Neuer S-Bogen und wenn ja welcher? Tenor, Sopran und Bariton

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Chrizzee_Hood, 4.Dezember.2022.

  1. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Eine Bogenänderung hat bei mir 2x sehr bei Intonationsthemen geholfen:

    1. Hammerschmidt Tenor mit SN 33xx. Der Original-Bogen hat in den Palm-Keys überhaupt nicht gestimmt - die Töne sind nach oben abgepfiffen. Ich hab einen J Keilwerth Bogen probiert und diese Kombi intonierte wirklich gut; zumindest viel viel besser, als der Original-Bogen.

    2. G.H. Hüller Bari mit SN 45xxx. Hier war es das Gegenteil - in den oberen Palm-Keys sind die Töne zu tief gewesen. Ein F. Köhler-S-Bogen hat hier Abhilfe geschafffen, jetzt intoniert (und klingt) das Bari aus meiner Sicht sehr gut.

    Also: Ja, ein S-Bogen kann die Intonation des Instrumentes deutlich verbessern. Versuch macht kluch.

    ABER: wenn beispielsweise d zu tief, g zu hoch, c zu tief ist, glaube ich nicht, dass ein anderer S-Bogen dies beheben kann. Möglicherweise geht das, aber mir erschließt sich gerade die Logik hierfür nicht.

    @Chrizzee_Hood : Daher wäre es schön, wenn du beispielsweise beim Weltklang Bari mal konkret sagen könntest, welche Töne wie falsch liegen. Sind das bei dir auch eher die Palm-Keys, oder ist das komplett "durcheinander"?
     
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  2. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    @Chrizzee_Hood , 2232 ist meins, da du Bastein erwähnst, kannst du, wenn du mal in meiner Nähe bist (Rendsburg) gerne den Bogen ausprobieren.....
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Warum kaufst du dir freiwillig Hörner, die nicht optimal für Dich intonieren? Das wäre für mich eine Ko-Kriterium. Und S-Bögen können viel verändern aber welcher S-Bogen jetzt wirklich bei deinen Hörnern was bringt, lässt sich so nicht sagen, du wirst da selber probieren müssen (Ist meist ein teurer Spaß). Und lass trotzdem mal Jemand anderes, der wirklich spielen kann drauf spielen, manchmal ist man betriebsblind und es liegt doch an einem selber. Es macht Sinn immer alle Möglichkeiten auszuschliessen, um dann die nächsten Schritte zu planen.
     
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  4. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Für Intonationsprobleme gibt es ja eine Reihe möglicher Ursachen. Von "oben" angefangen:
    1. Spieler/in
    2. Mundstück
    3. S-Bogen
    4. Saxophon (Tonlochnetz, Klappenaufgänge)
    Das, was Tobi beschrieb (nicht systematisch verteilte Intonationsfehler), wäre für mich ein starker Hinweis auf Pkt 4, also Tonlochnetz und/oder Klappenaufgänge. Der Hinweis, das es sinnvoll ist, zunächst die Aufgänge optimal einstellen zu lassen, wurde ja schon gegeben.

    S-Bogen, Mundstück und Spieler/in beeinflussen sich leider sehr stark gegenseitig. Ich würde mpcs nicht in gut und böse unterteilen. Wenn die Bahnen grade sind, heißt das noch nicht, dass das mpc zum Sax passt. Das häufigste Beispiel hierfür sind die Versuche, Vintagehörner mit großer Bohrung mit kleinkammerigen mpcs zu spielen - das bringt erheblich Intonationsprobleme. Ähnliche Probleme bereiten auch S-Bögen falscher Länge oder mit falschem Volumen (bei Baris angeblich keine Seltenheit). Diese Fehler sind jedoch eher systematisch; also an einem Ende zu tief, am anderen zu hoch.

    Erschwerend kommt noch hinzu, dass es wohl auch Präferenzen von Spieler/innen zu Baugrößen gibt. Von daher würde ich zunächst mal in einer Baugröße auf Fehlersuche gehen. Erinnere ich das richtig, dass Du ein gutes und ein böses Alt hast? Falls ja, würde ich hier mit der Analyse anfangen.


    Keep swinging


    Saxax
     
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  5. Chrizzee_Hood

    Chrizzee_Hood Schaut nur mal vorbei

    @Bereckis Gut zu wissen, danke! G stimmt auf jeden Fall, D ist auch im Rahmen.

    @Tobi-Sax Also klar muss man im gesamten Register Mal hier und dort anders intonieren, aber ja: beim Bari ist das größte Problem tatsächlich, dass die Palm-Keys zum Rest ziemlich flat sind.

    @claribari Danke fürs Angebot, bin leider nie im Norden (Habe bei Bastein den Online-Shop genutzt). Welcher Hülsendurchmesser hat denn bei deinem Bariton gepasst?

    @ilikestitt da hat bei der Entscheidung der Geldbeutel leider ein Wörtchen mitzureden gehabt... Klang und Spielbarkeit sind bei allen drei Instrumenten top, da ist die Intonation flach gefallen. Und das ich selbst die S-Bogen an den Hörnern testen muss ist mir schon klar, ich wollte nur generell mal abfragen ob jemand bezüglich S-Bogen Wechsel und Intonation schon positive Erfahrungen gesammelt hat und ob jemand bezüglich der Hülsendurchmesser von namhaften Herstellern Werte hat, damit ich nicht blind drauf los suchen kann (steht ja leider nicht immer dabei)


    @Saxax Definitiv Präferenz Alt-Sax, das ist mein Instrument. Mit den anderen fremdel ich immer wieder einmal. Das mit den kleinkammerigen Mpcs auf Vintagehörnern ist ein super Hinweis, danke! Tonlochnetz, Klappenaufgänge werde ich bei dem Bari auch berücksichtigen (wurde allerdings frisch generalüberholt) Danke für die hilfreichen Hinweise!
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @Chrizzee_Hood

    Den für Dein Instrument passenden Hülsendurchmesser ermittelst Du alleinig durch das Ausmessen Deiner S-Bogenhülse, bzw. des Innendurchmessers Deiner Hülsenaufnahme. Alles Andere bringt Dich nicht weiter.

    Oder verstehe ich Dich falsch und Du möchtest einfach nur wissen ob sich die Maße anderer Weltklang Baris stark von den Maßen Deines Instruments unterscheiden?
     
  7. Chrizzee_Hood

    Chrizzee_Hood Schaut nur mal vorbei

    @Sandsax

    Genau, ausgemessen habe ich meinen schon: Weltklang Bariton ~23mm mit Tendenz zu weniger. Mich interessiert ob es Angaben bezüglich Millimeterangaben von S-Bogen Herstellern wie Selmer, Yanagisawa, Yamaha, Keilwerth und so weiter gibt :)
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ne, und du brauchst eine Schiebelehre. Geodreieck hilft nicht. Ein Viertel Millimeter macht es unmöglich. Zumindest in eine Richtung.
     
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  9. Chrizzee_Hood

    Chrizzee_Hood Schaut nur mal vorbei

    @Sandsax Gut zu wissen, danke! Dachte mir schon dass ich mit den ungenauen Messungen nicht weiter komme...
     
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Flache Palmkeys können in der Tat darauf hindeuten, dass das Mundstück zu wenig Volumen hat und deswegen für eine insgesamt Stimmung zu weit raus muss. Deshalb sind die ganz kurzen Töne dann oft überproportional tief.
     
  11. Chrizzee_Hood

    Chrizzee_Hood Schaut nur mal vorbei

    @giuseppe
    Achso, entschuldige, dachte Sandsax hätte das geantwortet. Danke für den Hinweis!
     
  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Alles gut, der erste diesbezüglich kam ja von ihm.
     
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  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Das Intonationsverhalten des Instruments und Auswirkungen von Änderungen auf das Intonationsverhalten lassen sich übrigens sehr einfach mithilfe einer App wie Intonation Station (gibt es gerade nicht im AppStore, aber es existieren Alternativen) nachverfolgen, dokumentieren und bei Bedarf auch kommunizieren.
    Diese Apps erstellen ein speicherbares Intonationsdiagramm ähnlich den gezeigten auf der Postma Webseite.
     
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  14. Chrizzee_Hood

    Chrizzee_Hood Schaut nur mal vorbei

    @Sandsax ich führe eine eigene Tabelle mit Klemm-Stimmgerät zum Live tracken meiner Intonation, aber klingt trotzdem spannend!
     
  15. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    So hab ich es früher auch gemacht.

    Die App hat den großen Vorteil, dass Du Dich aufs Spielen konzentrieren kannst, nicht ständig auf das Intonationsgerät schielst und sie dabei die Töne über den gesamten Tonumfang auswertet.
     
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  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wäre My Intonation so eine Alternative?
     
  17. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Ein kurze "Korinthenkacker.INFO", es gibt KEINE verschiebbahren "Lehren"....;)
    Das Teil was DU meinst iss nen "Meßschieber"...:p
     
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  18. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Das ist aber doch im Grunde genommen das wichtigste Kriterium bei einem Sax. Den Klang mit der Blatt/Mundstück kombination zu ändern ist ja recht simpel. Aber eine nicht funktionierende Intonation in den Griff zu bekommen ist echt schwieriger. Es gibt für alle Griffe auch Hilfsgriffe um den Ton etwas zu erhöhen oder zu erniedrigen,vielleicht ist das ja der Weg für deine Problemtöne
     
  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    "Schieber" gibts im Krankenhaus. Hier gibts Schieblehren und Schraubenzieher. Nur zur Info. :cool2:
     
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  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Da liegt aber ein Denkfehler dann vor. Das was du erst gespart hast, wird jetzt richtig teuer für Einstellungen beim Instrumentenbauer, neue S-Bögen (oft sehr sehr teuer), andere Mundstücke vielleicht, bis hin zum Neukauf von Instrumenten.
    Intonation sollte in der Liste nie als letztes kommen, sondern weit am Anfang. Ein Horn, das du nicht im Griff hast und Stress macht, ist nicht vernünftig spielbar. Ich hatte schon etliche Hörner in der Hand, die toll klangen aber wo die Intonation so schwierig war, daß ein Kauf keine gute Entscheidung gewesen wäre.
     
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