S-Bogen Sturzschaden feststellen

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von GelöschtesMitglied725, 12.Dezember.2022.

  1. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    In einer letzten Probe ist mein S-Bogen von mir unüberlegt (in einer stressigen Situation) am Probeende abgelegt worden, als ich vom Bandchef rausgerufen worden bin. Er ist aus ca 160 cm Höhe auf dem mit Nadelfilz belegten Boden gefallen. Passiert ist es, als ich wieder zu meinem Platz gegangen bin, habe ihn fallen gesehen, aber natürlich nicht ganz genau. Der Bogen ist, wenn ich es richtig gesehen habe, seitlich aufgekommen. Die einzige für mich sichtbare Spur ist seitlich. Hier ist eine kleine Delle. Ein Bild im Anhang.
    Frage an die Experten - ist diese Delle schon ungünstig für Spieleigenschaften, würdet ihr da etwas machen? Kann man auch optisch weitere Schäden feststellen, wenn er z.B. leicht verzogen wäre? Vom Spielgefühl und Intonation merke ich in ersten Versuchen nichts negatives, aber Zuhause kann ich nicht vernünftig testen, und alle Räume jetzt bis in Neujahr geschlossen. Werkstatt keine Termine mehr für Begutachtung frei.
    Bin gerade sehr unglücklich darüber :-(
     

    Anhänge:

  2. Toko

    Toko Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    alles was im oberen Drittel des Korpus (inkl. S-Bogen) an Dellen entsteht, kann (muss aber nicht) kleine bis größere Auswirkung auf Ansprache und Intonation haben. Das erst einmal grundsätzlich. Nun hast Du dort eine wirklich sehr kleine Delle, die sich zudem sehr gut wieder ausdrücken lässt. Wenn es ansonsten keine Spieleinschränkung gibt, dann spiel damit, bis Deine Werkstatt ein Zeitfenster hat, dann lässt Du es kurz ausarbeiten.

    Trotzdem würde ich mal mit Daumen und Zeigefinger an den seitlichen Flanken fühlen, ob eine Stauchung, die man optisch als nicht sieht, aber fühlt, zu spüren ist. Das ist meist deutlich graviernder, was da an Verändungern stattfinden kann, als eine einzelne Delle in der Größe wir auf dem Foto.

    Gruß, ToKo
     
  3. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Dabird,

    kann Deine Sorge verstehen - aber dieser Mini-Ding an der Stelle dürfte tatsächlich völlig irrelevant sein. Im S-Bogen meines Tenors ist eine deutlich größere Delle und auch die stört nicht. Das entspricht ja auch Deiner konkreten Wahrnehmung - Response und Intonation sind offenbar unverändert.

    Soweit man das aus der Entfernung beurteilen kann würde ich sagen: alles easy.

    So long
    Stevie
     
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  4. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Die Delle würde mich stören. Immer würde ich mich fragen, bin ich jetzt schuld, dass die Töne schlecht ansprechen oder die Delle? Ich würde sie wahrscheinlich selbst ausbeulen - ausmassieren, da man gut ran kommt. Freundliche Grüße von Hewe
     
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  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Die Delle sieht für mich nicht so aus, als ob sie durch den Sturz auf einen Nadelfilz Boden entstanden sein könnte. as ist eine Punkt Delle, also den S-Bogen an irgend eine Kante geschlagen. Alle Stellen, mit denen ein S-Bogen auf einer flachen Oberfläche landen könnte wären die beiden Öffnungen (dann verzieht sich ggf. das Lumen) oder die Krümmung außen - aber dann landet er eigentlich auf der Oktavklappe. Ebenso wie wenn der Aufprall seitlich ist. Das Oktavklappen Scharnier steht immer vor. An der INNENseite der Krümmungkann sich durch einen Sturz eigentlich nur eine Delle ergeben, wenn dabei der ganze S-Bogen geknickt wird. Das erfordert aber vermutlich mehr Gewalt als einfach nur runter fallen. In dem Fall müsstest Du einen Schaden an der Verstärkungsleiste sehen und/oder der S-Bogen ist seitlich (in Deinem Fall nach links, gesehen vom dicken Ende) verbogen.

    Bei der beschriebenen Landung würde ich nach einer verzogenen S-Bogen Klappe suchen.

    Die Delle hattest Du sehr wahrscheinlich schon vorher, nur hast Du erst jetzt einmal GENAU geschaut.
     
  6. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

    bebob99 hat für mich analytisch gedacht.
    vorausgesetzt die informationen stimmen. Chapeau
     
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  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Vielleicht geht sich noch ein Zweitjob als Versicherungsdetektiv aus. :sneaky:
     
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  8. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Vielen Dank für die lieben und hilfreichen Infos und Tipps!!! Meine Stimmung ist dadurch wieder etwas besser, der Schaden am Bogen war die Krönung an blöden Ereignissen. Selber kann ich keine Stauchungen erfühlen oder erkennen. Die Beule ist kleiner als sie auf dem Foto wirkt. Optisch kann ich damit leben, denn ich war der Meinung, das jedes werkeln am S-Bogen Risiken birgt. Wenn diese kleine Beule aber doch im schlechtesten Fall negativ den Ton beeinträchtigt, werde ich nach Tokos netten Rat den Bogen in Werkstatt geben, wenn wieder Termine frei sind. Hätte halt nicht so gerne auf Spieltermine verzichtet, da das hier keiner ohne Abgabe über etwas Zeitraum macht. @bebob99 -das hast Du voraussichtlich richtig erkannt. Denn da war eine herausstehende Kante am unteren Bereich, wo der Bogen wohl beim Fallen angeschlagen ist. Und dann seitlich vermutlich viel Glück hatte, da er auf dem S-Bogen Bügel aufkam. So kann ich das nur nicht 100 prozentig bestätigen, Fall zu schnell für genaue Sichtung. Der S-Bogen Bügel ist bei diesem Bogen zum Glück sehr dick, schwer und massiv im Material. Dort stelle ich keine Veränderungen fest. Die Beule ist definitiv bei diesem Vorfall entstanden. Unterhalb dieser Stelle Richtung Hülse in der Biegung hat der Bogen leichte Erhebungen, mehr spür- als sichtbar. Die waren immer vorhanden, also seitens Hersteller so, oder vor Verkauf dann vom Verkäufer/Hersteller im Test entstanden, wenn diese nicht als gegeben vorkommen sollten.
    @Toko - Vielen lieben herzlichen Dank, dass Du trotz beruflicher Einspannung Zeit für die kleinen Sorgen der Problemchen hier im Forum hast!
    @All -Mein Dank natürlich an alle hier, die stets hilfsbereit in allen saxophonistischen Belangen helfen!
     
  9. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    @Hewe, das würde ich ja sowas von gerne machen!!! Leider fehlt mir hier Erfahrung, Können und Werkzeug, so dass ich den Bogen womöglich dann voll abmurkse. Habe zwar schon was daran modifiziert, aber eher einfache Dinge, die ich dann ohne Schadensrisiko kann.
     
  10. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Wenn das wie immer spielt,ignorier die Delle.
    Hast du plötzlich Probleme mit dem Sax die vorher nicht da waren oder stört es dich einfach nur optisch,lass es reparieren.
    Das kann dir hier keiner beantworten,das kannst nur ganz alleine du beantworten.

    das Leben kann so einfach sein;):D
     
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  11. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Leider kann ich keinen "Voher-Nacher" Vergleich machen. Und im schlechten Fall merke ich beim nächsten Auftritt erst eine Verschlechterung bestimmter Eigenschaften im Spiel. Wie schon geschrieben im ersten Test ohne drastisch bemerkbare Einflüsse, aber eben auch behelfsmäßig schlechte Testsituation.
    Klar ist das Leben einfach, kann man froh sein, wenn man hier lebt und keine ernsten Nöte hat.
    Trotzdem hat mir der Thread mit Tipps und Erfahrungswerten geholfen. Ich hänge an meinem Sax, und kann auch nicht locker kurz mal große Reparaturen oder neue Teile geschweige denn Instrumente kaufen.
     
  12. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Vielleicht zur Beruhigung @Dabird : Ein Tenorbogen von mir hatte einen Pull-down, der auch nach dem Richten sicht- und fühlbar blieb ("…wenn's jetzt wieder gut spielt, würde ich's lassen so lassen", sprach der Meister). Das Saxophon spielt und intoniert bestens. Ich habe zwar danach mehrere intakte S-Bögen probiert, aber mit keinem ging es besser. Also bin ich bei meinem geblieben.
     
  13. HeikeNB

    HeikeNB Schaut öfter mal vorbei

    Was genau versteht man denn unter einem Pull-down ???? Ich habe mir im April ein Tenor Selmer Axos neu gekauft und nach circa 3 Monaten spielte es nach dem Aufsetzen des S-Bogens nur noch Toene in der höheren Oktave und ich war beim Musikhaus und da wurde festgestellt dass der S-Bogen total gestaucht war, wohl habe ich ihn beim Abmachen des Mundstuecks gestaucht, das ist mir dann 2 Monate später wieder passiert.
    Ich spiele seit 13 Jahren Saxophon aber das ist mir noch nie vorgekommen. Jetzt ist der Bogen gerichtet aber hat eine Delle und ich behandle ihn jetzt wie ein rohes Ei. Außerdem lasse ich mir jetzt eine Verstrebung anbauen, hat jemand ähnliche Erfahrungen ?? Ich bin mit dem Klang und dem Spiel des Instrumentes sehr glücklich aber nicht mit dem S-Bogen !
     
  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @HeikeNB

    - nie das Mundstück bei montierten S-Bogen ohne Gegenhalt
    aufstecken (am besten vor Montage des des S-Bogens,
    immer da auch auch kurz gegenhalten.
    - nie den S-Bogen am Mundstückende halten und einsetzen
    - nie den S-Bogen am Mundstückende fassen und rausziehen
    - nie das Sax am S-Bogen halten und tragen

    Pull Down = der S-Bogen ist nach unten verbogen

    CzG

    Dreas
     
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  15. HeikeNB

    HeikeNB Schaut öfter mal vorbei

    Oh ha,....., ich bin tatsaechlich schuld, hab es mir gedacht, meinst du dass eine Verstrebung ihn ein bisschen stabiler macht ? Mir würde zugesichert dass das dem Klang nicht schadet.
     
  16. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Vor vielen Jahren habe ich mein Ref. 54 Tenor an einen Profi verkauft. Was macht der Depp beim protestieren? Hält das Saxophon mit einer Hand am Schallrohr und würgt mit der anderen Hand sein Mundstück auf den S-Bogen. Offensichtlich war der Innendurchmesser seines Mundstück geringer als der von meinem. Als Quintessenz hatte das Ref. 54 anschließend einen Knick im S-Bogen. Pulldown.
     
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Eine Klangveränderung ist nicht auszuschließen.

    Gibt eine praktikablere und günstigere Lösung.

    Ändere Deine Handhabung des S-Bogens.

    CzG

    Dreas
     
  18. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Da hat mir die Autokorrektur mal wieder einen Streich gespielt: streiche protestieren, setze probespielen.
     
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  19. HeikeNB

    HeikeNB Schaut öfter mal vorbei

    Danke, ja, …..ich passe jetzt gut auf. Wahrscheinlich ist der jetzige S-Bogen vom Material leichter, dünner und bei meinen vorherigen habe ich da tatsächlich nicht wirklich drauf geachtet, hab oft das Mundstück „zum Schluss „ drauf geschraubt, hat mir niemand genau erklärt damals.
    Man lernt nie aus.
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe zwei fast gleich alte buffet crampon superdynaction tenor, von denen eines einen leichten pull-down hatte. Im Vergleich merkte ich das nur an einer etwas anderen Ansprache. Intonation war gleich gut oder schlecht.
    Der Bogen wurde gerichtet und bekam eine Strebe a la Conn new-wonder (dünner stab). Es ist von mir kein Unterschied zum unreparierten Bogen (der, ohne pull down) feststellbar. Da ich die Bögen vertauschen kann, kann ich ev. Justageunterschiede nahezu ausschließen.
     
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