ich hatte vor Jahren ein Yanagisawa T-WO1, da kamen die Highnotes sowas von leicht, das war ein Genuss und ich konnte mich darauf verlassen, das die
Flageolett-Töne immer ansprangen, genauso gut gehen in den Highnotes meine 3 Yamaha YTS-62 und mein System 54 los.
Also manche Hörner sind einfach Flageolett-Freudiger, da kann man noch so lange Üben, es wird nicht viel besser, aber da wir ja alle Anatomisch verschieden sind, werden das manche anders sehen.
Etliche Vintage-Hörner ( Conn, Martin,Grassi), die ich spielen durfte wehrten sich auch nicht dagegen, wenn ich das G3 spielen wollte, ab A3 aufwärts ging es dann sowieso leichter.

 

@visir
Da wäre ich bei dir.....

Wenn man sich da auf dem Gebrauchtmarkt umsieht und nicht gerade die seltenen Exoten sucht, bleibt auch noch was übrig für Mundstück, einen handgenähten Gurt, eine Kiste voll Blätter.... und ein Abendessen, bei dem man der Familienfinanzministerin erklärt, wie notwendig das alles war und wie günstig.

 

@Sax a`la carte
Das ist der Grund, wieso ich versuche, die Top Tones möglichst ohne Palmkeys zu spielen. Auf dem Alt gelingt mir das ziemlich gut, auf dem Tenor noch nicht ganz. Ein sehr schöner Griff für das G auf meinem Tenor ist F plus Seiten-C (plus OK), also 1,2,3-1+C

Gruß,
Otfried

 

Das hier: https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...axophon-Messing-unlackiert/art-BLA0005089-000
Und das hat auch alles andere, was Du Dir wünschst.

Gibt es auch in lackiert und in Bronze. Aber für das, was Du beschrieben hast, ist das hier glaube ich das Beste. Ich habe es selbst angespielt, und es ist ein Traum. Nur weil Expression draufsteht, ist es billiger als andere Markeninstrumente. Die Funktionalität und Verarbeitung ist aber top. Ich habe schon jahrelang Expression-Instrumente, und ich bin mehr als zufrieden damit. Das "Master" ist das Spitzeninstrument von Expression. Da bleiben keine Wünsche offen.

 

Mir geht es ähnlich mit den Hörnern. Das Mundstück ist sicher das relevanteste Stück Equipment, das entscheidet, wie leicht Altissimo geht und der größte Brocken ist ist eh die Übung, die man letztlich auf jedem Horn braucht.

Dennoch gibt es für mich spürbare Unterschiede zwischen der Altissimofähigkeit verschiedener Saxophone. Es ist vermutlich nicht so leicht zu recherchieren, weil die meisten Leute ihr Saxophon nicht nach diesem Kriterium auswählen, und wenn sie Altissimo spielen, sind sie lange genug mit diesem Horn dabei, dass diese Frage nicht mehr relevant wird.

Das ist zumindest auf meinen Tenören anders. Das Selmer Serie III ist zumindest mit Originalbogen im Altissimobereich "enger" und insgesamt deutlich weniger angenehm als das Conn 10M. Mit anderen Bögen verhält sich das Selmer aber freundlicher und freier, sodass ich mit vorstellen könnte, dass ein Großteil da oben passiert und die distale Mensur weniger relevant ist.

Was man beim Conn und anderen Vintagekannen nicht vergessen darf ist, dass der Stack der rechten Hand aufgrund des Eb-Trillers anders gekoppelt ist und dadurch manche Altissimogriffe und Multiphonics nicht gehen, die auf einer modernen Applikatur gehen. Es gibt aber genug andere.

Ohne Front-F wird es schon sehr zäh mit den verfügbaren Griffen. Ohne Hoch-Fis geht schon gut dank der vielen Profis, die seit bald hundert Jahren ohne Fis Altissimo spielen und für uns so viele Griffmöglichkeiten gesammelt haben. Aber es gibt Leute die es nutzen und glücklich sind, dass es das gibt.

 

Das ist Off-Topic, tut mir leid, aber:
​

Ich würde mich fragen, ob ich Altissimo schon brauche.
Ich weiß nicht, wo du stehst.
Aber ein Saxophon schön zu spielen und zu intonieren ist auch ohne Altissimo recht schwer.
Obertonübungen sind sicher sinnvoll.
Aber ich wünschte heute, ich hätte früher weniger Zeit damit verbracht, Patterns im Altissimobereich zu üben, und dafür mehr in der ganz normalen Range daran gearbeitet, meinen Ton usw. zu verbessern.

Wenn du die Ohren und die Tonkontrolle hast, wird Altissimo sowieso irgendwann nicht schwer sein.
Nur meine Meinung.

 

Alles,aber auch wirklich alles,was dir hier an Hörnern empfohlen wird kannst du getrost vergessen.
Es gibt nur einen einzigen Weg das richtige zu finden.
Probiere es selbst aus
Oder lässt du dir deinen Lebenspartner auch von anderen empfehlen um ihn dann mal einfach so zu heiraten

 

Expression X Old 2 oder 3? paßt in das Buget…
Mauriat ist überteuert… mein Schagerl Alto, versilbert leistet gute Dienste. Für das Geld müßte eigentlich auch ein Schagerl Model 66 Tenor drin sein.. vielleicht unlackiert? Wenn ich nicht so auf versilberte Saxophone stehen würde, aus optischen Gründen, hätte ich mir auch ein unlackiertes geholt, beim Testen erstaunt, was das für einen Unterschied macht! Da kriegt der Sound nen Booster… ansonsten die üblichen Verdächtigen, Yamaha, Yanagisawa…ich denke immer an das Budget, was du genannt hast…

 

Ich würde - wie hier schon erwähnt - in einen gut sortierten Saxshop gehen und testen.
Eventuell kannst du auch ein oder zwei Instrumente zum Testen mit nach Hause nehmen.
Vielleicht wird es dann sogar ein Instrument, das gar nicht so teuer ist?

Flageolet hängt auch eher mit Ansatz, Mundstück, Blättern und viel Üben zusammen.
Beim Saxophonkauf war Flageolet für mich nie eine Option oder Voraussetzung.

LG
Mike

 

Wenn man "kein" Flageolett spielt, dann ist das auch keine Vorrausetzung beim Saxophonkauf. Den meisten Saxophonspielen wird das peripher am
Allerwertesten vorbeigehen.

Na da braucht ja der Mitforist gar keine Fragen mehr zu stellen, wenn du das mit einer Lebenspartnerin gleichstellst.
Wir wollen ja hier Mitforisten eine Hilfestellung anbieten, sofern wir dazu etwas beitragen können aus eigenen Erfahrungen. Das der Fragesteller dann diese empfohlenen
Hörner selbst testen muss versteht sich von selbst. Was mir genau passt, funktioniert bei andern möglicherweise überhaupt nicht, aber das Thema hatten wir eh schon öfters.

 

Dann probierst Du es zwei Wochen später wieder aus und bist froh, es nicht gekauft zu haben.
Ich bin nicht der Ansicht, es gäbe für irgendjemanden das optimale Horn. Oder sagen wir mal - Ansichten ändern sich

Ich kopier mal rein hier, manches was der Lenny Pickett sagt passt ganz gut zum Thema:

What are some first steps for approaching altissimo?
Lenny Pickett: The altissimo register for the saxophone is very similar to the third and fourth registers of the other members of the woodwind family and it can be approached in the same way that those registers are approached on those instruments. Normally with beginners on all woodwind instruments, the lowest two registers are studied first, and when the student has developed their embouchure and breath control somewhat, the third and fourth registers are then introduced. The Sigurd Rascher dynamics and overtone exercises in his "Top Tones For The Saxophone" are a good place to start. Students should pay special attention to Rascher's "Terraced Dynamics" exercise. Breath control is the most important component to being able to produce the high notes.

Do you have any tips to help a student struggling to get a grasp on the technique?
LP: The study of altissimo is mainly the accomplishment of the ability to play the third, fourth and fifth (etc.) overtones on all fingerings of the saxophone. Playing a brass instrument can provide some insight, as it is impossible to play those instruments without being able to play those overtones on all fingerings. There is no substitute for practice. Long tones and scales should be part of every student's practice regime. This practice should include all registers of the instrument. One gets better over time. I've been playing in the upper registers for almost 50 years.

Did you find it necessary to change your set-up when tackling the altissimo for the first time?
LP: No, I just played the school horn that my junior high school band teacher loaned me, and the mouthpiece that came with the horn. It was a Conn 10M tenor from the 1940's and a hard rubber Gregory mouthpiece with about a #4 opening. I used a #2 Vandoren reed (I'd been using Vandoren reeds on the clarinet at the time.) This was in 1967, so it was a fairly typical set up for an 8th grade student. I practiced long tones several hours a day to develop my breath control. That is the single most important exercise one needs to practice to develop their tone and to be able to play the high notes.

https://www.dansr.com/vandoren/resources/approaching-the-altissimo-with-lenny-pickett-1