Neuer S-Bogen und wenn ja welcher? Tenor, Sopran und Bariton

Hallo zusammen,

Erst einmal zu meiner Person. Ich spiele seit gut 25 Jahren Altsaxophon und das technisch sehr gut. Intonation kriege ich mit circa +/-5 Cent auf meinem Yanagisawa 901 Alt hin und zwar problemlos.

Anders sieht das bei meinem über 60 Jahre alten Weltklang Bari aus, das selbst nach einer frischen Generalüberholung immer noch schwer intonationstechnisch zu bändigen ist. (Altes Teil, Charakterlich mit Otto Link Mundstück super)

Des weiteren habe ich zwei Thomann-Hörner, einmal Sopran, einmal Tenor.
An diesen habe ich gute Metallmundstücke (Yanagisawa, Otto Link) und bin soweit klangtechnisch ganz zufrieden. Aber wieder einmal das Thema Intonation: Es ist ein ordentlicher Konzentrationsakt diese Instrumente richtig intoniert zu spielen, obwohl das Sopransax von Thoman persönlich auch direkt generalüberholt wurde nach anfänglichen Verarbeitungsschwierigkeiten. Das macht leider wenig Spaß und ich erwische mich dabei, meistens eh nur auf meinem perfekt eingestellten Yanagisawa Alt zu spielen.

Nun zu meiner Frage:
Kann ein neuer S-Bogen bei Sopran/Tenor/Bariton-Sax auch die Intonation vom Instrument verbessern?
Folgende Außenhüllendurchmesser habe ich mit dem Geodreieck gemessen:

Sopran ~16,5mm
Tenor ~28mm
Bariton ~23mm

Welche S-Bögen kommen denn in Frage?
Hatte für mein Tenor bei Holger Bastein ein Yamaha 62 S-Bogen bestellt, der leider einen zu kleinen Außenhüllendurchmesser hatte...Bevor ich weiter experimentiere wollte ich gerne mal ein wenig Expertise sammeln.

Außerdem:
Wo gibt es eine gute Auswahl von bezahlbaren S-Bögen? Unter 500€ wäre schön toll, aber wenn sich dahinter die Lösung für mein Intonationsproblem verbirgt, bin ich auch bereit mehr zu zahlen...

LG,
Chrissi

 

Achja, das Bariton-Sax hab ich seit 15 Jahren, bin also gut warm damit. Das Tenorssax vielleicht seit 6 Jahren, fühle mich damit mittlerweile auch wohl. Das Sopran seit vielleicht 4 Jahren, bin damit also auch langsam ganz fit.

 

Hallo Chrissi,

wenn Du auf dem Alt gut intonierst sollte das Bari wenig Probleme machen da es auch ein Es-Instrument ist. Für die Bb-Instrumente muss man sich vom Gehör her immer kurz umgewöhnen weil man den erwarteten Ton ja nicht bekommt, aber da Du lange spielst sollte das ja kein Problem sein. Da Yana Metallmundstück ist eigentlich sehr leicht zu intonieren.
Also meine Meinung dazu. Ich fürchte die Instrumente sind Schuld.
Fahre soch einfach einmal in einen Shop und teste Yanagisawas oder Yamahas. Wenn Fu damit auf Anhieb besser intonierst dann ist klar was es zu Weihnachten geben sollte.

 

Das Weltklang Bari war hier diesbezüglich mehrfach Thema. Es weist einerseits Konstruktionsfehler auf, die zu Intonationsschwierigkeiten führen (http://sax.mpostma.nl/ dort on Instruments, Weltklang Baritone), andererseits wurde es zeitweise zusätzlich mit „schlechten“ S-Bögen ausgeliefert, die die Probleme verschlimmern. Hier kann ein Bogenwechsel (beispielsweise mit einem besseren Weltklang Bogen) zumindest Besserung bringen.

Bei den Thomann Saxen kannst Du einen Bogenwechsel probieren, jedoch kann der Bogen kaum alle Intonationsprobleme wie durch Zauberhand lösen. Beim überholten Sopran solltest Du zumindest davon ausgehen können, dass jetzt die Klappenaufgänge stimmen? Das ist vor jeder Bogensuche sicherzustellen.

Es ist letztlich jedoch nicht zu erwarten, dass Deine anderen Saxophone am Ende Deiner Bogensuche vergleichbar gut mit Deinem Yanagisawa Alto intonieren.

 

....
Man vermisst exakt 1 Exemplar und schließt daraus, dass ALLE einen Konstruktionsfehler haben... Aha.

 

Bogenwechsel bei Thomanninstrumenten?
Fragt sich wie billig der Bogen dann sein muss damit er unter einem Neuinstrument liegt.
Beim Bari kannst Du ja mal einen bei Thomann bestellen. Rückgabe ist ja möglich. Er muss halt von der Aufnahme passen.

 

Ich halte es für wenig sinnvoll wenn Du in ein Instrument das schon im Neuzustand generalüberholt werden musste
und das danach immer noch nicht richtig intoniert, versuchst durch Tauschen des S - Bogens noch etwas herauszuholen.
Mein Vorschlag: Sieh zu, dass Du die beiden Tröten los wirst und kaufe Dir im Fachhandel ein - meinetwegen gebrauchtes -
Markeninstrument das Du vor dem Kauf anspielen und auf seine Intonation überprüfen kannst.

So nebenbei: Wer sagt Dir, dass die Intonationsprobleme durch den S - Bogen verursacht werden?
Wenn die Ursache am Instrument selbst liegt wird Dir auch der beste, teuerste, edelste S - Bogen keinerlei
Verbesserung bringen.

SlowJoe

 

Beim weltklang mal prüfen, was für ein Bogen dabei ist. Da gab es Serien, die nicht passen...

https://saxwelt.de/index.php/forum/deutschland-/106200-weltklang-bariton-bogen

Karsten gloger baut gute Bögen, nicht billig.

 

Ich habe ein Bari von Weltklang angespielt, die Intonation war recht gut.

Die Tipps von @JES finde ich lösungsorientiert.

Bei den T..... Kannen bin ich bei @slowjoe .

Grüße Gerrie

 

Hat jemand ne Idee, wie man ev an die Bilder und Skizzen aus dem link in die Parallelwelt kommt? Der Master dort ist extrem träge.... und scheinbar hat er diese beim letzten Umzug nicht mitkopiert.

 

Erst einmal Danke an Alle für die ausführlichen und schnellen Antworten!
@slowjoe Sopran-Saxophon ist ja bekanntlich eine Diva, aber ja... vielleicht heißt das, dass in diesem Fall ein Bogenwechsel tatsächlich nicht mehr so viel mehr rausholen kann.
und dazu wer mir sagt, dass die Intonationsprobleme durch den S-Bogen verursacht werden: Keiner, genau deswegen habe ich mich ja hier jetzt an das Forum gewendet, ob das potentiell eine Verbesserung rausholen kann

 

Zu dem Weltklang-Bariton: Sehr informativ was man hier im Forum erfährt! Mal sehen wie ich mit diesem Thema weiter verfahre.
Achja und zu den Thomann-Saxophonen. Ich weiß, dass das nicht die idealen Instrumente sind, aber klanglich gibt es da schon welche die mit einem guten Mundstück in Ordnung sind.
Natürlich kein Vergleich mit namhaften Marken, aber von der fragwürdigen Intonation abgesehen, bin ich für das Geld (!) durchaus zufrieden...Aber okay, vielleicht heißt es statt einem Bogenwechsel dann doch irgendwann ein neues Instrument...

 

Erstmal ist eine Fehlersuche vor Ort notwendig mit einem zweiten erfahrenen Spieler, der die Instrumente anspielt, um sicher zu stellen, daß es am Instrument liegt.
Dann gilt es von Bekannten Mundstücke und auch S-Bögen zu probieren und zu schauen, ob diese einen Unterschied machen.
Sollte ein S-Bogen einen Unterschied machen, kann man dann erst weiter schauen, allerdings ist jeder S-Bogen meist leicht anders und wenn man einen kauft, ohne ihn vorher zu probieren, weiss man nie, ob und was er für einen Unterschied macht.

 

Sorry,aber wie kann man mit einem Horn,was nicht intoniert zufrieden sein ??Was hast du denn von so einem Sax. Du ärgerst dich über jeden schiefen Ton,egal wie wenig es gekostet hat

 

Von einer Thomann Serie gerader Bauform gab es Sopransaxophone, die im angesprochenen Bereich sehr problematisch waren.

 

Zum Sopran-Sax kann ich dir nur empfehlen, mal dies zu testen:

https://www.thomann.de/de/yamaha_yss475_sopran_sax.htm

Es ist auch aus meinen aktuellen Erfahrungen die günstigste Lösung als Neukauf, um ein wirklich gut intonierendes Instrument zu bekommen. Der Rest liegt bei dir.

Beim Weltklang-Bari sollte geprüft werden, ob dein S-Bogen ok ist. Ich spiele selber ein Weltklang-Bari ...

Bei den Thomännern frage ich mich, ob es die Billigserie ist? Wenn ja, dann ist der Intonationsvergleich mit Yanagisawa oder auch Yamaha unredlich; denn dies sind in der Regel Top-Instrumente.

Ja!

Teuere Thomänner sind mit anderen Taiwanern (Handelsmarken) zu vergleichen.

Also S-Bögen helfen hier nicht wirklich weiter.

Eine persönliche Anmerkung:

Ich halte es für nicht möglich, auf allen Saxofonen (Sopran - Bari) gleich gut zu intonieren.

Ich selber intoniere auf dem Saxofon am besten, womit ich mich aktuell gerade intensiv beschäftige.

Hinsichtlich Intonationsfähigkeit hat bei mir und meinen Schülern das Üben auf dem Sopran die meiste Synergie für die anderen Instrumente.

 

Intonation geht vor Klang.
Wenn Du im stillen Kämmerlein ohne Playback spielst kannst Du ja vor klanglicher Schönheit sterben. Das nützt aber im normalen Kontext nichts wenn Du immer daneben liegst.

 

Also vielleicht sollte ich mal kurz was klarstellen: Ich spiele seit 25 Jahren Saxophon und ich bin kein Freund von Selbstlob, aber alles andere als schlecht.
Keins der Instrumente ist unmöglich zu spielen, bei allen vieren kriege ich es hin bei fast jedem Ton +/- 5 Cent hinzubekommen. Es ist halt nur ein ziemlicher Konzentrationsakt, das Spielen macht also nicht so viel Spaß wie auf meinem geliebten Alt.
Mich würde einfach generell nur interessieren, ob sich in der Theorie mit einem anderen S-Bogen die Intonation an sich ein wenig stabilisieren lässt.

@Bereckis Danke für die Empfehlung, vielleicht muss es einfach früher oder später bei Sopran und Tenor mindestens das Yamaha werden. Werde ich bei der nächsten Gelegenheit mal anspielen!
Mein Weltklang Bari ist die Seriennummer 2229, jemand anderes hier im Forum hatte glaube ich die 2232 und wirkte damit sehr zufrieden. Ich bin an sich auch zufrieden, aber vielleicht habe ich einen zu hohen Anspruch an eine in jeder Situation perfekte Intonation

 

Stell doch hier mal was ein,dann könnten wir uns alle ein Bild machen,wie du spielst und intonierst. Dann kann man vielleicht gezielter helfen

 

Gerne, das Yamaha-Sopran haben zwei Schüler von mir und ich war schon so weit, es selber zu kaufen. Nun ist aber mein Yanagisawa-Sopran (Altform, 800er), dass ich schon ewig spiele bei @tomaso zur GÜ.

Ich denke, für mich ist dies die bessere Entscheidung.

Wenn bei deinem Weltklang-Bari d und oktaviert d und g und g oktaviert stimmen, dann sollte der S-Bogen ok sein.

Aus meiner Sicht besteht generell das Problem, dass die Saxofone generell unterschiedlich intonieren und wir uns immer wieder individuell darauf einstellen müssen. Du kannst nur versuchen, möglich ähnlich intonierende Instrumente zu finden.